HRZ – Cmdr S. Kirilenkova – XO – RPG 7 Log 09 – 13‘199.2211

[JasonHawk]

HRZ – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 7 Log 09 – 13‘199.2211

Personen: Manu Katché, Aussenteam
NPCs: LtjG Umsabu
Wörter: 855
Titel: Zum Zuschauen verbannt!

=A= USS Horizon – Brücke =A=

„Das Aussenteam ist zu Fuss unterwegs?“, fragte Manu leicht entgeistert vom Hauptschirm der Brücke. „Die Situation auf der Station wird immer kritischer! Wir brauchen Majan so schnell wie möglich hier. Wieso ist das Aussenteam also zu Fuss unterwegs, Commander?“
„Majan versteckt sich auf den Ländereien eines Klosters, auf welchen der Einsatz von Technologie verboten ist.“
Ich verzichtete darauf dem Captain auch noch zu sagen, dass wir nur eine ungefähre Position von Majans Aufenthaltsort hatten und das Aussenteam ihre Blockhütte suchen musste, weil auch der Einsatz der Sensoren verboten war.
„Dann hoffe ich, dass die Mönche für die Bewohner der Station beten, wenn sie verseucht werden!“
Das hörte sich nicht gut an, deshalb fragte ich:
„Wie ist die Situation auf der Resolution?“
„Die Strahlung breitet sich weiter aus. Unglücklicherweise wird sie durch unser energetisches Plasma auch noch verstärkt. Weiter wirkt sie auch auf die Psyche der Bewohner und hat anormales Verhalten zur Folge.“
„Verstehe, uns geht die Zeit aus.“ Manu nickte nur. „Wir kehren so schnell wie möglich zurück und das nicht ohne Majan!“

Katché bestätigte meine Beteuerung mit einem weiteren, dankbaren Nicken, schloss dann aber die Verbindung. Nachdem der Hauptschirm kurz das Emblem der Föderation zeigte, wechselte er danach wieder zu Bajor. Während ich auf den Planeten schaute, überkam mich ein schlechtes Gewissen. Während sich auf der Resolution die Strahlung ausbreitete, plantschte das Aussenteam in der Kendra-Provinz.

Trotzdem hatte ich auf eine Standpauke verzichtet, als ich den entsprechenden Zwischenbericht erhalten hatte. Advena hatte mir erst auf zweifaches Nachfragen und höchst ungern erklärt, wie genau ein Bach das Aussenteam aufgehalten hatte. Statt der Standpauke hatte ich sie nochmals an die Situation der Resolution erinnert und hoffte, dass dies sie schneller gehen liess. Vor allem bei Advena hoffte ich auf einen Effekt, da ihr Freund ja auf der Station geblieben war.

=A= USS Horizon – Brücke – Zeitsprung =A=

Bisher hatte ich mich soweit unter Kontrolle, dass ich noch keine Kreise lief auf der Brücke. Aber ganz spurlos ging die Warterei auch an mir nicht vorbei. Ich sass auf der Kante meines Stuhls und hatte die Ellbogen auf meinen Knien abgestützt. Die Hände hatte ich gefaltet und mein Blick lag auf der Verkleidung unterhalb des Hauptschirms. Ich konnte Bajors Oberfläche, den Horizont und das All darüber nicht mehr sehen.

Auf der Verkleidung unterhalb des Hauptschirms hatte ich schon vor längerem einen Kratzer gesehen. Seit ich ihn entdeckt hatte, fragte ich mich, woher der Kratzer stammte. Wahrscheinlich stammte er noch von unserem Zusammentreffen mit den Breen bei Pantara. Damals hatte die Horizon einige Treffer einstecken müssen. Bei den nachfolgenden Reparaturen auf der Resolution musste der Kratzer vergessen gegangen sein.

„Advena an Horizon.“
„Sprechen Sie, Commander!“, antwortete ich wie aus dem Phaser geschossen und war dabei reflexartig aufgesprungen.
„Wir haben die Blockhütte gefunden.“
„Sehr gut. Sind Sie mit Majan schon auf dem Rückweg aus den Ländereien des Klosters.“
„Negativ. Wir haben die Blockhütte gerade erst gefunden.“
Abrupt blieb ich stehen. Nach Advenas Meldung über die Hütte war ich doch noch doch noch auf der Brücke hin und her gelaufen. Allerdings nicht aus Ungeduld, sonder Aufregung.
„Dann überreden Sie sie! Und beeilen Sie sich! Auf der Resolution verlieren sie langsam den Verstand.“

Advena bestätigte dies noch, dann schloss sie den Kanal. Sie hatte ja auch etwas zu tun. Ich dagegen kehrte zu meinem Stuhl zurück und setzte mich hin. Das Warten ging weiter. Ich hielt es nicht lange zurückgelehnt aus und sass schon kurz darauf wieder auf der Kante des Stuhls, nach vorne gebeugt, mit den Ellbogen auf den Knien und den Blick wieder auf den Kratzer gerichtet.

Irgendwie erinnerte mich der Kratzer an den Verlauf des Rheins, einen Fluss in Zentraleuropa. Was auch immer dort über die Verkleidung gekratzt war, hatte ziemlich gezittert. Je länger ich diesen Kratzer anstarrte, desto mehr gefiel er mir. Er gab der Horizon eine persönliche Note. Unterschied sie von allen anderen Schiffen der Steamrunner-Klasse. Klar, das machten auch die Patch-Systeme, aber das war eine technische Einzigartigkeit. Der Kratzer war Persönlichkeit.

„Commander, wir empfangen Energiewerte aus den Ländereien des Klosters!“, meldete sich Junglieutenant Umsabu von der Wissenschaftsstation. Sofort stand ich hinter Umsabus Konsole.
„Was für Energiewerte!“
„Transportersignaturen.“
„Diese heuchlerischen Bajoraner!“, schimpfte ich.
„Es sind keine Bajoraner. Die Bio-Signale sind cardassianisch!“, korrigierte mich Umsabu. „Sie materialisieren sich in der Nähe der Blockhütte!“
„Alarmstufe Rot! Schilde hoch! Finden Sie das cardassianische Schiff, Lieutenant!“, reagierte ich rein instinktiv und schützte damit das Schiff. Danach öffnete ich einen Kanal zum Aussenteam: „Kirilenkova an Aussenteam! Hat Miss Majan bereits eingewilligt Sie zu begleiten?“
„Negativ, Ma’am. Sie sträubt sich. Commander Advena versucht weiterhin sie zu überreden“, erstatte Ricarda Bericht.
„Sie soll es mal damit versuchen: Eine Gruppe Cardassianer hat gerade etwa 400 Meter entfernt von der Hütte materialisiert und kommt jetzt näher! Vielleicht überzeugt das Majan!“
„Ich gebe es weiter.“
„Gut, wir halten uns bereit, Sie sofort hochzubeamen. Im Notfall auch aus den Ländereien des Klosters!“
Damit machte ich gleich klar, dass ich das Aussenteam samt Majan im Notfall einfach so auf die Horizon beamen würde. Wir konnten es uns nicht erlauben, die bajoranische Wissenschaftlerin an die Cardassianer zu verlieren. Das wäre wahrscheinlich das Ende der Resolution gewesen…