RES - MCPOoS Taylor McMannis - MED - RPG7 Log5 - 13226.1630

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Wedge Antilles
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Fr 27. Apr 2012, 15:19

Personen: Harley, Yara
Wörter: 845


--- Krankenstation ---


Woher zum Teufel sollte ich wissen, warum die Base nicht feuerte? Ich war Arzt, kein Gott. Außer eventuell im Bett, wenn man Yara glauben durfte. „Vielleicht ist das ja nur eine Übung. Oder eine ganz hinterlistige List, um die Cardassianer zu überlisten.“ Wenn ich das mal nicht hochgradig einleuchtend ausgesprochen hatte. Zu dieser List gehörte dann ganz sicherlich auch der Eindringlingsalarm, der plötzlich ohrenbetäubend ertönte.
„Und was bedeutet das jetzt für uns?“ fragte Harley, während sie mit dem Finger an die Decke zeigte, wo vermutlich der Lautsprecher hing, der den Eindringlingsalarm kundtat.
Okay, sie wusste sicherlich, was das prinzipiell bedeutete, so niedlich konnte sie schließlich gar nicht sein. Daher zielte ihre Frage vermutlich eher darauf ab, was wir als medizinisch begabtes Individuum jetzt tun konnten. „Wir bewaffnen uns mit Laserskalpellen, machen einen kurzen Auffrischungskurs über cardassianische Anatomie und dann…“ Ich zuckte mit den Schultern. „Abwarten und Tee trinken!?“
„Mit oder ohne Rum?“ kam es lapidar zurück.
Was war das denn für eine Frage? „Cardassianische Anatomie lässt sich nur mit Rum ertragen.“ Das galt zwar eigentlich nur für die Klingonen mit all ihren nutzlosen Organen, aber vom Prinzip her war Medizin etwas, was man nur mit Alkohol ertragen konnte. Allein schon wegen des Gejammers von den Patienten. „Hast du welchen hier?“
„In dem Schrank da vorne, oberste Schublade.“ Demnach war wohl auch Harley schon zu dieser Erkenntnis gekommen.


--- paar Tassen später ---

Das Mischungsverhältnis Tee zu Rum war mit jeder Tasse alkoholischer angehaucht. Jetzt konnten die Schildkröten ruhig kommen, ich hatte genug Zielwasser intus. Und wenn ich nicht traf, würde sie mein vom Rum durchtränkter Atem niedermähen oder zumindest verjagen.
„Die lassen sich aber Zeit“, maulte Harley. In der einen Hand die Tee-mit-Rum… pardon, die Rum-mit-Tee-Tasse, in der anderen das Skalpell, das sie elegant zwischen den Fingern kreisen ließ. Ich hatte das auch versucht, aber nachdem es mir zum dritten Mal nach einer Umdrehung auf den Boden gefallen war, waren mir die Skalpelle auf dem Tisch ausgegangen.
„Die sssind wohl nicht an unssss interessssiert“, lallte ich und musste feststellen, dass ich weitaus weniger vertrug als ich dachte. Und vor allem weniger als Harley. Vermutlich weil sie sich oftmals ihre Kerle schön trinken musste. Ich hingegen sah da bei ihr keine Chance.
Harley stand auf, wobei ich nicht umhin kam, ihr auf den Hintern zu glotzen und zugleich festzustellen, dass auch sie ein wenig wankte. „Unverschämtheit. Also gut, komm mit. Wir gehen zu ihnen.“
„Wiessssso dasssss denn?“
Sie beugte sich zu mir runter, stupste mit ihrem Finger gegen meine Nase. „Frauen wollen auch ihren Spaß.“
Okay, das mochte ja sein. Aber den konnte sie doch auch in meinem Quartier haben. Oder gleich hier. Warum also in die Ferne schweifen? Bei dem letzten Wort musste ich grinsen, was sicherlich idiotisch aussah.

Da ich nicht gleich aufstand, ergriff sie einfach meine Hand und versuchte mich hochzuziehen. Die war ja naiv. Dieser Naivität wollte ich sie natürlich nicht berauben, also half ich nach und erhob mich. Etwas wankend suchte ich einen sicheren Stand, als ich in der Senkrechten angekommen war. Dabei hörte ich ein Krachen unter meinen Füßen. Ich schaute runter und sah ein kaputtes Skalpell. „Welcher Idiot hat denn hier die Sssskalpelle auf den Boden gelegt?“
„Du, Schatz. Und jetzt komm mit.“ Harley hatte meine Hand immer noch nicht losgelassen und zog mich nun Richtung Ausgang. Wieso ich mich ziehen ließ, war mir schleierhaft. Vermutlich dachte ein Teil von mir, es würde in ihr Quartier gehen.

Wir waren doch noch recht weit vom Ausgang entfernt, als sich die Türen trotzdem öffneten. Okay, vielleicht hatte der Besuch sich ja nun doch zu uns bequemt. Furcht erregend hob ich mein Skalpell, bereit, einem Cardassianer zu einem einschneidenden Erlebnis zu verhelfen. Doch der Korridor spuckte nur Yara aus.
Sie sah uns, und tat sofort das, wofür Frauen bekannt waren: Sie fing zu reden an. „Ah, ihr zwei könnt mir helfen, ich soll Unmengen von Lachgas bereitste…“ Sie stockte mitten im Wort. Ob das damit was zu tun hatte, dass sie jetzt sah, dass Harley meine Hand hielt?
Vermutlich dachte Harley in genau diese Richtung, denn sie löste schleunigst und äußerst rücksichtslos die Verbindung und meinte nur: „Es ist nicht das, wonach es aussieht.“
„Ach nein?“ Witzigerweise hatten Yara und ich das gleichzeitig gefragt. Persönlich fragte ich mich zudem, wonach es denn eigentlich aussah.

Eine Beantwortung der Frage(n) blieb aus. Mit einem Mal schlug ein Lichtblitz in die Wandverkleidung neben uns. Da mich Yara vor einer halben Stunde von meinen angeblichen Wahnvorstellungen befreit hatte – vorausgesetzt, das war nicht auch so eine Wahnvorstellung – hielt ich dies für äußerst real. Dafür sprach auch, dass beide Frauen sich an mir vorbeidrängten und hinter mir Schutz suchten. Als ob ich so fett sei. Wenigstens gaben sie mir den Blick auf den Korridor preis.
Doch die Freude darüber schlug sehr schnell in Entsetzen über. Ein ganzer Trupp Cardis war da im Anmarsch. Ich pustete einmal und setzte meinen tödlichen Odem frei. Der aber offenbar nicht ausreichte. Also mussten wir zu Plan B übergehen: „Ähm… Ladies? Lasst uns die Tür hier verriegeln! Und zwar pronto!“
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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