RPG Schreiben – Log 02 - S'anra ni'Lianh t'Rhynne - 15313.0325
Personen: Jera Jade, Kihai N'Vek (NPC), Sharien (NPC) erwähnt
Wörter: 3726
~~~ Holodeck, Tag 4 ~~~
Ich hatte die Zeit genutzt und hatte etwas Entfernung zwischen Jade und mich gebracht. Noch immer war ich sauer auf mich. Warum hatte ich bitte nicht daran gedacht das die Starbase den neusten und modernsten Stand der Technik hatte. Immerhin wurde immer wieder betont wie fortschrittlich Starbase G-001 NEW HOPE war. Das war doch wirklich nen dämlicher Anfängerfehler. Verdammter Mist. Damit müsste ich Jade direkt erwischen. Wenn die Sicherheitsprotokolle aktiv waren, hieß das für mich, auch wenn ich keine wirklichen Verletzungen durch Gegenstände verursachen konnte, da diese simuliert wurden so konnte ich aber meine Hände nutzen um ihr weh zu tun. Gut dann musste ich sie eben reizen, sie in die Wut treiben und mir ihr Spielen. Wenn sie ihre Kräfte ausgehen würde dann musste ich sie eben mit eigenen Händen erwürgen. Das würde meinen Plan etwas ausweiten aber es war machbar. Natürlich nur wenn nichts mehr schiefging.
Ich rannte weiter durch die Eislandschaft, wohl wissend das Jade meiner Fußspur folgen konnte, wie ein Wolf die Fährte seiner Beute mit der Nase aufspüren konnte. In der Ferne sah ich etwas, das sich als Berge entpuppen konnte, doch bevor ich genauer erkennen konnte was sich in der Ferne auftat verschwamm die Welt und deutete einen Wechsel an. Ich hörte Jades Stimme die ihren Unmut über den Wechsel zum Ausdruck brachte. Ich konnte nicht anders und lachte. Es war doch zu amüsant wie sie sich Beschwerte. Ich wusste welches Szenario geladen wurde, bereits bevor die ersten Bäume auftauchten, ein tiefer Dschungel. Die Vögel, welche nun kreischend über unseren Köpfen hinwegflogen hatten es mir verraten. Die Geräuschkulisse eines dichten, unbewohnten Urwald war einzigartig. In der Ferne konnte man ein Tosen hören, wie das ferne Grollen eines Gewitters. Doch in diesem Fall war es kein Gewitter sondern ein riesiger Wasserfall.
Ich steuerte eine Baumgruppe an und hielt mich versteckt. Jade hingegen begann zu reden. Sie schien ein großes Bedürfnis nach Kommunikation zu haben und ihre Flucht schien ihr Gehirn vernebelt zu haben. Und es ärgerte mich das sie erkannt hatte das meine Fallen nutzlos waren. Ich ließ mich von ihrem spottenden Unterton reizen. Was wusste sie schon? Jade hatte sich nicht gestellt sie war geflohen sobald sich ihr die Möglichkeit bot. Ich hörte ihre Stimme und ihre Schritt die Näher kamen. Eine Liane hing von einem der riesigen Bäume und ich grinste. „Alles gute kommt von oben.“ flüsterte ich und hangelte mich an der Liane hoch. Um meine Tarnung aufrecht zu halten sprach ich weiter mit Jade. Sie reizte mich wirklich aber wenn sie glaube so die Oberhand zu gewinnen, irrte sie gewaltig. Nein, nicht mit mir. Ich schwieg und als sie unter meinem Ast stand sprang ich runter und griff sie an.
Ich verfehlte sie knapp und sie konnte ausweichen. Dafür erwischte sie mich während sie redete. Oh wie mir ihr Gerede auf die Nerven ging. Meine Wut an ihr Auslassen? Das konnte sie zu gerne haben. Es wäre mir jedoch sehr viel lieber wenn sie schwieg, aber sie dachte gar nicht erst dran. Diese herablassende Art. Verdammt noch mal jeder wusste dass Sharien ein gottverdammtes Arschloch war dessen Worte noch weniger Inhalt hatte als ein Stück Pappmaschee. Das hatte bisher jeder festgestellt der das „Vergnügen“ hatte Sharien kennen zu lernen und es überlebte. Anstatt mich auf ihre Diskussion einzulassen ging ich zum Angriff über. Die war stolz ein Halbblut, ein Bastard zu sein? Oh und wie ihre Flucht ihr Gehirn vernebelt hatte. Jade war jedoch besser in Form als ich angenommen hatte, jedenfalls was das kämpferische anging und so gelang es ihr meinen Arm auf den Rücken zu biegen. Ich hatte angenommen das sie mir den Arm brechen würde, aber sie tat es nicht. Im Gegenteil, sie hielt mir eine Standpauke und redete auf mich ein, gab mir einen Stoß und ging zurück.
Ich starrte sie einen Moment an und wischte mein Blut weg, welches aus meiner Nase rann. Wollte die echt nur reden? Hallo? Ich habe ihr doch erklärt um was es hier ging. Nicht um ihre Vergangenheit, die kannte ich zu gut. Es ging verdammt noch mal um mich. Ich wollte sie umbringen. Ich wollte sie Leiden sehen. Verdammt noch mal ja ich wollte das sie um Gnade winselte und war tat sie? REDEN?!
Ich brauchte einen Moment um Worte zu finden, die Situation grade war einfach … nicht wahr. Also wenn sie immer so reagierte wunderte mich das gar nicht das sie in der Sternenflotte aufgenommen worden war. Diese Regelgeile Organisation und immer auf Frieden ausgerichtete Verein... ja ich verstand nun warum Jade hier Zuflucht gefunden hatte. Sie passte wie der berühmte Arsch auf einen Eimer in diesen Zusammenschluss aus redenden Idioten.
„Stolz ein Halbblut zu sein? Wie kannst du nur.“, meine Stimme hatte einen mitleidigen Ton angenommen. Du bist eine Schande für unser Volk. Es ist verdammt richtig gewesen, dass dein Vater entschied du musst verschwinden.“, sagte ich und schüttelte den Kopf. Was für eine Verschwendung, denn eins musste ich ihr lassen. Sie konnte Kämpfen. Mir kam eine Idee. Warum nicht Spaß haben? Wenn ich sie schon nicht umbringen konnte. .. aber eins konnte ich. Sie leiden lassen. Mein Mund verzog sich zu einem spöttischen Grinsen.
„Du willst also reden ja?“, fragte ich sie erneut und musterte sie. Ihr Körper war angespannt und bereit einen Angriff abzuwehren würde ich sie nun angreifen. Sie hatte einige Meter zwischen uns gebracht und sie schwieg. Das war auch recht. Ich zitierte ihre Worte.
„In der Sprache der Menschen ist keine Antwort auch eine Antwort.“, meine Stimme klang jedoch ätzend. „Machen wir einen Wettstreit. Gewinnst du, höre ich dir zu und entscheide dann ob ich dich umbringe oder dich leben lasse. Gewinne ich, so wird es mir um so mehr Freude machen dich leidend umzubringen.“
Jade stand noch immer da aber es schien hinter ihrer Stirn zu arbeiten. „Du hast keine Wahl. Das Holodeck ist den ganzen Tag gebucht. Du wirst hier nicht raus kommen.“, ich grinste und sah sie weiter an. Ihr Kopf schien noch immer zu arbeiten, aber ich hatte keine Lust auf eine Antwort zu warten.
„Nun ich werde das als Ja. Meine Regeln kennst du ja. Also, versuch dein Glück und areinnye´n – hnah.“ Mit diesen Worten drehte ich mich zum zweiten Mal während unserer Holodeckbegegnung um und rannte los. Mein Vorteil war die Ortskenntnis. Immerhin hatte ich das Programm entworfen. Es fiel mir nicht schwer mich durch das dichte Gewirr aus Bäumen, Lianen und anderen Schlingpflanzen zu zurechtzufinden. Dennoch musste ich aufpassen. Ich war mir sicher das Jade langsam ihre Starre überwunden hatte und sich bereits Gedanken machte, wie sie mich am besten Unschädlich machen konnte. Ich musste auf das nächste Szenario hoffen und etwas Glück haben. Die genaue Dauer war auch mir nicht bekannt. Diese Einstellung war absolut variabel. Aber ich konnte die Zeit nutzen.
Ich sah mich um und entdeckte in der Nähe einen Baum der von mehreren Lianen grade zu befallen wurde. Flink nutzte ich die Pflanzen als Leiter und schwang mich in die Höhe. Ich achtete dabei immer auf meine Bewegungen. Erstens um keinen Laut zu machen um Jade nicht zu verraten wo ich war, zum anderen musste ich vorsichtig sein, die Äste konnten jederzeit abbrechen und auf den Boden landen, womöglich von ihrer Nase, nein das wollte ich beim besten Willen nicht. Als ich die oberen Äste erreicht hatte und mich vergewissert hatte das ich von unten nicht durch einen Blick entdeckt werden konnte begann ich einige Lianen um mich herum zu sammeln. Ich suchte möglichst lange Stränge und entfernte die Blätter sorgfältig. In meiner Hosentasche hatte ich den scharfen Stein aus dem verlassenen Dorf. Dieser würde mir auch jetzt gute Dienste leisten. Ich konnte Jade damit nicht verletzten, auch nicht mit dem was ich gedachte zu basteln, aber ich konnte sie damit festhalten.
Ich nahm den Stein und behandelte mit die Stränge der Lianenstücke und raute die Oberfläche etwas an. Das würde mir das bearbeiten erleichtern. Das schwüle und immerfeuchte Klima half mir in diesem Fall ebenfalls. Die Stränge waren feucht und nach der Behandlung mit dem Stein hatten sie eine leicht schleimige Konsistenz. Vorsichtig begann ich die Stränge der Länge nach aufzubrechen, in möglichst vier gleichgroße Teile. Im Inneren fand ich, unter der Rinde die Fasern die ich für Seile brauchen würde. Vorsichtig holte ich die Fasern aus der Rinde und legte sie sorgfältig auf mein Bein. Dann nahm ich ich Fasern fest zwischen Daumen und Zeigefinger beider Hände und begann die Enden der Fasern zu verdrehen. Immer wieder setzte ich die Spannung der Fasern etwas herab um eine kleine Schlaufe zu bilden. Die Schlaufe nahm ich zwischen Daumen und Zeigefinger und begann und begann die Fasern zu einem Seil zu drehen. Abwechselnd drehte ich die Fasern in entgegensetzte Richtungen und arbeitet immer mehr Fasern ein bis sich ein Seil bildete das immer länger wurde. Sorgfältig prüfte ich meine Arbeit und nickte zufrieden. Das Seil war gleichmäßig und die Fasern waren fest und doch elastisch. Damit konnte ich Jade eine Weile festhalten. Ich fertigte mir noch ein Seil. Zur Sicherheit.
Nachdem ich meine Seile zusammengerollt hatte und quer über meine Schulter geworfen hatte blickte ich durch das Blätterdach. Von Jade war keine Spur, aber ich sollte langsam von den Bäumen runter kommen, sonst würde ich etwas unsanft landen, sollte sich das Holodeck sich wieder verwandeln. Ich wartete noch einige Sekunden und kletterte den Baum langsam wieder runter, aufmerksam und konzentriert. Zum Glück war Jade nicht in der Nähe, oder sie zeigte sich nicht. Ich sah mich um und lief vorsichtig weiter. Am Boden entdeckte ich etwas das mich grinsen ließ. Oh das würde ein Spaß werden. Lautlos schob ich etwas Laub zu beiden Seiten des Weges zusammen. Eine sichtbare Falle. Ich lauschte. Kein auffälliges Geräusch. Der Boden war trocken und würde mir helfen, den Plan umzusetzen. Ich sah mich erneut um. Ganz in der Nähe glitzerte etwas im Sonnenlicht. Wasser. Sehr gut. Das machte meinen Plan nur noch perfider. Lautlos schlich ich los zum Wasser und sah mich um. Ich entdecke eine große Blüte mit einem breiten Kelch. Genau das was ich brauchte. Vorsichtig schlug ich mit einem Ast die Blüte vom Baum. Dann entfernte ich mit einem Ast die Blütenblätter und nahm die Staubblätter raus. Es blieb nur eine Art Becher fast schon ein natürlicher Eimer. Ich trennte ein Stück von meinem Seil ab und füllte den Kelch mit Wasser und band das Ende oben zusammen. Dann schlich ich wieder, nachdem ich mich vergewissert hatte, das keine Geräusche das Nähern von Jade ankündigten, zurück zu meinen Fallen.
In der Nähe hörte ich ein Knacken von Ästen. Gut sie war in der Nähe, dem Geräusch nach war sie jedoch noch weiter weg. Ich verharrte und lauschte weiter. Sie schien sich langsam zu bewegen vorsichtig und bedacht wenig Geräusche zu machen. Dann sah ich ihren Schatten, sie war doch näher als gedacht. Aufmerksam beobachtete ich sie. Sie entdeckte die Laubhaufen, die knapp den Boden bedeckten, natürlich sofort. „Für wie dämlich hält die mich?“, murmelte sie sehr leise und machte einen Bogen um die Haufen. Mein Grinsen wurde breiter. Sie war in meine Falle getappt. Neben den Laubhaufen war Treibsand und genau in diesen war sie geraten. Aus Reflex wehrte sie sich, was sie nur tiefer in die Falle sinken ließ. Ich wartete einige Minuten. Sie sank fast bis zu den Hüften in das Loch.
„Für ziemlich dämlich.“, grinste ich und trat aus meinem Versteck. Jade schwieg.
„Oh Reden ist Silber, schweigen ist Gold, wie niedlich.“, spottete ich und zückte meinen Wasserbehälter. Über dem Treibsandloch war ein schmaler Ast mit einer Liane. Ich löste die Liane, band den Behälter dran und stach mit dem Fingernagel ein kleines Loch hinein. Dann fixierte ich den nun tropfenden Behälter über ihrem Kopf an dem Ast. Die Wassertropfen trafen nun in unregelmäßigen Abständen ihren Kopf.
„Mein Geschenk für dich.“
Mit diesen Worten verschwand ich wieder ins Dickicht und ließ sie zurück. Diesmal schlenderte ich durch den Wald. Sie konnte sich befreien wenn sie aufmerksam war. Oder das Holodeck die nächste Welt lud. Wann das war, das wusste ich nicht. Es konnte jetzt sein oder auch erst in einigen Minuten. Was ich wusste war das jede Welt nicht mehr als 2 Stunden anhielt. Ich folgte dem Geräusch des Wasserfalls und war bester Dinge. Ich sprang über einen Baumstamm doch als meine Füße den Boden wieder berührten baute sich eine neue Welt auf.
Dieses Mal war es jedoch anders als sonst. Es war, als würde sich die Luft um mich herum verändern, schwerer und zäher werden aber gleichzeitig von einem feinen, fast unmerklichen Vibrieren durchzogen. Ich sah mich um und im nächsten Moment fühlte ich, wie die Luft und dieser ganze, warme Tag wieder genauso normal waren, wie auch zuvor. Vermutlich hatte ich mir diese Veränderung der Luft nur eingebildet. Hatte mein Verstand mir einen Streich gespielt? Oder hatte ihre Worte mich wirklich so verwirrt? Ich wusste es nicht und die Landschaft baute sich nur schwer auf. Eine Fehlfunktion im Holodeck? Nein es war dunkel. Und die Gitter des Holodecks waren nicht zu sehen, also lief die Simulation noch, aber der Landschaftsaufbau stockte.
Wieder schien sich die Luft in eine schwingende, Gallert-artige Masse zu verwandeln. Mein Atem ging schwer. Das war nicht normal. Ein kühler Luftzug streifte mein Gesicht und ließ mich frösteln. Ich schloss die Augen atmete tief durch. Dann öffnete ich die Augen wieder und weitete sie vor Erstaunen und Entsetzen, Furcht und Neugier und ungläubiger Faszination.
Denn ich blickte in einen schier endlosen, dunklen Gang, der offenbar abschüssig war und sich in der Ferne verlor. Der Boden war sandig, machte jedoch einen festen Eindruck und die Wände des Ganges bestanden aus grob behauenen, aufeinander geschichteten Steinblöcken, die sich nach oben hin zueinander neigten und ein ovales Gewölbe formten. Die Wände schienen feucht und bemoost zu sein. Sicher alt und lange nicht berührt. Ich verstand nichts und starrte wie in Trance in die Höhle. Gelähmt stand ich endlose Augenblicke jeglicher Regung unfähig da. Ich erinnerte mich nicht an diese Szenario und runzelte die Stirn, doch dann fiel es mir wieder ein. Diese Höhle war ein Prototyp gewesen. Ich hatte sie wahrscheinlich vergessen zu löschen. Nun musste ich doch aufpassen, diesmal hatte ich den Vorteil des Wissens nicht. Diese Welt konnte alles bieten.
Nach einigen Sekunden, in denen ich mich erinnert hatte, schüttelte ich meine Lähmung ab und atmete tief durch. Gut, stehen zu bleiben würde Jade helfen mich zu kriegen also sah ich wieder in diesen dunklen, schier endlosen Gang. Ich ging ein paar Schritte und überlegte, was mich erwarten könnte. Schalt mich dann selbst und mahnte mich zur Selbstbeherrschung. Es war dem ganzen auch etwas positives Abzugewinnen. Ich musste selbst aufpassen und mich anstrengen. Eine gute Abwechslung und ein gutes Training.
Langsam setzte ich einen Fuß auf den Boden des Ganges. Der Sand knirschte unter meinen Schuhen. Schritt um Schritt, Meter für Meter suchte ich mir einen Weg tiefer in die Dunkelheit. Es ging abwärts also stützte ich mich an der Wand ab. Die Luft war kühl und feucht. Nach einigen Schritten konnte ich kaum noch die steinerne Wand erkennen, als würde das Licht des Tages, welches durch den Höhleneingang drang, schnell verschluckt. Nach einigen Augenblicken hatte ich mich allerdings schon an das Dunkel gewöhnt und bemerkte, dass es nicht vollkommen finster um mich herum war. Ich konnte immer noch kaum etwas sehen, aber es war nicht finster. Wie es Jade nun erging? Hatte sie die Höhle gefunden oder war sie schon tiefer vorgedrungen? Ich musste vorsichtig sein. Hinter jeder Kurve konnte die Gefahr lauern. Meine Nerven waren bis zum äußersten gespannt und meine Haut brannte förmlich vor Spannung.
Der Gang schien von einem diffusen, grauen Licht durchströmt zu werden, dass mir die Möglichkeit verschaffte, mich wieder zu orientieren. Ich blickte mich um und konnte dennoch nichts erkennen. Vor mir ging der Gang immer weiter geradeaus ohne sein Ende zu offenbaren und zog mich geradezu magisch an und schien mir zu sagen, ich solle ihm folgen. Und ich tat es.
Zuerst unsicheren Schrittes, zögernd, jederzeit ein Hindernis erwartend. Aber der Weg war gerade und führte gleichmäßig in die Tiefe. Von Zeit zu Zeit berührte ich mit den Händen die Wände, gleichsam ein Gefühl des Alleinseins wegwischend. Die groben Steine waren glatt und ein wenig feucht von der kühlen Luft. Ich ging weiter und weiter, tiefer und tiefer und konnte lange Zeit kein Ende des Weges entdecken. Einige Male erwog ich umzukehren, doch ich spürte eine unbändige Neugier in mir und fühlte, dass dieser Gang mich womöglich weiter bringen konnte, als ich es mir auch nur vorstellen konnte. Das ich mich in einem Wettkampf befand war für den Moment vergessen. Aus dem Sandboden wurde eine feste Schicht. Ich bückte mich und ließ meine Hand über den Boden gleiten. Er war feucht, glatt aber eiskalt. Es war irgend eine Art von Gestein. Kein Sand mehr.
Nach einer scheinbaren Ewigkeit erkannte ich in weiter Ferne einen Lichtfleck. Eine Täuschung? Vielleicht würde ich dort auf das Ende des Ganges stoßen. Als ich endlich näher kam erkannte ich, dass sich der Gang hier weitete und in einen großen Hohlraum aufging, einem Gewölbe ähnlich, groß wie eine Kathedrale. Ich konnte die Wände des Raumes kaum erahnen und sie schienen sich in irgendeiner Art und Weise, die mir unverständlich war, zu bewegen. Die Luft war erfüllt von einem gleichmäßigen, leisen schwirren, dem gedämpften Zirpen Milliarden von Grillen nicht unähnlich. Bald hatten sich meine Augen an das diffuse, gelbliche Licht, das den Raum erfüllte, gewöhnt und ich entdeckte auch die Lichtquelle, von der es ausging. Die Steine der Wand selbst schienen zu leben und sandten permanent ein schwaches gelbliches Licht aus. Ich sah mich um. Erst jetzt kam mir in den Sinn das auch meine Feindin von dem Licht angezogen werden konnte. Ich musste vorsichtig sein. Aufmerksam, an die Wand gedrückt versuchte ich etwas in dem Gewölbe wahrzunehmen. Außer den Wänden schien hier nichts zu sein. Neugierig besah ich mir einen der leuchtenden Steinen an und entdeckte das er von einer Art Moos überwuchert war, welches leuchtete. Interessant, so was hatte ich bisher nie gesehen. Erst jetzt kam mir unser Wettkampf wieder in den Sinn und ich war froh das hier, wo es heller war kein Sandboden mehr war, denn meine Fußabdrücke hätten Jade verraten wo ich war.
Ein Geräusch ließ mich hinter einen der vielen Steinen, die in verschiedenen Größen im Gewölbe verteilt waren, huschen. Ich hörte Schritte. Das musste Jade sein, da war ich mir sicher. Ich tastete nach meinem Seil und duckte mich tiefer hinter meinem Versteck. Lange musste ich nicht warten bis meine Kontrahentin den großen Raum betrat und sich aufmerksam umsah. Ihre Augen waren vor Erstaunen geweitet. Kein Wunder, mir ging es nicht anders. Dieser Raum war etwas besonderes und einzigartiges. Es war meine Chance Jade zu überwältigen. Ich wartete bis sie an meinem Fels vorbei kam, streckte dann blitzschnell meinen Fuß aus und sie stolperte drüber. Noch während sie fiel warf mich mich auf ihren Rücken, und zog ihre Arme auf den Rücken. Mit meinem Seil fesselte ich ihre Hände zusammen grinste breit. Der Überraschungseffekt stand definitiv auf meiner Seite.
„Oh was ist mir da denn ins Netz gegangen.“ spottete ich. Sie versuchte sich aus den Fesseln zu befreien, schaffte es aber nicht. Ich lachte boshaft.
„Du wirst mich nicht klein kriegen.“, knurrte sie und zog immer noch an ihren Fesseln, warf sich dann aber herum und schaffte es mit ihren Füßen die meinen unter meinem Körper wegzuziehen so das ich unsanft auf ihren Knie landete. Es brach nicht aber sie würde einen schönen grünen Fleck behalten, soviel war sicher. Jade nutzte den Augenblick und bekam mit dem Mund meinen Oberarm zu fassen und biss rein.
„AUA ...“, schrie ich, verpasste ihr eine schallende Ohrfeige und sprang, mir den Oberarm reibend auf. Der Arm tat weh denn sie hatte ganz schön fest zugelangt. War sie ein Vampir oder was? Ich knurrte.
„Du hast dich also entschlossen zu Kämpfen ja?“, ich grinste sie von oben herab an.
„Kämpfen? Was bleibt mir schon für eine Wahl? Und damit du es weißt, ich werde gewinnen und dich schon überzeugen, dass ich recht habe.“, ihre Stimme klang eine Spur zu arrogant. In ihrer Situation war sie ziemlich selbstsicher, oder spielte es.
„Ach? Meinst du? Deine Reden lassen mich kalt, aber ich habe noch eine kleine Überraschung für dich.“, meine Worte waren nun kalt. Ich hoffte das mein Glück mich jetzt nicht verließ. Meine Faust schnellte vor und verpasste ihr einen Kinnhaken der ihren Kopf zurückfliegen ließ. Diese Zeit nutzte ich um auch ihre Beine zusammenzubinden. Nochmal würde sie mich nicht zu Boden schicken.
„Und willst du mich nun umbringen?“, fragte Jade unbeeindruckt. Ich musste grinsen. Sie war nicht so leicht zu beeindrucken, das stand fest.
„Vielleicht, aber vielleicht auch nicht. Ich dachte ich schau mal wie gut du so schwimmen kannst. Oder … wer weiß.“, ich grinste sie an.
In diesen Moment änderte sich das Holodeck erneut und wir befanden uns in einem kleinen Raum. Das Licht war gedämpft und es roch nach Blut, Urin und Angst. Ich kannte diesen Raum nicht aber als eine Stimme erklang wusste ich wo wir waren. Wir waren in Kihai N'Veks Arbeitsbereich. Ich drehte mich um und blickte in sein Gesicht. Der Mann vor mir war einer der besten und verhasstesten Personen auf ganz Romulus. Der persönliche Folterknecht von Sharien. Sein Motto... „Ich bringe jeden zum Sprechen.“
„S'rana, was hast du mir denn da schönes gebracht.“ Jades Augen weiteren sich vor Angst.
„Ein Geschenk, werter Kihai.“, sagte ich und sah weiter auf Jade, sie schien wie gelähmt.
„Oh das sehe ich. Aber sei so frei und nimm ihr die Fesseln ab, ich fange mir meine Opfer gerne selbst.“
Ich nickte und nahm Jade die Fesseln ab. Meine Seile wickelte ich wieder zusammen und warf sie über meine Schultern. Wer weiß ob ich sie später nochmal brauchen konnte.
„Geh jetzt und lass mich allein.“, seine Stimme klang kalt aber doch hörte ich eine gewisse Vorfreude. Ich nickte und verließ den Raum. Klar er konnte Jade nicht verletzten aber das war auch nicht nötig. Sie hatte Angst das konnte ich deutlich sehen und auch Angst war eine Art von Schmerz.
-tbc-
RPG Schreiben: Log 02 -S'anra ni'Lianh t'Rhynne- 15313.0325
Moderatoren: Chakoty, Oberkommando
Riana Seymore


Supervisior


Supervisior
schreibt außerdem:
Lieutenant Commander Orianna Jones - Wissenschaft -
Lieutenant Commander Damian Desean - Sicherheit -
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Commodore Kami
Spielleitung Starbase G001 New Hope
Ich weiß das die Stimmen in meinem Kopf nicht real sind, aber sie haben so wahnsinnig geile Ideen!!!!