Personen: Ayres, Rici, Odria, Stern
Wörter: 1092
-=^=- Maschinenraum -=^=-
Faszinierend. Vertrauen musste man sich bei der jungen Trill offensichtlich nicht verdienen, es reichte, wenn man ihr erklärte, dass eine Person einem vertraute, der sie vertraute. Ich schuldete dieses Verhalten ihrer jugendlichen Naivität.
Letztendlich hatte ich die beiden Padds, die Tenara bisher vor mir verborgen hielt – damit hatte ich nun drei, das von Mr. Sturm inbegriffen. Sie alle beinhalteten Informationen, die sich in einem Punkt glichen: Die Arbeitsweise wurde empfindlich von außen gestört. Dass die diversen Unfälle der letzten Stunden miteinander zusammenhingen, war logisch: die Energieeinspeisung auf Deck 177, der Unfall im Labor, das Feuer auf Deck 150. Wir hatten zwar die zeitliche Abfolge protokolliert, bis jetzt war jedoch noch nicht die Ursache für den Vorfall auf Deck 177 ausgemacht. Aber jetzt hatten wir dieses Puzzle-Stück identifiziert: Der Ring selbst hatte eine falsche Spur dort hin gelegt. Somit war der Ring der Ausgangspunkt für die einzelnen Vorfälle. Die Frage war nur, wieso? Es gab nur einen Mann, der uns das beantworten konnte: „Kommen Sie“, wies ich den jungen Crewman an. „Wir werden Professor Stern auf den Umstand hinweisen, dass sein Ring für diese Fehlfunktion und den Unfall im Labor verantwortlich war.“
-=^=- Sterns Labor -=^=-
Der Professor zeigte sich nicht kooperativ. Es fing damit an, dass er die Trill vehement des Diebstahls bezichtigte, so dass ich nicht einmal die Gelegenheit hatte, ihn von seiner Fehleinschätzung zu überzeugen. Da ich erst zusammen mit Tenara den Ring aus dem Labor geholt hatte, gab es unumstoßbare Beweise, dass die Trill unschuldig war. Andererseits war Sterns Beharrlichkeit faszinierend. Wenigstens sie konnte ich zur Ruhe bringen, was wohl ausschließlich an meinem Rang lag.
„Sie werfen mir vor, dieses Feuer verursacht zu haben?“ Eine Fehlinterpretation meiner Worte seinerseits. Ich hatte ihn lediglich gefragt, ob er die Wechselwirkung zwischen Ring und Stationssystemen erklären konnte, zu keiner Zeit hatte ich ihm einen Vorwurf gemacht. In solch einem Fall hätten mich zwei Sicherheitsbeamte begleitet und den Angeklagten zuvor über seine Rechte unterrichtet. „Wieso sollte ich mein eigenes Experiment sabotieren?“ Das war in der Tat eine berechtigte Frage. Allerdings gab es durchaus Antworten, nur gab er mir keine Gelegenheit, diese zu äußern. „Ja, der Ring ist nicht mit den technischen Einrichtungen der Station kompatibel, aber das habe ich ausgeglichen. Es hätte nicht zu dem Feuer kommen dürfen.“ Wenn man es logisch betrachtete, war dies ein Eingeständnis. „Sie müssen auf Deck 177 weitersuchen. Dort muss jemand die Inkompatibilität meines Ringes mit den Stationssystemen ausgenutzt haben. Wenn Sie Ihr Handwerk verstehen würden, hätten Sie das bereits bei der ersten Untersuchung bemerkt!“
Einen menschlichen Techniker hätte er mit dieser haltlosen Unterstellung sicherlich aus der Fassung gebracht. Auch Tenara schien nicht gerade angetan zu sein von seinen Äußerungen. Dennoch hatte sie sich gut im Griff, oder sie besann sich darauf, dass ich ihr Vorgesetzter war und sie somit nicht protestieren musste. „Professor, Sie können sicher sein, dass unsere Untersuchungen gewissenhaft und vollständig sind. Uns liegen Beweise vor, dass der Ring der Auslöser für das Feuer war.“
„Dann sind Ihre Beweise gefälscht!“ Er wedelte mit den Armen um sich herum. „Aber ich habe jetzt keine Zeit dafür, Ihnen zu erklären, wie Sie Ihre Arbeit zu machen haben.“ Damit drehte er sich um und stierte auf seine Konsole. Seine Körperhaltung machte unmissverständlich, dass er keine weitere Diskussion duldete.
-=^=- außerhalb des Labors -=^=-
Tenara hatte es geschafft, so lange zu schweigen, bis wir das Labor verlassen hatten. Nun, wo wir dies getan hatten, fing sie an: „Sie wollen das doch nicht so auf sich sitzen lassen, oder?“
„Ganz gewiss nicht“, erwiderte ich. „Da der Professor aber offensichtlich nicht gewillt ist, uns anzuhören, müssen wir dies jemandem überlassen, auf den er hören muss.“
Sie blieb stehen. „Sie wollen zum Captain gehen!?“
Ich hielt ebenfalls an, sah sie an. „War dies eine Frage, Crewman?“
Sie setzte ihren Weg fort. „Nein... eigentlich nicht. Hätte ich Ihnen die Padds früher gegeben, wäre Ihnen dieser Weg einmal erspart geblieben.“
„Auch wenn Sie im Prinzip recht haben, sollten Sie sich nicht grämen. Dieser Vorfall ist passiert und kann nicht mehr geändert werden.“
Wir erreichten den Turbolift und forderten eine Kabine an. „Bevor ich zum Captain gehe, werden wir die uns zur Kenntnis liegenden Fakten noch einmal zusammentragen. Die Zeit des Captains ist knapp bemessen, wir sollten ihn nicht mit unnötigen Details aufhalten.“
-=^=- Maschinendeck -=^=-
Als wir den Hauptkontrollraum betraten, stand ein Teil der Techniker versammelt vor Commander Jall. Dieser bemerkte uns durch das Raunen der Türen, drehte sich kurz herum, nickte uns wortlos zu und gab uns zu verstehen, uns der Gruppe anzuschließen. Er holte einmal tief Luft, ehe er den Grund für seine Anwesenheit verkündete: „Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Lieutenant Commander Valeris und Ensign Bray heute ums Leben gekommen sind.“
Die Reaktionen im Raum auf diese Mitteilung waren unterschiedlich. Einige hielten sich die Hand vor den geöffneten Mund, andere sahen sich entsetzt an, wieder andere standen völlig regungslos da. Zu dieser Gruppe gehörte ich. Diese Information kam in der Tat unerwartet, daher hoffte ich auf weitere Informationen: „Wie kam es dazu?“
„Die genaueren Umstände müssen noch geklärt werden, doch es deutet vieles auf einen tragischen Unfall hin.“
Ein Schniefen neben mir lenkte meinen Blick auf Tenara. Eine Träne kullerte just in diesem Augenblick über ihre rechte Wange und plötzlich lief sie davon. Eine seltsame Reaktion.
Jall ließ sich davon nicht beeinflussen, wies uns auf die Trauerfeier hin und verließ dann das Maschinendeck.
Ich fand die Trill in einem abgetrennten Raum auf dem Boden sitzend, das Gesicht hinter den Händen versteckt. Gelegentlich drang ein Schluchzen an mein Ohr. „Crewman?“
Sie sah kurz auf, mich aus verweinten Augen an, dann vergrub sie ihr Gesicht wieder.
*an Odria abgeb*
-=^=- Sicherheitsabteilung, etwas später -=^=-
Das Wartungsteam, das sich auf das Jem'Hadar-Schiff begeben hatte, war wieder zurückgekehrt. Nach Aussage wurden sie aber nicht einfach freigelassen, sondern mit zwei Jem'Hadar ausgetauscht, die auf der Station in einem für sie illegalen Bereich aufgeschnappt und festgesetzt wurden.
Ein seltsamer Vorgang, wie ich fand, denn es war unüblich, dass wichtige Zeugen so einfach abgegeben wurden. Ich glaubte nicht, dass der Captain befürchtete, dass weitere Leute von uns Schaden nehmen würden. Darum musste der Austausch einen anderen Hintergrund haben. Er WOLLTE die Jem'Hadar zurück auf ihr Schiff bringen. Und dafür gab es eigentlich nur einen Grund: Er benutzte sie ohne ihr Wissen als Spion.
„Commander Ricarda, ich möchte meine Dienste anbieten“, stellte ich mich bei der Androidin vor.
Sie sah mich in einer Simulation der Verwunderung an. „Sie wollen bestimmt nicht in die Sicherheitsabteilung wechseln“, stellte sie korrekt fest. „Welche Dienste meinen Sie also?“
„Das Abhören der ausgetauschten Jem'Hadar.“
*Ball für Rici*
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Wedge Antilles

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