PRO – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – DXO – SubRPG Log 04 – 14‘290.2035
Personen: Setan, Ricarda, Valeris A. Advena
Wörter: 579
Titel: Alternativen
=A= USS Prophecy – Deck 1 – Brücke =A=
„Ich erwähne das nicht gerne, Commander, aber Phänomene mit einer eigenen Schwerkraft verursachen Unregelmäßigkeiten und Verzögerungen in Computersystemen.“
Er erwähnte das nicht gerne? Na, ich erfuhr solche Dinge auch nicht gerne erst, wenn sie eintrafen. Vor allem wenn man es schon vorher wusste und mich früher hätte informieren können. Aber dafür hatten wir keine Zeit, da uns dieses astronomische Phänomen immer noch anzog. Ich konzentrierte mich also auf das wichtigste: Es sah so aus, als wäre Setan auf eine Lösung gestossen. Wie ich dies herausgehört hatte, hatte Ricarda die Waffenmodifikation herausgehört und verlangte nach weiteren Informationen. Während sich meine Sicherheitschefin und mein Erster Offizier unterhielten, aktivierte ich ein weiteres Mal die Interkomm:
„Kirilenkova an Maschinenraum!“
„Geben Sie mir auch etwas Zeit, Ma’am! Wir arbeiten an den Trägheitsdämpfern, aber ich kann nicht zaubern!“, wetterte Advena dank der Interkomm über die ganze Brücke.
„Ich melde mich nicht wegen der Trägheitsdämpfer, Commander“, enttäuschte ich die Chefingenieurin ungern. „Es geht um den Schiffscomputer. Die Strahlung des Phänomens verlangsamt unsere Systeme. Versuchen Sie, einen Weg zu finden, um die Systeme von den Auswirkungen dieser Strahlung zu finden!“
„Klar doch! Nichts leichter als das!“, antwortete Advena sarkastisch und ich konnte förmlich sehen, wie sie vor dem Warpkern stand und die Nase rümpfte. Ich liess es ihr durchgehen, weil wir momentan alle etwas unter Druck standen.
In der Zwischenzeit war Setans Bericht doch noch bei uns angekommen und ich widmete mich seinem Studium. Ich studierte die Zusammenfassung genau und überflog danach den restlichen Bericht, wobei ich die Stellen genauer las, welche ich als relevant ansah. Als ich fertig war, wandte ich mich an Setan:
„Besteht die Möglichkeit, die Partikel zu annihilieren, bevor sie zurück zum Subraumriss strömen?“
„Ein faszinierender Ansatz, Ma’am“, antwortete Setan. „Das wäre sicherlich möglich. Die Frage ist, was wir mit der entstehenden Energie machen. Wir können sie nicht einfach in unser System integrieren.“
„Jetzt noch nicht, aber wenn wir erst weiter in das Phänomen geraten, dürften wir bald Probleme mit der Energieversorgung bekommen“, erwiderte ich.
„Da Sie das schon ansprechen. Ich empfehle mit den Manövriertriebwerken auf Vorwärtsschub zu gehen und Kurs auf die Tycho Brahe zu nehmen. Wir haben zu wenig Antriebskraft, um uns aus dem Gravitationsfeld zu befreien. Also können wir auch andocken und die Crew so retten.“
„Einverstanden, Commander. Steuermann, aktivieren Sie die Manövrierdüsen und setzten Sie Kurs auf die Tycho Brahe! Wir docken an!“ Ich war aufgestanden und zum Steuermann getreten für diesen Befehl. Aber er brauchte mich nicht, wie ich ihm über die Schultern schaute. Ich drehte mich stattdessen zu Setan um. „Also, glauben Sie diese Waffenmodifikation reicht aus, um dieses Phänomen zum Kollabieren zu bringen und die Schiffe aus dem Gravitationsfeld zu befreien?“
„Laut meinen Berechnungen ist unser Waffenarsenal auch mit den Modifikationen der Klingonen nicht stark genug, um die Partikelfontäne und den Subraumriss zum Kollabieren zu bringen“, antwortete Ricarda auf meine Frage an Setan.
„Dieser Einschätzung von Commander Ricarda stimme ich zu, Ma’am. Auch ein Einbeziehen der Waffen der Tycho Brahe wird erfolglos bleiben. Die Oberth-Klasse ist hierfür zu schwach bewaffnet“, erwiderte der Vulkanier emotionslos, wie es für seine Rasse üblich war. Ich nahm die schlechten Neuigkeiten ebenfalls stoisch auf. Ich stand mit dem Rücken zum Hauptschirm vor Setan auf dem Stuhl des Ersten Offiziers und Ricarda dahinter an der taktischen Konsole. Meine Hand lag an meinem Kinn und ich ging unsere Möglichkeiten durch.
„Dann erarbeiten Sie eine Alternative, um diesen Subraumriss zu verschliessen und die Partikelfontäne kollabieren zu lassen!“