NH – ULog 05 – Lt. Cmdr. Inola Deren – Cco - SD: 15300.1395

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Jadzia_Bennet
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Fr 11. Jul 2014, 12:58

NH – ULog 05 – Lt. Cmdr. Inola Deren – Cco - SD: 15300.1395


Personen: Admiral Arscosea Chakoty, Liana Deren (NPC)


Wörter: 1254


~|~ STA - Captains Yacht ~|~


Während des Fluges zu Bajor hatte ich Zeit nachzudenken. Arscosea hatte hatte mir einen Blick in seine Seele erlaubt und mir so geholfen zu verstehen. Ja, ich hatte heute etwas erlebt, das mich zutiefst verletzt hatte, aber das war schon in weite Ferne gerückt. Das was ich hier durch meinen Bruder bekommen hatte, wog alles bei weitem auf.
Er war seinen Weg gegangen und es war nicht immer ein einfacher Weg gewesen. Er hatte sich von Mutter lösen müssen um er selbst zu sein.
Es war aber nicht so, wie Mutter mir immer erzählt hatte. Niemals hatte er Betazed im Stich gelassen und auch niemals aufgehört Mutter zu lieben und das zu respektieren was sie in ihrem Leben erreicht hatte.

Ich war traurig darüber, das ich ihn erst jetzt kennen lernen durfte. Wie schön wäre es gewesen, nicht nur Mutter zu haben, die mich geformt hatte, sondern auch diesen wunderbaren großen Bruder, der einen Ausgleich geschaffen hätte. Der mir nicht alle Steine aus dem Weg geräumt hätte, sondern mir beigebracht hätte wie man sich selbst den Weg frei macht.
Ich war aber auch glücklich, denn nun war er da. Ich wusste in dem Augenblick, als er seine geistige Barriere fallen ließ und mir erlaubte seine Welt zu sehen, das ich heute einen Menschen gefunden hatte, der zu mir gehörte. Der für mich da sein würde und für den auch ich immer da sein wollte.

Viel zu schnell trafen wir auf Bajor ein. Ich hatte mich ursprünglich auf diese Feierlichkeiten gefreut, denn es war etwas ganz besonderes. Etwas, was man nicht alle Tage miterleben durfte, doch nun war diese Freunde in den Hintergrund getreten.
Es war noch immer schön hier zu sein, doch all das, was in den letzten Stunden passiert war, was mein Leben durcheinander gewirbelt hatte, beeindruckte mich viel mehr.

Mutter hatte mich sofort als sie mich sah, an ihre Seite gerufen und, als ich ihr in Gedanken zu verstehen gab, das ich an der Seite meines Bruders bleiben würde, damit begonnen mich telepathisch mit Fragen zu bombardieren.
„Was hat er gesagt? Wo wart ihr? Warum bist du mit ihm gegangen und nicht bei deiner Mutter geblieben? Hat er gesagt, das ich eine schlechte Mutter bin?“
„Bitte Mutter“, antwortete ich auf dem selben Weg. „Lass uns die Zeremonie genießen. Wir reden dann auf dem Heimflug.“
So ruhig und bestimmt hatte ich noch nie mit ihr kommuniziert. Ich blieb höflich und ich öffnete auch meine Gedankenblockade, zumindest oberflächlich, so wie ich es immer in ihrer Gegenwart tat. Sie war eine ganz gute Telepathin, doch sie konnte nur lesen was man bewusst dachte. Sie konnte nicht, wie ich, in die Tiefen eines Geistes eindringen. Dort wo die verborgenen Gedanken waren, die Erinnerungen und das Unbewusste. Sie konnte nicht merken, das ich das was wichtig war vor ihr verbarg. Schon immer verborgen hatte. An der Oberfläche meiner Gedanken las sie, das alles in Ordnung war und so war sie zufrieden.

Die Zeremonie war prunkvoll und sehr emotional. Die neue Premierministerin war eine faszinierende Frau mit einer sehr starken Ausstrahlung. Gerne hätte ich mich mit ihr unterhalten, doch natürlich hatte sie so viele Würdenträger um sich, so das ich ihr nur von Weitem zusehen konnte, wie sie mit allen ein paar Worte wechselte.
Sie hatte sogar die Nerven über 10 Minuten Mutter zuzuhören, die ihr versicherte wie sehr sie sie schätzte und das sie schon immer gewusst hatte, das Nerys die einzig richtige für dieses Amt wäre.

„Fliegst du mit mir zurück Schwesterherz oder bleibst du noch bei Mutter ?“ Chakoty war, ohne das ich es merkte, neben mich getreten und stellte diese Frage. Wie gerne hätte ich ja gesagt. Wir hatten so viel Zeit verloren, so das ich nun das Bedürfnis hatte mit ihm zu reden. Seinen Geschichten zu lauschen, von seiner anderen Seite, den indianischen Wurzeln seines Vaters, zu erfahren und von seiner Kindheit zu hören. Doch ich hatte Mutter versprochen mit ihr zurück zu fliegen.

Ich lächelte ihn an. „Wenn es dir nichts ausmacht würde ich noch gern bei Mutter bleiben und mit ihr zurück fliegen zur G-001. Wir haben da noch etwas zu klären,“ sagte ich und fügte in Gedanken hinzu: „Danke!“

Er verstand. Wusste, ohne das ich viel erklären musste, wofür dieses Danke war. Er war nicht nur in mein Leben gekommen, sondern hatte mir auch erlaubt in seines einzutreten.


~|~ Daquiris – eines der Schiffe Liana Derens ~|~


Ich saß auf der bequemen Couch in Mutters Wohnraum. Nun also musste ich auf ihre Fragen antworten und das tat ich auch.
„Ich musste mit Arscosea mit gehen, weil er es mir befohlen hat. Ich bin Lieutenent Commander und er ist Admiral. Da gibt es keine Überlegung und keine Diskussionen. Das weist du aber auch“.
Mutter schüttelte den Kopf und erklärte: „Ich glaube nicht, das er dich degradiert, oder seine Schwester aus der Flotte geworfen hätte. Du bist mein Kind und musst dir von keinem etwas befehlen lassen.“
„Außer von dir“, sagte ich und lächelte.
„Natürlich. Du bist meine Tochter und du weist das ich es immer gut mit dir meine.“
„Ja Mutter“, antwortete ich sanft, doch dieses Mal beließ ich es nicht bei diesen Worten. „Ich weis, das du das Beste für mich willst. Das Beste aus deiner Sicht und dafür liebe ich dich. Bis heute bin ich deinen Weg gegangen. Aber so langsam muss ich auch den meinen gehen.“

„Willst du etwa so werden wie mein Sohn? Hat er dich so beeinflusst“, rief sie, doch ich schüttelte den Kopf. „Nein Mutter, das hat er nicht. Im Gegenteil. Er hat Respekt vor vielen Dingen die du bisher geleistet hast und auch er liebt dich. Ich will ja auch nicht seinen Weg gehen. Versuche mich zu verstehen. Ich bin deine Tochter. Ich liebe dich, aber ich muss meinen eigenen Weg finden. Nicht deinen und nicht den von Arscosea. Aber ich brauche euch beide. Ich werde oft an Kreuzungen kommen und nicht wissen wohin ich gehen soll. Es werden Berge kommen, die ich nur schwer bewältigen werde. Es werden reißende Flüsse zu überqueren sein, in denen ich versinken kann. Ich werde immer wieder zu euch kommen und um Rat und Hilfe bitten. Ich werde euch zuhören, auf euren Rat vertrauen, aber dennoch selbst entscheiden was ich mache.“

Schweigend, und das war selten bei ihr, hatte sie mir zugehört. Ich las in ihren Gedanken Angst und zum ersten mal in meinem Leben war sie nicht die übermächtige Frau, sondern eine Mutter, die fürchtete ihr Kind zu verlieren. Ich setze mich zu ihr und legte meinen Kopf an ihre Schulter.
„Ich werde immer deine Tochter sein und ich bin stolz auf dich. Kurz umarmte sie mich und ich spürte zum ersten mal, das auch sie verletzlich war.

Schnell ging dieser Augenblick vorbei. Sie stand auf, räusperte sich und erklärte dann in gewohnter Manier: „Wir sind gleich da. Ich werde einige Wochen auf Betazed weilen. Es wäre schön, wenn du mich dort besuchen könntest. Du hast ein wenig zugenommen und ich denke, wir werden dich neu einkleiden müssen.“

Ich lachte. Das war Mutter. Sie würde sich nie ändern. Sie war Drei Sterne Botschafterin Liana Deren. Eine schwierige, komplizierte, oft nervige Frau, die ich dennoch von ganzem Herzen liebte. Und nun hatte ich einen weiteren Menschen, der zu mir gehörte. Einen wunderbaren Bruder, an dessen Seite ich lernen würde, Berge ohne Sänfte zu überwinden, Steine mit eigenen Händen aus dem Weg zu räumen und Flüsse ohne Luxusyacht sicher zu überqueren.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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