HYP – CPO Thelor T’Klav – TEC – RPG 13 Log 07 – 13‘119.2363

TF "Zwischen den Fronten" mit der USS Hyperion und der Starbase 98 - Resolution

Moderator: Oberkommando

Gesperrt
Benutzeravatar
JasonHawk
Beiträge: 710
Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:43

Mi 11. Jan 2012, 23:39

HYP – CPO Thelor T’Klav – TEC – RPG 13 Log 07 – 13‘119.2363

Personen: Valeris A. Advena
Wörter: 1‘626
Titel: Clean

=A= USS Hyperion – Deck 02 – Krankenstation =A=

Wieso war mir das eigentlich früher noch nie aufgefallen. Eine Krankenstation war eigentlich gar nicht so schlimm. Eigentlich war sie nichts Anderes als ein Spielplatz. Ich wollte gleich mal sehen, was sich mit einem Biobett alles anstellen liess. Ich wollte schon immer einmal wissen, wie meine Fühler von innen aussahen. Vielleicht liess sich durch die Unterschiede sogar klären, wieso die Prothese nicht richtig funktionierte. Wow, ein klarer und erst noch cleverer Gedanke. Ich konnte Spass mit Ernst verbinden.

Oder auch nicht! Die Mediziner zogen mich von dem Biobett weg, welches ich für meine „Nachforschungen“ auserkoren hatte. Die Langweiler schauten erst noch, dass immer einer von ihnen zwischen mir und den Biobetten stand oder liessen mich zumindest nie lange aus den Augen. Jedenfalls nicht lange genug, um meine Fühler zu untersuchen. Doch ich hatte genug Zeit, um bei einem Biobett das Kraftfeld zu aktivieren.

Als mich die Ärzte dann bei einer nächsten Gelegenheit kurz aus den Augen gelassen hatten, schnappte ich mir den Sensorkopf eines medizinischen Tricorders. Während ich mir überlegte, was ich damit machen sollte, setzte sich ein Patient auf das Biobett, bei welchem ich das Kraftfeld aktiviert hatte. Da er unerwartet auf Widerstand stiess und erst noch einen feinen elektrischen Schlag erhielt, fiel er vor Scheck gleich zu Boden und ich hatte alles sehen können. Ich kugelte mich vor Lachen und musste mich an einem Biobett abstützen, weil ich vor lauter Lachen kaum noch stehen konnte.

Als ich mich wieder aufrichtete, sah ich, dass sich Val auf der anderen Seite des Biobettes abstützte. Sie war ausser Atem und wischte sich Tränen aus den Augen. Beides waren Überbleibsel ihres Lachanfalles. Mir fiel auf, dass sie sich die Tränen in beiden Augen mit der rechten Hand abwischte. Da schaute ich automatisch auf ihre linke Hand und konnte sehen, dass in dieser etwas hielt. Ich deutete mit meiner rechten Hand, in welcher ich den Sensorkopf hielt, auf ihre Linke. Zuerst wollte Val ihre Hand nicht öffnen, um mir zu zeigen, was sie darin versteckte. Als ich ihr aber meinen Sensorkopf zeigte, liess sie mich auch sehen, was sie da versteckt hielt.

Es war ein Trilaser Connector. Ich kannte das Gerät aus meiner Zeit, als ich übergangsweise auf einem Sanitätsschiff des medizinischen Korps der Sternenflotte gedient hatte. Da hatte ich eine Menge Trilaser Connectoren reparieren dürfen. Dafür wusste ich auch, wofür man die brauchte. Die Mediziner rekonstruierten damit Venen und Adern. Ob sich damit auch einem Sensorkopf Adern verpassen liessen?

Ich hielt Val meine offene linke Hand hin, um den Trilaser Connector zu verlangen. Leider schüttelte sie den Kopf, machte einen Schmollmund und zog ihre linke Hand wieder zu sich heran, um klar zu machen, dass dies ihr Fund war.
„Ich will dir nur zeigen, was dieses Ding kann“, versicherte ich Val. Sie überlegte und begleitete dies mit überspielten Gesten. Aber ich hatte nicht die Geduld dafür. „Ich verspreche dir, es wird lustig.“
„Na gut“, antworte Val schnell und lapidar und hielt mir den Trilaser Connector hin.

Ich griff sofort zu und hielt den Trilaser Connector auf den Sensorkopf des medizinischen Tricorders. Aber der blöde Connector wollte nicht laufen. Es tat sich Nichts, obwohl ich auf den einzigen vorhandenen Knopf drückte. Gab es da nicht noch mehr Knöpfe? Ich konnte mich nicht erinnern. Als schüttelte ich den Connector einfach einmal. Vielleicht würde er ja nachher wieder funktionieren. Ich richtete ihn erneut auf den Sensorkopf aus. Aber es tat sich wieder Nichts. Vielleicht brauchte er direkten Kontakt? Sofort setzte ich meine Theorie in die Tat um und drückte den Trilaser Connector auf den Sensorkopf. Damit aktivierte sich der Connector und legte los. Allerdings ging er nach hinten los und begann an meinem Finger, den ich auf den vermeintlichen Aktivierungsknopf gedrückt hatte, Venen und Adern zu rekonstruieren. Der Trilaser Connector schien aber nicht dafür ausgerichtet zu sein, ein intaktes Netzwerk aus Adern und Venen zu erweitern. Dünne Fäden schlangen sich um meinen Finger und er wurde immer dicker. Die Fäden waren zuerst leicht feucht und klebrig, aber trockneten schnell aus und verkrusteten dann um meinen Finger. Bald war der Finger fast so gross wie meine Hand.

Zu diesem Zeitpunkt bemerkten die Mediziner, was Val und ich da eigentlich trieben. Allerdings lag das wahrscheinlich nicht an ihrer Aufmerksamkeit, sondern an Vals Lachanfall. Sie wieherte plötzlich los und deutete wohl immer wieder vage in die Richtung meiner Hand, aber garantiert auf mich als ganze Person. Bevor ich ihr deswegen ein böses Wort an den Kopf schleudern konnte, spürte ich ein Hypospray an meinem Hals und als der Unbekannte hinter mir das Hypospray wegnahm, war ich plötzlich unheimlich müde, mein Kopf wurde schwer und ich kippte nach vorne auf das Biobett. Als Letztes nahm ich wahr, dass es Val genauso ging. Einfach spiegelverkehrt. Bei diesem Gedanken hätte ich gerne noch gelächelt, aber ich brachte nicht die Kraft auf, um die Mundwinkel nach oben zu ziehen.

=A= USS Hyperion – Deck 05 – Labor 5-4 – Zeitsprung =A=

Der Bildschirm verschwamm langsam vor meinen Augen. Ich starrte wohl schon zu lange darauf. Ich rieb mir die Augen und liess meine Fühler zucken, um wieder wach zu werden. Als ich meine Hand wieder von den Augen nahm, hatte sich Schlafsand an den Knöcheln angesammelt. Nur konnte ich damit Nichts anfangen und so strich ich den Schlafsand an meiner Hose ab.

Advena und ich analysierten die aufgezeichneten Daten von der Explosion. Hier auf der Hyperion war es noch etwas einfacher als auf dem Planeten. Die Einrichtung des Labors war halt doch deutlich besser als das mobile Equipment. So war es einfaches für Advena und mich, ein paar Modellrechnungen zur Explosion anzustellen.

„Glauben Sie wirklich, dass diese Explosion von ein bisschen Minensprengstoff ausgelöst wurde?“, fragte ich meine Chefin, während der Computer drei Modellrechnungen mit unterschiedlichen Parametern durchführte.
„Es ist nicht so einfach, Felsen zu sprengen, Thelor. Da braucht man doch einiges an Sprengkraft“, war alles, was Advena dazu sagte.

Etwas später war der Computer mit den Modellrechnungen fertig. Immer noch hatten wir keine Kombination aus Sprengstoff und mit Iodstickstoff versetztem Metall gefunden, welche zu dieser Explosion des Frachters geführt hätte. Dabei hatten wir mit den Scans des Frachters von vor der Explosion eine gute Ausgangslage und die Parameter schon sehr einengen können. Dennoch schienen wir keine Möglichkeit zu finden.

„Irgendetwas übersehen wir“, murmelte Advena vor sich hin. „Diese dritte Variante von Parametern müsste eigentlich stimmen.“
„Ja, aber sie tut es nicht. Was übersehen wir also?“, erwiderte ich. Aber die Chefin nahm das gar nicht war. Sie war auf ihren Bildschirm konzentriert und brütete über irgendwelchen Daten der Explosion. Aber ich konnte nicht erkennen, welche Daten es waren.

Plötzlich war es gespenstig still im Labor. Es schien als wäre Advena auf der Spur von irgendetwas. Sie tippte nervös mit den Fingern auf die Konsole und ihre Stirn runzelte sich. Ich kam mir stattdessen seltsam deplatziert vor. Während Advena kurz vor der Lösung zu schein, war ich nur auf der Suche nach neuen Parametern für eine weitere Modellrechnung, obwohl ich genau wusste, dass wir eigentlich schon alle Modellrechnungen durch hatten.

„Ha!“, riss mich Advena urplötzlich und ohne Vorwarnung aus meinen Parameter-Überlegungen. „Ich hab’s!“ Neben mir flogen die Finger über die Eingabefelder und stoppten nach wenigen Sekunden. „Lass diese Modellrechnungen im Computer durchlaufen.“

Auf meiner Konsole erschienen Advenas Parameter. Während ich diese überflog startete ich zwei neue Modellrechnungen. Durchaus interessante Parameter. Das hiess, es war nur ein interessanter Parameter. Der Eine, den Advena zu den bisherigen Parametern hinzugefügt hatte.

„So einfach?“, sagte ich erstaunt mehr zu mir selber, als zu Advena. Dennoch antwortete sie.
„Das werden wir gleich sehen.“
Danach herrschte wieder Schweigen. Nur konnte ich im Moment nicht auf den Mund sitzen und deshalb sprach weiter. Sagte, was mir gerade durch den Kopf ging, während der Computer rechnete.
„Das würde ja bedeuten, dass die Dorlianer gar nicht für den Anschlag verantwortlich waren.“
„Wahrscheinlich nicht verantwortlich waren. Vielleicht war es wirklich ein Anschlag der Dorlianer, aber sie haben einfach einen grösseren Schaden angerichtet, als beabsichtigt.“

Dann waren die Resultate da. Die beiden Modell-Explosionen waren praktisch identisch. Das war zu erwarten, da sie sich nur in einem Parameter unterschieden und dies erst noch nur geringfügig. Aber noch interessanter war, dass wir, also das hiess Advena, die Ausgangslage für die Explosion des Frachters gefunden hatte. Beide Modell-Explosionen waren auch praktisch identischen mit der wirklichen Explosion.

„Ein Leck in der Treibstoffleitung also“, schlussfolgerte ich aus den Resultaten.
„Bleibt nur die Frage, ob jemand die Treibstoffleitung absichtlich aufgeschnitten hat oder ob sie einfach nur gerissen ist. Kannst du die Explosionen so detailliert aufschlüsseln, um zu bestimmen, welche Variante nun der Wahrheit entspricht?“
„Ja, das sollte ich schaffen. Es wird allerdings etwas dauern.“
„Mach dich an die Arbeit!“, befahl mir Advena. „Ich informiere Commander Kirilenkova.“

Ich begann mit der Arbeit und hörte Advena nur mit einem Ohr zu, wie sie einen Kanal zur Ersten Offizierin öffnete. Plötzlich verlagerte sich meine Konzentration aber. Sie lag nicht mehr beim Aufschlüsseln der drei Explosionen, sondern ganz bei Advena und ihrem Versuch, Kirilenkova zu erreichen. Diese reagierte nämlich nicht. Auch ansonsten niemand von Team Beta. Egal ob Advena sie namentlich versuchte zu kontaktieren oder einen allgemeinen Kanal zu Team Beta öffnete. Als nächstes versuchte sie Team Alpha zu erreichen, was problemlos gelang. Dann schaute Advena mich an und zwar mit einem Blick, der Antworten verlangte.

„Ich bin schon dran. Einen Moment noch…“



„Also: An uns kann es nicht liegen. Das Signal verlässt die Hyperion in idealer Stärke. Auch die Bandbreite und die Übertragungsrate befinden sich im grünen Bereich. Es muss etwas auf dem Planeten sein, aber ich kann Nichts erkennen.“
„Such weiter!“, erteilte mir Advena einen neuen Auftrag. Gleichzeitig aktivierte sie wieder ihren Kommunikator, aber dieses Mal versuchte sie nicht das Aussenteam zu erreichen. „Advena an Reynolds. Wir haben den Kontakt zu Team Beta verloren!“
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

BildBildBildBild
BildBildBildBild
Gesperrt