Personen: Ayres Jall, Svetlana F. Kirilenkova, Alessa Myrden, Valeris A. Advena
NPCs: Kevin George, Lukas R. Pike (erwähnt)
Wörter: 1‘143
Titel: Vorgesetzte…
=A= G-001 New Hope – Äussere Sektion Alpha – Deck 150 – Krankenstation der Marines =A=
Na toll, ich durfte den Babysitter spielen für diesen merkwürdigen General. Als einziger Arzt der Sternenflotte musste ich zu den Marines rüber und nach dem kommandierenden Offizier der Marines schauen: General Pike. Ich war mir ziemlich sicher, dass dieser Mensch nie glücklich war. Wann immer ich ihn sah, machte er ein griesgrämiges Gesicht, wirkte verstimmt oder dann einfach nur ernst. Das war wahrscheinlich sein gelassenster Gesichtsausdruck – ernst.
Genau auf dieses mürrische Gesicht machte ich mich gefasst, als ich die Krankenstation der Marines heute betrat. Dieses Mal hatte ich aber keine Lust darauf, gleich als erstes vom General eine Standpauke zu bekommen, weil man ihn schon wieder untersuchte. Aus diesem Grund schaute ich mir zuerst seine Akte auf einem Computerterminal an. Dabei interessierte ich mich nicht in erster Linie für den Gesundheitszustand von Pike, sondern für die Sternzeit der letzten Visite. Diese zeigte an, dass es seit dem Vorabend keine Visite mehr gab, als konnte ich ein weitere Visite vertreten.
Oder auch nicht. Als ich zum Einzelzimmer von General Pike kam, fand ich ein leeres Biobett vor. Keine Spur von einem Patienten und zwar nicht etwa, als wäre er nur kurz auf der Toilette oder unter der Dusche. Wirklich gar keine Spure. Auch keine persönlichen Gegenstände. Der Vogel war ausgeflogen.
Sofort ging ich zurück zu meinem Arbeitsplatz, an welchem die Patientenakte des Generals immer noch geöffnet war. Selbstverständlich hatte ich die Computerkonsole vorher mit meinem persönlichen Code gesichert, damit das Arztgeheimnis gewahrt blieb.
Als ich die Patientenakte nun genauer studierte, fiel mir auf, dass die Ärzte der Marines den General entlassen und sogar diensttauglich geschrieben hatten. Eine Entscheidung, die ich vom medizinischen Standpunkt her nicht nachvollziehen konnte – vor allem die Zweite. Er war zwar wieder erwacht und schien auch bei Kräften, aber dennoch hatte er sich bei der Explosion schwer verletzt und sollte sich noch einige Tage davon erholen. Unsere medizinischen Mittel und Möglichkeiten schienen manchmal zwar schier unbegrenzt und wir konnten einfach Knochenbrüche innert Sekunden heilen, aber manchmal war die Zeit immer noch die beste Medizin – besser als alle technischen Hilfsmittel!
Ich verliess meine Konsole und begab mich zum Büro des Chefarztes der Marines: Doktor Captain Kevin George. Ein typischer Marine. Ein fast zwei Meter grosses Muskelpaket mit breiten Schultern, breitem Nacken und einem Marines-Haarschnitt. Bei seinen Muskeln und seiner steifen Körperhaltung fragte ich mich immer wieder, wie dieser Mann die filigranen Bewegungen eines Chirurgen durchführen konnte. Aber irgendwie musste er es können, denn er hatte ein sehr grosses Palmarès an erfolgreichen Operationen, vor allem auf den Schlachtfeldern des Dominion-Krieges und während der Pure Federation Krise; jedes Mal unter Feuer. Und diesen Mann wollte ich, ein einfacher medizinischer Unteroffizier, herausfordern.
„Was kann ich für Sie tun, Master Chief?“, fragte der Captain, als wäre es völlig normal, dass ich auf seiner Krankenstation war. Dabei war ich ja nur wegen eines Patienten aufgrund einer Anweisung von ganz oben hier und genau dieser Patient war jetzt nicht mehr hier.
„Ich war hier wegen der Visite bei General Pike, wie Commander Kirilenkova sie angeordnet hat, aber der General ist nicht hier. Sie haben ihn entlassen. Wieso?“
„Der General wollte gehen“, antwortete George knapp.
„Und jetzt? Sie sind Arzt, Sie können ihn überstimmen, wenn es um seine Gesundheit geht!“, erwiderte ich etwas erstaunt.
„Man stellt sich einem General des Marine Corps nicht in den Weg, Master Chief. Wenn er zum Dienst zurück will und es sein Gesundheitszustand erlaubt, lasse ich ihn.“
„Sein Gesundheitszustand erlaubt es nicht! Er braucht Ruhe, um sich vollständig von seinen Verletzungen zu erholen!“, wurde ich etwas laut, ab dieser völlig inkompetenten und unzulänglichen Einstellung des Chefarztes der Marines.
„Master Chief, ich habe schon Marines zurück an ihr Phaser- oder Plasmagewehr geschickt, denen es deutlich schlechter ging als dem General jetzt. Sie sollten sich einmal auf einem Schlachtfeld befinden – da brauchen sie Ihren Patienten so schnell wie möglich wieder im Einsatz, um Ihren Kopf zu schützen. Wegtreten!“
Notgedrungen nahm ich diese Demütigung hin und salutierte vor dem Captain und verliess daraufhin die Krankenstation der Marines.
=A= G-001 New Hope – Deck 12 – OPS – grosser Zeitsprung =A=
Ich kam mit einem Med-Kit auf die OPS. Commander Jall hatte die Krankenstation wegen einem medizinischen Notfall gerufen. Quingon hatte mich geschickt. Ohne viele Informationen. Es eilte. Ich staunte nicht schlecht, als ich die Patientin sah.
Es war Commander Kirilenkova. Sie lag zwischen dem Stuhl des kommandierenden Offiziers und einem grossen Tisch mit verschiedenen Statusdisplays. Am Kopf hatte sie eine blutende Wunde und sie war bewusstlos. Ich kniete mich sofort neben sie und begann ihren Kopf mit der Sonde des medizinischen Tricorders zu scannen.
„Was ist geschehen?“, fragte ich.
„Der Frachter hat uns angegriffen“, erwiderte Jall. „Dabei stürzte Commander Kirilenkova und stiess sich ihren Kopf an der Wabe.“
Der Scan war abgeschlossen. Sie hatte eine leichte Gehirnerschütterung. Deshalb verabreichte ihr Metamizol.
„Ein Angriff? Eine Erschütterung? Davon habe ich auf der Krankenstation gar Nichts mitbekommen.“
„Das überrascht mich nicht bei dieser Grösse der Station“, erwiderte Myrden, die am Tisch mit den Statusdisplays stand. Ich kannte sie, weil ich die Routineuntersuchung bei ihr durchgeführt hatte, als sie an Bord gekommen war. Unglücklicherweise hat mich dabei meine Frau auf der Krankenstation abgeholt und sie war nicht sehr erfreut darüber gewesen, dass ich eine so attraktive Frau (die Worte meiner Frau) untersucht hatte. Vor Myrden sah ich ein Diagramm, welches ich durch das technische Wissen meiner Tochter als Sensorkalibrierung erkannte.
„Ich brauche nähere Informationen zum Unfall für eine Differenzialdiagnose“, präzisierte ich meine Anfrage, da mir Myrdens Worte nicht wirklich halfen. Daraufhin übernahm Jall die genauere Erklärung des Unfalls.
„Der Frachter hat ein Frachtmodul in Richtung der OPS geschossen.“
„Jemand muss den Abtrennmechanismus modifiziert haben. Das Modul kam wie ein Projektil auf die OPS geschossen“, übernahm Myrden die weitere Erklärung, bevor Jall die Erläuterungen beendete.
„Jedenfalls hat der Frachter gut gezielt. Das Frachtmodul traf die Hülle etwas oberhalb der OPS und löste eine Erschütterung auf. Nur ein leichte, aber es reichte, um die gehende Commander zum Stolpern und schliesslich Stürzen zu bringen.“
„Ich verstehe. Sie muss sofort auf die Krankenstation gebeamt werden. Ich am besten gleich mit ihr.“
„Advena an Kirilenkova. Ich konnte Verbindung mit dem Team auf dem Frachter aufnehmen!“, meldete sich plötzlich eine neue Stimme über den Kommunikator der Interimskommandantin. Jall übernahm.
„Commander Jall hier. Commander Kirilenkova ist bewusstlos und muss auf die Krankenstation. Aber Sie können mir Bericht erstatten. Kann ich mit dem Aussenteam sprechen?“
„Ähm, nicht direkt. Es ist keine Videoverbindung und auch keine Audioverbindung im herkömmlichen Sinne“, druckste die Frau über Interkomm herum. „Am besten kommen Sie vorbei und schauen es sich an!“
„Verstanden. Ich bin unterwegs. Jall Ende!“, damit deaktivierte Kirilenkovas Stellvertreter die Verbindung, dann wandte er sich an mich: „Und Sie beamen sofort mit der Commander auf die Krankenstation!“
Augenblicklich leitete ich den Transport ein und war kurz darauf mit meiner Patientin auf der Krankenstation.
[NRPG: keine Sorge, Kirilenkova ist bald wieder auf den Beinen. Eine Gemeinsamkeit mit Pike, sie hält sich nicht an medizinische Anordnungen
@Jessy – ich dachte mir, dein Char erklärt gerade, wie sie auf der Station nach Isomemothisches Plasma scannen will. Von daher *dir ein Bällchen zuspiel*
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