FRG - EnsJG T. McMannis - MED - RPG9 Log8 - 14007.1675

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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Wedge Antilles
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Fr 21. Sep 2012, 15:45

Personen: Advent, Pi, Eduin, Flinky, Val (indirekt)
Wörter: 1025


--- Frachtraum ---


Ich kratzte mich hilflos am Kopf. Dann klappte ich den Tricorder zusammen, nur, um ihn im nächsten Moment wieder aufzuklappen. Wieder kratzte ich mich irritiert am Kopf.
Als nächstes probierte ich es mit einem weiteren von Technikern standardisierten Verfahren: Ich schüttelte den Tricorder kräftig durch. Er blieb bei seiner Meinung. Jetzt blieb aus Sicht eines Technikers vermutlich nur noch feste dagegen treten, da es sich aber um keinen fest installierten Gegenstand handelte, unterließ ich diesen Versuch. Und starrte stattdessen auf die Anzeige.
Das war unmöglich. Ich war definitiv keine Frau!

Gescannt hatte ich mich, nachdem der Tricroder darauf beharrte, dass Eduin das Bein zu amputieren wäre, um ihn am Leben zu halten. Dabei handelte es sich lediglich um eine mittelkleine Platzwunde am Kopf, den ich zur Rettung des Patienten aber nicht amputieren musste (okay, es hätte sicherlich keine ernsten Konsequenzen für ihn gegeben, wenn ich das mit dem Kopf-Amputieren durchgezogen hätte, aber ich wollte mir nicht unnötig meine Uniform beschmutzen).
Ich warf den Tricorder beiseite, denn der war eindeutig kaputt. Musste ich mich also auf mein Studium und meine Erfahrung verlassen, was in solch einem Fall zu tun war – also im Fall der Kopfwunde, nicht dem, dass der Tricorder kaputt war – so etwas lehrten sie einem an der Akademie nicht.

Bevor ich mit der weiteren Diagnose und Behandlung fortfahren konnte, ging ein leichtes Rütteln durch den Frachtraum, wie ein leichtes Erdbeben. Irgendetwas sagte mir, dass dieser Sprengmeister etwas damit zu tun hatte. Würde mich nicht wundern, wenn er Advent getroffen hatte (nicht mit Boomex), und sie dann gemeinsam auf das von ihr verfolgte Wesen trafen (mit Boomex). Das Problem war nur, hier unten würde ich es nicht erfahren.
Ich schloss meine Diagnose ab. „Kommen Sie hoch, Crewman.“ Denn als Secler musste er sich sowieso daran gewöhnen, Schmerzen zu ignorieren, Körperteile zu verlieren und eine kilometerlange Blutspur hinter sich herzuziehen– da konnte er hier und jetzt gleich mal anfangen.
Ich griff nach dem Arm des Patienten und zog ihn hoch. Als er stand, suchte er hektisch den gesamten Fußboden ab, als suche er ein neues Schlafplätzchen, doch als er entdeckte, was er suchte, eilte er stattdessen schnell hin. Gierig hob er seine Waffe auf. „Das nächste Mal bin ich schneller“, versprach er, während er den Phaser in seinen Holster steckte. Ob er das nun zu sich selbst oder zu mir sagte, konnte ich nicht entscheiden. Also schnappte ich mir nur noch schnell meinen Tricorder und eilte ihm hinterher.


--- Korridor ---

Auf dem Korridor angekommen, bemerkte ich ein Problem: Ich wollte nicht als Erstes vorangehen. Ich wollte aber auch nicht als Letztes hinterher gehen. Okay, das war erstmal noch kein Problem. Das ergab sich aber daraus, dass wir nur zu zweit waren und ich somit definitiv eine Rolle übernehmen musste. Wo war Advent, wenn Mann sie brauchte?
„Von da hinten kommen Stimmen!“ mutmaßte Eduin von meinem Problem unbeeindruckt und guckte angestrengt in die Richtung. Aber außer der Schwärze des Korridors war da nix zu sehen, wie ich feststellen musste. „Kommen Sie schon“, drängte er trotzdem und ich gab unfreiwillig nach – schließlich hatte er die Waffe. Und Letzter in einer Zweierparade zu sein war immer noch besser als Erster und zugleich Letzter in einer Einerparade.

Wir waren ein Stückchen den Gang entlang gelaufen und inzwischen konnte man eine Stimme auch verstehen. Klang so, als wäre jemand äußerst aufgebracht gewesen. Würde mich nicht wundern, wenn es der Vorgesetzte von diesem Bombenfanatiker war.
„Was haben Sie jetzt schon wieder angestellt?“ hörte man jemanden brüllen. Jetzt war ich mir sogar ziemlich sicher, dass der Typ mit dem Knall Auslöser des Gebrülls war.
Die Antwort war zwar nicht zu verstehen, das war aber auch nicht nötig, da sie von dem Brüller wiederholt wurde. „Nichts? Da vorne klafft ein riesengroßes Loch in der Wand und ich soll Ihnen glauben, dass sie nichts damit zu tun haben?“
Wir waren wieder ein paar Schritte näher gekommen, so dass wir nun auch hören konnten, was erwidert wurde: „Das Boomex hat meine Hand nicht verlassen! Zählen Sie doch nach!“
„Pah, Sie haben beim ersten Mal schon gelogen, was die Anzahl ihrer Bömbchen betrifft. Warum sollte ich Ihnen dieses Mal glauben?“

Wir mussten in unmittelbarer Nähe sein, so laut, wie die Stimmen inzwischen zu uns herüber hallten. Der Korridor machte eine Biegung, und tatsächlich, nachdem wir diese passiert hatten, sahen wir die drei Secler. Im Hintergrund blitzte es aus einer aus der Wand ragenden EPS-Leitung, aus der zudem Rauch aufstieg. Erst bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass die EPS-Leitung nur deshalb herausragte, weil da keine Wand mehr war. Stattdessen hatte man einen tollen Blick auf den Weltraum und – wie es der Zufall so will – die Station. Was auch immer auf diesem Frachter hier schief lief, von wegen Abdocken und starten und so, wenigstens die Notkraftfelder schienen funktioniert zu haben.

Während die beiden Hitzköpfe immer noch lamentierten, ging ich zu Advent, schließlich hatte ich sie ja schon vermisst. „Was ist passiert?“
„Ich hatte ihn fast“, knirschte Advent mit den Zähnen. „Dann macht es auf einmal Bumm, und er verlagert seine Flucht nach draußen.“
„Du meinst…“ Sie nickte nur. „Und er…“ ich zeigte auf Pi „… ist für dieses Bumm verantwortlich?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung.“

„Was ist hier passiert?“ stellte einer der nächsten Ankömmlinge die Frage, die wohl jeder gestellt hätte, sobald er die Szenerie betrat. Ich drehte mich um und sah diesen Stubentiger, von dem ich immer noch erwartete, dass er standesgemäß auf vier Beinen lief.
Auch ihm erklärte Advent kurz den Ablauf der Geschehnisse. Als sie damit fertig war, erinnerte ich mich, dass dieser gestiefelte Kater aus der technischen Abteilung stammte. Ich ging also zu ihm herüber und hielt ihm meinen Tricorder entgegen: „Der hat offenbar eine Fehlfunktion erlitten. Können Sie den hier reparieren?“ Okay, ich hoffte, ihn vorerst nicht benutzen zu müssen, aber bei den letzten Ereignissen konnte ich wohl sicher sein, dass das Wunschdenken war.
Der Techniker nahm das defekte Teil, öffnete es, scannte damit, untersuchte. „Der ist nicht kaputt“, murmelte er nach einigen Sekunden und Minuten, den Blick weiterhin auf das Gerät gerichtet. Erst dann sah er mich an – oder uns alle. „Da versucht jemand mit uns Kontakt aufzunehmen!“


[*an Val und Flinky abgeb* Und Pi, für deine Karriere hoffe ich, du hast wirklich noch alle Boomex im Schrank ;-) ]
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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