NH - EnsJG T. McMannis - MED - RPG11 Log1 - 14192.1501

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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Wedge Antilles
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:45

Mo 25. Mär 2013, 15:02

Wörter: Kiri, Harley, Rici, Altair
Wörter: 731


--- wissenschaftliches Hauptlabor ---


„Rate mal, wer zum Essen kommt“, murmelte Harley wohl mehr einfach so in die Gegend als zu mir.
Ich wandte mich trotzdem zu ihr. „Lädst du mich gerade zum Essen ein?“
Sie sah mich verdattert an. „Hä? Nein. Und hör auf, immer mit deinem Magen zu denken.“ Ehe ich etwas erwidern konnte, fügte sie noch hinzu: „Oder mit allem, was unterhalb deines Halses und speziell unter der Gürtellinie liegt.“

„Oder wir versuchen es zumindest“, brabbelte Kirilenkova inzwischen weiter. „Die Basisarbeit hat Professor Anselm Stern bereits geleistet.“ Und wir durften jetzt weitermachen und die Lorbeeren einheimsen? Okay, bei unserem Glück würden wir wohl eher die Station reparieren und Hunderte Leute behandeln dürfen, weil die Jem’Hadar auf Grund ihrer Entwöhnung abdrehten. „Er ist soweit sein Mitteln an Jem’Hadar zu testen. Eine Gruppe Chiasmar Jem’Hadar stellte sich hierfür freiwillig zur Verfügung. Diese Versuche finden hier in diesem Labor statt.“
Ich beugte mich zu Harley. „Was sind Chiasmar Jem’Hadar?“
Sie schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung. Frag doch mal!“
Ich hob die Augenbrauen. Glaubte sie wirklich, ich würde mir hier solch eine Blöße geben? Okay, sie hatte es vorgeschlagen, also glaubte sie es wohl auch. „Mach ich“, meinte ich darum überraschenderweise, relativierte dann aber gleich: „Aber später. Den Computer.“


--- Krankenstation ---

Okay, inzwischen wusste ich, um welche Abart der Echsenköpfe es sich bei den Chiasmar handelte. Hässlich waren sie trotzdem. Sehr sogar. Aber das behielt ich lieber für mich, als ich eins der Exemplare untersuchte. Also eigentlich ging ich mit ihm den standardisierten Fragebogen durch: Name, Alter, Geschlecht. Dann so klassische Fragen wie „Haben Sie Diabetes?“, „Irgendwelche bekannte Allergien?“, „Welche Kinderkrankheiten hatten Sie?“ und „Nehmen Sie Drogen?“ Besonders die letzte Frage übte einen ganz besonderen Reiz aus.
„Sie haben da ein paar ziemlich üble, schlecht verheilte Knochenbrüche“, stellte ich nun fest. „Sie müssen ziemliche Schmerzen haben.“
„Nein“, bekam ich erschöpfend Auskunft.
„Auch nicht, wenn Sie sich bewegen?“
Der Typ blieb einsilbig. „Nein.“
„Sie sind nur zu stolz es zuzugeben“, lehnte ich mich sehr weit aus dem Kraftfeld.
Mein Patient verringerte die Wortanzahl in seiner Antwort, so dass nur noch ein „Grrrr“ blieb.
„Laut meiner Kenntnis hemmt das Ketracel White das Schmerzempfinden der Jem’Hadar. Ihnen ist hoffentlich bewusst, dass, sollte die Therapie erfolgreich sein, die Schmerzen zunehmen werden, wenn Sie die Brüche nicht professionell behandeln und verheilen lassen!?“
„Sind Sie bald fertig?“ Okay, ich war schon geneigt, logopädische Probleme in die Krankenakte aufzunehmen, aber das konnte ich jetzt wohl ersetzen durch starke Gereiztheit und Unzufriedenheit. Oder einfach Entzugserscheinungen. Jedoch war das nichts, was die Teilnahme als Versuchskaninchen verhinderte. Somit nickte ich bestätigend und ließ den Krieger gehen.

„Sind deine auch so redselig?“ eröffnete ich das Gespräch, als ich Harley in einem kleinen Nebenraum am Replikator abfing – der natürlich nicht verwendet wurde, um Medikamente zu replizieren, sondern Getränke, die einem Arzt das Gefühl gaben, geliebt zu werden. Oder zumindest zu vergessen, dass man gehasst wurde.
„Und wie!“ murmelte die Ärztin, dass es nur so vor Ironie tropfte. Okay, bei ihr war es auch durchaus möglich, dass die Jem’Hadar einfach gar nicht erst zu Wort kamen! Jedenfalls griff sie in das Ausgabefach nach der Tasse, aus der eine Dampfwolke emporstieg. Ich konnte mich irren, aber ich glaubte, ein alkoholisches Odeur in der Nase zu haben. Oder Harley benutzte neuerdings ein Parfüm auf Gin-Basis.

Ein Anstieg des Lärmspiegels ließ uns in den Hauptbereich der Krankenstation zurückkehren. Dort waren die Jem’Hadar von ihren Biobetten aufgesprungen, standen nun in ziemlich bedrohlicher Pose rum und starrten auf jemanden oder etwas, den oder das ich aus meiner Position nicht erkennen konnte. Allerdings knurrten und blökten sie wie eine aufgebrachte Schafsherde, somit ließ sich zumindest vermuten, dass es sich um einen Jemand handelte.
Jedenfalls war ich Arzt und kein Türstopper, und da ich nicht scharf darauf war, mich vor ein paar wütende Jem’Hadar zu stellen, nur um mich dann selbst zu verarzten, aktivierte ich den Kommunikator: „McMannis an Sicherheit.“
„Commander Ricarda hier, was haben Sie, Ensign?“
„Einen Rudel aufgebrachter Jem’Hadar, die so aussehen, als wollten sie jemandem Schmerzen zufügen.“ Inzwischen hatte ich meinen Standort ein wenig verändert und sah nun, wer das Ziel war. Und ich konnte nicht sagen, dass ich sonderlich überrascht war. Nicht nur, dass er sich verdächtig oft auf der Krankenstation befand, er war auch derjenige, der den Ärger entweder suchte oder ihn zumindest anzog wie Honig Bienen: John Doe!
„Wir sind unterwegs. Ricarda Ende.“
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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