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--- Krankenstation ---
Mit einem Lächeln und glänzenden Augen beobachtete ich das Schauspiel. Schließlich gaben andere Leute in Holosuiten, die zu zwielichtigen Spelunken gehörten, die Ferengis gehörten, Gold gepresstes Latinum dafür aus. Ich hingegen bekam das hier umsonst. Okay, Advent war angezogen, aber das machte es nicht minder sexy. Okay, vielleicht ein bisschen, aber nicht viel.
Auch Harley war das Schauspiel aufgefallen: „Bist du nur so begeistert von dir selber oder tut dir da was weh?“
„Ich übernehme die Untersuchung!“ schlug ich völlig uneigennützig vor.
„Beides“, murmelte Advent, stoppte aber die Liebkosung ihres Vorbaus. Leider.
„Was ist passiert?“ wollte Harley weiter wissen.
„Ich übernehme die Untersuchung!“ bot ich mich erneut völlig uneigennützig an, nun etwas lautstarker, weil ich die Vermutung hatte, ich wäre beim ersten Mal überhört worden.
Advent reckte sich ein wenig, drückte die Brust raus. Yeah Baby, auch nicht schlecht. „Bin aus allen Wolken gefallen.“
„Also tuts dir weh“, sinnierte Harley.
„Ich übernehme die Untersuchung!“ brüllte ich nun fast schon, immer noch völlig uneigennützig. Wenigstens erntete ich jetzt mal eine Reaktion in Form eines Blickes. Wenn auch eines ziemlich tödlichen.
„Komm mit, ich seh mir das mal an.“ Mit diesen Worten legte Harley ihren Arm auf Advents Schulter und dirigierte sie Richtung Untersuchungszimmer.
„Wirklich“, wagte ich es erneut, „ich kann das übernehmen.“ Okay, ein wenig eigennützig war es schon. Darmoperationen waren einfach nicht mein Ding. Denn je nachdem, was der Patient als letztes gegessen hatte und wann er dann zuletzt auf dem Klo war, konnte das richtig unappetitlich werden: Man öffnete die Bauchdecke und auf einmal krabbelten Tausende Würmer über den OP-Tisch. Unnötig zu erwähnen, dass dies sehr häufig bei Klingonen passierte. Sowohl Darm-OPs, als auch die Würmer.
Von ihrer Schwester gestützt, sah sich Advent noch einmal um: „Nicht in Hundert Jahren.“
Ich lächelte: „Na, das ist doch schon mal ne Zahl!“
--- OP ---
Okay, es war nicht meine schönste Arbeit. Aber der Vorteil von subkutanen Nähten war: Niemand würde sie sehen. Erst recht nicht der Patient, der sich sonst beschweren würde - außer vielleicht wenn er aufgeschlitzt wurde, aber auch dann würde er sich nicht mehr beschweren können.
Ein Blick über den OP-Tisch verriet mir, dass auch keine Würmer rumkrabbelten, also hatte Hawk sich auf Hausmannskost beschränkt.
Schweiß rann mir von der Stirn in die Augen, trübte meinen Blick. Ich nickte Hathaway zu, der es dieses Mal abgelehnt hatte, mit Tupfer parat zu stehen, um genau so etwas zu verhindern. Das hatte er nun davon, jetzt musste er die Bauchdecke schließen. Und in seinem Interesse hoffte ich, dass er es ordentlich machte, denn diese Narbe WÜRDE der Patient sehen können, auch ohne aufgeschlitzt zu werden. Und er würde sich beschweren, wenn sie nicht hübsch war. Schließlich war er Patient.
--- Andockschleuse ---
Vorsichtig griff ich an die Hose und ertastete meine Waffe. Sie war groß und geladen, das zumindest hatte mir Advent versichert. Ich hatte dabei das Gleiche über meine Waffe behauptet, wobei ich ihr anbot, sich selbst davon zu überzeugen. Okay, mein genauer Wortlaut war: „Du kannst dir gerne ein Bild davon machen.“ Aber sie meinte daraufhin nur, dass die Makroaufnahme an ihrer Kamera kaputt wäre. Nicht zu vergessen ihr gehässiges Grinsen.
Jetzt standen wir also hier an der Andockschleuse. Commander Setan hatte eine größere Gruppe um sich versammelt, darunter auch einige Ärzte. Unsere Aufgabe bestand laut Kurzbriefing darin, die medizinische Abteilung der USS Typhus Brav... Tacho Brach... des anderen Schiffes bei der Evakuierung der Patienten zu unterstützen. Außerdem hatten wir in unseren Köfferchen noch ein paar Dosen mit Anti-Strahlungs-Mittel. Nur für den Fall, dass die anderen Ärzte nicht auf die Idee gekommen waren, so etwas zu spritzen, oder ihnen der Impfstoff ausgegangen war.
Vor der Schleuse stand ein Trupp Sicherheitsleute. Sie hatten ihre Phaser gezückt und sollten wohl als erstes an Bord gehen. Der Sinn erschloss sich mir nicht ganz, schließlich gingen wir hier auf ein Schiff der Sternenflotte und keinen romulanischen Schlachtkreuzer. Aber da dieser Setan das Kommando hatte und er Vulkanier war, ging ich davon aus, dass er streng nach Vorschriften handelte und diese besagten in so einem Fall: Secler vorschicken, die da drüben könnten ja alle irre sein und uns mit Messern, Phasern oder mit Daunenfedern gefüllten Kissen bewerfen.
Bei ihm standen noch zwei weitere Techniker. Das erkannte man an den gelben Uniformen und daran, dass ihre Phaser noch im Halfter steckten. Außerdem trugen die zwei Taschen mit der Aufschrift „TechKit“, was dann sehr für Vertreter aus der technischen Abteilung sprach, denn Secler ließen sich nur ungern als Packesel benutzen.
Einer dieser Techniker war ebenfalls ein Spitzohr, dessen schwarze Haare wie Beton auf seinem Kopf lagen. Setan traute wohl nur wenigen, dass er lieber auf Vertreter seiner Spezies zurückgriff.
Ricarda griff an die Konsole und mit einem lauten Dröhnen schob sich die Schleusentür beiseite. Dann setzten sich die Gelbhemden in Bewegung. Wir mussten warten, bis sie uns die Erlaubnis gaben, zu folgen.
[NRPG: Dann lasst uns das Schiff mal evakuieren und zerstören (am besten in der Reihenfolge)
