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Wedge Antilles
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So 1. Jul 2012, 08:32

Personen: Mnemo, Harley, Advent, Rici
Wörter: 1009


--- Krankenstation ---


Baby-Sitting. Was sollte das denn jetzt? Ich war eine hochqualifizierte medizinische Fachkraft, deren Intelligenz und Können sicherlich besser eingesetzt werden konnte, als fürs Baby-Sitten. Ich konnte weder mit Kindern umgehen, noch mit senilen, alten Säcken.
Doch meine Protestschwälle blieben unerhört. Also half nur eins: Ins Schicksal stürzen, auf die nächstbeste Möglichkeit warten, einem unterbelichteten Praktikanten zu begegnen, und dann zu verduften. Ja, so würde ich es machen. Ganz sicher... Dennoch warf ich einen Blick auf die Patientenakte: diverse Krankheitssysmptome, alle der Kategorie F. Olala, das konnte ja doch durchaus interessant werden. Mir war allerdings nicht das Krankheitsbild primär ins Auge gefallen, sondern das Aktenfoto.


Einige Stunden waren inzwischen vergangen. Meine Notizen, die ich mir immer wieder machte, waren... sagen wir mal: medizinisch belanglos.
„Petty Officer, Sie müssen mich nicht bewachen.“
Ich schaute von meinem Padd auf. Mochte ja sein, dass ich nicht musste. Aber ich wollte. Und so schaute ich beschämt wieder nach unten und tippte.
„Und Sie müssen auch nicht jedes meiner Worte und jede meiner Handlungen festhalten.“
Ich wusste, dass ich das nicht musste, aber ich tat es. Wobei es nicht Worte und Handlungen waren, die ich notierte. Es waren eher Schätzungen. Nichtsdestotrotz ließ ihre Äußerung eine gewisse Portion Selbstüberschätzung vermuten. Das tat ich auch kund: „Verzeihung, Ma'am. Aber halten Sie sich eventuell nicht für etwas zu wichtig?“
Aufreizend beugte sie sich nach vorne – auch wenn sie dafür das falsche Outfit trug, um wirklich Eindruck schinden zu können. „Petty Officer, Sie versuchen nicht gerade Dr. Dr. h.c. Mnemo Lone...“ Bla, bla, bla... Sie zählte diverse Karrierepunkte auf, und ich wartete nur noch auf das ‚Trägerin des 2. Ringes von Betazed‘... „zu ver arsc- pardon – auf den Arm zu nehmen?“
Auf den Arm, in den Arm, auf den Schoß... hey, wo immer sie sein wollte.
„Die ganze Zeit hindurch tun sie hier nichts Anderes als den Babysitter abzugeben, nicht wahr?“

Das stimmte so nicht ganz. Jedenfalls nicht inoffiziell. Ich ließ mir jedoch nichts anmerken, hörte ihr einfach zu, wie sie gerade mit einer Selbstdiagnose begann. Recht beeindruckend, wenn auch ziemlich verrückt. Aber das gehörte ja zum Krankheitsbild. „Hab ich etwas vergessen?“
Ich tat so, als würde ich das Padd durchgehen und alles abhaken. Aber wie gesagt, da stand schon längst nicht mehr ihr Krankheitsbild. „Nicht schlecht“, beantwortete ich ihre Frage. „Sie haben beinahe jeden Punkt Ihrer Diagnose aufgezählt. Abgesehen allerdings von G93.3.“ Und dann gab es ja auch eine inoffizielle Ty-Liste, die so Punkte wie „unverschämt gut aussehend“, „unglaublich doof“, „unsagbar ungeschickt“, „unbeschreiblich nervtötend“ und ähnliches beinhaltete. Zumindest einen Punkt konnte ich bei ihr mit auf die Liste setzen.
Die Brünette sah mich irritiert an. „Ich bin nicht chronisch müde.“
Nicht? Schade, es ließ sich so gut mit F52.7 kombinieren, und auf die Symptome dieser ‚Krankheit‘ hätte ich sie gerne untersucht. „Laut meinen Aufzeichnungen sind Sie es, und darum gehören Sie jetzt ins Bett.“ Und ich war durchaus bereit, sie dorthin zu bringen. Okay, vielleicht sollte ich mich mal auf F52.7 untersuchen lassen. Aber nur von ihr hier oder den beiden Kristoffson-Schwestern.
„Aber...“
Wieso nur mussten Patienten immer versuchen zu widersprechen. Erst recht, wenn Ärzte Patienten waren.

„Gibts hier ein Problem?“ mischte sich Harley plötzlich ein, die unbemerkt zu mir getreten war, und mich damit ein kleinwenig überraschte und erschreckte.
Ich zählte auf: „Verweigerung dem Nachkommen von ärztlichen Anordnungen...“
„... wegen fehlerhafter Diagnose“, konterte Mnemo.
„Anzweiflung von ärztlichen Untersuchungsergebnissen“, konterte ich.
„... weil der durchführende Arzt ein I...“, sie stockte kurz, „...insuffizientes Verfahren ausgeführt hat.“ Wieso nur hatte ich das Gefühl, dass sie zuerst was anderes sagen wollte?
„Du kannst gehen, Ty“, hatte Harley genug. „Ich kümmer mich um Miss Lone.“
Ja, aber ich wollte mich doch um sie kümmern. Mit vollem Körpereinsatz, wenn es sein musste. Und ich fand, es musste sein. „Aber...“ begann ich und war damit in die Position gerutscht, in der Mnemo sich eben befand. Dabei war reinrutschen ja gar nicht mal so verkehrt...
Die Blondine neben mir seufzte laut auf. „Verschwinde, Ty.“


Aus einiger Entfernung konnte ich sehen, wie das verrückte Huhn entlassen wurde – anscheinend war die gesamte Baby-Sitting-Aktion beendet. Okay, ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn ich sie in ihr Quartier hätte begleiten sollen. Doch anscheinend hatte Harley was dagegen. Vermutlich stand sie doch auf mich.
Mit einem Grinsen räumte ich das medizinische Equipment in den neben mir stehenden Wagen. Als ich gerade fertig war, wurde ich auf Lärm aus dem Eingangsbereich aufmerksam. Hektik legte ich nicht an den Tag, schließlich war ich nicht allein, als ich mich umdrehte. Und tatsächlich war Harley schon zu den beiden Gelbhemden – Ricarda und Advent – gerannt und nahm den Patienten... warum nahm sie Ricarda in die Mitte? Wieso brauchte Ricarda überhaupt Hilfe? Und wieso humpelte Ricarda?

Ich ging rüber und hörte Harley sagen: „Bringen wir sie darüber! Ty, fass mal mit an!“
Während ich das tat – nicht, weil ich dachte, dass es nötig war, sondern weil ich immer tat, was Harley mir sagte – sagte ich: „Sie ist eine Androidin.“
Wir waren an einem Biobett angelangt und Ricarda half sich nun selbst, als sie sich darauf hinsetzte.
Harley nutzte die Gelegenheit und schnappte sich ihren Tricorder.
„Sie ist eine Androidin“, bestand ich weiterhin, weil man mich beim ersten Mal scheinbar nicht erhört hatte.
Erneut ließ sich meine Chefin nicht davon ablenken, begann mit ihrem Scan und schubste mich auf Seite, weil ich angeblich im Weg stand. „Komplizierter Oberschenkelhalsbruch.“
„Sie ist eine Androidin!!!“ schrie ich nun fast.
Harley ließ die Schulter hängen, schaute gen Decke und schnaufte. Dann drehte sie sich zu mir um, hielt mir den Tricorder unter die Nase und kläffte: „Sieht das so aus, als hätten wir es hier mit einer Androidin zu tun?“

Ich sah auf Werte bezüglich Atmung, Puls, Blutdruck... nichts, was ihre elektronische Systeme nicht nachahmten, damit sie... keine Ahnung, warum sie das tat. Vermutlich der verzweifelte Versuch, sich menschlichen Gepglogenheiten anzupassen. Aber da war noch mehr: Knochen, Haut, Organe, Blutkreislauf... verdammt, was war denn mit Ricarda passiert? War das überhaupt Ricarda. Ich sah Advent an: „Was geht hier ab?“

[NRPG: *Den Dreien Bällchen zuwerf*]
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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