Seite 1 von 1

RES – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 13 Log 06 – 12‘146.0283

Verfasst: Mo 7. Feb 2011, 02:50
von JasonHawk
RES – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 13 Log 06 – 12‘146.0283

Personen: Shi’nayne B. Del’Armgo, Amanda C. Doran.
Wörter: 1‘080
Titel: Frauen! *Kopf schüttel*

=A= Starbase 98 Resolution – Deck 375 – Astrometrie =A=

Ein Zischen verriet mir, dass jemand die Astrometrie betreten hatte. Ich drehte mich um und erkannte die neue Kollegin: Shi’nayne Del’Armgo. Eine Person, auf die ich gut hätte verzichten können.
„Sind Sie fertig mit dem Kalibrieren der neuen Sensoren?“
„Was erlauben Sie sich, mich zu kontrollieren“, keifte unsere baseeigene Diva gleich los. Ein Verhalten, welches ich von ihr schon kannte und dabei hatte ich erst einmal mit ihr gearbeitet. Es ist also völlig normal für diese Frau, sich aufzuführen, als müsste sich das Universum nur um sie drehen.
„Entschuldigung“, knurrte ich. „Ich wollte nur wissen, ob wir hier in der Astrometrie wieder mit den Sensoren der Station arbeiten können. Diese sind leistungsfähiger als jene der Horizon.“
„Ihr Spielzeug steht Ihnen in Kürze wieder zur Verfügung. Ich muss hier in der Astrometrie nur die Kalibrierung noch laden.“
Ich machte eine einladende Geste zu einer der freien Konsolen.
„Dann lassen Sie sich von mir nicht aufhalten.“
Damit wandte ich mich von Del’Armgo ab. Etwas, das ihr überhaupt nicht gefiel. Das hatte ich schon herausgefunden. Als wir im Isolationslabor gearbeitet hatten, hatte sie beinahe zu weinen begonnen, weil ich sie nicht geehrt hatte, indem ich ihr Antlitz so lange genoss, bis sie es mir entzog. Aber da sie mich gerade so geärgert hatte und glaubte sie hätte mich aufziehen können, zog ich sie eben auf, indem ich von ihr abwandte.
Aber ich hatte das nicht nur gemacht, weil ich Del’Armgo ärgern wollte. Ich hatte auch noch zu tun. Wir wollten die internen Sensoren mit den alten externen Sensoren ergänzen, um herauszufinden, ob sich getarnte Eindringlinge an Bord befanden. Doch nur mit den zusätzlichen Sensoren war es nicht gemacht. Wir mussten sie auch am richtigen Ort installieren, um das bisherige Sensornetz richtig zu verdichten, sonst nützte das ganze Nichts. Die Technik verlangte schon lange die Standorte für die zusätzlichen Sensoren, aber der Computer rechnete noch immer. Ich hatte ihm alle Daten eingeben, die wir hatten rund um die Thematik der möglichen getarnten Eindringlinge.
Ich hoffte, der Computer kam bald zu einem Resultat, denn ich wollte Gewissheit haben, dass da keine Eindringlinge waren. Wer wusste, ob diese Fremden nicht eine Vorliebe für kleine Kinder oder Babys hatten und sich Jethro und Isabella schnappten. Ich schüttelte aber mir selber den Kopf. Seit ich Vater geworden war, war ich ja fast so paranoid wie Lavalle, nur dass ich mich nicht selber verfolgt fühlte, sondern glaubte, meine Kinder würden verfolgt. War das normal oder wurde ich langsam wahnsinnig? Also, noch wahnsinniger als ich hier an Bord der Base sowieso schon geworden war. Vielleicht sollte ich doch mal wieder zu Counselor O’Neill und sie dann fragen…
„Doran an Hawk“, sprang plötzlich mein Kommunikator an. Mir wäre es lieber gewesen, die Frau hätte sich noch nicht gemeldet. Doran gehörte zur Technik und Hogan, der momentan die Leitung über die Techniker an Bord der Base hatte, hatte ihr die Aufgabe übertragen, die alten Sensoren wieder einzubauen. Also wollte sie wahrscheinlich wissen, wann sie endlich mit dem Einbau beginnen konnte.
„Crewman Doran, was kann ich für Sie tun?“, fragte ich unschuldig, als wüsste ich nicht, was sie wollte.
„Ich wüsste endlich gerne, wo ich diese Sensoren installieren soll. Wir hätten eigentlich besseres zu tun als hier nur herumzusitzen.“
Meine gespielte Unwissenheit kam bei Doran offensichtlich nicht gut an. Anders liess sich nicht erklären, dass sie mich leicht anfauchte.
„Ich würde es Ihnen wirklich gerne sagen, aber ich weiss es noch nicht. Der Computer ist immer noch damit beschäftigt die besten Standorte zu berechnen. Sobald er fertig ist, werde ich Sie selbstverständlich umgehend informieren.“
„Das will ich auch hoffen. Und machen Sie dem Computer Beine. Vielleicht wäre es ansonsten ja auch sinnvoll einige Parameter aus der Gleichung zu nehmen, damit der Computer auch zu einem Resultat kommt.“
„Sage ich Ihnen vielleicht, wie Sie Ihre Arbeit zu erledigen haben, Crewman?“, betonte ich nun Dorans Rang. Ich war immerhin Offizier und musste mir nicht alles gefallen lassen. Vor allem nicht von einer Chargen. Nach einer kurzen Pause, in welcher ich meine letzten Worte wirken liess, sagte ich: „Ich melde mich also bei Ihnen, Crewman. Hawk Ende!“
„Ihr Spielzeug funktioniert wieder. Machen Sie es nicht gleich kaputt!“, musste ich mir dann die nächsten bösen Worte einer Frau anhören. Del’Armgo war offensichtlich mit der Initialisierung der rekalibrierten Sensoren fertig. Während sie mir das auf ihre ganz eigene Art und Weise sagte, schritt sie mit erhobener Nase auf die Türe zu. Das durfte ich nicht zulassen und dafür musste ich etwas machen, was ich eigentlich nicht wollte:
„Bitte warten Sie noch, Lieutenant. Ich brauche Ihre Hilfe!“
Nein, ich hatte kein Problem damit, um Hilfe zu bitten. Bei Del’Armgo allerdings schon. Sie blieb stehen und schaute mich über die Schultern an. Das war wohl ihre Art, mir zu sagen, ich könne meine Bitte vortragen. Also tat ich das:
„Wir wollen die internen Sensoren mit externen Sensoren ergänzen, um mögliche Eindringlinge dieser Fremden aufzuspüren. Dabei müssen wir diese zusätzlichen Sensoren natürlich korrekt kalibrieren, damit das auch funktioniert. Sie haben soeben beim Update der Sensoren bewiesen, dass Sie ein Händchen fürs Kalibrieren haben. Diese Händchen brauchen wir jetzt nochmals.“
Am liebste hätte ich mich jetzt gleich übergeben. Dieser eingebildeten Person auch noch so viel Honig ums Maul zu schmieren, passte mir überhaupt nicht. Aber das hatte ich auch während meiner Zeit als Chefwissenschaftler perfektioniert: Dinge zu tun, die ich gar nicht tun wollte.
„Auch wenn Sie es nicht verdienen, werde ich Ihre Arbeit mit meiner Hilfe beehren.“
„Herzlichen Dank“
Und wieder musste ich ein Würgen runterschlucken. Der Computer machte mir das deutlich leichter. Er meldete, dass er mit seinen Berechnungen fertig war. Sofort rief ich die Daten auf. Der Bildschirm zeigte mir einen Plan der Station, auf welchem die Standorte eingezeichnet waren, an welchen wir die zusätzlichen Sensoren installieren sollten. Ich liess mit diesen Standorten noch kurz eine Simulation durchlaufen, um auch sicher zu gehen, dass es funktionierte. Diese Simulation lief deutlich schneller durch, als die Berechnung der Standorte davor. Sie kam zu einem positiven Resultat. Sehr gut. Ich aktivierte meinen Kommunikator:
„Hawk an Doran.“
„Sie haben die Standorte?“, wollte Doran gleich wissen und ich konnte ihrer Stimme anhören, dass sie sich darauf freute, endlich zur Tat schreiten zu können.
„Genau. Ich schicke Ihnen die Standorte. Geben Sie mir bitte Bescheid, wenn Sie die ersten Sensoren installiert haben. Dann können wir bereits mit der Kalibrierung beginnen.“
„Selbstverständlich“, antwortete Doran, die nun deutlich freundlicher war, als noch vorher.
„Danke und viel Erfolg beim Einbau!“