Personen: Setan, Newton Neville, Sandiego D. Sturm, Alessa Myrden, Ricarda, Alexcnader Breed
Wörter: 1‘170
Titel: Allez Hopp!
=A= USS Prophecy – Deck 1 – Brücke =A=
„Morsezeichen?“, stellte Setan fest, formulierte diese Feststellung allerdings als Frage. Ich war nicht gerade geübt darin, vulkanische Gesichtsausdrücke zu lesen. Es schien mir auch nicht gerade viele unterschiedliche zu geben, aber ich konnte in Setans Gesicht erkennen, dass er die Morsezeichen nicht in eine Nachricht umwandelte. Ich erkannte, dass das logisch denkende Hirn dafür zu wenig arbeitete und so übernahm ich das für meinen Ersten Offizier.
„Die Tycho Brahe scheint uns entdeckt zu haben... Ihre Antriebssysteme werden innerhalb der nächsten Siebzehn Stunden zusammenbrechen.“
Das war ungünstig für uns, eine zeitliche Deadline zu haben. Ich hatte gehofft wir hatten mehr Zeit, um das Phänomen zu untersuchen und nach einer geeigneten Lösung zu suchen, um die Tycho Brahe oder zumindest ihre Crew zu retten. Überraschend kam diese tickende Uhr allerdings auch wieder nicht. Die gab es fast immer.
Für uns alleine würde es schwierig werden, weil wir ja den Antrieb bereits brauchten, um die Position zu halten und nicht in die Partikelfontäne hineingezogen zu werden. Mit Unterstützung hätten wir vielleicht eine Art Schiffskette bilden können, um die Tycho Brahe aus dem Wirkungskreis des Phänomens herauszuziehen. Dafür brauchten wir aber erst einmal ein weiteres Schiff, welches rechtzeitig hier eintreffen würde. Es gab eine einfache Art, dies herauszufinden:
„Wann wird das nächste Schiff hier eintreffen?“
„Die USS Garuda, Sabre-Klasse. Geschätzte Ankunftszeit… Zwanzig Stunden.“
Das ging nicht ganz auf. Abgesehen davon war die Sabre-Klasse etwas gar klein, um uns bei dieser Aktion zu unterstützen. Da hätte die Prophecy den Anker spielen müssen. Nun gut, arbeiteten wir mit dem, was wir hatten: Uns.
„Das bedeutet, wir sind die einzigen die die Crew der Tycho Brahe retten können. Was werden wir tun?“, wandte ich mich an den Experten Setan, welchen ich extra wegen seines Fachwissens für diese Mission ausgewählt hatte.
Setans Gesichtsausdruck auf diese Frage hin gefiel mir überhaupt nicht. Kein fasziniertes Hochziehen der Augenbraue. Kein entschlossener Blick, mit welchem jeder Vulkanier zur Welt zu kommen schien. Ich lass nur Unsicherheit in seinem Gesicht. Er hatte offensichtlich nicht mit dem Zeitdruck gerechnet, der bei dieser Mission nun auf uns Lasten würde können. Was er dann auch zum Ausdruck brachte.
„Ich…“ Setan zögerte, aber ich bewunderte seine Ehrlichkeit. „…brauche mehr Zeit.“
„Genau diese haben wir nicht!“, sagte ich bestimmt, während ich mich wieder in den Kommandostuhl setzte. Ich übte etwas mehr Druck auf den Vulkanier auf, als ich es auf andere Besatzungsmitglieder getan hätte, weil ich wusste, dass Vulkanier damit umgehen konnten. Aber ich griff ihm auch etwas unter die Arme: „Wie erreichen wir es, die Tycho Brahe am einfachsten aus dem Wirkungskreis des Phänomens zu bringen ohne uns selber in eben diesen Wirkungskreis begeben zu müssen?“
„Wenn es uns gelingen würde, die Partikelfontäne zum kollabieren zu bringen“, antwortete Setan nach einer kurzen Bedenkzeit.
„Dann sollten wir unsere Bemühungen darauf konzentrieren, nicht wahr?“
„Aye, Ma’am“, erwiderte der Erste Offizier mit neuer Energie. Er wandte sich von mir ab und wieder dem Wissenschaftsoffiziere Neville zu. „Mister Neville, scannen Sie das Phänomen vor allem im Bereich des Entstehungsbereiches im Zentrum. Wir brauchen seine Zusammensetzung in dieser Zone, seine Stabilität und woher es seine Energie bekommt.“
„Aye, Sir!“
Setan legte ihm die linke Hand auf die rechte Schulter:
„Keine Standartscans. Verwenden Sie ungewöhnliche und unübliche Scanmethoden. Die Tycho Brahe hat es bestimmt mit den Standartscans probiert, womit sie eine Reaktion bei dem Phänomen ausgelöst hat, welche das Schiff schliesslich angezogen hat.“
„Aye, Sir!“
Setan wandte sich von Neville ab und kehrte zu seinem Sessel zu meiner Rechten zurück. Während wir uns gegenseitig ansahen, nickte ich ihm zu. Er machte sein Aufgabe gut. Jeder erlebte im Ernstfall Momente, in welchen er nicht wusste, was er als nächstes tun sollte. Deshalb hatten wir ja immer mehrere Personen auf der Brücke und in den Abteilungen. So konnte man sich absprechen und kam im Rahmen einer Analyse der Problemstellung auf neue Strategien und Lösungswegen. Während sich Setan setzte, sah ich kurz zu Sturm hinüber. Er sass überraschend ruhig auf seinem Stuhl und benahm sich wirklich wie ein neutraler Beobachter, der sich nicht einmischte. Das hätte ich ihm nicht zugetraut.
„Setan an Astrometrie!“
„Myrden hier!“, meldete sich Myrden, während mein Blick von Sturm wieder zu Setan wanderte.
„Erarbeiten Sie Strategien, um die Partikelfontäne kollabieren zu lassen. Mister Neville versorgt Sie mit den notwendigen Sensordaten. Tauschen Sie sich mit der Technik aus, welche Möglichkeiten uns die Prophecy hierzu bietet und, was aufgrund fehlenden Equipments nicht möglich ist!“
„Aye, Sir!“, quittierte Myrden und schloss die Verbindung daraufhin. Dies nahm Setan zum Anlass um sich zur taktischen Station und Ricarda umzudrehen.
„Commander, nehmen Sie dieselben Sensordaten als Grundlage, um zu ermitteln, was für Auswirkungen ein Beschuss durch unser Waffenarsenal auf das Phänomen haben könnte!“
„Selbstverständlich, Ma’am!“
Ich nickte Setan anerkennend zu. Die Idee mit dem Waffenarsenal war nicht schlecht. Grundsätzlich sollten wir ja zurückhaltend sein mit dem Einsatz von Waffengewalt. Aber manchmal wirkte ihre Zerstörungskraft auch auf astronomische Phänomene. Als ich mich wieder dem Hauptschirm zuwandte, um das Phänomen zu studieren, nahm ich aus dem Augenwinkel war, dass Sturm näher war als noch vorhin. Er hat sich einen Sessel weiter nach rechts gesetzt und damit direkt neben mich. Nun war das Beobachten wohl vorbei und er begann mir Fragen zum Ablauf auf der Brücke zu stellen.
[NRPG: *ein Bällchen für unseren Reporter* ]
=A= USS Prophecy – Deck 1 – Brücke – ca. eine Stunde später =A=
Plötzlich ging ein Ruck durch das Schiff und das Deck erzitterte. Ich spürte, wie mein Hinterteil kurz den Kontakt mit der Sitzfläche meines Sessels verlor. Seinem Blick zu urteilen ging es Sturm nicht anders. Aber diesen Blick nahm ich nur aus dem Augenwinkel wahr, während ich meinen Blick nach vorne richtete.
„Bericht!“
„Das Gravitationsfeld ist plötzlich exponentiell angestiegen und zieht uns nun an!“, meldete der Steuermann, während das Deck weiter zitterte. Den Grund dafür lieferte sogleich Breed von der technischen Konsole:
„Die Trägheitsdämpfer sind ausgefallen!“
„Kommt unser Antrieb gegen das stärkere Gravitationsfeld an?“, fragte ich und erhielt darauf eine synchrone Antwort von Breed und dem Steuermann.
„Negativ!“
„Deaktivieren Sie den Rückwärtsschub!“, befahl ich. „Ricarda, Ihre Sicherheitskräfte sollen sofort die äusseren Sektionen der Prophecy evakuieren! Es sind keine Widerworte gestattet und bei den Wissenschaftlern dürfen sie ruhig etwas Druck ausüben!“ Ich kannte sie, sie verliessen ihre Experimente ungern und waren gerne zerstreut… „Und Aktivieren Sie die Ablative Hüllenpanzerung. Versuchen Sie auch die Schildmodulation der Tycho Brahe herauszufinden und auf unsere Schilde anzupassen!“
Das Zittern des Decks liess nach, hörte aber nicht gänzlich auf. Wahrscheinlich würde es auch wieder schlimmer werden, sobald wir in die Partikelfontäne eintraten. Ich nahm an, ich musste die Krankenstation nicht über mögliche Verletzte informieren. Aber die Trägheitsdämpfer mussten so schnell wie möglich wieder funktionieren, damit uns dieses astronomische Phänomen nicht auseinanderriss. Dann müssten wir einen Weg finden, auf die Tycho Brahe zu gelangen, um unsere Haut zu retten und nicht, um deren Besatzung auf die Prophecy zu evakuieren.
„Brücke an Maschinenraum! Bringen Sie die Trägheitsdämpfe wieder online!“, befahl ich lediglich und liess meinen Blick dann auf Setan ruhen: „Wie weit sind Sie mit Ihren Ideen, um das Phänomen zum Kollabieren zu bringen?“
[NRPG: *auch ein Bällchen für Odria* abgesehen davon, sollte jetzt wohl jede Abteilung etwas zu schreiben haben. Falls ihr Fragen habt, PN oder Mail an Odria, Wedge oder mich
