HRZ - Cpt Katché - RPG 41 Log 5 – 12138.1963

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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Wedge Antilles
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So 30. Jan 2011, 19:39

Personen: Kiri, Reaver, Mnemo, Richards, Ricarda
Wörter: 1327


=^= Brücke =^=


„Sir?“ Auch angestrengtes zum-Schirm-Schauen-Vorgeben hatte mich nicht davor beschützt. Ich schnaubte unhörbar und wandte mich der Person zu, die mich angesprochen hatte – der Person, die Hernandez psychologisch betreute. Die winkte auch schon in Richtung meines Bereitschaftsraums. „Ich nehme an, unter vier Augen ist ihnen lieber.“
Na, die hatte ja Nerven. „Lieutenant, falls Sie es noch nicht bemerkt haben, wir befinden uns in einer Krisensituation.“
„Und Sie sind mein Patient. Und da ich nicht will, dass Sie während meiner Arbeit abgelenkt werden und meine Untersuchung ständig unterbrechen, haben Sie zwei Möglichkeiten: Ihr Büro oder die Krankenstation.“
Ich seufzte. Die Frau hatte wirklich Nerven. „Also gut, aber beeilen Sie sich! Commander, Sie haben die Brücke.“


=^= mein Bereitschaftsraum =^=

„Was ist denn passiert?“ Also entweder war die Frau vollkommen ungeübt als Ärztin und ging nun das Handbuch durch; oder sie war einfach nur in den letzten Minuten geistesabwesend gewesen und hatte nicht mitbekommen, was vorhin passiert war. Beides gefiel mir nicht.
„Mein Kopf machte wohl Bekanntschaft mit der Wand“, gab ich sarkastisch zurück.
„Immer diese Wände. Das die nicht mal ausweichen können.“ Bei dieser Aussage grinste sie. Es war nie gut, wenn man über vermeintliche Witze selbst lachte.
Ich schnaufte durch. „Könnten Sie sich bitte beeilen?“
Doch ich wurde einfach ignoriert. „Hm. Mit Dienstunfähig brauch ich wohl nicht kommen.“
Ich sah sie ernst an. Sah ich wirklich so aus, als wäre ich zu Späßen aufgelegt.
„Name?“
Welchen? Ihren? „Den sollten Sie kennen.“
„NAME?“ beharrte sie weiter. „Und am besten noch Geburtsdatum, Dienstnummer und Geburtsort. Entweder Sie sagen es mir, oder sie werden Dienstunfähig geschrieben.“

Ich hatte wirklich keine Zeit für diese Spielereien. Also fing ich an zu kooperieren, um den Vorgang zu beschleunigen. „Captain Manu Katché, 2. Oktober 2354, Barbados. Der Computer wird das bestätigen.“
„Gut. Leichte Gehirnerschütterung und eine ordentliche Beule“, begann nun sie endlich mit der Diagnose und der zugehörigen Behandlung. Als sie damit fertig war, leistete sie sich den nächsten Spruch: „Sie dürfen wieder mit den anderen Spielen gehen, aber Vorsicht vor Wänden.“
Jetzt reichte es. „Sieht es so aus, als würden wir hier spielen, Lieutenant?“ Sie zuckte kurz zusammen. „Ich gestatte Ihnen, auf der Brücke zu bleiben, aber verhalten Sie sich ruhig und mischen Sie sich nicht ein. Verstanden? Lieutenant?“
Ich wartete gar keine Antwort ab, denn ich hatte mich sehr verständlich ausgedrückt. Statt dessen drehte ich mich einfach um und verließ den Raum, um zurück auf die Brücke zu gelangen.


=^= Brücke =^=

Beim Betreten der Kommandozentrale blickte ich direkt auf den Bildschirm. Dieser zeigte nicht mehr den Weltraum und das kolossale Schiff, sondern ein Livebild von einem fremdartig wirkenden Raum. „Das Außenteam ist demnach schon rübergebeamt.“ Erst jetzt blickte ich zu Kirilenkova, die noch vor meinem Sessel stand, sich aber schon daraus erhoben hatte – um keine zwei Sekunden später ohne jegliche Ankündigung mit einem lauten Aufschrei auf den Boden aufschlug.
„Commander?“ Schnell hatte ich mich neben ihren leblosen Körper begeben. „Lieutenant!“ winkte ich Soul heran.

„Ricarda an Kirilenkova“, tönte es aus dem Kommunikator meiner Nummer Eins. „Können Sie mich empfangen?“
„Auf die Lautsprecher, Ensign“, gab ich an die Kommuniaktionsoffizierin mit dem indianischen Aussehen durch.
Noch während das geschah, zeigte sich die Androidin von der ungeduldigen Seite. „Horizon?“
Nscho-Tschi nickte mir zu und ich übernahm das Gespräch. „Ja, wir können Sie empfangen, allerdings ziemlich schlecht. Verzeihen Sie die Verzögerung, aber Commander Kirilenkova ist gerade zusammengebrochen. Dr Soul kümmert sich gerade um sie.“
„Hat es etwas mit unserer Mission zu tun? Sollen wir abbrechen?“
„Machen Sie erst einmal weiter, Lieutenant!“ Denn ob wirklich ein Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen bestand, konnten wir nicht sagen – noch nicht. Und eventuell konnte das Außenteam etwas Licht ins Dunkle bringen, was unsere Gäste hier wollten. „Wir werden das hier erst einmal untersuchen. Sollten wir Bedenken haben, rufen wir Sie zurück.“
„Bestätigt. Wir dringen vor. Wie ist der Bildempfang?“
Ich schaute zum Schirm. „Schlecht!“ Ich drehte mich zu Lavalle. „Versuchen Sie das Signal zu verstärken.“

„Richards an Horizon!“ meldete sich nun auch der momentane Kommandant der Starbase über Komm. „Mehrere Leute sind mit starken Kopfschmerzen zusammengebrochen.“
Bevor ich darauf antworten konnte, bekam ich noch eine weitere Information: „Auch bei uns treffen Berichte über weitere Kopfschmerzenvorfälle ein.“
„Die medizinische Abteilung soll das sofort untersuchen!“ gab ich zurück. „Komm-Kanal offen halten.“

Ich drehte mich wieder um. „Wie geht’s ihr?“
„Ich muss sie zur Krankenstation bringen.“ Das war keine wirkliche Antwort auf meine Frage, aber Soul war wohl auch nicht daran interessiert, mich noch genauer zu unterrichten. Statt dessen drückte sie auf ihren Kommunikator. „Medizinischer Notfall, zwei Personen auf die Krankenstation beamen.“ Keine zwei Sekunden später lösten sich die beiden Frauen im blauen Schleier des Transporterstrahls auf.

Mein Blick ging wieder zum Sichtschirm. In Physik lernte man sehr früh, dass jede Aktion eine Reaktion verursachte. War die Reaktion auf das Entsenden unseres Außenteams dieser „Angriff“?
Jedenfalls war das Bild ein wenig besser, zumindest erschien es mir so. Eine Tür wurde geöffnet und der Raum dahinter direkt gesichert. Eine Leiter kam ins Sichtbild, auf die sich wenige Sekunden später ein Hüne von einem Mann schwang und förmlich hochflog.

Der offene Funkkanal zur OPS bescherte mir kurz darauf ein Gespräch mit Mnemo: „Lone an OPS! Ist irgendetwas Besonderes zu Zeitindex 65i eingetreten, außer den Patientenmeldungen?“
Der eingeblendete Zeitindex in dem Livebild und meine Einschätzung für die Zeit, die seit dem Entsenden verstrichen war, deckten sich mit dem vorgegebenen Zeitindex. „Da haben wir ein Außenteam auf das fremde Schiff entsendet. Wieso, Lieutenant?“ Eigentlich ahnte ich die Antwort, wollte aber ihre Meinung hören, ohne sie zu beeinflussen.
„In dem Moment, wo das Außenteam das Schiff betreten hat, sind hier Hunderte von Meldungen über erneute Kopfschmerzen eingetroffen.“
Demnach bestand wirklich ein Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen. „Soll ich das Außenteam zurückbeordern?“ Denn ich vermochte nicht zu beurteilen, ob dieser Vorgang den Patienten helfen würde.
Mnemo überlegte, ehe sie eine Antwort gab: „Holen Sie sie zurück!“
„Verstanden, Katché out!“

Ich gab Nscho-Tschi das Zeichen, die Verbindung zur Starbase auf stumm zu schalten. „Katché an Ricarda! Brechen Sie den Einsatz ab, Lieutenant!“


=^= Brücke, nach der AL-Sitzung =^=

Wir hatten zusammen gesessen und die verschiedenen Standpunkte angehört. Verschiedene Meinungen, verschiedene Vorschläge über das weitere Vorgehen. Jeder wusste, dass unser Handeln Konsequenzen hatte, aber keiner konnten sagen, welche das waren. Mit dem Auftauchen des Schiffs wurde der erste Dominostein angestoßen, und inzwischen waren weitere umgefallen. Welches Bild würde sich ergeben, wenn wir nun den Angriffs-Stein umwarfen? Wir würden es bald erfahren:

„Roter Alarm! Mrs. Ricarda, ein Torpedo, 500 Meter vor den Bug des Schiffs.“
„Aye, Sir.“
Auf dem Schirm konnten wir kurz darauf beobachten, wie sich der Sprengkörper von der Horizon löste und nach wenigen Sekunden punktgenau explodierte.
Wir starrten gebannt auf den Monitor, warteten einige Momente, dann kam die verbale Bestätigung von dem, was wir sahen: „Keine Reaktion.“
„Noch einmal, 300 Meter vor den Bug.“

Wieder erschien der Feuerstrahl eines Torpedos auf dem Schirm, wieder explodierte er an designierter Stelle.
„Da tut sich was!“ kam es von Lavalle.
„Positiv, mehrere Schiffe enttarnen sich um die Station! Alle dieselbe Form und Größe wie das Schiff, das uns gerammt hat.“
„Auf den Schirm!“ sprachen Kirilenkova und ich es gemeinsam aus.

Mehrere kugelförmige Objekte umkreisten die Station wie Satelliten. Es war schwer sie zu zählen, aber ich glaubte über ein Dutzend zu erkennen. Auf einmal tauchten Hunderte von Lichtblitzen auf.
„Sie feuern niederwertige Energieladungen auf die Station ab“, erklärte Ricarda. „Keine Gefahr für die Schilde.“
„Mag sein, aber wir wissen nicht, ob das alles ist, was die haben.“

„Weitere Schiffe enttarnen sich... um die Horizon“, kam die nächste Hiobsnachricht von Ricarda. „Ich fürchte, wir sind eingekreist.“


[NRPG: Ab auf die Kampfstationen... ;) ]
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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