Personen: Manu Katché, Richards, Ricarda, Harley Kristoffson, Valeris, Cyrus Kyriakos
Wörter: 1005
„Dankbarkeit. In vielen Kulturen gibt es dieses Wort und bei allen ist die Bedeutung ähnlich geartet. Sie lässt sich in vielen Möglichkeiten ausdrücken, allein die Xarilaner kennen 37 verschiedene Gesten, um sich dankbar zu zeigen. Ferengi hingegen bevorzugen die Ausgabe von Latinum als Zeichen der Dankbarkeit; die Jamaii wiederum lassen sich ihre guten Taten, die ein Danke verdienen, anrechnen, womit sie sich - ihrem Glauben nach - nach ihrem Tod einen besseren Platz in ihrem Palwada verdienen.
Auch die Menschen kennen dieses Prinzip. Allerdings gibt es Situationen, wo sie gar nicht bemerken, dass sie dankbar sein sollten. Auf eine Wiedergutmachung, eine höfliche Geste oder einfach nur ein einfaches „Danke“ wartet man dann vergebens. Sie glauben mir nicht? Alors, lassen Sie es mich an einem Beispiel deutlich machen“ *schnipp*
Kaum hatte der Erdling meinen Namen ausgesprochen, sprang ich von dem Baum herunter, auf dessen Ast ich gehockt hatte, und verbeugte mich: „Oui, mon capitan!“
„Was wollen Sie hier?“ spuckte der Rotkragen mir entgegen. „Sind Sie für das alles verantwortlich?“
Ich schüttelte Zunge schnalzend den Kopf. „Wieso sollen wir Q für alles, was irgendwo schief läuft, immer schuld sein?“
„Vermutlich weil sie immer dran schuld sind!“ konterte die Androidin, die ich noch von meinem ersten Besuch damals kannte.
Ihre Antwort ließ mich doch ein wenig schmunzeln. „Hier hat sich absolut nichts verändert! Außer vielleicht, dass Katherine mit ihrem Schoßhund nicht mehr da sind.“ Ich baute mich vor dem Captain auf und musterte ihn aufmerksam. „Schade, sie war so viel ansehnlicher als Sie.“
„Warum sind Sie hier, Q?“ keifte der Kommandant erneut. „Ist das wieder eins ihrer Spielchen?“
„Au contraire, mon capitan. Ich bin hier, um das Spielchen zu beenden.“ Erwartungsgemäß sah mich Katché irritiert an. Es war nicht verwunderlich, dass sein minderentwickeltes Gehirn nicht verstand. „Ich werde es Ihnen erklären, aber nicht hier. Doch lassen Sie mich zuerst dieses Durcheinander zwischen den Universen beheben.“ Ein Fingerschnippen später verschwand die Besatzung der Moscow zusammen mit diesem Schiff und der Confidence in einem Lichtschein und tauchte in ihrem angestammten Universum auf. Dort waren sie nun auf sich selbst angewiesen. „Nachdem das erledigt ist, lassen Sie uns reden.“ Erneut schnippte ich mit den Fingern…
Natürlich waren einige der Führungsoffiziere verwirrt, als sie sich plötzlich in diesem Konferenzraum befanden, zusammen mit mir. Nicht alle kannten mich, weswegen ich mich noch einmal kurz vorstellen musste. Dazu reichte dann aber auch schon die Erwähnung meines Namens.
Nachdem das geklärt war, begann ich mit der Erklärung. Alle hatten sie ruhig zugehört. Das mochte daran liegen, dass ich ihnen den Mund verboten hatten – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
Doch jetzt hatten sie die Möglichkeit, sich zu äußern. Der CO legte auch sogleich los: „Ihr Sohn soll dafür verantwortlich sein?“
„Aber ja!“ antwortete ich überschwänglich. „Denken Sie doch mal nach, auch wenn Ihnen das bei Ihrer geringen Vorstellungskraft sicherlich schwer fällt: ein Junge mit allmächtigen Fähigkeiten und sehr viel Langeweile!“
„Und warum hindern Sie ihn nicht einfach daran?“ Wenigstens von der künstlichen Lebensform hatte ich gehofft, sie würde keine dummen Fragen stellen - und wurde hiermit eines Besseren belehrt.
„Haben Sie schon mal versucht, jemandem etwas zu verbieten, der allmächtig ist?“ Ich beantwortete die Frage gleich selbst. „Nein, natürlich nicht, wie sollten Sie auch.“
Auch die CMO in dieser illustren Runde bewies ihre Unterbemitteltheit: „Aber Sie sind doch allmächtig.“
Ich schaute genervt an die Decke, ließ mich dabei mit dem Sessel kreisen. „Ja, aber wie soll ich Ihnen das jetzt so erklären, dass selbst Sie es verstehen? Wenn zum Beispiel etwas mit unendlicher Kraft versucht, etwas Unzerstörbares zu zerstören, muss eine Seite zwangsläufig verlieren.“
„Und in dem Fall sind das Sie?“ zeigte der Captain wenigstens einen Funken Intelligenz, wobei seine Stimme jedoch gleichzeitig ein ganzes Feuer von Sarkasmus offenbarte. „Schwer vorzustellen.“
„Und doch ist es so, mon capitan!“ Ich stoppte meine Umdrehung und funkelte Katché an: „Wissen Sie, Katherine hatte wenigstens so viel Verstand, meinen Worten Glauben zu schenken.“
Der braunhäutige Mann hielt meinem Blick stand. Wieder etwas, das er mit meiner geschätzten Katherine gemeinsam hatte.
„Warum ausgerechnet die Station?“ wollte die CTO, mit der ich damals schon so viel Spaß hatte, wissen.
Doch ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. „Ich weiß es nicht. Womöglich hat er sich an meine Gute-Nacht-Geschichten von Katherine erinnert.“
„Na hervorragend“, maulte der Chef der Station. „Und was sollen wir Ihrer Meinung nach nun tun?“
„Ich werde natürlich versuchen mit ihm zu reden und ihn zur Raison zu bringen. Oder noch besser, Sie reden mit ihm. So lange, mes amis, sollten Sie einfach mitspielen.“
„Würde ihn das nicht nur noch mehr motivieren weiterzumachen?“ murmelte ein schwarzhaariger Mann in blauer Uniform.
„Sie sind neu hier, n’est pas? Sie scheinen noch nicht allzu viel Erfahrung mit den Q gemacht zu haben.“
„Ich kenne ein paar Berichte“, versuchte mich der Mann zu korrigieren.
„Tz tz tz“, schüttelte ich den Kopf. „Entweder diese Berichte sind unvollständig oder entsprechen nicht einmal ansatzweise der Wahrheit.“ Picard hatte sich ja bis heute noch nicht dafür bedankt, dass ich ihn den Borg vorgestellt hatte – demnach konnte ich mir vorstellen, wie negativ sein Bericht ausgefallen sein musste. „Was glauben Sie also, würde passieren, wenn Sie sich den Spielregeln widersetzen?“
Der Angesprochene schwieg, woran ich dieses Mal unschuldig war.
„Also gut“, sprang Katché wieder ein. „alle Mann auf Ihre Posten. Versuchen wir die Situation weitestgehend unter Kontrolle zu halten. Und Sie, Q!“ Er sah mich scharf an. „Sorgen Sie schnellstmöglich dafür, dass Ihr Sohn damit aufhört!“ Damit stand er auf und beendete die Konferenz, obwohl mir als Initiator dies oblag.
“Sehen Sie? Ich helfe den Menschen; sage Ihnen, was los ist, und wie danken sie es mir? Gar nicht. Mais oui, ich weiß, was Sie sagen wollen: „Sie sind der Auslöser für die Probleme, es war Ihre Pflicht, Ihnen zu helfen.“ Das ist so eine primitive Einstellung, wie sie nur von einem Menschen eingenommen werden kann. Lassen Sie sich von mir einen Rat geben: Sie müssen wirklich noch viel über die Q lernen. Und für diesen Ratschlag erwarte ich von Ihnen nicht einmal ein Dankeschön! À bientôt! *schnipp*
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Wedge Antilles
When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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