Personen: Ricarda, Harley H. Kristoffson, Guybrush Threepwood
Erwähnt: Valeris A. Advena
Wörter: 1‘236
Titel: Zwischenberichte
=A= USS Horizon – Deck 1 – Brücke =A=
Die Sterne zogen in Streifen über den Hauptschirm. Sie kamen von der Mitte und es zog sie nach aussen. Ich verkniff mir die Frage, wann wir Bajor erreichen würden. Ich hätte sie nicht das erste Mal gestellt. Hätte die Brückenbesatzung ein weiteres Mal genervt. Was wiederrum eher negativ für mein Kommando war, weshalb ich versuchte, mich zusammenzureissen.
Es gelang mir allerdings nicht. Oder eher, es gelang mir nur teilweise. Ich behelligte zwar die Brückenbesatzung nicht, aber ich liess mir auf der Armkonsole die geschätzte Ankunftszeit bei Bajor anzeigen. Das blieb allerdings nicht unbemerkt. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie T’Rorik die Augen verdrehte. Ich beschloss, dass ich die Brücke verlassen musste. Ich musste etwas unternehmen und konnte nicht weiter nur hier herumsitzen.
Ich stand aus meinem Sessel auf und umrundete das Zentrum der Brücke. Dahinter fand ich Ricarda, welche an der taktischen Konsole stand. Genau zu ihr wollte ich:
„Gibt es schon einen Hinweis auf den Aufenthaltsort von Majan, Lieutenant?“
[NRPG: *Rici ein Bällchen zu spiel* ]
=A= USS Horizon – Krankenstation – Zeitsprung =A=
Nach dem Gespräch mit Ricarda hatte ich T’Rorik das Kommando über die Horizon übergeben. Ich wollte wissen, was die Suche nach Majan Nikki, der bajoranischen Wissenschaftlerin, sonst noch ergeben hatte. Ricarda wollte mich begleiten, wogegen ich Nichts einzuwenden hatte. Neben ihrer Funktion als Sicherheitschefin übernahm sie auch die Rolle der Ersten Offizierin an Bord und würde das sicher notwendig Aussenteam auf Bajor anführen. Ich würde nur eingreifen, sollte es Ricarda nicht gelingen, Majan zu überreden, uns zu begleiten. Sollten wir sie denn finden.
„Tja Herr Röntgen, ab und an haben sie uns eben doch keinen so guten Dienst erwiesen“, nuschelte Harley vor sich hin, während Ricarda und ich hinter ihr die Krankenstation betraten.
„Gibt es Neuigkeiten?“, machte ich auf uns aufmerksam und kam gleichzeitig auch gleich auf den Punkt.
Allerdings brachte ich die letzten Silben vor Überraschung kaum noch heraus. Harley hatte sich selber in einem Kraftfeld eingeschlossen. Die blonde der Kristoffson-Schwestern machte ihrem Ruf wieder alle Ehre und war für eine Überraschung gut. Aber ebenfalls wie ich es schon kannte, wurde Harley etwas durcheinander als ich sie, für sie überraschend, aufsuchte. So nutzte sie die Zeit, um das Kraftfeld zu deaktivieren, um sich etwas zu sammeln.
„Äh… Ich habe mich mit den Folgen dieser speziellen Strahlung beschäftigt, damit ich weiss, worauf wir uns einstellen müssen. Ich meine, immerhin suchen wir die ...sagen wir,... Erbauerin dieser Strahlung.“
Das war nicht, was ich gewollt hatte oder was ich ihr aufgetragen hatte. Dafür war immer noch Zeit, wenn wir wussten, wo sich Majan aufhielt und wenn wir auf dem Rückflug zur Resolution waren.
„Haben sie etwas zu dem Krankenblatt der Wissenschaftlerin heraus gefunden?“
„Klar, überraschenderweise ist sie Bajoranerin.“ Diese Frau war einfach unglaublich. Nur sie schaffte es, das Offensichtliche so gekonnt und unnötigerweise auf den Punkt zu bringen. „In der Krankenakte steht Nichts für uns Relevantes. Allerdings sind die letzten Einträge schon sehr alt. Die aber besagen, sie braucht keine regelmäßige medizinische Überwachung oder sie tut es selber. Ich meine, sie konstruiert Strahlung. Es ist an zu nehmen, das sie an sich selber rumspielen kann.“ Ich hätte ja gerne geschmunzelt, aber dafür war die Situation wohl eher unpassend. So zog ich nur die Augenbrauen hoch. Wobei ich gern gewusst hätte, ob auch Harley gerne an sich herumspielte. Sollte ich ihr nun folgendes verlegenes Gestottere als ja werten? „Äh, ich meinte.. Also.. ich dachte... meinte…Manno!“
Langer Rede kurzer Sinn: Über die medizinischen Daten würden wir Majan Nikki wahrscheinlich nicht finden. Das hatte auch Ricarda erkannt, wie sie mir durch einen Blick zu verstehen gab. So machten wir uns auf, die Krankenstation wieder zu verlassen. Doch Harley hielt uns noch zurück.
„Sagen Sie… brennen kann hier Nichts, oder?“
Über meine Schulter blickend, schmunzelte ich. Versuchte nicht an das Brennen in meiner Wohlfühlzone zu denken, welches immer entfachte, wen ich in Harleys Nähe war. Statt noch etwas zu erwidern, ich hätte nur irgendwelche flammenden Anspielungen gemacht, zwinkerte ich Harley zu und verliess danach die Krankenstation.
=A= USS Horizon – Computerlabor – kurz darauf =A=
Wie es nicht anders zu erwarten war, reagierte Threepwood überhaupt nicht, als Ricarda und ich das Computerlabor betraten, in welchem er arbeitete. Dieses Mal überliess ich das sprechen Ricarda. Aber sie sprach nicht mit ihrer normalen Stimme, sondern deutlich tiefer. Männlicher:
„Habt Ihr bereits einem Hinweis auf Majan Nikki gefunden, Chief?“ Threepwood hob den Kopf von der Konsole und wollte sich gerade umdrehen. „Nicht nötig, zeigen Sie mir auf dem grossen Schirm, was Sie haben.“
Ricarda und ich hatten uns einen kleinen Plan ausgedacht, bevor wir das Labor betreten hatten. Wir kannten Threepwood und vor allem sein Problem, sich in Gegenwart von Frauen auszudrücken, deshalb griffen wir auf eine kleine Finte zurück. Ricarda sprach als Mann und er sollte nur auf seinen Bildschirm starren, statt auf uns.
„In den Datenbanken Bajors gibt es praktisch keine Hinweise auf Majan Nikki. Sie besitzt kein Grundeigentum, kein Bankkonto. Keine Tickets, wonach sich Bajor oder gar die Kendra-Provinz verlassen hat. Allerdings gibt es auch keine Todesurkunde. Weshalb ich davon ausgehe, dass Sie noch lebt.“
„Könnte sie beim Kendra Valley Massaker umgekommen zu sein. Da wurden ja nie alle 43 Opfer identifiziert.“
„Nein, der letzte Hinweis auf ihren Aufenthaltsort ist zeitlich nach dem Massaker angesiedelt. Die Cardassianer hatten auch erst nach dem Massaker ein Kopfgeld auf ihren Kopf ausgesetzt. Daraus resultiert auch der letzte Hinweis darauf, dass sie sich in der Kendra-Provinz aufgehalten hat. Ein zwielichtiger Bajoraner wollte die Gunst der Cardassianer erhalten.“
„Dann könnte sie sich gar nicht in der Kendra-Provinz aufhalten?“, fragte Ricarda weiter mit der männlichen Stimme. Mir wäre diese Frage beinahe auch herausgerutscht. Aber ich hatte mich gerade noch zurückhalten können.
„Doch. Dieser letzte Aufenthaltsort von Majan Nikki ist bestätigt. Sie hatte sich bei der Überquerung des Yolja-Flusses ausweisen müssen. Dies ist dokumentiert. Danach verliert sich ihre Spur.“
„Also haben Sie Nichts?“
„So würde ich das nicht sagen. Ich vermute, dass sie in der Kendra-Provinz geblieben ist. Dort dominiert die Landschaft und es gibt praktisch keine Technologie, weshalb man sich dort gut verstecken kann. Jedoch gibt es sehr akkurat geführtes Einwohnerregister. Ich habe es nach Bajoranerinnen abgesucht, deren Namen ein Annagramm von Majans Namen bilden und fündig geworden.“
Gerade dachte ich, wie gut Threepwood eigentlich sprechen konnte. Man konnte ihn sogar verstehen, wenn man ein Mann war. Aber damit war es vorbei. Nachdem er stolz verkündet hatte, fündig geworden zu sein, kehrte er sich um, um die Namen zu präsentieren. Dabei erkannte er natürlich, dass er gar nicht mit einem Mann sprach, sondern mit zwei, sagen wir anderthalb, Frauen. Deshalb kam er augenblicklich ins stocken und brachte nur noch das bekannte unverständliche Gebrabbel hervor.
Threepwood drehte sich schnell wieder um, aber er konnte sich immer noch nicht verständlich ausdrücken. Um uns die Namen trotzdem zu nennen, liess er sie auf dem Bildschirm anzeigen: Iman Anjikk und Kinja Na Kim.
„Gibt es Hinweise darauf, dass es sich bei einer dieser Frauen, um Majan Nikki handelt?“, fragte nun ich, da das Versteckspiel unnötig geworden war. Threepwood antwortete nur mit einem Kopfschütteln. „Dann versuchen Sie das zu bestätigen oder auszuschliessen!“
Nun nickte Threepwood und wandte sich wieder seiner Konsole zu, um sich an die Arbeit zu machen. Ricarda und ich verliessen unterdessen das Computerlabor und machten uns auf den Weg in den Maschinenraum. Hoffentlich hatte Advena mehr herausgefunden. Bisher hatten wir immer noch keine Spur zu Majan Nikki. Danach war ein Besuch in der Messe notwendig. Ich hatte Hunger…
[NRPG: und ein weiteres Bällchen für Val
]
