HYP-Ens A.F.Kristoffson-Sec-RPG2/Log-SD 13074.0036

TF "Zwischen den Fronten" mit der USS Hyperion und der Starbase 98 - Resolution

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A. F. Kristoffson
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Registriert: So 25. Sep 2011, 22:57

So 27. Nov 2011, 00:26

Personen: Harley Hay, ind. Ricarda
Wörter: 900

Superheld ungewollt.


=== Quartier ===

Harley hatte mir ein schmerzstillendes Mittel gegeben, sich aber geweigert, meine Blutergüsse zu entfernen. Im kleinen Badezimmerspiegel unseres noch viel kleineren Badezimmers betrachtete ich erstmals das Ausmaß meines entgleisten Trainings. Immerhin war meine Nase wieder hübsch gerade. Ich besah mich kritisch im Spiegel und befand, dass ich so richtig müll aussah. Ich posierte und intonierte: "Advent Flash! Schön, aber tödlich!!" Dann lachte ich und probierte, das Malheur ein wenig unter vorgekämmten Haaren und Pony zu verbergen.
Nach ein paar Strigel-Versuchen ließ ich lustlos die Haarbürste fallen. Das Mittel wirkte. Meine Schwester hatte von etwaiger Müdigkeit gesprochen und mir empfohlen, soviel Schlaf zu nehmen, wie ich bekommen konnte. Also kickte ich mich schlurfend zu meinem Bett durch etliche Geschenkboxen vor. Es war richtig gemütlich in unserem Quartier. Harley hatte eine Lichterkette über den Replikator gehängt und über mein Bett einen Mistelzweig. Ich schmunzelte über ihre Bösartigkeit. Allerdings fragte ich mich, wann sie die Zeit gefunden hatte, als Wandschmuck einen lebensechten Plüsch-Rentierkopf mit rot leuchtender Nase und 68 Geschenkattrappen zu replizieren. Immerhin ging es am nächsten Morgen auf TOUR und nicht nur, dass ICH wieder fit sein musste, sondern auch sie! Geweihnachtet werden konnte auch später!
So hatte ich nun meinen roten Pyjama angezogen, mich unter die Decke gekuschelt und noch ein PADD mit alten Marvel-Comics gelesen. Irgendwann schlief ich ein und hatte einen sehr, sehr seltsamen Traum. Einen von der Art, wie man sie nur mit den Händen über der Bettdecke träumt:

Es war eine pechschwarze Nacht und nur wenige Straßenlaternen beleuchteten mit ihrem orangefarbenen Licht eine lange, stille Straße. Ich trottete vor mich dahin, wahrscheinlich wollte ich nach Hause, ins Warme. Ein trockenes Blatt zog meine Aufmerksamkeit auf sich, wehte kratzend über den Asphalt und erinnerte an eine Spinne, die schnell über den Boden lief. Als ich den Blick wieder nach vorn richtete, war da eine seltsame Figur vor mir. Ein ER. Er bewegte sich zielsicher und je kürzer die Distanz zwischen uns wurde, umso schneller kam er auf mich zu. Mit einem Wimpernschlag war er vor mir, seine Nasenspitze nur Millimeter von meiner entfernt. Seine Haut war pechschwarz. Wie ein gähnender Abgrund. In seinen Augen leuchtete das orangefarbene Feuer glimmender Kohlen. Dann lächelte er, immer breiter, spöttischer, bis er den schönen Kopf in den Nacken fallen liess und den Mund zu einem weiten Lachen aufriss. In seinem Rachen nukleares Feuer. Plötzlich implodierte sein Gelächter in lärmende Stille, die einem das Trommelfell zerreißen konnte.
"Und was, WENN ich der Teufel wäre, der echte, leibhaftige, kleine Advent Flash?"
Ich war schockiert. Ernsthaft schockiert. Dann überlegte ich und sagte bestimmt: "Dann wär ich jetzt so richtig im Eimer."


"Alles ok?" Harley sah mich besorgt an und drückte mich zurück ins Kissen.
"Schatz... nimm's mir nicht übel, aber der Teufel ist hübscher als du." brabbelte ich. Sie kniff die Augen zusammen und lächelte eisig. "Und was machst du mit diesem Pinsel, und der roten Farbe?", fragte ich schlaftrunken. Kickte ganz schön, dieses Mittelchen...
"Öhm...", öhmte sie und starrte schuldbewusst den Pinsel an.
"Na ist ja Wurst", murmelte ich und schloss die Augen lächelnd. "aber du solltest auch schlafen, und nicht für Weihnachten basteln. Können wir auch zusammen machen, wenn wir wieder auf dem Schiff sind."
"Okayyyyy...", hörte ich sie fröhlich sagen. Es war schön, wenn sie Einsicht zeigte, dachte ich noch und sank in einen tiefen Schlaf zurück.


=== nächster Morgen ===

Ich rieb mir verschlafen die Augen und blickte um mich. Das Quartier war in rotes Rudolph -Rednose-Licht getaucht.
"Computer, wo ist Harley Hay Kristoffson?"
"Ensign Harley Hay Kristoffson befindet sich in Transporterraum 2."
Ok. Lustig. Wieso is' n die eher wach als ich?
Auf meiner Nachtkonsole fand ich ein Padd und Makeup. Im Padd stand die Notiz: Sehen uns auf dem Planeten, FLASH. In Liebe, Harley.
Ich sass etwas bedröppelt in meinem Bett und wunderte mich. Wurde die jetzt sentimental?
"Wie spät ist es?", fragte ich den Computer.
"Es ist jetzt 8.40 Uhr."
Oh.
OH!
In nullkommnix warf ich mich in die Schalldusche, packte ein paar notwenige Utensilien zusammen und replizierte hastig einen lauwarmen, super-zuckrigen Espresso. Auf der spiegelnden Oberfläche des Replikatordisplays wurde ich meines Antlitzes gewahr. Wunderschön, tödlich .. und ein wenig anders. Ich rannte ins Bad. Panisch rieb ich mein Gesicht an Stirn und Augen. Und so langsam dämmerte mir, was letzte Nacht geschehen war.
"F*** die Henne!", schrie ich wütend und trat gegen die Wand.
Ich hatte nicht nur noch nötige Tampons in der Nase. Nein, mein Gesicht zierte eine knallrote Superheldenmaske. Flash. FLASH.
Oh diese kleine... !
Ich rubbelte, nutzte Wasser, Seife, herumstehende Cremes. Nichts! Leuchtend prangte es rot in meinem Gesicht.
Dann fiel mir das Make-Up wieder ein. Ich hatte 5 Minuten, Make-Up, eine Bürste... und keine Alternativen.

=== Planet ===

Harley hatte sich verkrümelt und war schon mit einem ersten Trupp in die freie Natur gebeamt. Hätte ich an ihrer Stelle auch getan. Ricarda hatte mich im Transporterraum etwas länger gemustert, aber nichts gesagt. Dann bekam ich von ihr einen Tricorder in die Hand gedrückt, damit ich das Wissenschaftsteam unterstützen und eventuelle Gefahren frühzeitig erkennen konnte. Zum Beispiel Blümchen. Sehr gefährlich. Oder zwei Meter große Käfer, wozu kein Tricorder von Nöten gewesen wäre. Irgendwie wollte ich die anderen sicherheitshalber erst mal meiden, falls das Make-up spontan versagte, oder ich Harley allein erwischte. Dann wäre Schluss mit der lustig-fröhlichen Misteligzweigelichkeit-heit-tät!
Ich brauchte etwas zum entspannen und zurücklehnen und war in der Stimmung, einen Waldbrand, zu verursachen. Eine tödliche Mischung!
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