NH – Anselm Stern – Log 3 – 14229.1886

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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JasonHawk
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Mi 1. Mai 2013, 17:52

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*** Labor ***


Ich sah die Biofunktionen von Versuchsexemplar Beta 4 auf dem Bildschirm. Ich hatte einen der Wissenschaftler dazu verdonnert, eine Verbindung zur Krankenstation herzustellen. Es war das einzige wofür sie zu gebrauchen waren. Sie kannten die neuartigen technischen Spielereien dieser Station besser als ich. Damit wollte ich in keiner Weise andeuten, dass ich nicht auch in der Lage gewesen, diese Verbindung herzustellen, allerdings hätte ich etwas mehr Zeit benötigt.

Nur hatte ich keine Zeit. Was diese inkompetenten Weltraum-Cowboys in dieser Sardinenbüchse nicht wussten, war die Tatsache, dass mir die Sternenflotte eine Deadline gesetzt hatte. Das war meine letzte Chance, bevor mir das Oberkommando die Mittel strich. Aber es gab keinen Grund, diese Information mit den Sternenflottentölpeln zu teilen. Keine der Anweisungen des blauhäutigen Pinguins oder der angekohlten Vodka-Säuferin gab Anlass dazu, diese Rahmenbedingung zu teilen. Sie waren zu sehr auf die eigentlichen Forschungsarbeiten und -Ergebnisse fokussiert.

Die Werte sahen nicht gut aus. Mein Mittel machte die Jem’Hadar wirklich aggressiv. Ich sah bereits wieder irgendeinen dieser Sternenflotten-Idioten vor mir stehen und mich deswegen anbrüllen, als ob ich so etwas hätte vorhersehen können. Ich überlegte doch selber, was der Grund dafür sein konnte. Meine Idee ging ja dahin, dass der grundsätzlich starke Körper von so etwas kleinem wie einer Genanpassung überfordert war und es deshalb zu diesem aggressiven Verhalten kam. Um diese These zu bestätigen durften wir allerdings nicht eingreifen und den Jem’Hadar behandeln. Er musste die Genumwandlung vollständig durchleben.

„Professor Stern!“, kam eine Furie auf mich geschossen. Ich erkannte nur einen Blondschopf. „Was tun Sie diesen Jem’Hadar an. Ich dachte, Sie hätten eingewilligt, dass die Chiasmar durch Ihre Behandlung keinerlei inhumane Folgen zu tragen hätten!“
„Ich kann bei einem Jem’Hadar nicht human vorgehen. Er ist kein Mensch. Abgesehen davon gehört diese Aggression doch zu den Jem’Hadar. Die Gründer haben Sie so gezüchtet. Also geht es ihm grundsätzlich gut. Wenn Sie sich richtig auf dieses Projekt vorbereitet hätten, wüssten Sie das!“, fertigte ich diese Ensign Junior Grade ab. Junior Grade. Was für eine Beleidigung meiner Genialität, mir Junior-UNTER-Offizier zur Seite zu stellen!

Die Blondine war über meine Worte verärgert. Ich konnte es in ihrem Gesicht sehen. Es war die grundsätzliche Reaktion auf meine offene, direkte und von mir überzeugte Art. Doch bevor sie ihrem Ärger Luft verschaffen konnte, lenkte uns meine Konsole ab, auf welcher ich die Biofunktionen von Exemplar Beta 4 studierte. Dieser gab plötzlich ein Warnsignal von sich, weil bei Beta 4 der Herzschlag ausgesetzt hatte.

„Sehen Sie, was Sie angestellt haben?“, fragte mich die Blondine verärgert und wollte schon das Labor verlassen, um dem Patienten zu helfen. Doch auf der Krankenstation schien auch jemand gehandelt haben, denn der Herzschlag setzte wieder ein.
„Sehen Sie selber: Alles nur halb so schlimm. Es war einfach ein schwacher Jem’Hadar.“
„Nein, es war ein kräftiger Jem’Hadar. Ihr Mittel ist fehlerhaft. Sie haben es kaum überarbeitet, für die zweite Versuchsreihe!“ Was für eine völlig an den Haaren herbeigezogene Aussage!
„Wieso sollte ich? Ich habe die Rezeptur auf der Erde entwickelt und alle Versuche dort haben einwandfrei funktioniert. Es muss an den Jem’Hadar liegen!“
„Haben Sie sich schon einmal überlegt, dass Sie vielleicht einen Fehler bei der grundlegenden Zusammensetzung ihrer Mixtur gemacht haben?“, fragte mich die Blondine.
„Was fällt Ihnen ein?! Sie beschäftigen sich nun gerade einmal seit drei Tagen mit dieser Materie und haben wahrscheinlich nicht einmal meine gesamten Unterlagen studiert! Dennoch erdreisten Sie sich, mir sagen zu wollen, wie ich meine Arbeit machen soll?! Das ist arrogant, Lady!“, schrie ich die kleine Blondine an. „Verschwinden Sie jetzt! Ich muss diese neuesten Erkenntnisse aufarbeiten und mein Mittel entsprechend modifizieren!“

*** Zeitsprung ***


Das sah doch gut aus. Ich hatte das Heilmittel überarbeitet und wenn ich mir die Zusammensetzung so anschaute, sollte es durchaus in der Lage sein, den von mir gewollten Effekt zu erzielen. Die grundlegende Zusammensetzung überarbeiten – das ich nicht lachte!

„Professor Stern?“, wagte es für bereits zum zweiten Mal heute jemand, mich anzusprechen. Bisher war die Besatzung ja nicht sonderlich erpicht darauf gewesen. Aber wenn schon jemand mit mir sprechen wollte, wollte ich ihm diese Ehre nicht verwehren.
„Ja?“, wandte ich mich an meinen Gast. Einen Vulkanier.
„Vermissen Sie etwas?“, fragte mich der Vulkanier. Leicht hinter ihm stand auch noch eine kleine Trill mit rotbraunen Haaren. Ein süsses Ding.

Seine Frage war mehr als unpräzise. Richtig enttäuschend für einen Vulkanier. Ich vermisste verschiedene Dinge. Am Erfolg meiner Forschungen arbeitete ich gerade. Andere Dinge durfte ich nicht zugeben, dass ich sie verloren hatte. Die Sternenflotte hätte einen völlig übertriebenen Wirbel gemacht, wenn sie wüsste, dass der Ring mit den Geheimnissen meiner Arbeit verschwunden war. Aber sobald ich die inkompetenten Mediziner wieder mit dem verabreichen von Hyposprays für Versuchsreihe drei beauftragt hätte, würde ich mich auf die Suche machen. Ich hatte da noch ein Ass im Ärmel.

„Ausser der richtigen Lösung für das Heilmittel für die Jem’Hadar nichts.“
„Und was ist damit?“, sagte die kleine Trill vorlaut und hielt mit einem frechen Grinsen meinen Ring in die Höhe.
„Aha, die Sternenflotte stellt also auch Diebe ein! Geben Sie mir meinen Ring zurück!“
„Wollen Sie nicht wissen, wo Crewman Tenara den Ring gefunden hat?“
„Sie hat ihn offensichtlich gestohlen. Ich habe ihre Akte studiert. Sie stammt von einem zwielichtigen Planeten. Sie glaubte wohl, den Ring versetzen zu können.“ Ich schaute die Trill abschätzig an. Dann lächelte ich böse. „Es muss ein Schock für Sie gewesen sein, als Sie feststellten, dass der Ring keinerlei Wert hat. Er besteht aus keinerlei Edelmetallen. Sein Wert kommt aus dem Innern, durch das darin enthaltene Wissen.“
„Ich habe den Ring nicht gestohlen! Sie haben ihn hier liegen gelassen!“, rief das kleine Ding aufgebracht und wütend. Der Vulkanier dagegen blieb völlig ungerührt.

„Bitte beruhigen Sie sich, Crewman. Diese unnötigen Anschuldigungen beider Seiten führen zu nichts.“
„Eine sehr vernünftige Sicht, Lieutenant.“ Ich tat ihm den Gefallen nicht, seinen Vorschlag logisch zu nennen. „Geben Sie mir den Ring zurück, damit ich meine Arbeit fortführen kann.“
„Das ist leider nicht möglich, Professor. Unsere Untersuchung des Rings sow…“
„Sie haben meinen Ring untersucht! Was erlauben Sie sich?! Ihre tollpatschigen Versuche, meinen Ring zu untersuchen, könnten den Speicherkern unwiderruflich beschädigt haben! Woher nehmen Sie sich das Recht, sich ohne Grund an meinem Eigentum zu vergreifen?“

Der Vulkanier hielt den kleinen Wirbelwind mit einer Hand zurück, damit sie sich nicht wieder aufregte. Gut so für sie. Sich so aufzuregen war nicht gesund. Der Vulkanier antwortete:

„Ich versichere Ihnen, dass der Speicherkern unbeschädigt ist. Allerdings haben wir herausgefunden, dass Ihr Ring für das Feuer in diesem Labor verantwortlich ist und auch eine falsche Fährte zu Deck 177 gelegt hat. Wie erklären sie sich das?“
„Sie werfen mir vor, dieses Feuer verursacht zu haben? Wieso sollte ich mein eigenes Experiment sabotieren? Ja, der Ring ist nicht mit den technischen Einrichtungen der Station kompatibel, aber das habe ich ausgeglichen. Es hätte nicht zu dem Feuer kommen dürfen. Sie müssen auf Deck 177 weitersuchen. Dort muss jemand die Inkompatibilität meines Ringes mit den Stationssystemen ausgenutzt haben. Wenn Sie Ihr Handwerk verstehen würden, hätten Sie das bereits bei der ersten Untersuchung bemerkt!“
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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