HYP - MCPOoS Taylor McMannis - MED - RPG6 Log1 - 13067.1983

TF "Zwischen den Fronten" mit der USS Hyperion und der Starbase 98 - Resolution

Moderator: Oberkommando

Gesperrt
Wedge Antilles
Beiträge: 529
Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:45

So 20. Nov 2011, 19:51

Personen: Zara, Ras, Jaime
indirekt: die beiden Führungstrios, Yara (zumindest ein Teil von ihr ;) )
Wörter: 1445


--- Shuttle-Hangar ---


„Monte, MacMannis, Norris, Kalscheid, Hüffner: Shuttle 3!“ Bevor ich der Ansage der Blechschüssel Folge leistete, schaute ich mich noch einmal um. Was eigentlich Blödsinn war. Yara war klar dem zweiten Shuttle zugewiesen worden und sie würde wohl kaum jetzt die Gelegenheit nutzen wollen und einen Befehl missachten, nur um mit mir zu reden. Sie hatte es seit ihrem Zusammenbruch im Shuttle nicht versucht. Okay, ich war ihr auch geschickt aus dem Weg gegangen, hatte mir extra Nachtschichten zuweisen lassen (was nicht so schwierig ist) und tagsüber meinen Türsummer deaktiviert. Nur um jeden Abend mit einem Seufzen festzustellen, dass es unnötig war, weil sie sowieso nicht bei mir vorbeigekommen war.

Ich erhaschte Yaras Hinterteil, wie dieser mit dem Rest ihres kleinen Körpers im zweiten Shuttle verschwand. Einen Moment zu lange blickte ich auf ihr Heck, ehe ich mit einem Seufzen den Weg in „mein“ Shuttle eintrat. Wieso seufzte ich eigentlich? Ich war doch eigentlich froh, dass wir in zwei verschiedenen Shuttles saßen. Dachte ich zumindest.


--- Shuttle ---

Es gibt Situationen, da freut man sich, wenn man einen Hut hat. Einen, mit ganz breiter Krempe. So einen, den man sich ins Gesicht zieht, wenn man sich hingesetzt hat und die Umgebung Umgebung sein lassen will. Wenn man nicht mit sinnlosem Gerede behelligt werden will.

Es sei vermerkt: Ich hatte keinen Hut.

„Monte… Zara Monte… Guten Tag… sind sie auch so nervös?“
Ich sah aus halboffenen Augen auf. Direkt auf eine Blondine, die mich von einem Bein auf das andere Bein tänzelnd musterte. Ich tat es ihr gleich, wobei ich vermutlich das ansehnlichere Objekt zum Mustern hatte. In Ermangelung eines Hutes, erwiderte ich: „Taylor MacMannis.“
Mit diesem Wissen setzte sie sich hin. Okay, ich fragte mich, ob sie es unterlassen und das Weite gesucht hätte, wenn ich mich als „Kodos, der Henker“, „Conan, der Barbar“ oder „Guybrush Treepwood, mächtiger Pirat“ vorgestellt hätte. Aber dafür war es jetzt zu spät, sie zupfte schon den Sicherheitsgürtel aus der Sitztasche und legte ihn an.

Ich schüttelte unbehelligt den Kopf, richtete die Augen auf den Sitz vor mir, schloss sie und wünschte mir wieder einen Hut mit breiter Krempe. Erst recht, als diese Zara wieder anfing zu reden: „Also? Sind Sie auch nervös?“
Ich öffnete die Augen wieder, seufzte. „Wieso sollte ich nervös sein?“
„Naja...“ Sie überlegte. Was wohl so viel bedeutete wie: 'Ich weiß gar nicht, warum Sie nervös sein sollten. Oder warum ich nervös bin. Ich bin es halt.' „Wir fliegen durch dieses Ding da, werden zig Tausend Lichtjahre von der Station entfernt sein, wissen nicht, was uns da erwartet.“
Ich versuchte ihre Rangpins zu sehen, doch ich saß zu ihrer Linken. Selbst ein leichtes nach-vorne-Beugen half da nichts. Zumal mein Blick sowieso etwas zu weit nach unten gerichtet war, was ich zum Glück bemerkte, ehe sie es bemerkte. Okay, vielleicht hatte sie es doch bemerkt, genoss das aber, schließlich war sie eine Frau.
„Und dann muss ich auch noch meine Familie zurücklassen.“

Familie? Also mit Mann und so? Okay, schnell wendete ich den Blick von ihr ab. Und wünschte mir erst recht einen Hut, denn ich befürchtete, dass sie mich jetzt richtig zuschwallen würde.

[Zara? würdest du?]


--- Shuttle-Hangar, USS Hyperion ---

Als letztes Shuttle flogen wir in den Hangar hinein. Wir schwebten noch über unserer Parkposition, wo der Pilot anfing, das Shuttle langsam zu wenden, damit es für einen schnellen Start direkt in Richtung Hangartor stand. Während wir also wendeten, schaute ich aus dem Fenster. Anscheinend hielt das Triumvirat es nicht für notwendig, auf uns zu warten, denn eine Ansammlung von roten Uniformen stand sich bereits gegenüber und den Handzeichen zu urteilen, stellte unsere XO dem anderen Führungstrio gerade ihren Stab vor. Bevor das gegenseitige Begrüßen weitergehen konnte, hatte das Shuttle seine Drehung fortgesetzt und die Protagonisten aus meinem Sichtbereich bewegt.

Als nächstes ging ein leichtes Ruckeln durch das Shuttle – das untrügerische Zeichen, dass wir aufgesetzt hatten. Das metallische Summen von sich lösenden Sicherheitsgürteln erfüllte den Passagierraum und bevor der Pilot auch nur ein Wort gesagt hatte, standen die ersten schon auf. Wenigstens unterließen sie das klatschen...


--- Korridor ---

Wie die Weihnachtsgänse stapften wir hinter einem Wesen hinterher, das dem Grinch nicht unähnlich war. Nur dass das hier blauhäutig war, eine gelbe Uniform und dazu noch 2,5 Rangpins trug. Ich konnte nicht behaupten, dass mir solch ein Wesen schon einmal untergekommen war, umso mehr hätte ich es gerne mal unterm Messer liegen gehabt. Aber die Mission war ja lang, und Unfälle passierten ab und zu. Okay, in meinem Umfeld ungewöhnlich oft, aber ich war zumindest immer unschuldig – von Yaras Zusammenbruch mal abgesehen, wobei es dafür keine Beweise gab. Ich glaubte ja sowieso, dass sie DAS nur im Fieberwahn gesagt hatte.

Während wir so den Korridor entlang latschten, wobei immer wieder einzelne Leute unserer Gruppe wegfielen, weil sie in dem ihnen gerade zugewiesenen Quartier verschwanden, blieb mein Blick auf diversem Zierrat hängen, der die Wände schmückte. Dazu gehörten kleine Tannenzweige, Nachbildungen von rubinroten Äpfeln, kahle Stöcke, die unterschiedlichsten zum Teil Furchterregende und unansehnliche Figürchen, glänzende Dom-jot-große Kugeln in allen Farben. 'Ist denn heut schon Weihnachten?' war mein einziger Gedanke dazu.

„MacMannis?“ sprach der Grinch, der sich selbst als Ras Pajura vorgestellt hatte. Ich meldete mich vorschriftsgemäß und bezog vor ihm Position. „Sie teilen sich mit Crewman Jaime ein Quartier.“
Bevor ich noch etwas sagen konnte, drückte der Lieutenant Commander auf den Türsummer und ging bereits mit dem Rest der Gruppe weiter, ließ mich allein zurück.
Na herrlich, ich hatte ja nicht erwartet, dass ich ein Einzelzimmer bekam, aber wenigstens ein Quartier mit jemanden, den ich kannte. Okay, vielleicht hätte ich mir sogar ein Doppelzimmer mit Yara gewünscht; man musste ja nicht unbedingt miteinander reden, schlafen reichte vollkommen aus. Naja, wenigstens klang Jaime irgendwie weiblich.


--- Jaimes Quartier ---

Das war aber auch das Einzige, was an dem Quartierbewohner eventuell weiblich war. Der Rest war äußerst männlich, wie ich feststellen musste, als sich die Türen öffneten und sich ein deutlich besser gebauter Kerl als ich vor mir aufbaute. Okay, die meisten Typen waren besser gebaut als ich, aber das hatte SIE damals nicht gestört. Oder sie war zu dankbar, um es nicht zu sagen.
„MCPOoS Taylor...“
„...MacMannis“, beendete mein Gegenüber meinen Vorstellungsversuch. „Ich wurde bereits von Ihrem Eintreffen unterrichtet. Crewman Jaime, technischer Charge an Bord der Hyperion. Treten Sie bitte herein.“ Akkurat manövrierte der Mann sich auf Seite und gewährte mir mit einer einladenden Handgeste Eintritt. Ich trat ein und fand ein sehr aufgeräumtes Quartier vor. Zu aufgeräumt für einen Mann. Das konnte also nur bedeuten, er hatte eine Freundin hier an Bord. Lang genug, dass er peinlich darauf bedacht war, sein Quartier für spontane Überraschungsbesuche von ihr sauber zu halten, allerdings noch nicht lange genug, um mit ihr zusammenzuziehen.

„Ich habe die Couch bereits modifiziert und an Ihren Körperbau angepasst. Sie werden also absoluten Liegekomfort empfinden.“
Machte der sich gerade über mein Übergewicht lustig? Und überhaupt: Was? Ich hob abwehrend die Hand. „Moment, Moment...“ Okay, der Mann war Techniker, aber: „Angepasst? MODIFIZIERT?“
Ein Blick wie ein Express-Bahngleis traf mich: Starr, ausdruckslos, kalt. „Ja.“ Die Aussage war sowohl kurz wie auch unbefriedigend.
Ich kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. Ich hatte einen leisen Verdacht. „Wer oder was sind Sie?“
„Crewman Jaime, technischer Charge an Bord der Hyperion. Aber Ihrem Gesichtsausdruck zu Folge ist es nicht das, was sie so irritiert.“ Ich kannte diese Art sich so auszurücken. So emotionslos. Und Fragen so korrekt zu beantworten. Es war die Art, wie... „Ich bin ein Androide.“ Genau, wie sich Androiden auszudrücken pflegten.

Ich seufzte, sah mich dabei unwillkürlich um. Bis mein Blick über einem Objekt über der Eingangstür hängen blieb. Ängstlich zeigte ich drauf. „Sie wissen, was das ist?“
Er schaute gar nicht hin, worauf ich zeigte. „Natürlich, Sir. Ich habe es dort hin gehängt.“
Ich nickte. „Verstehe. Und Sie kennen auch die symbolische Bedeutung davon?“
„Auf welche genau spielen Sie an? Die Bedeutung in der germanischen Mythologie, den nordamerikanischen Brauch, die Symbolik in der betazoidischen Philosophie, die...“
„Den Brauch, den Brauch!“ unterbrach ich rigoros und zum Teil angewidert. „Sie verlangen jetzt doch wohl nicht, dass ich...“ Ich konnte und wollte es nicht aussprechen.
Der Techniker setzte einen Gesichtsausdruck auf, den ich von den beiden Blecheimer-Geschwistern nur zu gut kannte. „Nein, ich analysiere nur die Reaktionen der Menschen. Ihre Reaktion ist äußerst... aufschlussreich. Zögen Sie es vor, wenn ich den Mistelzweig wieder abhänge.“
„Ja.... Nein!“ korrigierte ich mich schnell. „Lassen Sie nur.“ Denn man wusste ja nie, welch weibliches Wesen sich nach hier verirrte...
Wedge Antilles

Bild
When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
Gesperrt