Personen: Yara
Wörter: 1055
=^= Krankenstation =^=
„Spürst du was?“
Es gefiel mir nicht, dass ausgerechnet ich hier diese Frage stellen musste. Aber Pearton hielt es wohl für besonders witzig oder lehrreich oder beides, mich zu Yaras persönlichem Wachhund zu machen. Jedenfalls hatte er mich mit der Überwachung ihres Zustand beauftragt, wenn das Außenteam der Horizon auf dieses fremde Schiff beamte.
„Nein“, kam es gelangweilt zurück. „Also ich meine, ich spüre alles so, wie es sein sollte.“ Das war einerseits erfreulich, andererseits auch nicht, denn so musste ich befürchten, dass sie mich… „Wie geht’s dir?“ Sie hatte ihren Kopf aus ihrer liegenden Position gedreht und sah mich an.
Genau die Frage, die ich nicht hören wollte. Nicht etwa wegen ihrer Fürsorge – wobei diese sicherlich nicht ernst gemeint war – sondern etwa aus Furcht, mich zu verraten. „Wie solls mir schon gehen?“ gab ich also gereizt zurück.
Sie sah wieder zur Decke. „Ich dachte nur…“ Yara sprach die Worte sehr leise und langsam aus. So langsam, dass ich genügend Zeit hatte, sie zu unterbrechen.
„…weil jemand unter meinen Fingern weggestorben ist?“ blaffte ich. „Weil ich Schuld daran bin?“ Kaum hatte ich diesen Satz ausgesprochen, biss ich mir auf die Lippen.
„Du hattest Schuld daran?“ Yaras Kopf schnellte wieder in meine Richtung. Sie tat überrascht. Okay, die Information war neu, insofern war es ihr gutes Recht, überrascht zu sein.
Ich zuckte mit den Schultern. „Irgendwie schon. Aber ich will nicht darüber reden.“ Denn ich wollte nicht, dass sie am Ende…
„Deine Entscheidung. Aber wenn du irgendwann doch drüber reden willst, dann hör ich dir zu.“ Ein nicht hörbares Seufzen entfuhr mir. Genau das wollte ich nicht: Dass sie mir ihr Ohr anbot. Da gab es andere Körperteile, bei deren Angebot ich zugegriffen hätte – im wahrsten Sinne des Wortes. Aber nicht bei ihrem Ohr. Jedenfalls nicht, damit sie damit zuhörte.
Ich schaute auf den Monitor. Das Außenteam war nun schon vor gut zehn Minuten hinüber gebeamt worden und so langsam begann ich mich zu fragen, wie lange ich nun Yaras Werte überprüfen sollte – zumal sie sich doch ohne Probleme selbst bemerkbar machen konnte, wenn es ihr nicht gut ging. Schreien konnte sie auf jeden Fall sehr gut.
„Willst du jetzt hier die ganze Zeit warten, bis ich schreiend zusammenbreche?“ Okay, das war jetzt schon das dritte Mal innerhalb von zwei Minuten, dass Yara meine Gedanken erriet… oder las?
Um ihre Frage zu beantworten, zuckte ich zum wiederholten Mal mit den Schultern. „Das hat Pearton mir so aufgetragen. Also mach ich das.“
„Und ich soll die ganze Zeit hier liegen und dir dabei zuschauen?“ Hörte ich da einen gewissen Unmut heraus?
Ich hob abwehrend die Hände. „Das ist nur zu deinem Besten. Aber du kannst ja auch einfach in die andere Richtung gucken.“
„Zu meinem Besten“, äffte sie mich nach. „Ich weiß selbst, was für mich am Besten ist.“ Und um das unter Beweis zu stellen, richtete sie sich auf und schwang sich vom Bett herunter.
Im Prinzip war mir egal, was sie machte, dennoch versuchte ich es der Formhalber mit einem kleinen Protest: „Du solltest wirklich liegen bleiben.“
Schlagfertig kam ihr Kommentar zurück: „Ja, und du solltest mit einem Counselor sprechen!“
Ich ignorierte ihre Aussage, sah wieder zum Monitor und deaktivierte ihn.
„Das Außenteam überträgt doch ein Live-Bild, oder?“ wechselte Yara nun äußerst abrupt das Thema.
„Soweit ich weiß, ja.“ Aber es war ja nicht so, dass man mich in alle wesentliche Dinge mit einbezog.
Ohne Vorwarnung wurde ich am Ärmel gepackt und weggezogen. „Dann schlage ich vor, wir besorgen uns was zu essen und schauen uns das an. Vielleicht können wir ja etwas über die Fremden herausfinden.“
[*Yara Ball zuwerf*]
=^= mein Quartier =^=
Ich war erledigt und müde, als ich mein Quartier erreichte. „Computer, Licht, 20%!“ rief ich dem Allgegenwärtigen zu und schlurfte ins Zimmer. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden führte mein Weg mich direkt ins Schlafzimmer, wo ich mich nur noch aufs Bett fallen ließ und die Augen schloss. Der Tag war für mich gelaufen. Oder auch nicht.
„So müde?“
Ich spürte förmlich, wie das plötzlich freigesetzte Adrenalin durch meine Adern schoss. Die Müdigkeit war schlagartig vorbei, ich schoss mit meinem Oberkörper nach oben und starrte in das schwach beleuchtete Zimmer. Was ich da sah, konnte doch wohl nicht wahr sein. „Du?“
„Du hattest mir doch angeboten, mich hier zu verstecken“, säuselte die Blondine, die legere gegen den Türrahmen lehnte und mich anschaute.
„JA…. Ja…“, stammelte ich, „ich hab nur nicht damit gerechnet, dass du es annimmst.“
Ohne eine Handbewegung stieß sie sich vom Rahmen ab und trat auf mich zu. Ich wollte ja aufstehen, aber ich spürte meine Knie nicht mehr. Dafür spürte ich etwas anderes. Dieser Zustand verstärkte sich, als ich ihren Körper musterte, der zwar immer noch von dem roten Fummel bedeckt war, den sie bereits bei ihrer Festnahme trug, aber zur Phantasie anregte.
„Wie ich sehe, gefällt dir mein Anblick“, hauchte sie. War das so offensichtlich? Wie peinlich. Und erwartete sie darauf jetzt noch eine Antwort? Direkt vor der Bettkante und damit vor mir blieb sie stehen. Sie fuhr sich mit ihrem Finger über ihre Lippen, ihr Kinn, ihren Hals und weiter nach unten. Magisch folgte mein Blick ihrem Finger.
„Das ist ein sehr schönes Kleid“, brabbelte ich. Okay, ich machte mich gerade zum Affen. So viel konnte mir mein Stammhirn noch mitteilen.
„Findest Du?“ flüsterte sie nun schon. „Ich finde, es macht mich dick.“ Mochte sein, aber an genau den richtigen Stel… Weiter kam ich mit dem Gedanken nicht, denn um ihre Aussage zu untermauern, streifte sie das Kleid einfach ab.
Ich starrte sie einige Sekunden stumm an. Und ich meine wirklich starren. „Du trägst ja gar nichts drunter“, stellte ich fest – zum Teil überrascht, zum Teil erfreut – nachdem ich meine Fassung und meine Stimme halbwegs wiedergefunden hatte.
„Ich weiß!“ wisperte sie nur noch, beugte sich zu mir herunter und drückte sanft ihre Lippen auf meine.
Okay, sie führte etwas im Schilde. Irgendetwas wollte sie. Zweifellos. Anders war nicht zu erklären, warum sie hier war und das machte, was sie machte. Doch während das Hirn all diese Zweifel äußerte, blendete das andere „Hirn“ diese einfach aus und ließ sie bei dem, was sie tat, gewähren. Und das begann damit, dass sie den Reißverschluss meiner Uniformjacke öffnete. Das war auch bitter nötig, denn mir war deutlich zu heiß. Dafür war ich auch nicht mehr müde…
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Wedge Antilles

When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.

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