RES - PO1 Guybrush Threepwood - WS-IT - Log 2 - 13193.2013

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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Wedge Antilles
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So 25. Mär 2012, 19:08

Personen: Rici, Harley, Val, Kiri (indirekt)
Wörter: 1214


.oO Korridor Oo.


Jetzt wurde ich auch noch verhöhnt. Nicht nur von der Schwester des Schummel-Blecheimers, sondern auch von der Ersten Offizierin. Dieses Versteckspiel war absolut niederträchtig und würde einer Behandlung meiner Störung sicherlich nicht dienlich sein. Wenn die so weitermachten, fände auf Andoria eher eine Polschmelzung statt, als dass ich normal mit Frauen reden konnte.
Und das, obwohl ich hier scheinbar der Einzige war, der überhaupt etwas über diese Bajoranerin herausgefunden hatte. Ja, die Idee mit den Anagrammen war schon toll. Aber wurde sie respektiert? Natürlich nicht.

Mit beiden Händen in den Hosentaschen trottete ich durch den Korridor und kickte einen imaginären Stein beiseite. Ich fragte mich, ob es wirklich die richtige Entscheidung war, mein Genie in den Dienst der Sternenflotte zu stellen. Auch wenn die Branche seit des Bankrotts von Google auf dem absteigenden Ast war, gab es immer noch etablierte Software-Unternehmen, die meine Leistungen zu schätzen gewusst hätten. Und wo keine Frauen arbeiteten.

Erneut trat ich gegen das phantastische Steinchen, das in meiner Vorstellung durch eine auf Bodenniveau befestigte Lüftungsschacht-Abdeckpaneele hindurch kullerte, mit lautem, klickernden Echo im Maschinenraum herausfiel und dort die irreversible Selbstzerstörungssequenz einleitete. Doch bevor alles in die Luft flog, stieß etwas sehr Reales mit mir zusammen. „Was...“ grummelte jemand, ergänzt um ein „Ochne.“
Das konnte ich nur erwidern. Vor/unter mir war diese Person, die sich Ärztin schimpfte, aber nicht einmal als Krankenschwester durchgegangen wäre. Anders formuliert: „Die gemeine Schwester der brutalen Schwester.“ Schon faszinierend, dass es mir gelang, dies auch verbal zu äußern. Es musste dieses Schockerlebnis sein, das ich mit ihr verband. Keine Ahnung. Ebenfalls wusste ich nicht, was ich jetzt schützen sollte: Meine Nase oder mein Schienbein. Auf jeden Fall tat beides jetzt weh. Blieb nur zu hoffen, dass es bei dem einen Geschwisterteil hier blieb.
„Der Kerl, der meine Schwester gepiekt hat“, bekam ich als Antwort. Sie hatte wohl vergessen, die hochhackigen Schuhe anzuziehen, denn ihre Nasenspitze bohrte sich in meine Brust. Andersrum wäre mir irgendwie lieber gewesen.

„Nen Piraten uffzuhalten, ist nicht ungefährlich“, blaffte ich durchaus überzeugend.
„Dann bin ich ja froh, dass du nicht Jack Sparrow heißt.“
Aus einem Impuls heraus wollte ich schon sagen „Captain Jack Sparrow!“, aber ich wusste nicht wieso, also beließ ich es bei einem: „Hä?“
„Nicht wichtig, Pieki. Darf ich jetzt vorbei?“
Ich schaute kurz nach links, wo noch gut 1,20m Platz waren, also genug Platz, um an mir vorbeizugehen – auch für sie! Ganz abgesehen davon, dass ich Besseres zu tun hatte, als sie aufzuhalten; und nicht auch noch mein zweites Schienbein verlieren wollte. Ich zuckte also nur mit den Schultern, machte einen Schritt nach links und gab ihr den Weg frei.
Nur, dass ihr das auch wieder nicht recht war.

[*zurück zu Kali*]


.oO Bajor Oo.

Meine Erzfeindin stand über mir. Sie lachte, strahlte förmlich über das ganze Gesicht. Bombardierte mich mit UVA- und UVB-Strahlen. Ich hob die Hand, hielt sie mir vor die Augen, damit ich wenigstens etwas sah.
„Du kommst selten raus, wa?“ frotzelte die Gemeine, die neben mir stand und sich im Gegensatz zu mir förmlich in der Sonne aalte.
Ich sagte nix und hielt - mich fragend, warum ich überhaupt mitkommen sollte - Ausschau nach irgendwelchen Schatten spendenden Bäumen. Was mir aber nichts nutzte, denn die Richtung würde die Blechdose vorgeben.

„Wir müssen da lang“, verkündete diese auch schon nach Konsultation ihres eingebauten Kreiselkompasses.
Der Trupp setzte sich in Bewegung. Ich ging etwas schneller, um auf die vorangehende Ricarda aufzuschließen. Als mir das gelungen war, fragte ich: „Warum musste ich mitkommen?“ Die Kendra-Provinz war auf dem technologischem Tiefstpunkt angekommen. Hier gab es kein WLAN, kein GMTS, nicht mal eine Steckdose. Was also sollte ein genialer IT-ler wie ich hier?
„Sehen Sie es als Belohnung für Ihre Arbeit, Mr. Threepwood.“
Belohnung? Hatte sie das wirklich gesagt?„Wieso darf ich nicht entscheiden, was ich als Belohnung will?“
„Dann sind Sie nicht glücklich über meine Entscheidung, Sie auf diese Außenmission mitzunehmen?“ Positronenhirne waren ja solche Blitzmerker. Ich nickte nur gequält. „Dann sehen Sie es als den jährlich stattfindenden Konditionstest.“ Ich seufzte innerlich. An dem hatte ich die letzten acht Jahre nicht mehr teilgenommen, also im Grunde seitdem ich die medizinische Datenbank der Station gehackt und gefälschte Daten jährlich eingeschleust hatte. Aber das konnte ich wohl kaum sagen.


.oO kurz darauf Oo.

Das Plätschern hatte ich schon die ganze Zeit gehört. Seitdem musste ich auch aufs Klo. Aber der Rest der Truppe machte keinerlei Anstalten für eine PP. Jetzt waren wir an der Geräuschquelle angekommen: Ein fließendes Gewässer, das unsere Weiterreise doch ein wenig behinderte. Selbst die Blechdose starrte ziemlich verdutzt: „Laut kartographischen Daten hätte hier eine Brücke sein müssen.“
„Vermutlich beim letzten Hochwasser weggespült“, mutmaßte Valeris.
„Commander“, rief die Führungsdose unsere XO, die streng nach Vorschrift auf die Brücke der Horizon verbannt worden war. „Unsere Reiseroute ist durch das Fehlen einer Brücke unterbrochen. Wir benötigen eine Alternativ-Route.“

„Hallo-ho!?“ mischte sich die Sado-Maso-Schwester ein. „Das hier ist nicht gerade der Mississi...“ sie zählte kurz nach, ergänzte dann noch ein „...ssippi. Können wir nicht so da durchgehen?“
„Ensign, der Fluss hier hat eine Tiefe von 72cm bei einer Fließgeschwindigkeit von vier Metern pro Sekunde. Abgesehen davon, dass Sie anschließend nasse Füße und Hosen haben, ist eine Durchquerung nicht ratsam.“
„Und warum gehen wir nicht da vorne rüber?“ zeigte sie mit ausgestrecktem Arm flussaufwärts.
Sofort schauten alle da rauf, inklusive mir, den eigentlich nicht interessierte, was da oben war. Ein paar Felsbrocken lugten aus der Oberfläche heraus. Ich kniff die Augen zusammen. Das konnte doch unmöglich ihr Plan sein. Wieso hatte sie es überhaupt so eilig? Wir waren doch weit weg von der Strahlung.
Die Blechdose überlegte einige Momente, dann entschied sie: „Also gut, ich werde nachsehen, ob wir den Fluss dort überqueren können. Sie warten hier!“

Nun standen wir also da und guckten zu, wie die Androidin zwanzig Meter flussaufwärts lief, über die Steine zum anderen Ufer sprang, nur um dann wieder auf diesem Weg zu uns zurückzukehren.
„Also gut, wir sollten es wagen.“
Na super. Ganz großes Kino. „Wieso beamen wir nicht einfach rüber?“
„Weil es sich hier um heiliges Land handelt. Jeglicher Einsatz von Technologie ist untersagt, das beinhaltet auch das Beamen.“
„Und wieso sind Sie dann hier?“ hakte ich nach und fühlte mich auf einmal ganz toll.
Doch die Blechdose schüttelte nur den Kopf. „Ich habe jetzt keine Zeit, das mit Ihnen zu erörtern.“ Dann sagte sie zu allen: „Folgen Sie mir!“

„Passen Sie auf, der dritte Stein ist recht glit...!“ rief Ricarda über ihre Schulter, doch ihre letzte Silbe wurde von einem lauten, hohen Schrei unterbrochen. Da ich hinter der Quelle des Schreis ging/hüpfte, konnte ich live miterleben, wie diese gemeine Person mit wild rudernden Armen ins Wasser plumpste und eine doch recht große Menge davon verdrängte.
Sie hatte Glück, das Wasser war nicht tief, und so saß sie nur bis zur Hüfte im kühlen Nass.
Ich hüpfte auf den nächsten Stein, der ihr zum Unglück geworden war, zeigte auf sie und meinte mit nasaler Stimme: „Ha-ha!“
Schlechte Idee, wie ich im Nachhinein zugeben musste. Niemand ärgerte eine Katze, die gerade nass geworden war:

Harley wischte mit ihrem Arm durch das Wasser, wollte mich so nassspritzen. Ich duckte mich weg. Verlor prompt das Gleichgewicht. Landete platschend neben ihr.
Hmpf! Kaltes Wasser, kein Schaum, nasse Klamotten. Nein, von Badewannenvergnügen hatte ich eine ganz andere Vorstellung!


[NRPG: Suchen und finden wir mal Nikki]
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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