NH-Lt.Cmdr. Val Advena-Tec-RPGLog2-14202.0960

[valeris]

Personen: Tenara, Stern

Thema: Puzzling


Wörter: 1.048



Ich hielt mein Padd in der Hand und meine schlechte Laune im Zaum, während ich der Reihe der Neuabkömmlinge abschritt. Die Liste der neuen Techniker (und die, die es werden wollten) las sich nicht gerade wie das Who-is-who der Sternenflotte. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass die Station schon einen derart guten Ruf hatte, dass man Spitzenkadetten hier her schickte. Genauso wenig konnte ich mir aber vorstellen, dass es tatsächlich Freiwillige gab, die die Erfüllung ihres Lebenstraumes daran zu sehen schienen, eine Sternenflottenausbildung hier zu beginnen oder abzuschließen. So oder so, sie waren nicht voll verantwortlich, dass ich schlechte Laune hatte und von daher hatte ich mir vorgenommen, diese nicht an ihnen auszulassen. Ich musste zugeben, leicht fiel mir das nicht. Hogan hatte es vorgezogen, mir die ehrenwerte Aufgabe der Einweisung zu überlassen und dafür hasste ich ihn. Viel lieber hätte ich mit Jason ausgiebig gegessen und mir erklären lassen, was Sterns sonderbares Gebaren ihm gegenüber zu bedeuten hatte.


Vierzehn Neulinge waren mir zugeteilt und diese standen jetzt Schulter an Schulter und sagten kein Wort. Ich hasste solche Prozeduren.
„Ich bin Lieuenant Commander Valeris Advena“, begann ich, die Augen starr auf das Padd gerichtet. „Ich weiss, Sie sind nicht darüber informiert worden und Ihre Ausbilderin sollte eigentlich jemand anderes sein. Deshalb tut es mir leid, Sie enttäuschen zu müssen. Die nächsten 6 Monate müssen Sie mit mir Vorlieb nehmen.“ Ich grinste innerlich. Diese Grünlinge konnten von Glück sagen, dass sich die Kadettentreiberin vom Dienst derzeit auf der Erde befand und ihnen damit das Jeffreys-Röhren-Putzen und Energieverteilerüberprüfen erspart blieb. Ich hatte das Ende der Reihe erreicht, drehte mich und ging zurück. „Genauso gut können Sie den Dienstplan vergessen, der Ihnen ausgehändigt worden ist. Sie sind jetzt Angehörige der Sternenflotte und so leid es mir tut, ich erwarte, dass Sie sich aus so verhalten. Jeder hier wird sich die Hände schmutzig machen. Wenn ich es wünsche, werden Sie in anderen Abteilungen eingesetzt. Ich werde Sie nicht mit Umweltüberwachung und Mülltrennung quälen, wenn es nicht sein muss." Ich blieb stehen und sah den Crewman, der vor mir stand an, warf einen weiteren Blick auf mein Padd und las vor: „Crewman Karl Willhelm von Pregens.“ Mein Blick traf auf arrogant blickende Augen.
„Ja, Ma’am!“, antwortete er für mich etwas zu laut und verursachte mir damit eine Gänsehaut.
„Was hat Sie dazu bewogen, sich der New Hope zuteilen zu lassen?“
„Es war mein ausdrücklicher Wunsch“, begann er zu schleimen. „Die Fertigstellung der New Hope gleicht einer Meisterleistung der….“
Ich hob die Hand und unterbrach ihn damit, trat zum nächsten.
„Crewman Odria Tenara“, las ich.
„Ja Sir“, antwortete sie zackig und schien noch steifer zu werden. Ich legte den Kopf schief und musterte sie. „Reine Neugier, Sie mögen entschuldigen. Was hat Sie bewogen, auf die New Hope zu gehen?“
„Ich….äh….“ begann sie. Ich trat einen Schritt zurück und sah die Masse der Studenten an.
„Morgen früh um Null Neunhundert möchte ich einen Bericht sehen, der Ihre Beweggründe enthält, sich hierher versetzen zu lassen. Darüber hinaus habe ich mir erlaubt, jeden von Ihnen einen meiner geschätzten Kollegen an die Seite zu stellen. Dort neben dem Ausgang befinden sich die entsprechenden Daten und die Personen, bei denen Sie sich zu melden haben.“ Ich hatte es für einfacher befunden, mich von Kollegen über die Entwicklung der Neulinge informieren zu lassen, als ihnen selbst hinterher zu laufen oder gar Gruppenunterricht zu veranstalten. „Wegtreten.“
Die Gruppe löste sich auf und ich sah ihnen nach, wie sie die entsprechenden Padds aufnahmen und murmelnd den Raum verließen. Nur Crewman Tenara blieb stehen. Ich trat neben sie.
„Sind Sie soweit?“, fragte ich und machte mich auf den Weg. Sie nickte heftig und folgte.



==A== Labor ==A==

Ich hatte Tenara ein Padd in die Hand gedrückt und sie in einer Ecke positioniert, von der aus sie die Transportleute überwachen sollte. Ihre Aufgabe war zunächst, die gelieferten Komponenten abzuhaken und die Positionen zu markieren. Sie schien ein Talent dafür zu haben (was wohl daran lag, dass sie im Frachtbusiness nicht unbedarft war). Sie schien im Kopf bereits vor den entsprechenden Lieferungen die günstigste Position herauszufinden und wies das Personal dementsprechend an.

Ich bemerkte, dass der verrückte Professor das Labor betrat, zog es aber zunächst vor, ihn zu ignorieren. Er Typ verwirrte mich. Ich hatte keine Zeit, genauer über meine Antipathie ihm gegenüber nachzudenken, denn Hogan war neben mich getreten.
„Na? Zufrieden mit deinen Neuen?“, grinste er. Ich funkelte ihn böse an.
„Ich hasse dich.“, maulte ich und er wusste, dass ich es nicht wirklich ernst meinte. Sein Grinsen wuchs, angesichts der Bestätigung, dass er mich mit der morgendlichen Einweisung tatsächlich geärgert hatte, noch in die Breite und er hielt mir wortlos ein Padd unter die Nase.
„Wir sind mit dem Einräumen soweit fertig. Der grosse Meister sollte uns mal sagen, wo genau er das Zeug jetzt haben will.“ Ich nahm das Padd und ging zu Stern. Auf dem Weg dorthin bedeutete ich Tenara, mir zu folgen.
„Ich bin Commander Advena“, begann ich und schon nach diesen ersten vier Worten funkelte er mich böse an. Konnte der Mann eigentlich überhaupt mal ‚nett’ sein? Ich deutete auf meine Azubiene „Crewman Tenara.“ Er war offensichtlich total desinteressiert.
„Sie können uns sagen, wo Sie die einzelnen Geräte hingestellt haben wollen, und uns beim Anschließen helfen.“ Nun hatte auch ich meinen Tonfall geändert, schließlich konnte ich auch meinen Frust an anderen Leuten auslassen. Er zog einen Flunsch und ich tat es ihm nach.
Schließlich ließ er sich zu einem „In Ordnung“ herab.
„Ist Jason schon hier?“, schob er nach und erinnerte mich daran, dass zwischen diesen beide eine gewisse Beziehung bestand, die ich nur zu gern verstanden hätte.
„Nein, Sir.“, antwortete ich. „LIEUTENANT Hawk ist in der Astrometrie. Commander S’Levek ist hier im Labor. Sie ist die Spezialistin auf diesem Gebiet und….“
„Das interessiert mich nicht!“, motzte er. „Wenn ich sage, ich will Jason hier haben, dann will ich ihn hier haben und nicht mit Ihnen über die Kompetenzen Ihrer Blauhemden diskutieren.“
Ich atmete tief durch, beschloss, ihm derzeit noch nicht meine Meinung zu sagen und schloss kurz die Augen, um mich zu sammeln.
„Sagen Sie uns jetzt, wo das Zeug hin soll oder sollen wir raten?“ Mein Tonfall war eisig und ich war stolz darauf. Vielleicht fror er ja doch ein bisschen (obwohl er nicht wirklich den Anschein erweckte).