CAD – LtjG Deren McMullen – CTO – Log8 - 17068.2078
Personen: AT
Wörter: 560
Ich hatte zu viel von der Erde gesehen, zu viele Klimazonen erlebt, als dass ich diese Situation nicht kennen würde. Gerade aus solchen Gründen waren in vielen Gebieten die Bauweisen der Wohnhäuser so angelegt, dass sie keine Keller hatten, oder verstärkt waren. Ein weiteres Indiz dafür, dass diese Wetterlage zumindest für diese Region alles andere als normal war. Wenn die Situationsanalyse von Somali korrekt war. Dabei blieb nur zu hoffen, dass unser blauer Freund auch auf diese Eventualitäten eingestellt war…
Gemeinsam mit Major Torrent und Crewman Desean suchte ich nun einen Gang nach einem brauchbaren Raum für ein wasserfestes Lager ab. Die Minuten verstrichen, aber die abgesuchten Meter nahmen nicht so schnell zu wie ich es gerne gehabt hätte. Der Trockenheit des Bodens außerhalb der Gebäude konnte eine Überschwemmung schnell eintreten, da der Boden das Wasser nicht sonderlich schnell aufnehmen konnte.
„Lieutenant, schauen Sie sich das einmal an!“, rief die Dame aus den Reihen der Marines und winkte mich zu sich. Schnell sah ich, dass die offene Tür keine Standardausführung war, also eine gute Spur. Dieser Raum lag zwar nicht deutlich höher als der Keller, in dem sich der Rest unseres Teams momentan verbarrikadierte, aber mit verstärkten Türen konnte man immerhin schon etwas anfangen. Auch das Innere sah ganz gut aus. Belüftung, Lichtquellen, die wir mit großer Wahrscheinlichkeit auch mit unseren Energiezellen betreiben konnten.
„Das scheint mir eine Art Schutzraum zu sein.“, merkte Desean an.
„Gut möglich.“, sagte ich. Doch ein Schutzraum wovor? Mein Tricorder lief auf Hochtouren, um klare Analysenwerte zu bekommen. Sobald ich den Raum betreten hatte, waren einige der Interferenzen verschwunden. „Hier herrscht eine bessere Abschirmung als außerhalb. Wenn wir unser Lager hier neu aufschlagen, sollten wir sicher sein.“
„Sollten?“, hakte Torrent nach. Der Major schien wohl immer noch etwas skeptisch zu sein, was meine Kompetenz betraf.
„Sie können es ja mal draußen versuchen, wenn Sie auf eine kalte Dusche stehen, Ma’am.“ Sie funkelte mich böse an, aber das war mir mal wieder egal. „Gut, ich formuliere es anders. Hier sind wir auf jeden Fall vor einer Flut geschützt.“
„Dann lassen Sie uns das Außenteam sammeln und herbringen.“, schlug sie vor, wobei der Vorschlag eher einem Befehl gleich kam.
Ich sagte bescheid und sollte auch gleich noch Bewegungsmelder in unserem vorherigen Lager installieren. Die Ausrüstung war schnell verteilt, da der Raum nicht sonderlich groß war und uns strategisch nur Ein- und Ausgang interessierten. Ich verband die Melder mit meinem Tricorder und überprüfte noch einmal alles. Der Sturm baute sich derweil immer mehr auf und ich machte mir wirklich Gedanken. Wenn es wirklich so viel Niederschlag geben würde wie Somali gesagt hatte, würde es wohl nicht mehr lange dauern, bis man davon in diesem Raum Wind bekam. So eilte ich zurück zu unserem entdeckten Schutzraum. Crewman Gordon schloss hinter mir die Tür, da ich der letzte war, der noch draußen gearbeitet hatte und somit waren wir von der Außenwelt abgeschnitten. Mein Blick ging über meine Mitstreiter und blieb an Lieutenant Verreuil hängen, die etwas erschöpft wirken auf einem Stuhl zusammengesunken war und von Desean flankiert wurde. Einen Leibwächter hätte ich auch gerne, aber das konnte ich mir nicht leisten.
Ich trat an Commander Roberts heran, die gerade einen besorgten Blick in Richtung der beiden Erwähnten warf. „Eine Frage, Commander… wie planen wir hier wieder heraus zu kommen, wenn der Wasserstand zu hoch ist, um die Luken zu öffnen?“