PRO - EnsJG T. McMannis - MED - RPG10 Log5 - 14087.1675

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Wedge Antilles
Beiträge: 529
Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:45

Mo 10. Dez 2012, 16:45

Personen: Kiri, Ayres, Harley, Advent, Mercury, Jacques
Wörter: 1029


--- Holodeck ---


Es musste einen Gerechtigkeits-Gott geben. Denn nachdem ich zuvor noch unliebsame Bekanntschaft mit Advents Faust gemacht hatte, bekam ich von ihr nun Rückendeckung auf Kosten von Harley, auf deren Körper just der holographische Phaserschuss zerfaserte. Das war wohl Advents Art Danke zu sagen, dass ich vorher ihren Arsch vor Ricarda gerettet hatte.
Harley sah das Ganze natürlich nicht ganz so positiv: „Du rettest IHN und deine Schwester wird erschossen? Wo bist du denn drauf?“
„Klappe, du bist tot!“ konnte ich mir nicht verkneifen, ihr den Mund zu verbieten. Sie kommentierte das mit einem bitterbösen Blick.
„Ich konnte nur einen retten“, verteidigte sich Advent. „Und Ty erschein mir hilfloser als du.“ Es dauerte einen Moment, bis ich das Gesagte als Beleidigung verstand und nur ein entrüstetes „Hey!“ herausbringen konnte. Die Seclerin redete inzwischen munter weiter, dass sie die Übung fortsetzen müsse, was sie dadurch untermauerte, dass sie weiter marschierte.

--- Bereitschaftsraum ---

Ich war noch nicht ganz im Raum angekommen, da wurde ich schon angefahren: „Nehmen Sie Haltung an, Ensign!“ Was sollte das denn? Durfte ich bitte erstmal meine endgültige Parkposition einnehmen? „Sie haben Ihre Kollegin, Ensign Kristoffson, bei der Übung verletzt!“ Ich wusste gar nicht, dass sie unter die Ärzte, oder besser gesagt Quacksalber, gegangen war, denn diese Diagnose war völlig überzogen. „Entweder sind Sie inkompetent…“ Wie bitte? „…und hatten Ihre Waffe nicht unter Kontrolle…“ Das wiederum war durchaus möglich, je nachdem, welche Waffe sie meinte und wie sie Kontrolle definierte. „…oder Sie sind undiszipliniert…“ Das wollte ich nun auch nicht unbedingt gänzlich ausschließen. „…und schießen ohne Provokation auf Kollegen!“ Das war auf jeden Fall schlichtweg falsch. Denn ich WURDE provoziert! „Beide Varianten gefallen mir überhaupt nicht!“
Und wieso sollte mich das jetzt tangieren? Ach so, richtig, sie war die Kommandantin. Aber als solche musste sie auch alle Fakten kennen, weswegen ich den Mund aufmachte und Wörter verbal äußern wollte. Aber soweit kam ich gar nicht.
„Versuchen Sie nicht sich zu erklären. Es ist mir egal!“ Eine tolle Aussage einer Führungspersönlichkeit. Das Sternenflotten-Oberkommando war bestimmt erfreut über solche Einstellungen. „Sie machen eine Straf-Schießübung mit Ensign Advent Kristoffson! Wegtreten!“ Sagte sie gerade Strafe im Zusammenhang mit Advent? Okay… Doch auch meinen Einwand, dass das prinzipiell keine Strafe war – okay, Advent sah das sicherlich anders – erstickte sie im Keim.
Also verließ ich den Raum.


--- Brücke ---

Erneut stand ich auf der Brücke und war von deren Größe(nwahn) überrascht. Auf der anderen Seite ging die Tür des Turbolifts auf und spuckte den nächsten Führungsoffizier aus. Seine Stirnzeichnung war auffällig, aber das war nicht das einzig Auffällige an ihm. Okay, hätte er nicht die rote Uniform angehabt, hätte ich ihn vermutlich nicht einmal beachtet, aber was er in seiner Hand hielt, ließ mich interessiert in seine Richtung gehen. Als ich knapp vor ihm war, meinte ich nur: „Sie können das mir geben, wir sammeln die auf der Krankenstation.“
Er schnaubte mich kurz verächtlich an, dann drückte er mir den direkten Nachkommen Rödis in die Hand und meinte nur: „Sorgen Sie lieber dafür, dass diese Viecher vom Schiff verschwinden.“
„Es war zwar nicht mein Papagei, der sich hier fortgepflanzt hatte. Aber ich werde es weitergeben.“ Damit ging ich zum Turbolift.


--- Krankenstation, etwas später ---

Das Schießtraining mit Advent war recht lustig. Wir hatten das Holodeck in einen Saloon der Erde aus der Zeit des 19. Jahrhunderts verwandelt. Die Übung folgte dann einem sehr einfachen Prinzip: Schnaps beim Barkeeper bestellen, Schnaps leeren – möglichst in einem Zug – leeres Glas über die Schulter nach hinten werfen, umdrehen, Phaser ziehen, Glas abschießen bevor es den Boden berührt. Das Spaßige daran war, dass Advents Trefferquote mit jedem Glas sank, während meine stieg. Einmal traf ich sogar zwei Gläser mit einem Schuss. Okay, so hatte ich es zumindest wahrgenommen.
Advent war jedoch nicht betrunken genug, um mich zu ihrem Quartier zu bringen, weswegen ich zur Krankenstation zurückkehrte, nicht jedoch ohne vorher meinen „Rausch“ mit einem Medikamentencocktail wegzuspritzen.

Hathaway und d'Arlesienne standen inmitten der Krankenstation, als ich selbige betrat. Zwischen ihnen rotierte die maßgetreue, holographische Darstellung eines humanoiden Wesens. Okay, ich hoffte, es war eine holographische Darstellung, denn ansonsten fehlten dem Wesen sämtliche Organe inklusive Haut, was die Überlebenschance doch eher gegen Null drückte.
„Meine Herren“, nickte ich den Beiden zu. Mich interessierte nicht wirklich, was sie da taten, dennoch gab der Chief seinem Informationsweitergabe-Drang nach.
„Commander Kirilenkova hält es angesichts der Tatsache, dass wir mehrere hohe Würdenträger der Pekara an Bord haben, für sinnvoll, wenn wir uns mit der Anatomie der Pekara beschäftigen. Nur für den Fall der Fälle.“
Ich zuckte mit den Schultern. Mir war ziemlich schnuppe, was die Ober-Tussi für sinnvoll erachtete. Außerdem war ich Situations-Arzt. Ich arbeitete mit dem, was ich hatte, und wenn ich etwas nicht kannte, dann improvisierte ich halt. Das konnte dann zwar dazu führen, dass zum Beispiel ein Ferengi, dem das Ohr weggeschossen wurde, mit Spitzohren aufwachte, aber zumindest konnte er wieder hören. Und da die Pekara – ich vermutete jetzt einfach mal, dass es sich um einen Pekaraner, oder nach genauerem Blick: eine Pekaranerin handelte – nicht sonderlich ansehnlich waren und ich zudem noch ein paar klingonische Stirnwülste auf Eis liegen hatte, würde eine Gesichts-OP doch zu einer Verbesserung führen. „Wo ist Harley?“

„Nicht da“, kam es von Jacques, der sich etwas zu sehr mit der Anatomie des Oberkörpers des Hologramms beschäftigte.
„Das sehe ich, Crewman“, gab ich entnervt zurück, schließlich hatte ich selbst Augen im Kopf. „Wo genau ist sie?“
„Sie ist auf Außenmission“, antwortete nun der andere Mann. „Irgendwas mit dem DeltaFlyer, mehr konnte sie auch nicht sagen.“
Das war typisch Harley: Ins Abenteuer stürzen ohne die Risiken zu kennen. Oder mich zu informieren. Nur das Bett-Abenteuer mit mir und mit/ohne ihrer Schwester wollte sie nicht ausprobieren, dabei waren die Risiken dort sehr vorhersehbar, nämlich völlige Nacktheit, Befriedigung und Glückseligkeit.

Ein leichtes Rucken ging durch den Raum und vermutlich auch das gesamte Schiff. Nicht stark genug, um umzufallen – es sei denn, man balancierte gerade drei brennende Fackeln auf einem Bein; aber warum sollte man sowas tun? – und wir uns nun auf eine plötzliche Flut von angeschlagenen Köpfen vorbereiten mussten; aber stark genug, um gen Decke zu gucken und zu fragen: „Was war das?“
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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