HYP – Cmdr S. Kirilenkova – XO – RPG 5 Log 03 – 13‘073.1225

TF "Zwischen den Fronten" mit der USS Hyperion und der Starbase 98 - Resolution

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JasonHawk
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Sa 26. Nov 2011, 12:15

HYP – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 5 Log 03 – 13‘073.1225

Personen: Jessica Reynolds, Jolina Duncan
Wörter: 1‘558
Titel: Nahkampf

=A= USS Hyperion – Deck 09 – Trainingsraum =A=

Jessica hatte uns zu einer noch kleineren Frau mit rotbraunen Haaren geführt. Sie stand am Rande der „Kampfarena“ und beobachtete das Treiben im Trainingsraum. Wobei mir schon vorher aufgefallen war, dass sie immer wieder zu Jessica und mir, und dabei vor allem zu Jessica, schaute. Als wir die Frau erreichte, musste ich feststellen, dass mich Jessica falsch verstanden hatte:

„Ich denke Lieutenant Duncan wird Ihnen gern als Trainingspartnerin zur Seite stehen.“ Eigentlich hatte ich nicht an diese Art von Nahkampf gedacht. Obwohl, in mir machte sich ein vorfreudiges Kribbeln breit bei dem Gedanken, gleich eine Frau anfassen zu können. Gleichzeitig stellte Jessica mir die rothaarige Frau vor: „Lieutenant Duncan, Commander Kirilenkova. Ich hoffe doch, das ist in Ordnung, Lieutenant.“
Seit wir einander gegenüber standen, nahm Duncan ihren Blick nicht von mir. Sie sah mir in die Augen und ich erwiderte den Blick, hielt ihm stand. Ich glaubte ein wütendes Funkeln in ihren Augen festzustellen und ich ihre Antwort klang etwas verbissen:
„Aber sicher, ich hatte nur auf einen Trainingspartner gewartet, wenn Ihnen das nichts ausmacht?“
Es war keine Gewissheit. Nur so ein Gefühl in der Magengegend. Die Männer hätten wohl spöttisch, weibliche Intuition gesagt. Aber ich glaubte, dass diese Lieutenant Duncan nicht gerade gut auf mich zu sprechen war. Deshalb versuchte ich es mit Freundlichkeit und sagte mit einem Lächeln:
„Wir werden uns schon verstehen.“

Nachdem Duncan mit „Bestimmt“ geantwortet hatte, liess Jessica uns beide alleine. Ich schaute ihr noch nach, weil es auch Duncan tat. Ich beobachtete sie dabei aus dem Augenwinkel und stellte fest, dass ihre Züge plötzlich ganz sanft wurden. War da etwas zwischen ihr und Jessica gelaufen? Falls ja, würde das ihre Feindseligkeit mir gegenüber erklären. Ich spürte das Knistern zwischen Jessica und mir auch hier drinnen, obwohl so viele Personen um uns herum waren.

Meine Vorfreude auf den Kampf gegen Duncan hielt sich nach dieser neuen Erkenntnis noch mehr in Grenzen. Abgesehen davon, dass meine Gegnerin ein ausgebildetes Mitglied der Sicherheit war und ich aus der Wissenschaft stammte, trug ich meine Uniform, während sie richtig Trainingskleidung trug. Aber vor allem dürfte sie mich nicht leiden können und ich befürchtete, dass der Trainingskampf zu einem Kampf um Jessica werden würde. Ich wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen…

„Sollen wir anfangen?“
„Gern“, antwortete Duncan und folgte mir auf die Matte, nachdem sie ihre Trainingsjacke ausgezogen hatte. Ich hatte es ihr gleichgetan, auch wenn es bei mir die Uniformjacke war.

In Ausgangsstellung standen wir einander gegenüber und musterten uns. Ihr Blick war die reine Kampfeslust. Es schien als hätte sie die ganze Wut der letzten Tage gesammelt, um sie jetzt an mir auszulassen. Ich dagegen versuchte, meine Unsicherheit in meinen Kopf einzusperren. Sie nicht in meiner Körperhaltung, Körperspannung oder meinem Gesichtsausdruck zu zeigen.

Die Unsicherheit machte es mir schwer, mich an mein Nahkampftraining zu erinnern. Was waren die wichtigsten Verteidigungsgriffe? Wie schützte ich mich vor unerwarteten Angriffen? Ha, unerwartet. Das war alles, was mir einfiel. Dieser eine Ratschlag von unserem Ausbilder: „Können und Technik ist nicht alles! Ihr könnt eure Chancen zu überleben gegen eine stärkeren Gegner ganz einfach erhöhen: Ihr müsst ihn überraschen!“

Daran wollte ich mich halten. Denn das war genau so eine Situation: Ich stand einem überlegenen Gegner gegenüber, der erst noch mit der Wut im Bauch kämpfte. Der Wut auf mich im Bauch. Also eine Überraschung. So spontan kam mir nur eine Überraschung in Sinn, die allerdings etwas unfair war. Aber ich musste mir Respekt verschaffen, wenn ich hier als Zweite Offizierin oder so akzeptiert werden wollte:

„Na dann los“, sagte ich und legte, während ich noch sprach, wirklich los. Ich traf Duncan nicht schlecht und sie geriet ins taumeln. Obwohl sie sich schnell wieder fing, hatte ich vorerst noch die Oberhand. Denn während sie sich wieder fing, bereitete ich bereits den nächsten Angriff vor. Bei der Vorbereitung blieb es nicht, denn ich setzte den Angriff gleich um und Duncan war in der Verteidigung. Aber sie zeigte mir schnell, dass sie eine sehr geübte Nahkämpferin war. Ihre Verteidigung zielte nicht nur darauf, meine Angriffe abzuwehren, sondern waren selber auch Angriffe und so dauerte es nicht lange, bis ich in der Verteidigung war. Und ich schätzte, wenn mich mein Ausbilder gesehen hätte, hätte er nur abschätzig den Kopf geschüttelt, denn meine Verteidigung hatte überhaupt Nichts mehr mit Technik zu tun, sondern war reiner animalischer Überlebenskampf. Ich hatte gar keine Zeit, mich darüber zu freuen, einer Frau so nahezukommen, wie ich es hier an Bord nicht für möglich gehalten hätte, weil ja Michelle nicht hier war. Aber ich vergass auch alles um mich herum, denn ich war so damit beschäftigt, von Duncan nicht auf die Matte geschickt zu werden. Das konnte ich zwar nicht jedes Mal ganz verhindern, aber weil ich immer kämpfte, schaffte ich es, mich wieder aufzurappeln, bevor sie mich ganz auf den Boden drückte, ohne dass es für mich ein Entkommen gab. Dieses Mal fing mich Duncan beim Aufrappeln ab und umklammerte mich von oben. Ich stand gebückt da mit meinem Kopf etwas unterhalb ihrer Taille, während sie ihre Brüste auf meine Rücken drückte. Ruck zuck hatte sie auch eines ihrer Beine, in meinem Standbein eingehackt, um dieses wahrscheinlich wegzuziehen. Ohne zu überlegen, schlang ich meine Arme um ihr anderes Bein und versuchte genauso, Duncan aus dem Gleichgewicht zu bringen, damit sie auch stürzte und ich mir Hoffnungen machte konnte, das der Kampf noch nicht vorbei war. So tänzelten wir kurze Zeit etwas über die Matte und ich merkte, wie das ganze Knäulen aus Duncan und mir langsam das Gleichgewicht verlor…

„Commander, es tut mir leid ihren Kampf unterbrechen zu müssen, aber ich würde vorschlagen, wir machen die Führung zu ende.“

Duncan und ich hörten auf über die Matte zu tänzelten, was ein Fehler war. Genau dieses Tänzeln hatte uns wohl schlussendlich im Gleichgewicht gehalten, und so kippten wir auf die Seite, als wir aufhörten herumzutänzeln. Ich landete unsanft auf der Seite und Duncan klemmte meinen Kopf zwischen ihren Beinen ein. Was mir grundsätzlich gefallen hätte, sorgte nun für zwischenzeitlich leichte Kopfschmerzen. So am Boden liegend konnten wir uns aber einfach entknoten.

Ich stand auf und griff nach meiner Uniformjacke, welche ich aber nicht gleich anzog. Ich ging zu einem Stapel Frotteetücher und nahm mir eines. Dieses legte ich mir über die Schulter, dann spritzte ich mir am Waschbecken daneben etwas Wasser ins Gesicht und trocknete dieses danach mit dem Tuch. Erst jetzt zog ich meine Uniformjacke wieder an. Dabei stellte ich mich vor einen Spiegel, welchen ich brauchte, um meine Frisur zu richten, als ich die Uniformjacke an hatte. Ich musste die Haare vollständig öffnen. Danach legte ich den Kopf in den Nacken und schüttelte meine Haare fertig auf. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, band ich sie mir nun einfach zu einem Rossschwanz zusammen. Danach trat ich wieder zu Jessica und wir verliessen gemeinsam den Trainingsraum.

=A= USS Hyperion – Deck 04 – Korridore – etwas später =A=

Jessica und ich hatten eine Gemeinsamkeit gefunden. Bevor ins Kommando aufgestiegen waren, arbeiteten wir beide in der Wissenschaft. Damit waren wir prädestiniert für den vor uns liegenden Auftrag, einen Planeten für einen Aussenposten der Föderation zu finden.

Dabei kam in mir aber auch Wehmut auf. Ich vermisste die Zeiten, in welchen ich noch einen einfache Wissenschaftlerin gewesen war. Schon als Chefwissenschaftlerin hatte die administrative Arbeit überhandgenommen. Jetzt als Erste Offizierin war das noch mehr der Fall und sollte ich tatsächlich einmal den nächsten Schritt machen, wie Jessica, würde ich wohl kaum noch als einfache Wissenschaftlerin arbeiten können. Und plötzlich erkannte ich, dass ich hier jemanden, dem es gleich ging, fragen konnte, wie er damit umging.

„Fehlt Ihnen die Abteilung, Jessica?“
„Kann man so nicht sagen, ich hatte allerdings auch nicht sehr viel Zeit hier. Ich bin froh über die neuen Aufgaben, aber natürlich würde ich gern auch einfach nur mal wieder einfach Offizier sein.“
Ihr gefiel die neue Arbeit also mehrheitlich. Das freute mich für sie. Aber gerne hätte ich noch mehr gewusst, wie oft sie diese Sehnsucht nach dem Dasein eines einfachen Offiziers hatte. Leider blieb mir das vorerst verwehrt, denn die Pflicht rief.

=A= USS Hyperion – Deck 01 – Konferenzraum – am Ende der Besprechung =A=

Es war eine kurze und schnelle Sitzung. Jessica verteilte die Arbeit für die Nachtschicht, wahrscheinlich mit der Hoffnung, dass wir bereits morgen mit der Erkundung eines geeigneten Planeten beginnen konnten. Nach der Besprechung leerte sich der Raum sehr schnell, die Abteilungsleiter wollten wohl schnell in den Feierabend, und so standen Jessica und ich plötzlich wieder alleine in dem Konferenzraum.

„Hätten Sie Lust auf ein Abendessen?“
Wie aufs Stichwort begann mein Magen leicht zu knurren. Ich hoffte, dass Jessica das nicht gehört hatte. Ich wusste nicht genau, wie ich dieses Angebot einordnen sollte. Sollte das ein dienstliches Abendessen werden? Oder doch eher privat? Aber wieso sollte es privat sein, wenn doch offensichtlich etwas zwischen ihr und Lieutenant Duncan lief? Ich hatte die Blicke gesehen, welche die beiden untereinander austauschten. Es gab nur einen Weg, das herauszufinden:
„Gerne. Aber wenn es Ihnen Nichts ausmacht würde ich gerne noch kurz in mein Quartier und auspacken. Dazu hatte ich bisher noch keine Zeit. Wie wäre es, wenn ich um acht Uhr zum Essen komme?“

Jessica war einverstanden. So trennten sich unsere Wege kurz darauf auf der Brücke. Zum ersten Mal seit meiner Ankunft an Bord, wenn man den Kampf einmal ausliess.
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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