AT-Lt.Cmdr.Val Advena-CTO-RPG Log4-12159.1027

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valeris
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So 20. Feb 2011, 10:17

Personen: AT

Thema: Blumen
Wörter: 852


Wir bewegten uns nahezu lautlos. Ob es an unserem Bemühen lag, leise Schritte zu machen, oder an dem sonderbaren Fußbodenbelag konnte ich nicht sagen. Im Prinzip war es ein Routineauftrag und doch konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass es den Anschein einer Spionage hatte. Es lag mir nicht, wen auch immer auf derart ‚schändliche‘ Weise zu infiltrieren. Ich war immer eine Person des direkten Kontakts gewesen, egal mit welchen Auswirkungen. Aber es lag nicht in meiner Macht, die Ausgestaltung des Auftrages vorzunehmen oder zu kritisieren. Und so trabte ich Kirilenkova und den anderen hinterher und versuchte mich, mit den Sammeln von Daten abzulenken.

Das Schiff hatte etwas Faszinierendes. Mal abgesehen von der Farbe, die ich kaum für ein technisches Gebilde verwenden würde, hatte man sich in diesem Gang nicht wirklich Mühe mit der Einrichtung gegeben. Es gab kaum Leuchtkörper. Darüber hinaus eine Art Lichtrinne am rechten unteren Winkel, die uns nicht vollkommen im Dunkeln stehen ließ. Der Umstand, dass diese Lichtrinne ein gelbes Licht abzustrahlen schien, ließ die Temperatur im Korridor um ein paar gefühlte Grad steigen. Man bevorzugte hier scheinbar warme Farben. Ich hielt nach Kabelsträngen, Leitungen, Lüftungen, Kommunikationsgeräten, Transportmitteln und allem anderen Ausschau, was ein Korridor in der Regel aufweisen konnte und fand nichts dergleichen. Es konnte gut sein, dass man ‚hässliche‘ Anbauten dieser Art auch hinter einem Tarnsystem versteckte, so dass sie nicht offensichtlich waren. Doch auch mein Display zeigte keine bedeutenden Energiesignaturen an, ausser der, auf die wir zuhielten.

Nach einigen Kilometern schien sich der Gang zu verbreitern und weiteres gelbes Licht, diesmal von einer weitaus größeren Quelle flutete uns entgegen.
Kirilenkova verlangsamte das Tempo und blieb schließlich stehen.
„Bericht“, forderte sie knapp und präzise.
„Ich registriere eine erhöhte Luftfeuchte“, meldete Lavalle als erstes.
„Temperaturanstieg auf 310 Kelvin“, ergänzte ich. „Ausserdem sieht es aus.....“ Ich unterbrach mich, kontrollierte noch einmal die Anzeigen und beendete schliesslich mit hoch gezogenen Augenbrauen meinen Satz: „...als würde es regnen.“
„Sehen wir uns das einmal an“, erwiderte die Commander und setze den Weg fort ohne auf unsere Zustimmung zu warten (warum auch?! Sie war der Commander.)

„Das ist das größte Arboretum, was ich je in meinem Leben gesehen habe“, nuschelt ich, als ich den Raum betrat. Vor mir lag ein Areal ‚Grünzeug‘ unschätzbaren Ausmaßes. Bäume, Sträucher, Blumen...alles, was man sich an lebendem Gewächs vorstellen konnte, wuchs hier. Ich hatte das meiste davon noch nie in meinem Leben gesehen. Und es regnete tatsächlich. Von der Decke strahlte eine Lichtquelle unglaublichen Ausmaßes als Art künstliche Sonne durch den Regen.
„Commander?“ Ohne, dass mich Kirilenkova ansah, wusste ich, dass sie mich angesprochen hatte. Ich fühlte mich ertappt.
„Ähm....ja. Einen Augenblick“, stotterte ich und riß mich von diesem bezaubernden Anblick los, um die Anzeigen meiner technischen Geräte zu konsultieren.
„Ein Holodeck?“, fragte sie weiter.
„Negativ.“ Wenigstens konnte ich ihr diese Info schon einmal geben. Ich justierte die Anzeigen und Lavalle, der offenbar genauso gefesselt gewesen war, wie ich, übernahm das Wort.
„Eine üppige Vegetation. Vorwiegend Nutzpflanzen.“ Er trat ein Stück nach vorn und riß eine Frucht ab, unterzog sie einem Extrascan und nickte. „Extrem reich an Vitaminen, Spurenelementen, Balaststoffen...“
„Genügend, um eine ganze Kollonie zu ernähren.“ Ich konnte nicht identifizieren, wer diese Feststellung ausgesprochen hatte. Vermutlich einer von den Sicherheitsleuten hinter mir.
„Die hier genutze Fläche ist in der Tat beeindruckend.“ Nicht gerade eine fundierte und nutzbare Aussage, aber dafür waren es ja (nur) Sicherheitler.
Ich hatte meine Aufmerksamkeit dem Urwald entzogen und scannte die Wände. Wenn dies wirklich ein Nutzgarten war, musste es hier irgendwo Bedienelemente geben. Umweltkontrollen, Energieverteiler. Dass es ‚normale‘ Umweltbedingungen gab, ließ schon einmal den Schluss zu, dass die Wesen vermutlich auch einen gewissen Sinn für ‚unsere‘ Technik hatte, was auch einen leichten Zugriff auf notwendige Konsolen beinhaltete. Also mussten sich entsprechende Steuerelemente auch irgendwo hier in der Nähe des ‚Ausganges‘ befinden. Ich scannte die Wandflächen neben dem Eingang bis ein paar Meter in den Gang hinein, zog dann in den Raum zurück und begann auf der anderen Seite von vorn. Exakt 34,7 Zentimeter vom Eingang entfernt in einer Höhe von 2.40 Meter erhielt ich die erste für mich interessante Anzeige. Als ich meine ‚Suchmaschine‘ wieder in Augenhöhe hatte, überprüfte ich die Anzeigen, um sicher zu gehen, dass sich ein eventueller Aufstieg auch lohnte.
„Commander?“, sagte ich.
„Was gibt es?“
„Ich habe einen Zugang entdeckt.“
„Was für einen Zugang?“
Es war eine komische Frage, die sie mir da stellte. Ein Techniker konnte aus jedem Terminal die gewünschten Informationen zapfen. Okay, ich musste zugeben, Threepwood war im Zapfen einiger Sachen schneller als ich, und er war kein Techniker. Aber Threepwood war nicht hier.
„So wie es aussieht, ist das ein Zugang zu den Umweltkontrollen.“, sagte ich schließlich „Aber ich könnte versuchen, die Hauptdatenbank anzuzapfen. Vielleicht ergibt sich ein Zugriff auf einen Deckplan.“ Sie schwieg und so wie es aussah war sie von der Idee nicht sonderlich begeistert. Irgendwie war es ja nachvollziehbar, denn ein Zugriff auf Daten barg immer auch die Gefahr, dass man diesen Zugriff registrierte. Und da wir, da ICH, schon soviel Herzblut in eine gute Tarnung gesteckt hätte, lag es sicherlich nicht in ihrem Sinn, unnötige Aufmerksamkeit zu erhalten.
Dup dor a'az Mubster
Dif-tor heh smusma

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