HYP - MCPOoS Taylor McMannis - MED - RPG6 Log2 - 13071.1611

TF "Zwischen den Fronten" mit der USS Hyperion und der Starbase 98 - Resolution

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Wedge Antilles
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Do 24. Nov 2011, 16:08

Personen: Jaime, Six, Harley, Atish, Rici, Advent, Jack
Wörter: 1074


--- mein vorübergehendes Quartier ---


Das ganze weihnachtliche Gedöns, das schon an den Korridorwänden des Schiffes hing, hatte hier also keinen Halt gemacht. Man hätte meinen sollen, dass gerade Androiden den Sinn in dieser Aktion nicht verstanden und deswegen dem Verzierungshang der Menschen nicht auch noch nacheiferten. Ich versuchte mir vorzustellen, wie Richards mit einem leuchtenden Weihnachtsstern auf dem Kopf und diversen Lametta-Streifen an den Armen wohl aussah. Etwas zerstört wurde das weihnachtliche Bild von Freude und Liebe durch den Plasmawerfer in seiner rechten Hand. Oder wenn man ihn gleich in ein Weihnachtsmann-Kostüm steckte. Oder Ricarda in ein Weihnachtsfrau-Kostüm – sie wäre vermutlich das unerotischste Exemplar, das mir untergekommen wäre. Okay, so viele gab es davon noch nicht, aber ich brauchte auch keine Basis für diese fundamentale Erkenntnis.

Immer noch ungläubig über das ganze Brimborium hier, fragte ich: „Was ist das alles?"
„Dies sind Stücke der Erinnerung."
„Erinnerung?“ Fehlte bei diesem Exemplar etwa der Festplattenplatz, um solche Sachen für immer intern zu speichern? „Ich wusste nicht, dass Androiden sowas tun.“
„Ich besitze eine umfassende Datenbank über Verhaltensweisen und Reaktionen“, so weit so schlecht, „einen aktiven Emotionschip“, auch noch kein Grund zum Selbstmord, „und das Bedürfnis, mich möglichst menschlich zu verhalten.“ Mein Beileid.
Ich wusste es nicht genau, aber ich glaubte, unsere Blechkameraden hatten dieses Stadium bereits überschritten – oder den Versuch als nicht durchführbar abgebrochen. Auf jeden Fall glaubte ich nicht, dass die beiden ihr Quartier mit irgendwelchem Kram vollstellten, solange es im Fall vom Blecheimer kein Plasmawerfer war. Dieser Jaime hier war wohl noch nicht so weit, weswegen ich mich zu einem „Oh, das erklärt es“ herabließ.
„Jedenfalls können Sie sich hier frei bewegen. Ich wünsche lediglich nicht, dass meine persönlichen Dinge ohne meine Erlaubnis angefasst, weggenommen oder sogar zerstört werden.“ Sah ich etwa so aus, als würde ich wahllos und willkürlich fremde Gegenstände anfassen? Okay, bei Yaras Kleiderschrank vielleicht, speziell der Unterwäscheschublade, aber doch nicht bei langweiligem Weihnachtsschmuck. Keine Antwort abwartend, ging die Konservendose in einen anderen Bereich des Quartiers und kehrte kurz darauf zurück, diesmal ohne Kiste.
„Ach ja. Das Computerterminal im Nebenraum dürfen Sie gern benutzen, sofern es nicht zu schnell für Ihre Finger ist.“ Also Yara hatte sich nie über meine Fingerfertigkeiten beschwert… „Gegebenenfalls können Sie die Anzeigegeschwindigkeit herunterstellen. Fühlen Sie sich frei, sich einzuleben, Mr. McMannis.“ Darauf konnte er Gift nehmen. Was für ihn wohl keine wirkliche Gefahr darstellte, weswegen ich es unterließ, den Kommentar verbal zu äußern. „Ich werde so lange anderen Beschäftigungen nachgehen.“


--- Krankenstation ---

„Ich bin Six of Twentyfive und heisse sie in der Krankenstation der USS Hyperion willkommen.“
Okay, das war mal eine heiße Borg-Drohne. In deren Stock würde ich auch mal gern arbeiten. Dafür hätte sie mir auch gerne die Flügel stutzen dürfen. Ich lächelte breit, als ich mich vorstellte. Ein Lächeln, das sie völlig ignorierte, als wäre sie zu sehr damit beschäftigt, meine Identifkationsmerkmale aufzunehmen und an ihr Kollektiv weiter zu senden. Hatte eigentlich jemand untersucht, ob sie nicht noch in Verbindung zu den Borg stand? Ich würde das auch selbst übernehmen, natürlich dabei nicht außer Acht lassend, dass dieses Implantat in ihrem Gesicht womöglich nicht ihr einziges war und sich noch weitere unter ihrer Kleidung befanden…
Wesentlich weniger enthusiastisch zeigte sich Harley, die ich auf dem Weg nach hier aufgegabelt und mehr oder weniger mitgeschleift hatte. Okay, sie war ja auch schließlich eine Frau und nach meinem Irrtum bei unserer ersten Begegnung musste ich nun davon ausgehen, dass eine scharf aussehende Frau bei ihr weniger bewirkte als bei mir zum Beispiel.


--- kurz darauf ---

Da war man mal fünf Minuten weg, und schon gab es ein Stelldichein auf der Krankenstation. Der Anteil an gelben Uniformen und Frauen – okay, ich zählte einmal Frau und einmal halb Frau, halb Maschine – war durch die Anwesenheit der Blechdose und einem mir unbekannten Ensign deutlich erhöht, auch wenn diese gerade den Anschein machten, als wollten sie wieder aufbrechen. „Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie wieder so weit ist“, kommentierte Ricarda ihren baldigen Rückzug.
„Das gleiche gilt für den Sergeant“, sagte ihre Begleitung zwar recht fordernd, doch ihre leicht nach oben gezogenen Mundwinkel entkräfteten den harten Unterton wieder.
Harley zeigte auf mich. „Dafür ist er hier zuständig.“
Blitzschnell erkannte ich die Situation und meinte: „Ich melde mich bei Ihnen, Ensign….?“
„Khatami“, bemerkte sie, dass es bei mir hoch ging… also mein Wortlaut, um eine Frage anzudeuten. Mehr sagte sie nicht und zusammen mit der Androidin verließen die beiden diesen Teil der Krankenstation.

Ich schaute der Frau – also der richtigen – noch hinterher, dann ging ich zu meinem Patienten und machte einen abschließenden Scan mit dem medizinischen Tricorder. „Was habe ich verpasst?“ fragte ich neugierig, allerdings nicht in Anthonys Richtung, wie der Mann auf dem Biobett hieß, sondern in Harleys.
„Nur eine kleine Zurechtweisung.“ Harley versuchte erfolglos ein Grinsen zu unterdrücken.
„Das mit der Schönheits-OP hab ich gehört!“ quäkte Advent mit einer durch die Pfropfen in ihrer Nase bedingten Stimme, die Donald Duck alle Ehre gemacht hätte. Ich stoppte mit den kreisenden Bewegungen, die ich mit der kleinen Diagnoseeinheit durchführte, schaute rüber und bemerkte den leicht aggressiven Ausdruck in Advents Blick, die sich dafür extra ein wenig aufgerichtet hatte.
„Na, das hoff ich doch, Schatz“, konterte ihre Schwester und drückte rigoros die Tampons noch ein Stück nach oben, dass ich Angst hatte, sie würden gleich im Stammhirn verschwinden. Advent gab dem Druck nach und legte sich wieder zurück.
Okay, ich fühlte mich völlig außen vor gelassen, während ich mit den kreisenden Bewegungen vor Anthonys Nase wieder ansetzte: „Wessen Schönheits-OP?“
„Ihre hier“, feixte Harley und zeigte auf Advent. Was wollte sie denn da verschönern? Nase verkleinern? Nicht, dass sie groß war… Oder gar Brüste vergrößern? Nicht, dass sie klein waren…
„Halt die Klappe!“ schnaubte die Brünette der beiden Kristoffson, so dass auch ich meine Gedanken einstellte.

Ich klappte den Tricorder zusammen. „Ich hab das Jochbein wieder zurecht gebogen. Sie sollten die nächsten zwei Stunden aber noch hier liegen bleiben, wegen der leichten Gehirnerschütterung.“ Wobei er einer dieser MACOs war, die Existenz eines Gehirns war als mehr als fragwürdig, allein schon deshalb, weil er eine Frau geschlagen hatte.
Und da ich Patienten kannte – speziell solche Kerle, die auf hart taten, aber bei nem Splitter im Finger die Wände raufgingen – würde er diese Empfehlung in den Wind schlagen. „Was meinst du“, wandte ich mich deshalb an Harley, „kann deine Schwester aufpassen, dass er sich an diese Anweisung hält?“
Ich ignorierte das Schnauben des MACOs und wartete ihre Antwort ab.
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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