RES – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 18 Log 04 – 13‘330.1570

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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JasonHawk
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Do 9. Aug 2012, 14:42

RES – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 18 Log 04 – 13‘330.1570

Personen: Valeris A. Advena
NPCs: Alicia Hawk, Melinda Hawk
Wörter: 1‘359
Titel: persönliche, Q-artige und sprachliche Besuche

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 200 – Hauptpromenade =A=

Es war irgendwie surreal. Ich wanderte über das Promenadendeck auf der Suche nach einem Verlobungsring. Dieser eine Liebesbeweis, der eigentlich nicht realer hätte sein können, wirkte momentan aus zwei Gründen surreal auf mich.

Erstens ging auf der Base gerade alles drunter und drüber wegen Q. Junior oder Senior war egal. Beide trugen ihren Teil dazu bei und wenn es bei Q Senior nur daran lag, dass er seinen Zögling nicht besser im Griff hatte. Bisher hatte ich immer mitten in diesem Chaos gesteckt und versucht meinen Teil dazu beizutragen, dieses Chaos aufzulösen, alles wieder ins Lot zu bringen beziehungsweise die Mission, den Auftrag des Flottenkommandos erfolgreich abzuschliessen. Garantiert wäre ich niemals auf die Idee gekommen, während einer solchen Phase einen Verlobungsring zu kaufen.

Zweitens war da der Tod meines Vaters. Ich mein, wer ging schon wenige Stunden nachdem er vom Tod seines Vaters gehört hatte, einen Verlobungsring einkaufen? Was musste ich für ein kaputtes Gehirn haben, um so etwas zu tun? Es war nicht so, dass mein Vater ein Problem mit meiner Auserkorenen, Val, gehabt hätte. Er hatte sie gar nicht richtig gekannt. Er hatte dank seinen Beziehungen zur Sternenflotte wahrscheinlich ihre Akte gelesen, nachdem ich ihm und meiner Mutter von Val erzählt hatte, aber ansonsten hatte er ja nicht viel von ihr gewusst. Sie niemals getroffen. Das hatte sich bisher einfach nicht ergeben. Und doch war ich nun hier und vergass oder ignorierte seinen überraschenden Tod, um stattdessen einen Verlobungsring zu kaufen. Er hätte es sicher eher verstanden, wenn ich bei den Problemen mit Q geholfen hätte, wenn ich also meine Gefühle hinten angestellt und mich dafür ganz meinem Dienst gewidmet hätte. So hatte er es immer gehandhabt. Ich wüsste nicht, ob er jemals die Familie oder private Interessen über seinen Dienst gestellt hätte. Geburtstage oder der Hochzeitstag sowie die ganze Familie hatten immer die zweite Geige hinter der Sternenflotte gespielt. Das hatte ich ihm nie ganz verziehen, auch wenn wir uns in den letzten Jahren wieder besser verstanden hatten.

Ich betrat das dritte Schmuckgeschäft auf der Hauptpromenade. In den ersten beiden war ich nicht fündig geworden. Das erste Geschäft hatte einem Ferengi gehört und der hatte völlig überteuerte Preise. Ich war schnell wieder gegangen. Im zweiten Geschäft gab es keinen Ring, der mir gefallen hätte. Die meisten waren viel zu schrill oder pompös. Die Auswahl an schlichten Ringen war extrem beschränkt und die wenigen Ringe, die es gab, waren dann allzu schlicht. Sprich einfache Ringe ohne Stein und wenn sie einen Stein hatten, waren diese wirklich mickrig.

In diesem dritten Geschäft war ich aber deutlich zuversichtlicher als in den ersten beiden. Es war schlicht aber doch edel eingerichtet, ganz im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern. Der Besitzer war ein Betazoide und er verstand etwas von seinem Geschäft. Ich sagte ihm, was ich suchte und erzählte ihm etwas von Val. Danach suchte er verschiedene Ringe heraus und zeigte mir diese und erklärte mir die Bedeutung der Formen und der Steine. Nach anderthalb Stunden hatte ich den perfekten Ring gefunden. Ich musste zugeben, dass er nicht viel günstiger war als die Ringe beim Ferengi, aber wenn ich die anderthalbstündige erstklassige Beratung mitrechnete war es ein mehr als fairer Preis und dafür konnte ich schon praktisch sicher sein, dass der Ring kein Grund sein würde für Val, den Antrag abzulehnen. Der Ring würde ihr gefallen…

=A= Starbase 98 Resolution – Technikdecks – Quartier Advena/Hawk – Zeitsprung =A=

Ungeduldig wartete ich darauf, dass der Kommunikationsoffizier die eingehende Kommunikationsverbindung von der Erde in Vals und mein Quartier umleitete. Endlich war meine Mutter wieder zu Hause und sie hatte sofort zurückgerufen. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Verbindung endlich stand. Aber dann war es eine doppelte Freude:

„Mum, Melinda! Ich bin ja so froh, Euch zu sehen“, schon bei diesen wenigen Worten viel mir das Sprechen wieder schwer und Tränen traten mir in die Augen.
„Jason!“, schrie meine Mutter beinahe. „Was ist bloss geschehen? Du warst plötzlich weg! Niemand konnte mir sagen, was geschehen war! Ich hab‘ mir solche Sorgen gemacht!“
Melinda hatte meiner Mutter tröstend die Hand um die Schultern gelegt. Es musste eine schlimme Erfahrung für meine Mutter gewesen sein, mich so kurz nach dem Tod meines Vaters, verschwinden gesehen zu haben. Ich hätte Q umbringen können! Aber noch lieber wäre ich bei Melinda und meiner Mutter gewesen.

„Schnipp!“

=A= Erde – Kanada – Colborne – Haus der Familie Hawk =A=

Plötzlich lag ich in den Armen meiner Mutter, während auch Melinda ihre Arme um uns gelegt hatte. Wir sassen gemeinsam auf dem Sofa meiner Eltern, im Wohnzimmer meiner Eltern. Zuerst verharrten wir alle in dieser Position, dann begannen wir aber zu realisieren, dass ich eigentlich auf der Base hätte sein sollen, weshalb wir uns voneinander lösten und verwirrt anschauten.

„Auch wir Q haben ein Herz“, hörte ich eine nur allzu vertraute Stimme.
„Q? Was ist das?“, fragte meine Schwester. Mir war klar, dass ich dieses gottähnliche und fast allmächtige Wesen erklären musste. Ausserhalb der Sternenflotte war ihre Existenz praktisch nicht bekannt.
„Die Q sind eine höher entwickelte Lebensform und scheinen allmächtig zu sein. Der Sohn eines Qs hatte mich vorhin einfach an einen Ort gebracht, so wie mich sein Vater nun einfach so hierher gebracht hat. Ich kann aber nicht sagen, wie er das getan noch wieso.“
„Egal wie oder warum, ich bin ihm dankbar, dass er uns in dieser schwierigen Zeit beisammen zu sein.“

Daraufhin schloss mich meine Mutter wieder in die Arme und zog kurz darauf auch Melinda in die Umarmung hinein, wodurch wir uns schnell zu dritt umarmten. Ich würde nicht sagen, dass ich nicht froh war über Qs Einmischung. Jetzt müsste ich einen Bericht über diesen intimen Moment mit meiner Familie verfassen. Aber diesen Gedanken schob ich nun vorbei und weinte mit meiner Mutter und Melinda um meinen Vater. Nachdem wir unserer Trauer zum ersten Mal gemeinsam Ausdruck verliehen hatten, waren wir erst in der Lage darüber zu sprechen und ich erfuhr, was geschehen war: Mein Vater hatte sich zu einem Mittagsschläfchen hingelegt, wie er das in den letzten Monaten oftmals getan hatte. Aus diesem Schläfchen war er nicht mehr erwacht. Die Ärzte im benachbarten Kingston vermuteten, dass das Herz einfach aufgehört hatte zu schlagen. Der Grund war schlicht Altersschwäche.

=A= Starbase 98 Resolution – Technikdecks – Quartier Advena/Hawk – Zeitsprung =A=

Nach drei Stunden hatte mich Q wieder auf die Base zurückgeschickt. Er hatte mir allerdings noch die Zeit gegeben, mich zu verabschieden. Wahrscheinlich nur auf kurze Zeit. Ich würde so schnell wie möglich für die Beerdigung zur Erde fliegen. Davor hatte ich aber noch etwas anderes zu tun. Ich wollte Val den Antrag stellen.

Das stellte sich allerdings als etwas schwieriger heraus als gedacht. Sie war noch immer mit dem Haifischbecken beschäftigt. Sie hatten das Problem mit dem steigenden Druck noch immer nicht unter Kontrolle gebracht. Deshalb sass ich nun am Computerterminal unseres Quartiers und brütete über den Daten des Beckens, welche ich aus dem Stationscomputer abgerufen hatte. Das war kein Problem mit meinen einfachen Offiziersrechten. Irgendwann wurde ich stutzig und aktivierte meinen Kommunikator:

„Hawk an Advena!“
„Jason! Alles in Ordnung?“, kam sofort eine besorgte Antwort von Val.
„Ja, macht dir keine Sorgen. Mir geht es gut. Ich wartete auf dich und habe mir mal die Daten zum steigenden Wasserdruck im Haifischbecken angesehen.“
„Jason! Du sollst doch nicht arbeiten.“
„Ich musste einfach etwas tun, nachdem ich mit meiner Mutter und meiner Schwester gesprochen hatte. Ist dir etwas an den Daten aufgefallen?“
„Jaha, allerdings! Sie machen absolut überhaupt keinen Sinn! Theoretisch stimmt alles…“
„…und doch hat es den gegenteiligen Effekt“, übernahm ich von Val und betonte das Wort gegenteilig besonders. „Sprich der Wasserdruck steigt, statt konstant zu bleiben oder gar zu sinken.“
„Den gegenteiligen Effekt“, wiederholte Val nuschelnd und schien plötzlich eine Idee zu haben. „Du meinst, dass wir hier nicht in den bekannten Gesetzen der Natur denken können…“
„Genau.“
„Q hat irgendeine Physik-Konstante umgekehrt und deshalb haben unsere Bemühungen den gegenteiligen Effekt“, redete und dachte sich Val in Fahrt. „Das muss ich genauer durchrechnen. Danke, Jason. Und jetzt setz‘ dich wieder auf das Sofa und spiel‘ mit den Zwillingen!“
Damit schloss Val die Verbindung und liess mich alleine in unserem gemeinsamen Quartier zurück.
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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