NH - Cr Odria Tenara - TEC - RPG1 Log11 - 14236.0038

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Odria Tenara
Beiträge: 22
Registriert: Do 4. Apr 2013, 19:27

Di 7. Mai 2013, 23:23

Wörter: 614
Personen: Val (erwähnt), Sopek

=A= Starbase New Hope, Maschinendeck, Schaltraum der Transportersysteme =A=

Der Tag war lang gewesen. Zu lang. Mir hätte klar sein müssen das am Ende noch ein Hammer auf mich zu kam, aber genau mit diesem hatte ich wohl überhaupt nicht gerechnet. Es wäre besser gewesen meinen Dienst direkt zu beenden. Aber hätte das etwas genützt? Es machte sie ja nicht wieder lebendig. Die einzige Freundin die ich auf dem Schiff gehabt hatte und dabei war sie gar keine Freundin gewesen, sondern meine Vorgesetzte. Eigentlich hatte ich sie nicht gekannt, hatte keine Ahnung ob sie Familie gehabt hatte, wer ihre Freunde waren oder was sie gerne in ihrer Freizeit tat.

Tränen rannen über meine Wangen und der Wunsch, weit weg zu laufen drängte sich in meine Gedanken. Wie weit würde ich auf einer Raumstation schon kommen? Kaum bis zum nächsten Deck und dann wieder zurück.

Nachdem man auf dem Maschinendeck darüber gesprochen hatte, das Lieutenant Commander Advena gestorben war, hatte ich mich zurück gezogen. In der Zwischenzeit hatte ich jedoch das Gefühl, kein Recht auf Trauer zu haben, eben weil ich sie nicht kannte. Aber sie war auch die einzige die mir das Gefühl gegeben hatte, hier eine Zukunft haben zu können.

Das Lieutenant Sopek den Raum betreten hatte, hatte ich eigentlich nicht bemerkt. Da er sich nicht rührte, war es mir bislang auch nicht weiter aufgefallen, doch langsam schien sich seine Präsenz im Raum breit zu machen. Es hatte etwas tröstliches an sich. Ich beneidete ihn um seine Emotionslosigkeit. Er hatte sie gekannt.Er würde mir etwas über sie erzählen können. Das war ich ihr schuldig.

Schließlich war er es, der das schweigen brach.
„Der Tod ist nicht das Ende. Die Katra eines jeden Lebewesens birgt das Geheimnis der Unsterblichkeit.“
Ich wollte antworten, aber ein dicker Kloß in meinem Hals verhinderte das und so brachte ich kaum mehr als ein klägliches wimmern hervor. Sopek schien zu ahnen, dass ich gerade nicht in der Lage war, mehr von mir zu geben und so legte er seine hand an meinen Oberarm. Ob es eine Geste des Trostes war, etwas das er über die Jahre von emotionalen Spezies gelernt hatte und vielleicht zu einem vulkanischen Ritus gehörte, wusste ich nicht, aber seine Nähe schien plötzlich einen Teil des Schmerzes von mir zu nehmen und die Verkrampfung in meinem Hals zu lösen.
Dennoch fühlte ich deshalb nicht befreiter.

„Können sie mir mehr von ihr erzählen, Sir?
„Worte wären keine adäquate Art von Lieutenant Commander Advenas Leben zu berichten und meine Sicht, könnte zu Objektiv sein und die Wahrheit verfälschen. Behalten sie sie in Erinnerung wie sie sie kennen gelernt haben und halten sie ihr Andenken in Ehren. Das ist die beste Art, mit dieser Trauer umzugehen.“
Er schien gehen zu wollen, wandte sich jedoch noch einmal um.
„Lieutenant Commander Advena war ihre Ausbilderin. Falls sie damit einverstanden sind, werde ich beantragen ihre Ausbildung persönlich zu Ende zu führen. Denken sie darüber nach. Und nun beenden sie ihren Dienst.“
Damit verschwand er endgültig aus dem Raum und lies mich allein zurück.

Vielleicht hatte er recht. Ich versuchte mich auf andere positive Erfahrungen auf der Station zu konzentrieren und tatsächlich viel mir etwas ein. Sturm. Ich drängte den Gedanken jedoch wieder beiseite. Ich wollte um Lieutenant Commander Advena trauern. Da waren die Gefühle für Sturm nicht hilfreich.

Gerade wollte ich den Schaltraum verlassen als mir ein neuer Gedanke kam. Hatte ich Schuld an ihrem Tod? Schließlich hatte ich nicht versucht ihr zu helfen und meine Meldung über ihre Festnahme kam viel zu spät. Vielleicht hätte ich etwas tun können. Vielleicht hätte jemand etwas tun können. Eine frühere Rettung hätte ihren Tod mit Sicherheit verhindert.

Ich war schuld an ihrem Tod.

Schuld.
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