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Res – ULog 01 – PO3 Amanda Claire Doran - Tech - 12201.2032

Verfasst: Mo 4. Apr 2011, 22:02
von Viso
Res – ULog 01 – PO3 Amanda Claire Doran - Tech - 12201.2032

Erwähnte Personen:
- Valeris Advena
- Thelor T’Klav

Wörter: 1’409

NRPG: So ;), mal schaun wie's mit dem wiedereinsteigen läuft ;)

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°*-.,_,.-*° Starbase 98 RESOLUTION - Promenadendeck °*-.,_,.-*°

Erschöpft griff ich an meine Schulter und versuchte den Druck der von meiner Umhängetasche ausging zu reduzieren. Es waren einige Stunden die ich nun durchgängig durch die Wartungsschächte der Station gekrochen war und dabei hatte ich die meiste Zeit die Tasche mit meinen Werkzeugen übergeworfen, weshalb sich durch das nicht unbeachtliche Gewicht langsam eine unangenehme Druck- und Reibestelle entwickelt hatte.
„Das nächste Mal mach ich doch meine vorgegebenen Pausen.“, zischelte ich leise als ich mich nach langem weg durch das halbe Promenadendeck gekämpft hatte und endlich vor einem kleinen aber feinen Restaurant stand. Als ich den leicht süßlichen Geruch wahrnahm, der von diesem Ort in die Luft dran, schien der Schmerz jedoch nichtig zu werden und meine Hand verlies meine linke Schulter. Ohne lange zu überlegen trat ich in das Lokal ein und setzte mich an den nächstbesten freien Platz. Meinen Stammplatz um genau zu sein. Es handelte sich bei diesem Lokal um eines meiner Lieblingsrestaurants. Um genau zu sein handelte es sich um ein Mitteleuropäisches Restaurant, welches sich auf die Küche des deutschsprachigen Raums konzentrierte. Deshalb fand man hier die Gerichte, die man sonst hauptsächlich in Österreich, Deutschland und der Schweiz fand. Das Interessante war, dass es sich dabei aber um ein großes Restaurant handelte, welches von drei Besitzerfamilien geführt wird und auf diese Weise eine recht umfangreiche Auswahl an Essen aus diesem Gebiet des Planeten Erde bietet.
Ich für meinen Teil freute mich jedes Mal, wenn ich in dieses Restaurant gehen konnte auf das bekannte Essen von meinem Heimatplaneten. Auf der anderen Seite war ich natürlich ursprünglich Amerikanerin, doch während des Studiums hat sich meine Liebe für diese Küche gebildet. Besonders Mehlspeisen waren für mich ein Highlight nach anstrengenden Tagen geworden und nach genau so einer sehnte ich mich in diesem Moment.

Es dauerte nicht lange bis ich nach meinem Essenswunsch gefragt wurde und schnell hatte ich nach diesem langen Tag, den ich ohne Pausen bisher hinter mich gebracht hatte, mich für einen Kaiserschmarrn entschieden. Einen Moment lehnte ich mich auf meinem Stuhl zurück und freute mich zum einen, dass ich endlich meine Umhängetasche nicht mehr auf der Schulter tragen musste und zum anderen, dass ich dafür jetzt früher Schluss hatte. Denn das was ich nicht an Pausen genutzt hatte, war jetzt mein früherer Feierabend. Ich massierte mir leicht den Nacken und versuchte durch aufrechtes sitzen, meinen Rücken wieder etwas an eine normale Körperhaltung zu gewöhnen. Durch das Kriechen in den Jefferies Röhren fühlte ich mich doch glatt mehrere Jahre älter und doch war es wenigstens eine Arbeit die zufrieden stellte und man konnte sich ohne schlechtes Gewissen ein gutes Abendessen einverleiben. Der Kellner brachte mir ein Glas Erdbeersaft und stellte es vor mich. Wie ich dieses Zeug doch liebte. Man konnte noch so viel Sagen, aber diese Beeren, auch wenn es keine wirklichen Beeren sind, schmecken doch in so vielen Variationen einfach nur gut. Vielleicht sollte ich nach dem Essen noch ein oder zwei Kugeln Eis bei der Eisdiele essen? Langsam nahm ich das Glas Erdbeersaft in die Hand und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Ich nahm einen Schluck des einzigartigen Saftes und genoss nur für diesen einen Moment diese Ruhe und Erholung. Die erfrischende Kühle des Getränks machte den ganzen Tag vergessen und sein Aroma versüßte meinen Abend. Doch dann war mein Blick an der Uhr angekommen und ein schreckliches Gefühl plagte mich und sofort kam eine Erinnerung in mir hoch. Ich hatte doch noch nicht Feierabend. Ich würde jetzt zwar ein schönes Abendessen genießen können, doch dann hatte ich noch ein Rendezvous mit meiner Chefin. Um genau zu sein sollte ich nach meinem Schichtende, das ich ja nun etwas vorverlegt hatte, in ihrem Büro erscheinen. Folglich bedeutete dies, dass ich nach meinem Abendessen doch noch einmal in die technische Abteilung der Station musste um daraufhin wahrscheinlich irgendeine Aufgabe zu bekommen. Ich seufzte. Wenigstens konnte ich mir so sicher sein, dass ich morgen keine Nullachtfünfzehn Aufgaben bekomme, wobei man sich da nie so sicher sein konnte. Am Ende hieß es womöglich noch Überstunden anhängen. Das würde womöglich, also noch ein harter Abend werden, folglich war es damit beschlossen, dass ich mir nach meinem Kaiserschmarrn noch einen großen Erdbeereisbecher in meiner Lieblingseisdiele verputzen würde. So würde ich jeden Abend überstehen.

°*-.,_,.-*° Starbase 98 RESOLUTION – Vor dem Büro des Chefingnieurs °*-.,_,.-*°

Ich sah auf meine dünne, stählerne Armbanduhr und strich über die kettenförmigen Glieder des Bands, während ich den Zeigern folgte, die sich langsam aber stetig im Kreis bewegten und dabei die Zeit anzeigten. Es war altmodisch eine Uhr mit Zeigern zu tragen. Ins Besondere dadurch, dass man heutzutage viel zu oft von der genauen Sternenzeit abhängig ist oder aber auch von unterschiedlichen Zeitsystemen. Die Stunden der Erde haben sich zwar recht gut durchgesetzt, weshalb Uhren auch auf Schiffen und Stationen gar nicht unpraktisch sind, wenn man sie an die Schiffszeit anpasst, aber wenn man auch daran denkt, dass in Systemen zeitweise Tage länger oder kürzer sind wird das schon schwerer. Deshalb ist es meistens am praktischsten ein Chronometer zu nutzen, der sich auch an jede Zeit anpassen konnte. Als ich über das Promenadendeck gelaufen war, hatte ich mir schon oft auch überlegt eines dieser neuen Chronometer mit holographischem Ziffernblatt zu holen. Aber irgendwie überzeugten sie mich zu wenig und meine eigene Uhr war mir einfach zu wichtig. Ins Besondere da ich in Fällen, in denen ich die Sternenzeit benötigte, so oder so mit Hilfe eines PADDs, einer Computerkonsole oder sonst etwas an diese kommen konnte.
Nun wartete ich also darauf, dass meine Schicht auch offiziell beendet war und ich folglich gleich vor meine Chefingenieurin treten konnte. Vielleicht sollte ich gleich einen Bericht der Arbeiten abgeben, die ich heute abgeschlossen hatte, doch wäre das wohl doch etwas unpassend. Ich hatte ja gar keine Ahnung was sie von mir wollte. Ich sollte wohl bis zum nächsten Tag warten, wie es sich gehörte.
Dann war der Zeitpunkt gekommen. Ich wollte gerade loseilen, als ich auch schon abgefangen wurde. Einer der Frischlinge auf der Station hatte mich abgefangen.
„Entschuldigen Sie.“, sprach er mich unsicher an und sofort drehte ich mich zu ihm.
„Hallo, wie kann ich helfen?“, fragte ich sofort und war irgendwie froh nicht direkt in die Höhle des Löwen zu müssen. Schließlich wusste ich noch immer nicht was mich erwartet.
„Können Sie mir kurz bei dieser Subroutine helfen. Ich komme mit dem System das hier verwendet wird noch nicht ganz klar.“, meinte er etwas geknickt, doch ich lächelte und ging direkt an die Konsole, an der er zuvor noch gearbeitet hatte. Ohne lange herum zu trödeln machte ich mir einen Überblick über die Aufgabe des Neulings und löste sie mit wenigen Tastendrücken.
„Routine.“, meinte ich zwinkernd. „Etwas Übung und dann schaffst du das auch so schnell.“

Kaum war ich also mit meiner kurzen Hilfe Aktion fertig lief ich auf das Büro meiner Vorgesetzten zu und betätigte die „Klingel“. Sofort öffnete sich die Tür und ich trat in das Büro ein, in welchem zum einen meine Cheftechnikerin und zum Anderen auch Thelor warteten. OK, damit wurde mir bewusst, dass es wohl wirklich um eine besondere Arbeit ging und dieses Empfinden wurde durch die Übergabe jeweils eines PADDs an uns verstärkt. Ich erinnerte mich zu gut daran, dass wir das ein oder andere Projekt sehr erfolgreich abgeschlossen hatten und folglich waren wir also auch nicht ohne Grund hier. Doch dann sollte die Überraschung folgen, denn von einem auf den anderen Moment wurde ich durch eine Beförderung überrascht und nur kurz darauf stand ich mit meinem neuen Rangpin verdutzt vor der Tür der Chefingenieurin und fragte mich was gerade geschehen war und mit diesem Gedanken war ich wohl nicht allein, denn Thelor stand hier ebenfalls. Neugierig fragte ich also:
„Was haben Sie jetzt vor?“, auch wenn ich glaubte mich recht zu erinnern, dass wir eigentlich schon beim du waren, aber es war immer so eine Sache während der Arbeit.
„Ich wollte den Abend sowieso mit einigen Kollegen verbringen. Jetzt wird das wohl eine kleine Feier. Wollen Sie mitkommen?“, antwortete er prompt und ich musste einen Moment überlegen. Sollte ich oder sollte ich nicht? Eigentlich war ich unglaublich erschöpft und hatte mich schon seit dem Abendessen darauf gefreut mir irgendwie einen angenehmen Abend zu ermöglichen, aber nach dieser Überraschung war es wohl kaum falsch unter Leute zu gehen.
„Ich nehme das Angebot dankend an.“, antwortete ich freudig und damit war wohl meine Abendplanung besiegelt und zeitgleich wohl auch mein Wohlbefinden am nächsten Morgen.