Personen: Harley H. Kristoffson, Arscosea Chakoty, Ayres Jall, Valeris A. Advena, Ricarda, Alessa Myrden
Wörter: 1‘463
Titel: Dunkle Wolken am Horizont
=A= G-001 New Hope – Deck 15 – Quartier Kirilenkova =A=
Wie auf Nadeln sass ich auf meinem Stuhl. Ich war nicht in der Lage, eine Bewegung zu tun. Verkrampft hielt ich die Gabel und das Messer neben meinem Teller in der Hand und wartete auf das Urteil. Würde es Harley schmecken oder nicht?
Ich hatte mir richtig Mühe gegeben, um Harley zu überraschen. Eine Kochnische organisiert und auf dem inzwischen vollständig eröffneten und in Betrieb stehenden Promenadendeck frische Lebensmitteln eingekauft. Ja, ich hatte für Harley gekocht. Und ja, ich konnte kochen. Meine Mutter hatte darauf bestanden, dass ich das kann. So musste ich es lernen, konnte es nun und überraschte Harley.
Ich hatte mich auf etwas Einfaches beschränkt. Rigelianisches Schweinegeschnetzeltes an Rahmsauce mit Nudeln von der Erde, etwas Gemüse und Russischen Salat. Zum Dessert wartete einerseits eine risanische Apfelwähe und andererseits auch Lana-Leckereien, je nachdem wie der Abend verlaufen würde.
Harleys Verdikt meines Menüs musste gut sein. Sie machte nur kurz „mh“ und schob sich danach eine weitere Gabel in den Mund. Ich nahm das als Signal für mich, auch mit dem Essen zu beginnen. Ich hatte mein Besteck so verkrampft gehalten, dass ich bereits weisse Knöchel hatte und im ersten Moment dachte, ich könnte meine Hände nicht mehr bewegen. Doch es gelang, auch wenn die Gable und das Messer auch leicht zitterten. Ich brauchte drei Anläufe, damit die erste Portion auf der Gabel blieb, aber wenigstens bekleckerte ich mich nicht.
„Wie schmeckt es Dir?“, fragte ich nach dem ich meinen ersten Bissen heruntergeschluckt und mit einem Schluck Wein nachgespült hatte. Dabei machten mich meine Worte so nervös, dass ich gleich noch einen Schluck Wein trank.
Verdammt, der war ja vom Promenadendeck wie die Lebensmittel und enthielt nicht Synthehol sondern richtigen Alkohol!
[NRPG: *ein Bällchen für Kali* ]
=A= G-001 New Hope – Deck 11 – Büro des Kommandierenden Offiziers Commodore ch’Thane – am nächsten Morgen =A=
Ich fühlte mich in meine Studienzeit zurückerinnert. Harley verstand es Feste zu feiern. Es floss noch reichlich Alkohol und irgendwie konnte sie mich überreden immer noch mehr zu trinken. Mit der Folge, dass ich jetzt mit einem riesigen Schädel vor Admiral Chakoty sass. Neben mir Jall. Ich hoffte, dass die besondere Chemie zwischen den beiden dafür sorgte, dass Chakoty etwas mehr zu Jall schaute und ihm somit nicht auffiel, wie beschissen es mir eigentlich ging.
Das Gesprächsthema half meiner Konzentration ungemein. Der Admiral offenbarte uns oder jedenfalls auch noch mir, was diese Sonde der Marines im Raum der Zaakar aufgezeichnet hatte.
„Die Zaakar haben wieder aufgerüstet und sie ziehen ihre Flotten entlang der Grenzen zusammen.“
Ich wusste aus dem Dossier über den Gamma-Quadranten, welches ich als Vorbereitung auf diesen Posten studiert hatte, dass die Zaakar einst im Krieg mit den Pekaranern waren und momentan ein fragiler Waffenstillstand galt. Teil dieses Waffenstillstandes war auch eine Abrüstung der Zaakar, die sich nun aber offensichtlich nicht daran hielten.
„Lassen Sie mich raten“, nutzte ich deshalb eine Pause des Admirals. „Die Zaakar beziehen Stellung entlang des Raumes der Pekara. Die pekaranische Kaiserin ist erzürnt und will ihrerseits mit Waffengewalt auf die Verletzung des Waffenstillstandsabkommens reagieren.“
„Sie haben absolut recht“, antwortete Chakoty. Interstellare Politik war teilweise recht langweilig und vorhersehbar.
„Aber das können wir nicht zulassen“, fuhr Jall weiter, der durch seine Zeit auf der Stardust, als Geheimagent und als Einheimischer im Gamma-Quadranten einen Wissensvorsprung mir gegenüber hatte. Dafür hielt er sich überraschend zurück. Er schien wohl seine Geheimagentenhaut nicht ablegen zu können und eher im Hintergrund bleiben zu wollen. „Die Allianz mit unseren Verbündeten im Gamma-Quadranten ist noch sehr fragil. Auch unsere Stellung hier ist noch alles andere als gefestigt. Im Gegenteil: der Bombenanschlag vorige Woche hat den Anschein erweckt, als wäre die Föderation und die Sternenflotte sehr leicht zu verletzten. Aus all diesen Gründen können wir uns im Moment keinen Krieg im Gamma-Quadranten leisten. Vor allem keinen unserer Verbündeten, wodurch wir praktisch gezwungen sind, Partei zu ergreifen.“
„Aus diesem Grund schicke ich Sie beide mit der USS Prophecy auf eine diplomatische Mission an die Grenze zwischen dem Raum der Zaakar und jenem der Pekara. Versuchen Sie zwischen den Parteien zu vermitteln und einen Krieg zu verhindern! Ich übertrage Ihnen das Kommando, Commander Kirilenkova. Commander Jall dient Ihnen als Erster Offizier. Ich hoffe Sie sind nicht auf seine Erfahrung in Taktik und Kampfsituationen angewiesen.“
„Haben wir die Erlaubnis der Pekara, durch Ihren Raum zu fliegen? Haben sie unsere Hilfe überhaupt angefordert?“
„Die Erlaubnis liegt vor. Aber nein, sie haben keine Hilf angefordert. Wir haben als guter Bündnispartner vorgeschlagen, als neutrale Drittpartei zu vermitteln, wie wir das bereits einmal erfolgreich getan haben. Allerdings mussten wir diese Möglichkeit auch leicht erkaufen.“ Ich ahnte Schlimmes und meine Kater-Kopfschmerzen kehrten wieder zurück. „Die pekaranische Kaiserin bestand darauf, dass Ihre Botschafterin von der Station Sie begleitet.“
„Verstehe“, antwortete ich schlicht, da ich daran sowieso Nichts ändern konnte. Aber mich beschäftigte noch etwas anderes: „Was ist mit dem Angriff der Zaakar auf die USS Kirk? Inwieweit wird die Sternenflotte die Zaakar dafür noch zur Verantwortung ziehen?“
„Darum kümmere ich mich“, war die simple Antwort des Admirals, die mir allerdings überhaupt nicht reichte.
„Ich muss meiner Besatzung Mehr geben als das. Der Angriff auf die Kirk ist kein Geheimnis und in solchen Dingen verstehen wir keinen Spass. Vor allem weil die Kirk in den letzten Wochen praktisch der einzige Sternenflottenkontakt für die Besatzung war.“
[NRPG: Kiro, Chako, ihr dürft hier gerne einspringen

=A= USS Prophecy – Deck 1 – Beobachtungslounge – drei Stunden später =A=
Die Prophecy befand sich auf dem Weg in Richtung des Raumes der Pekara. Da die Aufnahmen der Sonden schon mehrere Wochen alt waren und die Aufrüstung der Zaakar darauf bereits weit fortgeschritten war, drängte die Zeit und ich hatte Maximal-Geschwindigkeit angeordnet.
Nun hatte ich eine Abteilungsleiterkonferenz einberufen. Das hiess, ich hatte Vertreter jeder Abteilung herbeizitiert, die an Bord der Prophecy waren. Die Abteilungsleiter waren alle, bis auf eine, auf der Station geblieben. Als ich meinen Blick in der Runde herumgehen liess, begann ich rechts neben mir bei meinem Ersten Offizier Jall. Dann folgte Ricarda als Sicherheitschefin, die ihren Posten auf der Station ihrem Stellvertreter überlassen hatte. Es folgte Valeris Advena, welcher ich das Kommando über den Maschinenraum der Prophecy gegeben hatte. Ich war gespannt, ob sie ihn gleich horizonmässig umdekorieren würde. Zu meiner Linken sassen schliesslich Alessa Myrden als Chefwissenschaftlerin an Bord und Harley. Meiner Ärztin des Vertrauens.
Zu Beginn der Sitzung hatte ich Jall das Wort erteilt, bezüglich der taktischen Ausgangslage. Wir hatten inzwischen aufgrund der ausgereiften Langstreckensensoren der New Hope und der Prophecy weitere und aktuellere Informationen über den Flottenzusammenzug der Zaakar. Danach umriss ich unseren diplomatischen Auftrag.
„Das heisst für Ihr Team Lieutenant“, wandte ich mich an Myrden. „Dass wir alle möglichen Informationen über die Zaakar benötigen. Ich muss wissen, welche Charaktereigenschaften für Zaakar ausschlaggebend sind, wenn ich mit Ihnen am Verhandlungstisch sitze.“ Ich schaute kurz auf das PADD vor mir auf dem Schreibtisch, bevor ich anfügte: „Das gilt auch für die Pekara. Das können Sie sich alle zu Herzen nehmen“, liess ich meinen Blick ein weiteres Mal durch die Runde gleiten. „Die Zaakar sind für die Pekara wie ein rotes Tuch und es könnte durchaus sein, dass sie in diesem Zusammenhang ihre Friedfertigkeit verlieren und zu wilden Tieren mutieren. Wir müssen also auf alles vorbereitet sein sowie in der Lage, es mit beiden Lagern aufnehmen zu können.“
„Heisst das, wir müssen drei verschiedene taktische Strategien entwickeln? Eine für den Fall, eines Kampfes gegen die Zaakar. Eine für einen möglichen Kampf gegen die Pekara. Und ein drittes Szenario, in welchem wir zwischen den Fronten stehen?“, fragte Ricarda.
„Korrekt, Commander“, antwortete Jall schlicht, bevor er fragend zu mir schaute. Ich bedeutete ihm, fortzufahren. „Die Technik kann Ihnen dabei bestimmt behilflich sein. Sie soll technische Schwachstellen bei den Schiffen beider Rassen ermitteln aus welchen wir einen taktischen Vorteil ziehen können. Schliesslich sind wir in der Unterzahl. Weshalb die oberste Priorität hat, es nicht zu einem Kampf kommen zu lassen.“
„Was sollen wir Mediziner machen? Unser medizinisches Werkzeug auf Hochglanz polieren? Ach halt, das ist ja noch nigelnagelneu und nie gebraucht…“
„Keinesfalls“, übernahm ich die Antwort und schenkte Harley ein freundliches Lächeln. „Ihr macht dasselbe wie die Technik, einfach in Bezug auf die Anatomie und die Psyche der beiden Rassen. Vielleicht gibt es dort ja Schwachstellen, die wir im Fall der Fälle für uns nutzen können. Selbstverständlich ohne, jemanden zu verletzten“, räumte ich in Anbetracht des hippokratischen Eides ein. „Noch Fragen?“
Verbreitetes Kopfschütteln war die Antwort. Wobei ich mich nicht wundern würde, wenn der Eine oder andere spätere noch zu mir kam, um unter vier Augen mit mir zu sprechen. Ich würde es garantiert bei Harley machen, weil ich noch immer einen riesen Schädel von letzter Nacht hatte und so nicht schlafen konnte.
„Dann an die Arbeit. Wir müssen einen Krieg verhindern. Und halten Sie bitte die Augen nach der USS Kirk offen. Wir geben das Schiff nicht auf und lassen niemanden zurück!“
[NRPG: Somit wäre schon nach kurzer Zeit auch unserer zweite Mission gestartet. Ich denke, die Aufgaben sollten klar sein. In unserer Datenbank findet ihr Informationen über die Pekara und die Zakaar
Ich wünsche Euch viel Spass bei der neuen Mission und lasst Eurer Fantasie freien Lauf
