RES – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 17 Log 01 – 13‘310.2150

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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JasonHawk
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Fr 20. Jul 2012, 20:30

RES – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 17 Log 01 – 13‘310.2150

Personen:
NPCs: Bator Daria, Alicia Hawk
Wörter: 1‘044
Titel: Kälte!

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 375 – verlassenes Labor =A=

„Nein!“

Meine Stimme war nur ein Flüstern. Ein schwaches, kaum hörbares Flüstern. Allerdings nur für den Bruchteil einer Sekunde – dann schrie ich aus Leibeskräften. Auch das liess nach und kurz darauf lag ich jämmerlich schluchzend auf der Konsole vor mir abgestützt. Den Kopf auf den verschränkten Armen.

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 375 – Astrometrie – 20 Minuten früher =A=

Ich fand es jedes Mal falsch. Die Astrometrie war nicht da, um den Raum im direkten Umfeld der Station und des Sprungtores darzustellen. Die Astrometrie war da, um in die Weite zu blicken. Zu sehen, was hinter dem Horizont geschah, um eine alte Redensart der Seefahrer zu bemühen.

Doch Lieutenant Kyriakos wollte es anders und an seine Befehle war ich momentan gebunden. Er war nett, wusste Vertrauen zu erwecken und zu gewinnen. Meine Abneigung gegen ihn lag wohl nicht an ihm. Eher am Posten, den er ausfüllte, und garantiert von Katché offeriert bekommen hatte. Was hatte der Captain nur gegen mich?

Es war ja nicht so, dass ich den Posten des Chefwissenschaftlers permanent wieder hatte übernehmen wollen. Nur als Übergangsphase, bis wir wussten, ob Doe wieder zurückkam oder nicht. Doch Katché hatte sich gegen mich entschieden, trotz meiner Erfahrung auf dem Posten. Dennoch hätte ich damit noch leben können, wenn er mir jemand anderen von der Station vorgezogen hätte. Aber nein, der Captain liess extra jemanden auf die Base versetzen, um temporärer Chefwissenschaftler zu werden.

Hm, war das ein Muster? Auf den ersten Blick sah es nicht danach aus, aber irgendwie hatte es doch etwas Wiederholendes. Es war jedenfalls keine natürliche Willkür. Ich zoomte etwas aus dem Bild heraus und hob die Subraum-Anomalien stärker hervor. Mein Äquivalent zum Schritt rückwärts, um das Ganze aus grösserer Entfernung zu betrachten.

Plötzlich machte ich grosse Augen und staunte nicht schlecht. Es war nicht wirklich symmetrisch. Es war nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Aber dennoch war es ein Herz. Wobei sich die Base und das Sprungtor unter den beiden Kuppen befanden. Es hatte sogar noch mehr Ähnlichkeit mit einem Herzen, wenn ich fünf Anomalien nicht berücksichtigte. Als ich sie in einer anderen Farbe hervorhob, erkannte ich auch wieso. Sie gehörten nicht zum Herz. Sie bildeten ein M.

Plötzlich durchriss das Komm-Signal die Stille der Astrometrie. Ich schreckte zusammen und eine merkwürdige Kälte überkam mich. Zuerst war es ein kalter Schauer, der mir den Rücken runter lief. Kurz darauf lief er wieder hoch und setzte sich dort fest. Ich öffnete den Kanal, um mich abzulenken:

„Hawk hier! Was gibt es?“
„Ihre Mutter will Sie dringend sprechen, Lieutenant“, antwortete Bator.
Ich seufzte. Eigentlich hatte ich nicht den Nerv, um mit ihr zu sprechen. Erstens war ich im Dienst, aber das war mehr eine Ausrede als ein wirklicher Hinderungsgrund und zweitens würde sie mich nur wieder drängen, Val einen Heiratsantrag zu machen oder sie für die Mutter meiner Kinder zu verlassen. Darauf hatte ich eigentlich keine Lust.
„Sagen Sie ihr, ich habe keine Zeit. Ich sei zu beschäftigt.“
„Das lässt mir Ihre Mutter nicht durchgehen. Sie sagte, solange Sie die Station nicht vor der Zerstörung retten können, wolle sie mit Ihnen sprechen! Sie sollen sich einen kleinen Raum suchen, wo sie alleine sind! Und erlauben Sie mir eine persönliche Bemerkung: Sie sollten Ihren Rat befolgen. Sie wirkte sehr niedergeschlagen auf mich.“
Es fröstelte mich wieder. Die Kälte am Rücken jagte mir einen Kälteblitz durch den Körper und breite sich daraufhin auch auf den ganzen Körper aus. Plötzlich wusste ich, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich sagte mit abwesender Stimme zu Bator:
„Stellen Sie meine Mutter bitte in das verlassene Labor neben der Astrometrie durch.“

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 375 – verlassenes Labor – gleich darauf =A=

Mit einer dunklen Vorahnung betrat ich das Labor. Dieses spiegelte meine Stimmung ziemlich genau wieder. Es war auch dunkel. Und obwohl die Putzroboter auch hier tätig waren und dafür sorgten, dass sich kein Staub bildete oder es Spinnweben gab, hatte der Raum eine verlassene Ausstrahlung, als wäre er schon lange nicht mehr genutzt worden.

Ich fühlte mich ebenso verlassen, während ich langsam auf die einzige Computerkonsole in dem Raum zuschritt. Der Bildschirm war matt und schwarz, auch ihm konnte ich sofort ansehen, dass er schon lange nicht mehr genutzt worden war. Aber er lebte auch. Unten rechts leuchte das Symbol für ein eingehendes Komm-Signal. Ich berührte das Symbol mit meinem Zeigefinger und öffnete damit den Kanal.

Auf dem Bildschirm war meine Mutter, aber sie war es auch nicht. Keine Spur von der Fröhlichkeit, die sie normalerweise ausstrahlte. Die Mundwinkel zeigten nach unten. Ihre Augen strahlten nicht, sondern waren matt. Sie musste geweint haben. Ihr Mascara und ihr Lidschatten waren verschmiert. Es wirkte, als hätte sie wenig erfolgreich versucht, sich wieder herzurichten. Das gleiche galt für die Haare. Normalerweise hatte sie immer eine perfekte Frisur, wie aus einem Werbespot für Haarfestiger. Doch nun standen ihr Strähnen vom Kopf.

„Was ist los, Mum?“, fragte ich und merkte, wie mir das Sprechen plötzlich schwer viel. Ich wusste, dass sie schlechte Nachrichten hatte und hatte deshalb schon einen Kloss im Hals, so dass ich die vier Worte beinahe nicht herausbrachte.
Meiner Mutter ging es nicht besser. Sie musste mehrmals ansetzen, bevor sie es schnell und ohne Unterbrechung hinter sich brachte:

„Dein Vater ist tot.“

„Nein!“

Meine Stimme war nur ein Flüstern. Ein schwaches, kaum hörbares Flüstern. Allerdings nur für den Bruchteil einer Sekunde – dann schrie ich aus Leibeskräften. Auch das liess nach und kurz darauf lag ich jämmerlich schluchzend auf der Konsole vor mir abgestützt. Den Kopf auf den verschränkten Armen.

=A= im Wald =A=

Plötzlich fühlte sich die Konsole vor mir nicht mehr gleich an. Sie war nicht mehr hart, sondern viel weicher. Gummiartig.

Sofort setzte meine Sternenflottenausbildung ein und liess den Schmerz vergessen. Wie eine Maschine machte ich mich an die Arbeit, meine veränderte Umwelt wahrzunehmen. Ich hob den Kopf und schaute, worauf ich mich da abstützte. Es sah aus wie ein umgefallener Baumstamm.

Sofort wusste ich, was Sache war. Meine erste Mission auf der Base war zurück und hatte beschlossen auch mit mir zu spielen: Q. Nur war ich dieses Mal überhaupt nicht zu spielen aufgelegt, denn sein erster Scherz war völlig daneben! Er weckte Hass in mir. Hass auf den Scherzkeks dahinter. Einen Hass, der raus musste:

„Quuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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