KYL – Log 17 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15265.1261
Personen: Verreuil, Icho, NPC (Bürgermeister der Stadt Orgacik), Kerit & Lukal (Kylas, Anführer des Wiederstandes in Ogacik), Ascari, (Kylas, Leiterin des Wiederstandes innerhalb der Anlage. Schwester von Kerit)
Wörter: 1528
<<>> Kylata – Ogacik – Nachmittag - Tag 4 <<>>
Nach der Mittagspause ging ich weiter meiner Arbeit nach. Auch der Bürgermeister der Stadt Ogacik und seine gefangenen Regierungsmitglieder kamen wieder aus dem weißen Bereich und verteilten sich, wir schon seit Wochen, auf ihre Arbeitsplätze. Man hatte sie so eingeteilt, das es ihnen unmöglich war miteinander zu sprechen, um sicher zu gehen, das sie nicht doch, trotz der Drohung ihre Familien qualvoll zu töten wenn sie nicht kooperieren, irgendetwas auszuheckten, das den Kazon schaden könnte.
Sie verhielten sich so wie früher, doch hatte sich etwas entscheidendes geändert. Nun wussten alle, das die Kazon ihre Familienmitglieder verschleppt und getötet hatten. Nur Stunden nachdem der Bürgermeister und seine Leute zugesagt hatten, zu tun was die Kazon wollten. Es war ihnen einfach zu lästig gewesen, diese weiter in Gefangenschaft zu halten, vor allem auch aus dem Grund, weil sie nicht wollten, das die Kylas mit bekamen, wie sie Angehörige des Volkes behandelten. Das die Kylas zwar technisch nicht hoch entwickelt, aber keinesfalls dumm waren, entging den Kazon in ihrer Überheblichkeit. Sie dachten, die Kylas wären so etwas wie etwas klügere Affen. Das war auch gut so.
Icho, der Bürgermeister und seine Leute standen nun also nicht mehr unter dem Druck, so zu tun als würden sie freiwillig und gerne für die Kazon arbeiten. Nun war es ein Vorteil, das sie über die Anlage verteilt waren. Sie begannen mit den Kylas offen zu sprechen, erzählten was die Kazon ihnen angetan hatten und wunderten sich, als sie merkten, das ein sehr hoher Anteil des Arbeiter bereits einer Widerstandsgruppe angehörten. Das es schon sehr gut organisierten Widerstand gab. Die Regierungsleute erzählten auch überall, sobald sie sicher waren, das es kein Spitzel war, das ich geholfen hatte. Das man mir vertrauen könnte, das ich sogar mein Leben riskiert hatte, um ihnen zu helfen. Inzwischen gab es innerhalb der Anlage ohnehin keinen Kylas mehr, der die Kazon nicht am liebsten auf direkten Weg in die Hölle schicken wollte. Zu viel hatten sie in den letzten Wochen erfahren und selbst erleben müssen. Die große Beliebtheit Ichos tat ein übriges.
Ich merkte das sehr schnell. Die Arbeiter sprachen anders mit mir. Sie waren offen mir gegenüber und erzählten mir, der Kylas aus einen entfernten Dorf, viele persönliche Geschichten, von der Zeit, als die Kazon kamen. Sie kamen als Freunde und versprachen wunderbare Dinge. Bis die Anlage hier stand und durch Energiezäune abgeschottet war, waren sie auch höflich. Sie brachten Maschinen, welche die Ernte wesentlich einfacher machte. Sie brachten Energie, mit der man die Nacht zum Tag machen konnte. Mit der man die Häuser in den kalten Nächten wärmen konnte, sie brachten Kommunikationsanlagen, mit deren Hilfe man Kontakt zu weit entfernten Kylas aufnehmen konnte. Ja, am Anfang waren alle begeistert.
Erst langsam änderte es sich. Die Kazon begannen nun zu fordern. Immer mehr wurden sie zu Herrschern und die Kylas zu Untergebenen. Schlimmer noch, zu Leibeigenen.
Das alles erfuhr ich, beim Behandeln von Arbeitern, die oft so taten als wären sie erschöpft, die aber in Wirklichkeit das Gespräch mit mir suchten. So erfuhr ich auch, wo das Hauptquartier des Wiederstandes war, und wer diesen organisierte. Sie begannen den Umstand zu nutzen, das ich mich relativ frei bewegen konnte und bald schon bat man mich immer öfter, Nachrichten von einem zum anderen zu tragen. So lernte ich viele kennen und sie kannten mich.
Ich stand gerade in einem der beiden Räume, in denen wir medizinische Hilfsmittel nachfassen konnten, als eine Kylas herein kam. Sie schloss hinter sich die Türe. Mit einem schnellen verstohlenen Blick auf mein getarntes Scannerarmband überzeugte ich mich routinemäßig davon, das wir hier gefahrlos reden konnten.
„Was kann ich für dich tun“?, fragte ich vorsichtig, denn bisher kannte ich diese Frau noch nicht. „Flüsternd erklärte sie: „Ich bin Ascari. Die Schwester von Kerit.“
Inzwischen wusste ich das Kerit zusammen mit ihrem Mann den Widerstand organisierte und so schaute ich sie neugierig an. Immer noch flüsternd fuhr sie fort: „Ich organisiere den Widerstand innerhalb der Anlage. Die Kazon setzen mich als Botin ein. Meine Aufgabe ist es, zwischen der Anlage und den Kazon HQ in der Stadt hin und her zu laufen, um zum Beispiel Proben zur Ansicht zu bringen, Nachschub an Medikamenten zu holen, und so weiter. Das hat den Vorteil, das ich jederzeit diese Anlage betreten und auch wieder verlassen kann. Wobei ich sehr genau kontrolliert werde, ob ich nichts hinein oder hinaus schmuggle. Was aber in meinem Kopf ist, können die Kazon nicht finden. Ich schmuggle Informationen“, erklärte sie grinsend.
Auch ich lächelte und sie sprach weiter. „Von Kerit weiß ich, das weitere Fremde auf den Planeten gekommen sind. Sie nennen sich Föderation. Diese Fremden sind Feinde der Kazon und wollen uns helfen. Bürgermeister Icho will dringend mit einem von ihnen reden.“
Nun war ich erstaunt. Leute aus dem Außenteam hatten sich offensichtlich zu erkennen gegeben. Das bedeutete entweder, das die Kazon sie erwischt und enttarnt hatten und diese Kylas mir eine Falle stellen wollte, oder dass, wahrscheinlich Verreuil, entschieden hatte, dem Widerstand zu trauen. Ich neigte dazu, letzteres zu glauben, denn die Frau wusste zu viel. Wäre sie eine Spitzel der Kazon, dann würden diese den Bürgermeister und seine Leute längst beseitigt haben. Der Widerstand wäre aufgeflogen und wir längst verraten. Kazon mit Bioscannern würden in der Anlage herumlaufen um uns zu finden.
Die Kylas schien zu bemerken das ich zögerte. „Ich habe viel von dir gehört“, erklärte sie. „Du bist erst seit zwei Tagen hier und hast uns mehr geholfen als viele, die schon Monate lang da sind. Du hast uns unseren geliebten Bürgermeister zurück gegeben. Du bist nicht aus dieser Stadt. Wer bist du?“
Während sie diese Sätze sprach hatte ich mich auf sie konzentriert. Ich war Schamanin und als solche hatte ich gelernt die Wahrheit zu sehen. Diese Frau strahlte Offenheit aus. Ich spürte nichts falsches an ihr. Das, zusammen mit den Informationen die sie hatte, veranlasste mich ihr zu glauben. Wenn sie gelogen hatte, würde ich sie töten.
„Pass auf die Türe auf“, sagte ich ruhig. Sie schaute mich mit großen Augen an, tat aber was ich sagte. Mit einer schnellen Handbewegung nahm ich meinen Kommunikator aus den Haaren in denen ich ihn verborgen hatte. Ich rief Verreuil. Nicht mit Worten, sondern über den eingebauten Mechanismus, der im Empfangsgerät nur ein leises, kaum hörbares, Summen auslöste.
Der Mann vom Geheimdienst meldete sich sofort.
„Verreuil hier. Was gibt es?“
Mit möglichst kurzen Sätzen berichtete ich ihm was ich hier erreicht hatte. Als ich die Geschichte des Bürgermeisters und seiner Leute erzählte, hörte ich ein aufgeregtes Murmeln. Verreuil war also nicht alleine.
Er schwieg kurz, als ich geendet hatte und ich konnte hören das er sich mit einigen Leuten unterhielt. Dann meldete er sich wieder: „Was Ascari sagt stimmt. Du kannst ihr vertrauen. Seid vorsichtig. Verreuil Ende.“
„Du bist also eine von ihnen?“ Diese Frage der Kylas war eher eine Feststellung und ich antwortete nur mit einem Nicken, während ich meinen Kommunikator wieder verstaute.
„Ich nehme an es sind noch mehr von euch hier. Sag mir aber keine Namen. Das ist sicherer“, erklärte sie und ich gab ihr recht.
„Du weist, das die Kazon viele von euch gefangen haben?“, fragte sie. „Diese Gefangenen sind in streng abgeriegelten und gesicherten Bereichen der Anlage. Wir haben erfahren, das man sie nicht besser behandelt als die dort Gefangenen Kylas.“
„Ja, ich weiß das und wenn wir Erfolg haben wollen, und die Kazon von diesem Planeten vertreiben wollen, so müssen wir einen Weg finden sie zu befreien“, antwortete ich nachdenklich.
Ascari stimmte zu und erklärte: „Wir sollten so bald als möglich losschlagen. Unsere Inoks sind bereit, den Beginn des Freiheitskampfes in alle Städte zu tragen.“
Nun war es an mir erstaunt zu sein. „Was sind Inoks“, fragte ich und Ascari grinste. „Etwas an das die Kazon niemals denken. Es sind fliegende Tiere, die fast alle hier als Haustiere halten. Diese Tiere fliegen immer und von überall nach Hause. Diese Eigenschaft verwenden wir schon seit Jahrhunderten, um wichtige Botschaften schnell zu versenden. Wir haben sogar Inoks Transportkarawanen. Diese transportieren Die Tiere von einer Stadt zur anderen. Der Widerstand beherbergt derzeit sehr viele dieser Tiere um schnell das Signal zum losschlagen zu geben.“
„Brieftauben“, murmelte ich und nun war es an Ascari mich fragend anzuschauen.
„Auch in der Föderation gibt es Vögel, die man dazu nutzte Nachrichten zu überbringen. Es wird auch heute noch gemacht, allerdings nur als Sport. Ein friedlicher Wettkampf, wer die schnellsten Brieftauben, so nennen wir sie, hat.“
Die Kylas erklärte mir noch, das sie nach der Arbeit am Ausgang auf mich warten würde. Sie würde mich dann zu ihrer Schwester bringen. Ich nickte zustimmend, nahm die medizinischen Vorräte und verließ mit ihr den Raum. Draußen wandte ich mich nach rechts zu den Fließbandhallen und sie ging nach links zu einem Lagerraum, in dem der Bürgermeister arbeitete.
So langsam begann das Ganze ein Plan zu werden. Meine Hoffnung, hier wieder lebend weg zu kommen, die seit ich vom Schicksal der Prophecy wusste sehr gering war, stieg wieder steil nach oben.
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- Jadzia_Bennet
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- Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:43
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”
Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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