KYL=Log 11=Sgt. Nathan Moreno=SD: 15260.1218=SMC

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Ellya
Beiträge: 361
Registriert: Di 19. Apr 2011, 13:06

So 1. Jun 2014, 11:11

Wörter: 1.452
Personen: alle im Außenteam

=/\= Kylata - Basis des Außenteams - Tag 3, abends =/\=

Wie schon am Morgen, bevor wir in die Stadt aufgebrochen waren und als die Welt noch einigermaßen in Ordnung gewesen war, überließ Verreuil auch diesmal wieder mir die Details der Sicherheitsaspekte. Diesmal sah ich bei der Verteilung der Aufgaben allerdings nicht dieselbe Aufmerksamkeit in den Gesichtern der anderen Mitglieder des Außenteams. Ganz im Gegenteil schien jeder von ihnen mit Gedanken an die Prophecy beschäftigt, auf der eine Menge Freunde und Kollegen gerade Schreckliches durchmachten. Das wahre Ausmaß des Schadens und die Verluste innerhalb der Crew konnten wir zurzeit bestenfalls grob schätzen, weswegen natürlich jeder um den besten Freund oder liebgewonnene Kollegen bangte. Auch ich fragte mich unwillkürlich, wie viele meiner Männer, die unter der Führung des Captains auf die Selbstmordmission an Bord des feindlichen Schiffes gegangen waren, noch am Leben waren. Doch wie auch die Soldaten der Sternenflotte nutzte ich meine Ausbildung dazu, meine Gefühle beiseite zu schieben und den Befehlen höchste Priorität einzuräumen.

“Für die kommende Nacht werden wir die Wachen verdoppeln.“, begann ich daher den mit dem Commander abgesprochenen Plan detailliert darzulegen. “Wir gehen zwar nicht davon aus, dass die Kazon von der Existenz unseres Teams hier wissen, gehen aber in Anbetracht der prekären Lage auf Nummer sicher.“ Hier und da begann leises Flüstern unter den Kameraden, wohl um die Sinnhaftigkeit dieser Anordnung zu diskutieren. Da sie aber von dem Mann kamen, der dank Kirilenkowas Gefangenschaft jetzt Kommandant der gesamten Mission war, diskutierte man sie nicht öffentlich. Entsprechend ungestört fügte ich hinzu: “Außerdem wird stets ein Ausguck am Weg in dieses Tal stehen, um eventuelle Entwicklungen frühzeitig melden zu können.“ Dass es sich bei diesen “Entwicklungen“ um eine anstürmende Horde Kazon handeln konnte, wenn auch nur ein Gefangener unter der Befragung zusammenbrach, ließ ich lieber unerwähnt.

Stattdessen nahm ich die Einteilung der Schichten vor, sodass die gesamte Nacht abgedeckt war und die Truppe trotzdem frisch in den morgigen Tag würde starten können, der sicherlich einige Arbeit von uns abverlangen würde. Jeder hatte dabei seinen Teil zu leisten und so musste ich auch die Wissenschaftler, Techniker und Mediziner zu Wachdiensten einteilen, wobei ich aber stets darauf achtete, sie immer mit einem Kameraden aus der Sicherheit oder einem meiner Leute zusammen zu stecken. So oft man mir auch sagte, dass alle Abteilungen der Flotte mit dem Umgang an der Waffe ausgebildet waren, so wenig wollte ich mich darauf im Moment verlassen. Entsprechend schrieb sich ein Schichtplan im Grunde beinahe von selbst und nur drei Personen nahm ich von diesem aus: Den Commander, da er sich als Kommandant die Zeit frei einteilen musste, um sich sowohl der Sicherheit dieser Basis als auch der möglichen Befreiung der Crew zu widmen, sowie Private Baker und mich. Wir hatten den Spezialauftrag zu erledigen, für den uns Verreuil gerade einmal vier Stunden gegeben hatte.

=/\= Kylata - am Rand von Ogacik - in der Nacht von Tag 3 auf Tag 4 =/\=

Nahe an die Stadt heran zu kommen, war nachts beinahe noch schwieriger als tagsüber. Zwar konnten wir die Deckung der Dunkelheit zu unserem Vorteil nutzen, doch fielen Gestalten außerhalb der Mauern um diese Zeit auch um ein Vielfaches rascher auf. Außerdem konnten wir es nicht wagen, in irgendeiner Form Licht zu machen, weswegen wir schon das Argo mit der Nachtsichtkamera gesteuert hatten und auch jetzt Restlichtverstärker auf den Augen hatten. Im Gegensatz zum Tag würden wir uns diesmal nicht offen in die Siedlung begeben. Stattdessen hatten Baker und ich einen präzisen Eingriff gegen eine Kommandoeinrichtung der Kazon vor, die dank ihrer Lage über dunkle Seitengassen zu erreichen war. Garantiert war uns ein Erfolg damit noch lange nicht, aber zumindest sah ich auf diese Weise eine Chance, dem Befehl des Geheimdienstlers Folge zu leisten. Immerhin hatten wir beinahe ein Drittel der vorgegebenen Zeit bereits mit der Fahrt hierher verschwendet.

Unter Zeitdruck mussten wir nun also in die äußeren Gebiete der Stadt schlüpfen, wo wir stets von Hausecke zu Hausecke huschend außer Sichtweite sämtlicher Einwohner blieben. Selbst ein kurzer Blick auf uns hätte jetzt jeden Einwohner aufmerksam werden lassen, da sich Kaylas mit legalen Absichten mit einiger Sicherheit nicht um diese Zeit in solchen Gassen herumtrieben, doch ein gewisses Risiko mussten wir eingehen, um an die gewünschten Informationen zu gelangen. Zumindest mit den erstaunlich gut funktionierenden Ohren konnte uns aber kein Einheimischer bemerken, da wir mit unserer Kommunikation per Handzeichen und dank unserer leisen Sohlen kaum lauter waren als der laue Sommerwind, der hier und da Staub und Müll aufwirbelte.

Diesem Umstand war es wohl auch zu verdanken, dass wir es tatsächlich schafften bis an den Rand eines hell erleuchteten Platzes zu kommen, auf dessen Stirnseite unser Ziel lag. Entdeckt worden waren wir wohl nicht, denn die Wachen standen in lässiger Haltung an der Türe und wirkten eher gelangweilt denn aufmerksam. Dennoch durften wir die Kazon angesichts ihrer Übermacht auf keinen Fall unterschätzen, weswegen ich zunächst versuchen wollte, mich von unserem jetzigen Versteck aus in die Einrichtung zu hacken. Baker hatte zu diesem Zweck eigens einen Tricorder modifizieren lassen, dessen Einsatz ich ihr jetzt stumm befahl. Das Display hatte sie entsprechend gedimmt, so dass es kaum noch Licht in die Umgebung abgab, doch beleuchtete es ihre Gesichtszüge immer noch genug, um die Frustration erkennen zu können. Offenbar funktionierte das installierte Programm nicht auf diese Entfernung und kurz darauf bestätigte ihr Kopfschütteln mir diese Vermutung.

Ich musste also einen anderen Weg finden, uns direkten Zugang zu dem Gebäude zu verschaffen, ohne dass uns die Wache vor der Tür bemerkte. Während ich aber noch dabei war, mir einen alternativen Plan zu überlegen, was insbesondere angesichts der taghellen Fläche zwischen uns und dem Ziel lag keine Kleinigkeit zu sein schien, tüftelte der Private bereits mit ihrem technischen Spielzeug an einer Lösung. Anstatt nämlich direkt die Systeme der Kazon zu hacken, was von hier aus quasi unmöglich war, schummelte sie sich in das Stromnetz der Stadt, das dank veralteter Technologie natürlich erheblich leichter zu infiltrieren war. Zumindest auf die oberflächliche Kontrollebene, die Sicherheitsabschaltungen bestimmter Bereiche veranlassen konnte, kam sie so ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Wie genau diese feindliche Übernahme von Computern funktionierte, hatte ich nie so ganz verstanden, aber dafür hatte ich ja unsere Pilotin.

Nur eine kurze Absprache per Gesten später drückte sie daher auf ein paar Knöpfe und augenblicklich wurde es stockfinster im gesamten Block. Für jeden normalen Bürger dieser Stadt würde es aussehen wie ein Stromausfall, doch die Kazon mit Zugriff auf das System würden eine Überlastung an einem bestimmten Knotenpunkt feststellen. Dieser lag so nah, dass sich die Wachen des Kommandopostens hoffentlich für zuständig erachteten, aber doch so weit von dieser Position weg, dass sie keine direkte Sichtlinie auf uns hatten, wenn wir ins Innere des ansonsten leeren Hauses schlüpfen würden. Wie sich zeigen sollte, hatten wir mit dieser Einschätzung tatsächlich genau ins Schwarze getroffen, denn nach einem kurzen Funkspruch an die beiden Bewaffneten an der Tür, nahmen diese ihre Waffen mit genervtem Blick in Anschlag und schlichen um die Ecke und außer Sicht.

Jetzt galt es, schnell zu sein. Ein schneller Sprint und wir waren auf der anderen Seite des Platzes. Jetzt musste ich nur noch das glücklicherweise extrem veraltete Schloss an der Türe knacken und schon standen wir in einem Raum voller Technologie, die eindeutig zu fortgeschritten für diesen Teil von Ogacik war. Die Kazon hatten sich Posten wie diese in den alten und ungenutzten Gebäuden eingerichtet, davon hatte mir Verreuil schon erzählt, und so machten wir uns gleich ans Werk. Es war immer wieder erstaunlich, wie viele Sicherheitsmaßnahmen sich einfach dadurch aushebeln ließen, dass man physischen Kontakt zu dem Computer hatte, in den man eindringen wollte. Entsprechend leicht war es jetzt für Baker, eine virtuelle Wanze in den Systemen zu hinterlassen, die uns alle Daten auf Abruf zur Verfügung stellen würde, ohne dass es jemals auffallen würde. Zumindest solange niemand auf die Idee kam, spezifisch nach einem solchen Verräter im eigenen Pelz zu suchen.

Insgesamt hatte dieser Eingriff nur wenige Sekunden gedauert, doch erwies sich selbst diese Zeit als beinahe zu lang. Kaum waren wir nämlich aus dem Raum gehetzt, wobei ich die Türe hinter mir wieder in die Verriegelung warf, und um die Ecke in Sicherheit gehetzt, tauchten auch schon die beiden Wachen wieder auf. Laut darüber schimpfend, dass diese primitive Technologie ständig diese albernen Macken hatte, bestätigten sie uns damit aber auch, dass unser Plan aufgegangen und wir nicht entdeckt worden waren. Jetzt mussten wir also nur noch den Rückweg zum Argo schaffen und konnten dann endlich zurück zum Commander, der sich natürlich über unseren Erfolg sehr freuen würde. Zwar hatte er jetzt immer noch keinen genauen Einblick in alle Geheimnisse des Gegners, doch immerhin würde er sich nun in den Computern des Kazon hier auf Kylata so frei bewegen, als wäre er selbst ein rangniedriger Soldat aus ihren Reihen. Damit hatte er deutlich mehr als zuvor und konnte hoffentlich einen besseren Plan ersinnen als es unser Captain getan hatte.
Captain Ellya Calder
alias
Sergeant Nathan Moreno, SFMC
Captain T'Kara, XO
Lieutenant Saavik Jones, DCTO
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