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TF "Zwischen den Fronten" mit der USS Hyperion und der Starbase 98 - Resolution

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Wedge Antilles
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Fr 2. Dez 2011, 12:16

Personen: Kiri, Atish, Advent, Jeromé, Harley, Yara, Dominik
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--- im Grünen ---


„Khatami an Team Beta, Sektor 2 gesichert, ihr könnt vorrücken.“
Wir rückten also vor. Wobei „vor“ relativ ist, denn eigentlich hatte ich keine Ahnung – und der Rest vermutlich ebenso wenig – wo wir genau hingingen. Unser Auftrag hieß ja auch nur Scannen, Beobachten und dabei überleben, also nichts Spezifisches. Die Frage war dann nur, wann dieser Auftrag überhaupt erfüllt sein würde. Okay, ich wusste, wann er nicht erfüllt war: Wenn wir alle das Zeitliche segneten – zum Beispiel durch diese blaugelben Pflanzen, die aber gar keine Pflanzen waren, sondern Ratten. Ich hasste Ratten, die hatten so einen langen Schwanz…

Während ich wieder eine dieser grünen Pflanzen inspizierte – ihre Farbe hatte einen leichten Stich ins Grüne, aber auch ein wenig ins Grüne – stürmten ein paar Gelbhemden vorbei und versammelten sich um Harley. Ich fragte mich, was sie angestellt hatte – das war wahrscheinlicher, als dass sie etwas Bahnbrechendes gefunden hatte – und klappte darum meinen Tricorder zusammen, ließ die Pflanze Pflanze sein und folgte den Anderen.

Noch bevor ich in Hörreichweite war, wurden schon diverse Tricorder gezückt, aktiviert und sinnlos damit in der Gegend herumgefuchtelt, wie mit einem Staubwedel. Ob da vielleicht ein Gas ausströmte, was einen benebelte und wie Idioten handeln ließ? Ich verlangsamte meinen Schritt und scannte mit meinem erneut aufgeklappten Tricorder nach toxischen Substanzen. Nix. Dann also nach Halluzinogenen. Auch nix. Dann eben, ob die Sauerstoffkonzentration vermindert ist. Denn da es sich hier mehrheitlich um Secler handelte, reichte schon eine geringfügig geringere Sauerstoffmenge, um das Hirn nicht mehr ausreichend zu versorgen, da es ebenso gering vorhanden war. Folglich würde man so handeln, wie sie es gerade taten. Aber auch der Wert war innerhalb normaler Parameter.
Okay, dann war da vielleicht etwas ganz Anderes, und als ich dann doch wieder mit etwas beschleunigtem Schritt an besagter Stelle ankam, hörte ich die Worte „Energiebarriere“ und „seltsam“.
Für mich waren diese Worte eher langweilig, also setzte ich mich auf einen großen Stein und holte einen Schokoriegel aus der Hosentasche.

„Spannend.. hä?“ Ach ja, Harley saß neben mir. Ihr war der „Fund“ wohl auch nicht so wichtig, als dass man ihn nicht hätte ignorieren können.
„So spannend wie Fußpilz!“ Wobei das noch positiv ausgedrückt war. Bei Fußpilz hätte ich wenigstens noch Ahnung gehabt und gewusst, was ich tun müsste – Amputation zum Beispiel half zuverlässig und dauerhaft. Ich schlug meine Zähne in das weiche Marzipan, das von einer zartbitteren Schokolade ummantelt war, und kaute genüsslich darauf herum. Für einen kurzen Moment fragte ich mich, ob ich Harley ein Stück anbieten hätte sollen. Aber erstens hätte sie sich selbst was mitbringen können und zweitens hätte ich dann weniger gehabt. Also verwarf ich den Gedanken äußerst schnell in dem Moment, wo ich die süße, gut durchgekaute Masse herunterschluckte.
Harleys Themenwechsel kam plötzlich und unerwartet: „Sag mal. Wie findest du eigentlich Käfer?“
„Käfer?“ Irritiert sah ich erst auf das halbe Marzipanbrot, dann zu ihr. Sah das aus, wie ein Käfer, den ich hier aß?
„Ja. Käfer. Große. Welche mit ziemlich scharfen Scheren. Oder Zangen. Oder wie die scharfen Dinger bei Käfern eben heißen.“
Als ob ich das wusste. Ich war Humanmediziner, kein Veterinär oder Entomologe. Änderte aber auch nichts daran, dass ich jedwede Art von Insekten nicht mochte. Genau wie Ratten, nur aus anderen Gründen. Sechs Stück, um genau zu sein. „Nicht besonders toll. Wieso fragst du?“
Ein unerklärbares Grinsen ihrerseits. „Weil… So ein Vieh genau auf deiner Schulter sitzt“, damit erklärte sich ihr Grinsen, „und aussieht...“

Mir blieb nicht einmal die Zeit, mir das Ding anzuschauen oder gar nach dem Ding zu schlagen. Unsagbare Schmerzen durchströmten meine Schultern. Ich sprang auf, schüttelte mich, wand mich, brüllte „Nimm ihn weg! Nimm ihn weg!“ und machte mich zum Affen. Und das alles begleitet von Harleys lautem Gelächter. Doch das Schlimmste an all dem: Ich ließ meinen Schokoriegel fallen!
„Was ist hier los?“ Bei meinem Rumgehampel konnte ich nur anhand der roten Schulterstücke sehen, dass es sich um unsere Cheffin handeln musste. Die hatte mir noch gefehlt. Wobei, da konnte ich mich gleich über Harley beschweren. „Ein Käfer hat mich angegriffen! Er hat mich gebissen!“
„Lassen Sie sich von einem anderen Mediziner behandeln!“ schallte es emotionslos zurück. Okay, wann hatte sie ihren Kopf auf einen Androidenkörper montieren lassen? „Ensign Kristoffson, Sie erklären mir, was Sie eigentlich geritten hat, einfach so mir Nichts dir Nichts durch eine Energiebarriere zu hüpfen.“

„HALLO!!!???“ Das konnte doch nicht wahr sein, dass das alles war. Zumal das Vieh immer noch auf meiner Schulter saß.
Wenigstens ein Secler fühlte sich angesprochen und kam zu mir. „Stillhalten!“
Hey, das war mein Text! Aber jetzt sollte ich wohl meine eigene Medizin zu schmecken bekommen, denn das Gelbhemd zückte gleich mal sein medizinisches Equipment: aber Moment, das war doch… ein PHASER!? :shock: „Sind Sie verrückt?“ spuckte ich lauthals aus.
„Nein, aber Sie, wenn Sie nicht ruhig halten!“ konterte der Wilhelm Tell-Verschnitt und legte an.
Okay, vielleicht war es wirklich besser, wenn ich mich nicht bewegte. Zumindest für eine halbe Sekunde oder so. Ich kniff die Augen zu.

Ein Zischen, dessen Geräusch ich zu vernehmen nicht verhindern konnte. Und selbst die heruntergelassenen Lider konnten das helle Aufleuchten nicht gänzlich unterdrücken. Vorsichtig öffnete ich die Augen und schielte auf meine Schulter. Eine kleine Rauchfahne stieg von selbiger auf. Der Idiot hatte mich getroffen! Das erklärte auch immer noch die Schmerzen. Erst dann sah ich, dass es die Überreste des Monsters waren, die da qualmten.
„Objekt terminiert“, gab der Secler trocken von sich und steckte seinen Phaser zurück. „Wenn Sie sich noch einmal mit einem Käfer anlegen, rufen Sie nach mir. de Jarjayes, mein Name.“
Den Teufel würde ich tun. Dennoch nuschelte ich ein „Danke“ heraus.

„Soll ich mir das mal ansehen?“
Ich wirbelte herum und sah in das besorgt dreinblickende Gesicht von Yara. Wenigstens eine, die meine Schmerzen verstand. Aber gerade vor ihr wollte ich jetzt keine Schwäche zeigen. „Es ist nichts“, presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen und nicht sehr überzeugend hervor.
Okay, ich hatte nicht wirklich geglaubt, dass ich damit durchkommen würde. Ich war selbst Arzt. Folglich fiel Yaras Antwort nicht überraschend aus: „Ich seh es mir trotzdem lieber an. Zieh mal die Jacke aus.“
Wie jetzt? Hier? Vor all den Leuten? Okay, die meisten scannten immer noch diese Energiebarriere oder was auch immer da war. Aber trotzdem…
Yara hatte inzwischen ihr MedKit geöffnet und ihren Tricorder herausgeholt. Als sie sich wieder mir zuwandte, stockte sie in der Bewegung. „Ich sagte doch Jacke ausziehen.“
„Und ich sagte doch, es ist nichts.“
Sie legte den Kopf schief. „Muss ich erst mit medizinischen Paragraphen um mich werfen, bevor du dich ausziehst?“
Trotz des Schmerz grinste ich. „Mehr Erfolg hast du, wenn du mit deinen Klamotten um dich wirfst.“
Sie sah mich mit einer Spur Genervtheit an, lächelte dann aber: „Wenn wir wieder zurück sind und du jetzt tust, was ich sage.“
Okay, dann ließ ich mich mal auf die „andere Seite“ des Doktorspielchens ein. „Alles, was Frau Doktor sagt.“


--- kleiner Zeitsprung ---

Die Wunde war versorgt und die Schmerzen klangen auch allmählich ab. Die eine Kristoffson-Schwester hatte der anderen Kristoffson-Schwester einen Schokoriegel angedreht – MEINEN Schokoriegel – dessen letzter Rest gerade in deren Mund verschwand.
„Ich habe hier eine Liste erstellt mit DNA-Mustern, die von der Barriere abgewiesen werden“, kommentierte ein Lieutenant der Wissenschaft, als er unserer Cheffin ein Padd gab. „Sehen Sie das hier?“
Kirilenkova runzelte ein wenig die Stirn. „Ist das das DNA-Muster der hiesigen Bevölkerung?“ Keine Ahnung, wie wir an das Vergleichs-Muster gekommen waren, aber wir waren ja auch nicht allein unterwegs.
„Korrekt“, stimmte der Wissenschaftler zu. „Da die Stadt dort liegt“, er drehte sich um 90° und zeigte in eine Richtung, „und die Barriere nur in diese Richtung wirkt“, er drehte sich um 180° und zeigte in die entgegensetzte Richtung, „soll hier wohl ein Bereich abgesperrt werden, in den keiner von der Bevölkerung rein darf.“

„Oder heraus“, rief eine Stimme aus der Entfernung zu. Es war Khatami, an die ich mich von unserer Begegnung auf der Krankenstation noch sehr gut erinnerte, weswegen ich gleich wieder dümmlich lächelte. „Wir sind einen Teil der Barriere entlang gegangen. Sie ist leicht kreisförmig, aber so herum.“ Mit einer halbkreisförmigen Bewegung deutete sie an, wie die Barriere ihrer Meinung nach aufgebaut sein müsste.
„Also geht sie um die Stadt herum?“
Doch die hübsche Seclerin schüttelte den Kopf. „Dafür ist die Stadt zu weit weg. Ich glaube eher, dass ein Bereich zwischen uns und der Stadt abgeschottet ist und ein entsprechender Träger diesen Bereich nicht verlassen kann.“ Wow, hübsch UND klug. Was machte sie eigentlich bei den Seclern?
„Kamen wir nicht von da!?“ warf Advent ein und zeigte in die Richtung, wo die Stadt und damit auch der ominöse Bereich lag. „Wir befanden uns also schon innerhalb des Sperrbezirks!?“
Khatami nickte zustimmend. Kirilenkova hatte derweil geduldig zugehört. Jetzt meldete sie sich wieder zu Wort: „Dann sollten wir herausfinden, warum hier Leute scheinbar eingesperrt werden.“
Bei meinem Glück waren es blutsaugende Mutanten, die hier zum Schutz der Bevölkerung eingesperrt wurden. Herrlich, und wir gingen die jetzt einfach so besuchen…
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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