Personen: Val, Alex, Newton, Tehlak
Wörter: 737
-=^=- technische Abteilung -=^=-
Meine Station war ungewöhnlich träge. Selbst einfache Anfragen benötigten einige Sekunden. Ich vermutete eine Fehlfunktion der Konsole, deaktivierte sie daher und postierte mich neben der nächsten. Für eine Reparatur war momentan keine Zeit, da es galt, Wege zu finden, die Anomalie weiter zu analysieren und aufzulösen.
Doch auch hier zeigten sich enorme Verzögerungen bei meinen Anfragen. Ein Defekt mit derselben Auswirkung bei beiden Konsolen war nahezu ausgeschlossen. Ich wölbte eine Augenbraue und aktivierte gleichzeitig ein Anzeigeprogramm für die Auslastung der Computerkerne. Ebenso unwahrscheinlich war es, dass die geringe Personalzahl, die derzeit an Bord der Prophecy war, die Hyper-Threading-Prozessoren des Schiffs derart lahm legen konnten. Dafür hätte es innerhalb weniger Millisekunden mehrere aufwändige Anfragen unterschiedlichster Art geben müssen. Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passierte, war vergleichsweise gering. Dennoch erschien es mir momentan als die einzig logische Möglichkeit.
Der Start des Analyseprogramms ließ auf sich warten, doch als es sich dann endlich auf meinem Bildschirm zeigte, gab es keine außergewöhnlichen Prozesse, die die Langsamkeit des Systems erklärten.
„Woran arbeiten Sie gerade, Lieutenant?“ wurde ich gerufen. Auf Grund des bekannten Stimmmusters und Lautstärke konnte ich schließen, dass Commander Advena noch gute fünf Meter von mir entfernt war. Dies, die gestellte Frage und die erhöhten Geschwindigkeit, mit der sie auf mich zukam, was anhand ihrer Fußschritte zu hören war, ließen erkennen, dass sie eine wichtige Aufgabe für mich hatte. Es war nur offensichtlich, dass es sich um jenes Phänomen handelte, das ich gerade schon bemerkt hatte.
In dem Moment, wo sie zu mir auf die Seite getreten war, schaute ich sie an. „Ich wollte gerade beginnen, die Ursache für die Beschränkung des Computersystems zu finden.“
„Sparen Sie sich die Mühe, laut Commander Setan ist die Anomalie für dieses Verhalten verantwortlich.“
„Faszinierend“, kam ich nicht umhin zu sagen. Damit meinte ich nicht, dass Setan diese Information (jetzt erst) herausgegeben hatte. Sondern die Wirkung der Anomalie auf unsere Computersysteme. „Ist etwas über die genaue Ursache bekannt?“
„Darüber hat er nichts gesagt“, wiegelte sie schnell ab. „Und darauf liegt jetzt auch nicht unsere Priorität. Wir brauchen die Systeme störungsfrei. Kümmern Sie sich darum.“
-=^=- kurz darauf -=^=-
Zusammen mit meinem Kollegen Breed und den Wissenschaftlern Neville und tr`Ratleifik analysierten wir das gestellte Problem. Wir hatten schon herausgefunden, dass nicht der Prozessor beeinflusst wurde, sondern die Daten-Busse zwischen den Prozessoren und Clients. Die über die Busse geleiteten Daten wurden von dem Phänomen so stark beschädigt, dass der Client immer wieder Wiederholungsanfragen senden musste. Wurden diese dann ebenfalls beschädigt, konnte der Host mit dieser Anfrage nichts mehr anfangen und ignorierte sie. So gingen teilweise ganze Datenströme verloren, mit der Folge, dass der Client erst nach einigen Sekunden seine Anfrage wiederholte. Schlimmstenfalls war sogar ein erneutes Anfordern durch den User von Nöten.
„Können wir die Leitungen besser vor der Strahlung abschirmen?“ fragte Neville.
Breed schüttelte den Kopf. „Selbst wenn wir es könnten“, und er erwähnte gar nicht erst, dass wir das zum aktuellen Zeitpunkt nicht konnten, „es gibt Tausende solcher Leitungen quer durch das Schiff. Es würde Wochen dauern.“
Doch Neville gab nicht auf: „Dann schirmen wir nur ein paar ab und leiten alles darüber.“
„Dann können wir auch gleich so weiterarbeiten wie bisher“, vernichtete Breed auch diesen Vorschlag. „Die Bus-Systeme sind sowieso der Flaschenhals, wenn wir die weiter einschränken, hilft das auch nichts.“
Jetzt wirkte der Wissenschaftler schon ein klein wenig enttäuscht, auch wenn er sich bemühte, es sich nicht anmerken zu lassen. „Gibt es Alternativen zum verwendeten Bus-System?“
„Was denn? Funk???“ Jetzt war mein Kollege abfällig geworden, wie man der Stimme leicht entnehmen konnte.
„Sie sind der Techniker“, entgegnete der Wissenschaftler ruhig und bedacht. „Schlagen Sie etwas vor.“
„Funk könnte in der Tat funktionieren“, schlug ich mich auf seine Seite. „Es wäre zwar nicht so schnell wie das Bus-System unter normalen Bedingungen, aber momentan sicherlich die beste Methode. Allerdings müssen wir das Frequenzband sehr gut ausnutzen, um Überlagerungen vorzubeugen.“
„Wenn ich etwas vorschlagen dürfte“, meldete sich die Romulaner erstmalig zu Wort. Bis zu diesem Zeitpunkt war er mit womöglich gut vorgespieltem Interesse der Diskussion gefolgt und hatte mich dabei akribisch beobachtet, was mir, so gut er es auch zu verbergen versuchte, nicht verborgen geblieben war. „Da wir nicht wissen, ob die Anomalie die Funkfrequenzen stört, sollten wir dies erst erproben. Sollte es zu Störungen kommen, wäre es vermutlich ratsam, die Informationen mehrfach zu versenden.“
Ein durchaus logischer Vorschlag, den ich mit einem Nicken und Neville mit einem „Gute Arbeit, weitermachen“ bedachte.
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Wedge Antilles

When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.

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