AT1-Lt.Cmdr.Val Advena-CTO-RPG Log9-12194.0982

CO: Wedge Antilles - XO: Jason Anthony Hawk
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valeris
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:44

So 27. Mär 2011, 08:50

Personen: Jason, Hernandez

Thema: Auf, Auf!!!

Wörter: 752

Ich hatte seine Hand gehalten, ich war in diesem Zimmer auf und ab gewandert, ich hatte neben seinem Bett gestanden. In der ganzen Zeit war mir der Mediziner vom Dienst gefolgt und hatte eine Spritze nach der anderen in mich reingejagt. Kein Hypospray – NEIN – eine Spritze! Die erste hatte ich in den Kehlkopf bekommen. Auch wenn die Prozedur ein wenig schmerzhaft war, musste ich zugeben, dass der Husten fast augenblicklich nachgelassen hatte. Die zweite Spritze gab es hinter die Rippen (in die Lunge nahm ich an) und die dritte hatte man mir in den Rücken verpasst. Die Einstichlöcher schmerzten und ich konnte mir nicht mehr vorstellen, dass ich eine entwickelte Rasse vor mir hatte. Und Jason schlief immer noch.

Ich stellte mich wieder neben seine Liege, sah ihn an. Vielleicht täuschte ich mich, aber er schien etwas mehr Farbe gewonnen zu haben. Ich beugte mich über ihn (und musste mich dazu auf die Zehenspitzen stellen), küsste ihn. Nichts passierte. Also versuchte ich es noch einmal. Diesmal länger, leidenschaftler und drängender. Er reagierte – erwiderte den Kuss. Ich trat zurück, sah wie seine Augen sich unter den Lidern zu bewegen schienen und er sie schließlich öffnete.

„Jason!“, brüllte ich und erschrank über die Lautstärke.
„Ja, das bin ich“, flüsterte er. „Darf ich deinen freudigen Schrei so interpretieren, dass du dich darauf freust, dass wir unsere Hochzeitsnacht jetzt fortsetzen und die ganzen Flitterwochen eigentlich eine lange Hochzeitsnacht werden sollen?“
Ich stellte mich so hin, dass er mich ohne Anstrengung sehen konnte und erst jetzt hatte ich seinen Kommentar verstanden.
„Was?“, fragte ich und sah ihn erstaunt an.
„Naja, ich meine, so ein Moment sollte doch.....das ist kein Hotelzimmer, oder?“
Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Das ist eine Krankenstation.“
„Und wir sind nicht im Urlaub?“, fragte er weiter.
„Nein. Wir sind auf einem fremden Schiff, dass ohne Antriebssysteme auf die Station zurast. Und wenn es meinem Dornroeschen jetzt besser geht, werde ich mich auch wieder an die Arbeit machen.“
„Dornröschen?“
„Du hast recht. Du bist kein Dornröschen. Bei ihr hat ein einziger Kuss ausgereicht, und sie hat einhundert Jahre geschlafen!“
„Besser es geht dem Patienten“, hörte ich eine dritte Stimme sagen und gleich darauf fühlte ich eine große Präsenz hinter mir. „Aber ausruhen sich sollte noch der Patient.“
„Ja. Und ich lasse euch beide jetzt mal allein.“
Ich hauchte dem noch immer schienbar völlig verwirrten Jason einen Kuss auf die Stirn und verließ die Krankenstation.


Der Maschinenraum war noch da, wo ich ihn verlassen hatte. Aber er hatte sich zu meiner Freude doch ein wenig verändert. Hernandez hatte – musste ich leider zugeben – gute Arbeit geleistet. Die Kühltanks waren aufgefüllt. Auch diesmal machte ich mir nicht die Mühe, mich in einen dieser Gummianzüge zu zwängen. Es war einfach keine Zeit. Und auch, wenn die Spritzen äußerst schmerzhaft waren, sie hatten geholfen. Also würden sie das auch wieder tun.
„Bericht!“, forderte ich, während ich auf Hernandez zustuerte.
„Schilde sind modifiziert und die Schiffe in Position“, erwiderte er.
„Werden wir es schaffen?“, fragte ich.
Er sah mich an und ohne, dass er ein Wort sagen musste, kannte ich die Antwort.
„Ok. Dann machen wir weiter.“ Ich drehte mich um, lief zu einer anderen Konsole und aktivierte sie. Ich wusste nicht, was die Tasten sagten, auf die ich drückte, ging einfach davon aus, dass sie eine ähnliche Anordnung hatten, wie alle Tasten in allen Maschinenräumen auf allen anderen Schiffen (und spielte somit ein wenig russisches Roulette). Es war ein hoffnungsloses Unterfangen. Selbst, wenn wir in der Lage gewesen wären, den Antrieb noch zu reparieren, hätten wir kaum genügend Zeit, die Systeme hochzufahren und ein Kaltstart lag ausserhalb jeder Möglichkeiten. Plötzlich erschien eine (im übertragenen Sinne gemeinte) Lampe über meinem Kopf. Dies war ein riesen Schiff. Ich wusste noch nicht, wie ich es anstellen sollte und ob es überhaupt möglich war, aber einen Versuch war es allemal wert.
„Hernandez!“, rief ich. „Suchen Sie Ihren speziellen Freund. Lassen Sie ihn die Baupläne des Schiffe ausgraben.“ Ich drückte ihm ein Padd mit den gerade eben eingebenen Spezifikationen in die Hand und aktivierte meinen Kommunikator.
„Advena an Katché!“
„Sprechen Sie!“
„Sir, ich glaube, mit den Schildern und dem Dominoprinzip könnte es ein wenig....knapp werden. Ich hätte vielleicht noch eine Idee für das letzte Quäntchen, was vielleicht noch fehlen wird.“
„Erklären Sie!“
„Richtungsänderung durch Gewichtsverteilung, Sir. Eines der Systeme dieses Schiffes – ehrlich gesagt, dass einzige, von dem ich glaube, dass ich es durchschaut habe, läßt eine Kursänderung durch Gewichtsverlagerung zu. Wenn wir die entsprechende Gewichtsverteilung vornehmen können, schaffen wir vielleicht noch ein paar Meter.“
Dup dor a'az Mubster
Dif-tor heh smusma

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