HYP/Beta - MCPOoS T. McMannis - MED - RPG6 Log4 - 13073.1725

TF "Zwischen den Fronten" mit der USS Hyperion und der Starbase 98 - Resolution

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Wedge Antilles
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Sa 26. Nov 2011, 17:17

Personen: Yara, Jaime, Außentems (indirekt)
Wörter: 1223


--- Jaimes Quartier ---


Eigentlich wollte ich sie nur zum Schweigen bringen. Doch jetzt, wo ihre Hände an meinem Nacken – wohlgemerkt, nicht an meinem Hals, um mich etwa zu erwürgen – lagen, damit ich keine Chance hatte, mich von ihr zu lösen, hatte die ganze Aktion eine gewisse Eigendynamik entwickelt. Okay, keine, die mir missfiel, aber mich doch unerwartet getroffen hatte.
Es war diese Überraschung, diese Spontanität, die mich nicht weiter nachdenken ließ und uns einfach zum Sofa führte, dabei vergessend, dass das hier nicht mein oder Yaras Quartier war. Doch dafür war es jetzt schon zu spät beziehungsweise wir zu nackt, um Zweifel aufkommen zu lassen. Statt dessen gab ich ihr das, was sie wollte und was ihr angeblicher Imzadi ihr nicht geben konnte, weil er einerseits senil und alt war, andererseits im Koma lag.

Der ursprüngliche Plan, sie zum Schweigen zu bringen, war zwar in der jetzigen Position nicht mehr durchführbar, andererseits bestanden ihre einzigen Äußerungen lediglich noch aus Tiernamen und dem Anrufen des Allmächtigen.


--- längerer Zeitsprung ;) ---

Erschöpft lagen wir zusammen geschlungen auf der Couch, zumindest ich nach Luft japsend und mich selbst gleichzeitig einige Fragen stellend: Wo kam mein plötzlicher Erfolg bei Frauen her? SIE, Reaver, Yara. Obs an der Uniform lag? Es musste daran liegen, sonst hatte sich bei mir nichts geändert.
Doch ich war nicht der einzige, der Fragen hatte: „So so… Tradition…“ Naja, ich hatte sie als Einsteiger benutzt, alles weitere war eine doch recht großzügige Auslegung, die aber definitiv nicht von mir alleine getroffen wurde. „War das deine Antwort auf meine Frage?“
Ich hatte eine viel wichtigere: Hatte ich mittels Wäschestück auf der Tür kenntlich gemacht, dass ich nicht gestört werden wollte? Würde dieser Blecheimer dieses Symbol überhaupt verstehen?

So, wie es aussah, konnte ich ihn das gleich persönlich fragen. Denn dieser Jaime stand in der Tür. Zum Glück war er erst jetzt, also zwei Minuten nach mir gekommen. Sein Gesichtsausdruck wirkte versteinert, aber das kannte ich von den Stations-Androiden bereits zur genüge. Ich legte meine Arme etwas beschützender um Yaras Oberkörper. Okay, das war ein Androide, seine Festplatte war bestimmt voll mit Datenmaterial bezüglich der Anatomie der Frau und dem physischen Liebesakt – sowohl theoretischem als auch praktischem, audiovisuellem Material – dennoch wollte ich nicht, dass er Yara so sah. Von mir konnte er ja in meiner jetzigen Position nichts sehen.

„Wie ich sehe, haben Sie sich bereits hervorragend eingelebt, Mr. McMannis." War das so offensichtlich? Wobei, ich konnte da nur von dem Wohnbereich hier sprechen. "Ich hoffe, Sie sind fertig?“ Ich für meinen Teil war das. Aber Yara sicherlich nicht, schließlich wartete sie immer noch auf eine Antwort von mir. Insofern hatte Jaime ein perfektes Timing erwischt. „Ich muss an das Terminal." Sah ich so aus, als hätte ich ihn daran gehindert. „Danke. Der Replikator ist dort im Nebenraum, sollten Sie Decken, Kissen oder etwaige Verhütungsmittel benötigen." Okay, dem Jungen fehlte da wohl doch noch einiges an Input. Denn sein Vorschlag wäre definitiv zu spät gewesen...

Der Blecheimer verschwand in dem weiteren Nebenraum, vermutlich an seinem Terminal. Da fragte ich mich ja schon, warum es so wichtig für ihn war, dass wir hier fertig waren. Es hätte ihn in keinster Weise beeinflussen sollen, wenn wir weiter gemacht oder von vorne angefangen hätten – okay, seine bloße Anwesenheit hätte bei mir zu einer Blockade geführt, aber prinzipiell...?

Yara löste sich aus meiner Umarmung und stand auf. Lächelnd schaute ich zu, wie sie ihre über dem Boden verteilte Uniform zusammenklaubte. „Vielleicht sollten wir in deinen Schlafbereich gehen“, schlug sie leise flüsternd vor, aber sicherlich nicht leise genug, dass es dem Androiden entging.
„Du stehst gerade drin“, meinte ich, sie immer noch anstarrend, erst recht, da sie sich jetzt zu mir gedreht hatte.
Sie zuckte kurz zusammen. „Du sollst darauf schlafen?“ Angewidert zeigte sie auf die Couch, auf der wir gerade miteinander geschlafen hatten.
Okay, jetzt irritierte sie mich. „Eben hat dich das noch nicht gekümmert.“

Statt einer Antwort kam sie zum Sofa zurück und ging vor mir in die Hocke, so dass wir auf Augenhöhe waren – wobei mein Blick immer wieder nach unten rutschte, bis ich mich darauf besinnte, dass sie auch ein Gesicht hatte. „In meinem Quartier hab ich mein eigenes Bett“, hauchte sie; dieses Mal leise genug, dass ich sicher war, dass mein „Quartiermeister“ nichts gehört hatte; und verrucht genug, dass es nicht bedeutete „ätschi-bätsch“, sondern dass ich mitkommen sollte. Doch sollte ich wirklich? Mich ihren Fragen schutzlos ausliefern?
Müdigkeit und viel zu viele Glückshormone, dazu die Möglichkeit einer Fortsetzung unseres Liebesaktes ließen mich aufstehen und mit ihr gehen – natürlich erst nach dem Anziehen.


-- Transporterraum, nächster Morgen, 9 Uhr ---

Als Yara und ich eintrafen, hatte sich ein ganz schönes Grüppchen im Transporterraum eingefunden. Unter anderem sah ich die Kristoffson-Schwestern, das Blech-Duo und unsere XO, die sich angeregt mit dem Captain der Hyperion unterhielt. Okay, auch kein schlechtes Kaliber. Und für den Gedanken hätte ich sicherlich einen strafenden Blick von Yara erhalten, weswegen ich stur geradeaus schaute.

Nach der Nachricht, die wir morgens auf dem Terminal hatten und uns daraufhin beide hierher geführt hatte, befanden wir uns im Orbit um einen Klasse-M-Planeten, dem wir nun einen persönlichen Besuch abstatten würden. Diese Borg-Göttin hatte mich dem Fauna-Team zugewiesen, ebenso wie Yara. Vermutlich nur als medizinisches Begleitpersonal, denn wir waren schließlich Ärzte, keine Biologen. Da Harley auch in diesem Team war, würde es sicherlich nicht auffallen, wenn Yara und ich zwischendurch den Launen der Natur frönten. Und wenn noch ein Arzt mitkam, dürfte Harley sich auch gerne anschließen.

Auf der Plattform formierten sich einige Gelbuniformierte, darunter das Konservendosen-Pärchen, die sich einige Sekunden später im blauen Schein des Transporterstrahls auflösten.
„Spähteam Alpha ist gelandet“, verkündete der Transporterchief, während die nächste Gruppe Secler, darunter Advent, auf der Transporterplattform Stellung bezog. „Spähteam Beta, bereithalten.“ Nur wenige Augenblicke später war auch diese Personenansammlung im Musterpuffer verschwunden.
Es dauerte ein Weilchen, bis die Spähteams sich meldeten und grünes Licht für den Transport der restlichen Teammitglieder gaben.


--- Planetenoberfläche ---

Um das, was ich sah, nachdem ich auf der Oberfläche rematerialisiert wurde, mit einem Wort zusammenzufassen: Grün. Auf den ersten Blick erkannte ich allein um die zwanzig verschiedenen Sträucher, die zwischen den gigantischen Bäumen wuchsen und deren Stämme einhüllten. Farbige Blüten entdeckte ich keine. Lediglich die unterschiedlichsten Grüntöne – von gelbgrün, über giftgrün und smaragdgrün, bis blaugrün. Nur die Uniformen unserer Leute sorgten für ein farbenfrohes Wechselspiel in diesem eher müden Naturschauspiel.
Ganz entfernt hörte man das Krächzen von Kreaturen, aber es war kaum auszumachen, wie viele sie waren und ob sie sich in der Luft oder auf dem Boden befanden. Viel deutlicher war das Summen und Trällern der sich aktivierenden Tricorder zu hören.

Ich ging vor einem Busch in die Hocke, wühlte durch die Blätter und beförderte einige erstaunlicherweise rote, nussförmige Beeren zu Tage. Bevor ich meinen Tricorder zu Rate ziehen konnte, hatte Yara sich bereits neben mir niedergelassen. „Die solltest du nicht essen.“
„Giftig?“
„Nein.“
„Und warum sollte ich die nicht essen?“
„Naja, du brauchst sie nicht essen.“
Okay, war das eine Anspielung auf mein Gewicht? Argwöhnisch aktivierte ich den Tricorder und scannte die Beere. „Oh.“
Sie sah verträumt lächelnd zu mir. „Ich sag ja, du brauchst sie nicht.“
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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