RES – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 18 Log 03 – 13‘321.2043

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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JasonHawk
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Di 31. Jul 2012, 19:26

RES – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 18 Log 03 – 13‘321.2043

Personen: Harley H. Kristoffson, Taylor McMannis, Valeris A. Advena
Wörter: 1‘026
Titel: Die Zeit ist das Feuer, in dem wir verbrennen

=A= im Wald =A=

Ich spürte, wie sich meine Augen mit Tränen füllten. Meine Lippen zitterten. Ich hatte noch keinerlei Zeit gehabt, diese schreckliche Neuigkeit richtig zu verarbeiten und so überwältigte sie mich. Ich konnte nicht anders und begann zu weinen. Immerhin hatte ich mich insofern im Griff, dass ich einigermassen leise weinte, um die beiden liebenden Komiker nicht zu stören.

Es war eine bizarre Szene, die sich hier in diesem Wal des Gummibärenlandes abspielte. Kristoffson und McMannis hielten sich nackt umklammert. Kristoffson versuchte sich von McMannis zu lösen, was die beiden komisch herumtanzen liess. Gleichzeitig stand ich heulend daneben, während Val mitfühlend versuchte, mich zu beruhigen. Wenn ich nicht involviert gewesen wäre, hätte ich das ganze wohl irgendwie zum Lachen gefunden…

Val nahm mich in den Arm und strich mir mit der Hand über den Rücken. Gleichzeitig sprach sie mir beruhigend und flüsternd ins Ohr:
„Ist schon gut, Jason. Lass es nur raus.“
Ich versuchte zu antworten, aber ich konnte nicht aufhören zu weinen. Also konzentrierte ich mich zuerst darauf, nicht mehr zu schluchzen. Nur noch mit den Augen zu weinen. Irgendwie gelang mir das. Dennoch konnte ich Nichts sagen. Ein Kloss steckte mir im Hals. Aber auch denn konnte irgendwie überwinden und fand meine Stimme wieder, wenn auch nur eine Schwache, stockende und schluchzende Version davon:
„N… ni… nicht… vor… denen da!“
Den Kopf in Vals Schulter vergraben deutete ich in die Richtung, in welcher Kristoffson, McMannis und hoffentlich auch Q standen.
„Da ist niemand mehr“, erwiderte Val.

Damit war der Damm gebrochen. Ich begann wieder zu weinen. Weinte mir die Seele aus dem Leib, wie in dem wissenschaftlichen Labor, als meine Mutter mir die schreckliche Nachricht mitgeteilt hatte. Val liess mich weinen. Sie sagte Nichts, sondern hielt mich nur im Arm. Gleichzeitig zwang sie mich langsam auf den Boden und so setzten wir uns hin, während ich weinte und weinte und weinte. Val hielt mich weiterhin im Arm, strich mir über den Rücken, die Schultern oder den Kopf.

=A= im Wald – unbekannter Zeitsprung =A=

Ich wusste nicht, wie lange wir so im Wald gesessen hatten. Val hatte kein Wort mehr gesagt, seit sie mich darauf hingewiesen hatte, dass wir nun alleine waren. Mein Weinen war nach einiger Zeit stiller geworden. Das laute heulen, war in eine stilleres Schluchzen übergegangen. Inzwischen wimmerte ich nur noch. Doch die Tränen liefen mir weiterhin über die Wangen. Ich spürte, wie Vals Uniform schon völlig durchnässt war von ihnen. Meinem Ärmel ging es nicht besser, allerdings waren es nicht ausschlich Tränen, denn ich hatte ihn als Taschentuch missbrauchen müssen, weil hier keine verfügbar waren.

Irgendwann war ich so erschöpft, dass ich nicht mehr weinen konnte. Ich löste mich aus der Umarmung von Val und wischte mir die letzten Tränen vom Gesicht. Meine Wangen waren völlig verklebt und selbst mein Haar war nass, wie ich bemerkte, als ich mit der Hand darüber fuhr. Nachdem ich mich etwas gefangen hatte, schaute ich Val in die Augen:

„Danke“, flüsterte ich. Es war einer dieser magischen Momente in welchen jegliches Wort mehr überflüssig war. Meine ganze Körperhaltung und mein Blick sprachen diese unerschütterliche und tiefe Dankbarkeit aus, die niemand in Worte fassen konnte. Und das war auch nicht notwendig. Val verstand mich ohne Worte. Ihr „Gern geschehen“, war genauso einfach und doch so kraftvoll. Ich wusste genau, dass sie sich damit nicht nur auf geradeeben bezog, sondern mir damit auch zu verstehen gab, dass sie in dieser schwierigen Zeit uneingeschränkt für mich da sein würde.

=A= Starbase 98 Resolution – Technikdecks – Quartier Advena/Hawk - Zeitsprung? =A=

Ich sass alleine auf dem Sofa in unserem Quartier. Val musste sich um den Wassertank kümmern. Der Wasserdruck war anscheinend grösser als ursprünglich berechnet. Davor hatte sie aber dafür gesorgt, dass ich vom Dienst freigestellt worden war. Es war eine gute Entscheidung von ihr gewesen. Ich hatte kurz versucht, mich mit dem Problem des Wasserdrucks auseinander zu setzen, aber ich es war mir nicht gelungen. Jegliche Gedankengänge führten zu meinem Vater. Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse, vor allem Streitigkeiten, aber auch an die kürzlich begonnen Aussöhnungen. Sie war unter anderem dem Ausbruch der Genkrankheit bei mir und den Bemühung von Stefanie zu verdanken, als wir Eltern wurden.

Ach ja, die Zwillinge. Sie waren im Nebenzimmer. Nancy kümmerte sich um sie. Sie verstanden zwar nicht, was vorging, aber schienen zu spüren, dass es ihrem Papa nicht gut ging. Als sie im Wohnzimmer waren, hatten sie nach mir verlangt, aber ich war nicht in der Lage, sie in den Arm zu nehmen. Es erinnerte mich daran, dass ich Vater war und dann musste ich augenblicklich an meinen Vater denken.

Noch immer wusste ich nicht, wieso mein Vater gestorben war. Sobald ich aus diesem Wald zurück auf der Base gewesen war, hatte ich versucht, sie zu kontaktieren. Vergeblich. Sie reagierte nicht auf die Rufe der Stationskommunikation. Niemand reagierte im Haus meiner Eltern. Ich konnte mir nicht vorstellen, wieso sie in dieser Situation nicht zu Hause war. Und falls sie die Leiche meines Vaters identifizieren musste, hoffte ich nur, dass sie nicht alleine war.

Ich spürte wieder, dass ich kurz vor einem Weinkrampf war. Zuerst wollte ich ihn unterdrücken, doch dann erinnerte ich mich an Vals Worte: „Ist schon gut. Lass es nur raus.“ Das tat ich.

Es war so schrecklich plötzlich geschehen. Klar, mein Vater war nicht mehr der Jüngste, aber er war gesund. Jedenfalls hatte mir meine Mutter nie etwas gesagt, er sei krank oder hätte gesundheitliche Probleme. Es zeigte einem, wie schnell alles vorbei sein konnte. Das Leben war zu kurz um lange zu warten. Zu schnell konnte sich alles ändern. Das liess mich meine Situation überdenken. Allerdings nicht die berufliche. Im Gegensatz zu meinem Vater war die Sternenflotte nicht mein Leben. Allerdings war ich der Sternenflotte dankbar, ansonsten hätte ich Val niemals kennen gelernt.

Val! Sie war inzwischen ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Wie wichtig hatte ich erst vorhin im Wald des Gummibärenlandes gänzlich begriffen. Sie war da für mich. War eine Stütze für mich. Und sie hatte die Kinder einer anderen Mutter akzeptiert. Bevor es zu spät war, wollte ich ihr zeigen, wie sehr ich sie liebte. Ich würde sie fragen, ob sie meine Frau werden will!
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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