RES – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 16 Log 05– 13‘205.1850

[JasonHawk]

RES – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 16 Log 05– 13‘205.1850

Personen: Manu Katché, Amanda C. Doran, Richards
Wörter: 1‘069
Titel: prophylaktische Impfung für die Krankenstation

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 369 –wissenschaftliches Labor 9-25 =A=

„Lieutenant Hawk, lassen Sie sich etwas einfallen, um die Krankenstation vor der Strahlung zu schützen!“
Schützen Sie die Krankenstation vor der Strahlung? Wollte mich der Captain auf den Arm nehmen? Wir hatten noch nicht einmal einen Weg gefunden, die Strahlung vollständig einzudämmen und ich sollte jetzt einen Weg finden, damit sie wenigstens einen Bogen um die Krankenstation machte.
„Lieutenant, wo bleiben Sie?“, holte mich Doran plötzlich aus meinen Leicht wütenden Gedanken aus.
„Wie bitte?“, wollte ich wissen.
„Haben Sie den Captain nicht gehört? Wir müssen dieses Deck räumen!“

Erst jetzt fiel mir auf, dass Doran in der Tür zum Labor stand und auf dem Korridor draussen Personen durchliefen. Alle in eine Richtung: Zum Turbolift. Katchés Befehl, die Krankenstation zu schützen, hatte mich völlig vergessen lassen, was er vorher noch über die Evakuierung der Wissenschaftsdecks gesagt hatte.

Natürlich blieb ich nicht alleine zurück. Die Energie auf diesen Decks würde in Kürze abgeschaltet werden. Wahrscheinlich um die Ausbreitung der Strahlung zu verzögern oder gar zu verhindern. Einen anderen Grund konnte ich mir für diesen Befehl nicht vorstellen. Jedenfalls folgte ich Doran aus dem Labor und zum nächsten Turbolift.

„Deck 350!“, befahl ich dem Computer, erntete aber nur das akustische Äquivalent einer Fehlermeldung. Ich schaute etwas konsterniert zur Decke, da die Computerstimme und – Töne immer von oben zu kommen schienen, hatten wir Menschen automatische das Gefühl, mit der Decke sprechen zu müssen.
„Aus Sicherheitsgründen darf dieser Turbolift nicht durch die strahlenverseuchten Decks fahren“, informierte mich ein Crewman der Sicherheit.
„Mit welchem Turbolift komme ich dann nach oben?“
„Mit gar keinem, Sir. Aus Sicherheitsgründen darf die verseuchte Zone nur noch per Transporter überwunden werden und auch nur, wenn es unbedingt notwendig ist.“
Der Turbolift hatte sich inzwischen in Bewegung gesetzt. Er fuhr weiter nach unten. Ich hatte etwas von Deck 425 gehört. Dort befanden sich Holodecks. Genau der richtige Ort während einer Krise.
„Wo muss ich mich melden, wenn ich nach oben gebeamt werden will?“, fragte ich den Crewman.
„Die OPS.“
Na das sollte einfach sein. Schliesslich handelte ich im Auftrag des Captains…
„Hawk an OPS. Ich brauche einen Transport von Deck 450 nach Deck 350 für Petty Officer Doran und mich. Der Captain hat mir befohlen, die Krankenstation vor der Strahlung zu schützen“, erklärte ich gleich die gesamte Situation, um nicht zu viel Zeit zu verlieren, denn diese war im Kampf gegen die Strahlung kostbar.
„Die Krankenstation befindet sich aber auf Deck 349“, fragte Richards skeptisch.
„Ich habe lieber noch ein Deck als Puffer zwischen meiner Barriere und der Krankenstation.“
„Dann empfehle ich zwei Decks. Wir beamen sie nach Deck 351!“
„Einverstanden, Sir.“

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 351 – kurz darauf =A=

Richards kam Doran und mir sogar noch zu Hilfe. Er hatte einige Sicherheitskräfte abkommandiert, die Deck 351 räumten. Das war zwar nett, aber insoweit nutzlos, dass ich immer noch ratlos in einem Korridor stand. Ich hatte nicht wirklich eine Idee, wie wir die Krankenstation vor der Strahlung schützen sollten. Ich schaute zu Doran:

„Haben Sie eine Idee?“
„Ich würde damit beginnen, das Deck zu verstärken. Und zwar mit Materialien, die Strahlung blockieren.“
„Das ist eine gute Idee“, nickte ich, auch wenn mir natürlich bewusst war, dass die Krankenstation sowieso bereits verstärkte Wände, Böden und Decken hatte, wie auch der Maschinenraum, die Fusionsreaktoren oder die Waffenkammern. „Machen Sie sich gleich daran. Lassen Sie alle entsprechenden Materialien in unseren Frachträumen hierher bringen und fordern Sie Technikerteams an, um sie einzubauen. Wenn wir zu wenigen solche Materialien an Bord haben, überprüfen Sie die Frachtlisten aller angedockten Schiffe, egal ob von der Sternenflotte oder zivil, und beschlagnahmen Sie Materialien!“
„Aye, Sir!“

Das alleine würde die Strahlung nicht lange aufhalten. Das gleiche galt für unsere Kraftfelder. Das hatten wir im Quarantäne- und Gefahrgutlabor feststellen müssen. Was konnten wir also tun? Ich überlegte, was stärker war, als die Kraftfelder, mit welchen wir Quarantänelabors oder bestimmte Sektion abschirmten. Nach längerem überlegen gab es für mich nur zwei Varianten, die einen Versucht wert waren: Die Schutzschilde. Und die Antimaterieeindämmung.

Ich begab mich sofort in eines der medizinischen Labore auf diesem Deck. Dort trat ich an die nächstbeste Konsole und verband mich mit der technischen und wissenschaftlichen Datenbank der Base. Ich rief alle Sensordaten und Informationen über die Strahlung von diesen Fragmenten auf sowie die alle Daten über die Schutzschilde. Dann liess ich eine Simulation durchlaufen. Als die Simulation lief trat zur Konsole daneben und machte nochmals dasselbe. Nur dass ich dieses Mal nicht die Daten über die Schutzschilde aufrief, sondern jene über die Antimaterieeindämmung.

„Hawk an Doran! Bericht!“
„Die Technikteams haben begonnen das Deck zu verstärken.“ Das hatte ich bereits mitbekommen. Ein Team war im Korridor vor diesem Labor bei der Arbeit und ging mit dem zeitlichen Druck so um, dass sie sich nicht um den Lärm kümmerten, denn sie verursachten. „Wir mussten tatsächlich auf die Fracht der angedockten Schiffe zurückgreifen. Ich vermute, wir können das Strahlungsproblem nicht mehr lange geheim halten.“
„Die Kapitäne haben Fragen gestellt und waren mit den Antworten nicht zufrieden“, fragte ich nicht, sondern stellte ich fest.
„So ist es, Lieutenant. Ich schätze, sie werden bald eins und eins zusammengezählt haben.“
„Informieren Sie, Commander Richards, dass es bald zu Aufständen und Panik kommen könnte“, wies ich Doran an. Ich ging zwar davon aus, dass der Androide sich selber und seine Abteilung bereits auf solche Situationen vorbereitet hatte, aber es konnte sicher nicht schaden, wenn er wusste, dass diese Situation kurz bevor standen.
„Aye, Sir!“

„Hat es sich wenigstens gelohnt?“, fragte ich noch nach.
„Schwer zu sagen, Sir. Es wird sehr knapp, um das gesamte Deck zu verstärken. Ich habe einige Berechnungen gestartet, um zu ermitteln, wie wir die einzelnen Elemente am besten verbauen.“
Ich musste schmunzeln. Das hörte sich nach einer Arbeit für Threepwood an. Allerdings nicht, weil es um eine Computerberechnung ging, sondern weil es eine nicht abzustreitende Ähnlichkeit mit seinem bevorzugten Computerspiel hatte: Tetris!
„Können Sie diese Berechnungen und die Verstärkung des Decks auch von meinem Standort aus überwachen?“
„Selbstverständlich, Sir.“
„Dann kommen Sie her! Ich habe da zwei Ideen für zusätzlichen Schutz und hätte gerne Ihre Meinung dazu.“
„Selbstverständlich. Haben Sie mir bereits ein Stichwort?“
„Wir haben ja bereits feststellen müssen, dass ein Ebene 10 Kraftfeld zu schwach ist, um die Strahlung aufzuhalten. Deshalb dachte ich mir, wir versuchen es einmal mit stärken Kraftfeldern: Den Schutzschilden oder einem Antimaterieeindämmungsfeld! Lassen Sie es sich durch den Kopf gehen, bis Sie hier sind.“