NH – Log 05 – Lt. Cmdr Akirana Yavapai – MED - SD: 15317.1620
Personen: Doktor MacAran (erwähnt), Captain Quinn, Licille Walker, Faedre Delavere
Wörter: 1761
<<>> Hauptkrankenstation – Deck 349-350 – Büro CMO - Tag 4 - Morgens <<>>
Da der Abend der Casinoeröffnung sehr lange war, hatte ich nicht viel geschlafen. Dennoch saß ich schon um 7 Uhr wieder in meinem Büro, da ich noch einiges zu erledigen hatte.
Doktor MacAran hatte mir eine lange Liste an Materialien geschickt, welche sie für die Neugestaltung der Kinderstation benötigte. Dabei war auch ein Plan, was sie alles machen wollte. Mir gefiel das Engagement dieser Frau sehr gut und auch die vielen guten Ideen, welche sie für eine freundliche und für Kinder angepasste Umgebung hatte, fanden allesamt meine Zustimmung.
Nachdem ich die Liste kurz durchgesehen hatte, genehmigte ich die Zuweisung der erforderlichen Materialien und erteilte auch die Erlaubnis, die gewünschten Handwerker anzufordern.
Als nächstes nahm ich mir die Berichte der vergangenen Nacht vor.
Wie zu erwarten hatte es einige Vorfälle mit betrunkenen Personen gegeben. Diese gab es zwar ständig, doch die Casinoeröffnung hatte die Anzahl der Leute, die nicht wussten wann sie genug hatten, drastisch erhöht. Der schlimmste Fall war eine stark alkoholisierte 13 Jährige, die von einem Mitglied der Sicherheit in einer Nische auf Deck 102 gefunden worden war. In dem Bericht stand, das man auch die Eltern des Kindes betrunken in einer kleinen Bar angetroffen hatte, als man sie endlich, nach langer Suche, aufstöbern konnte.
Die beiden Mitglieder der Sicherheit hatten Mühe den Leuten klar zu machen, das ihre Tochter sich mit einer Alkoholintoxikation auf der Krankenstation befand. Der Sicherheitsmann erwähnte in seinem Bericht, das die Eltern auf den Schock hin und um sich zu beruhigen jeweils ein großes Glas Whisky kippten und nur mit Mühe daran gehindert werden konnten ein weiteres zu bestellen. Die beiden hatten dann den Rest der Nacht in einer Zelle verbracht, weil sie gemeinsam zu dem Schluss gekommen waren, das die Leute der Sicherheit schuld waren, das ihre Tochter auf der Krankenstation lag, und das man diese bösen Menschen natürlich kräftig beschimpfen und verprügeln musste.
Angewidert schloss ich den Bericht und wollte gerade den Nächsten ansehen, als sich die Türe zu meinem Büro öffnete.
Überrascht schaute ich auf, denn dieser Besuch war nicht angekündigt und auch mein Vorzimmerhologramm hatte keinen Besucher gemeldet. Schnell erkannte ich aber wer mein Besuch war und so stand ich rasch auf und begrüßte die XO der Base, die in Begleitung von Lucille und einem Herren, den ich nicht kannte, vor mir stand.
„Gibt es einen besonderen Grund für ihre Anwesenheit hier?“, fragte ich dann höflich und auch neugierig, denn es passierte relativ selten, das Captain Quinn persönlich in das Büro der Chefmedizinerin spazierte.
Den Grund gab es allerdings, und dieser überraschte mich doch sehr.
„Nun mir liegt eine Empfehlung sie betreffend vor….“, sagte sie lächelnd und lies sich von ihrem Adjutanten ein kleines Kästchen geben während sie weiter sprach: „...aufgrund derer und ihrer herausragenden Arbeit während den letzten Jahren ist es mir eine Freude sie nun vorzeitig zum Lieutenant Commander befördern zu dürfen.“
Während ich meine Gedanken, die plötzlich durcheinander wirbelten, sammelte, heftete sie mir den schwarzen Rangpin an.
„Meinen Herzlichsten Glückwunsch.“, konnte die XO noch sagen ehe sich ihr Begleiter zu Wort meldete und eindringlich auf einen Termin hinwies, den Captain Quinn nicht versäumen sollte.
Nach einer kurzen Diskussion, ob sich die Captain nun ohne Sicherheitsleute und nur beschützt von ihrem Begleiter in ihr Büro begeben konnte, oder doch eine Eskorte benötigte, verließ sie mit einigen netten Abschiedsworten den Raum. Da Lucille hier war, natürlich mit Eskorte.
Lucille war hier geblieben und gratulierte mir zur Beförderung, was ich natürlich zurück gab, denn natürlich war mir aufgefallen, das auch sie eine Stufe nach oben geklettert war. Leider hatten wir nur sehr wenig Zeit um zu plaudern, denn die Arbeit rief, nein..., sie brüllte und uns blieb nichts anderes übrig als zu gehorchen. Wie immer wenn ich meine Freundin sah, nahm ich mir vor, mal wieder einen Abend mit ihr durch die Bars zu ziehen und ohne über unsere Berufe zu reden Spaß zu haben.
Nachdem Luc mein Büro verlassen hatte, replizierte ich mir zuerst einmal eine große Tasse Kaffee, ehe ich mich wieder an meinen Schreibtisch setzte und weiter diverse Berichte studierte.
<<>> Hauptkrankenstation – Deck 349-350 – Büro CMO - Tag 4 - Mittags <<>>
Gerade hatte ich beschlossen, irgendwo auf dem Promenadendeck ein kleines Lokal zu suchen, in dem ich Mittagessen wollte, als ich über Komm gerufen wurde. Es war eine Schwester, die in der Notaufnahme Dienst machte. Was sie mir mitteilte, lies mich jeglichen Gedanken an Mittagessen sofort vergessen.
Mit knappen Worten berichtete sie, das meine Stellvertreterin und Freundin Faedre soeben bewusstlos und per Nottransport eingeliefert worden war.
„Ich komme sofort!“, antwortete ich nur kurz und machte mich auf den Weg.
Kurze Zeit später stand ich neben dem Biobett, auf dem meine Stellvertreterin lag. Sie war sehr blass und hatte eine Platzwunde über dem rechten Auge. Außerdem, zierte eine mächtige Beule ihren Hinterkopf. Auf den Anzeigen erkannte ich eine schwere Gehirnerschütterung.
„Wo wurde sie gefunden?, fragte ich und als ich die Antwort hörte, war das erste was ich tat, während sich die Stationsärztin um die Verletzte kümmerte, das ich Lucille über Comm rief.
Wie immer bei ihr, musste ich nicht viel erklären. Sobald ich sagte, das man meine Stellvertreterin bewusstlos aufgefunden hatte, kam von ihr nur ein knappes: „Bin sofort da“, und ich wusste das sie sozusagen bereits unterwegs war.
Ich musste auch nicht lange warten bis die CXO neben mir am Bett der Verletzten stand.
„Wie geht es ihr“, war die erste besorgte Frage, und ich erklärte es ihr.
Noch ehe ich damit fertig war, stoppte sie mich mit den Worten: „Aki, Kurzfassung für mich bitte.“
Kurz lächelte ich ehe ich erklärte, das sie eine Gehirnerschütterung hatte, welche wohl von einem heftigen Schlag auf den Hinterkopf verursacht worden war.
Lucille wollte das ich sie aufweckte, doch damit war ich nicht einverstanden. Gerade bei dieser Art von Verletzung war Ruhe das beste Mittel zur Heilung.
Die CXO bestand aber darauf und erklärte mir, das es wichtig für den Erfolg der Ermittlungen war, das man schnell handeln konnte. Da keine Gefahr bestand, das sich der Zustand der Patientin durch das medikamentöse Aufwecken verschlimmern würde, stimmte ich schließlich zu.
Nachdem ich Faedre eine Einheit Stokalin verabreicht hatte, mussten wir nicht lange warten, bis sie die Augen öffnete und uns erst erschrocken ansah, sich dann aber schnell wieder beruhigte.
Mit sehr viel Einfühlungsvermögen brachte Luc meine Stellvertreterin dazu, zu berichten was vorgefallen war. Mit großen Augen hörte ich zu.
Faedre hatte Detektiv gespielt und dabei war sie wohl jemandem auf die Füße getreten. Ich war sehr froh, dass nicht mehr passiert war, beschloss aber mit der Dame ein ernstes Wort zu reden.
Ihr Job war es, Viren und Bakterien zu jagen, die Jagt auf Bösewichte sollte sie mal hübsch Lucille überlassen, die das wesentlich besser konnte.
<<>> Hauptkrankenstation – Deck 349-350 – Büro CMO - Tag 4 – später Nachmittag <<>>
Nachdem Faedre in ein normales Bett auf der neurologischen Station gebracht worden war, wo ein Monitor ihre Gehirnströme und Vitalwerte überwachte, schlief sie schnell wieder ein. Dieses mal war es ein heilsamer Schlaf und zufrieden ging ich wieder in mein Büro.
Einige Stunden konnte ich nun ungestört arbeiten und auch das verschobene Mittagessen nachholen, das ich mir hier replizierte.
Lange Zeit blieb es ungewöhnlich ruhig, bis ich irritiert aufschaute.
Eine Nachricht signalisierte durch heftiges Blinken, das sie dringend war und von höchster Stelle kam.
Ich rief sie auf und begann überrascht zu lesen. Die Nachricht war von Commodore Akiel ch‘Thane persönlich und wies mich an, Faedre Delavere zum Ensign zu befördern, da er erfahren hatte, das sie alle Voraussetzungen dafür erfüllte.
Das wunderte mich zwar, doch ein Befehl des COs war nicht anzuzweifeln und auch nicht zu hinterfragen. Kurz nachdem ich diese Nachricht gelesen hatte, kam auch eine Frau zu mir, die erklärte zum Stab des Commodores zu gehören. Sie überreichte mir eine kleine Schatulle, in der sich ein goldener Rangpin befand.
Da ich annahm, das diese gute Nachricht Faedre sicher helfen würde wieder gesund zu werden und mir die Stationsärztin mitteilte das die Patientin wach war, beschloss ich, mich in ihr Krankenzimmer zu begeben um es ihr persönlich mitzuteilen.
<<>> Hauptkrankenstation – Deck 349-350 – Krankenzimmer - Tag 4 – später Nachmittag <<>>
Recht munter schaute mir meine Freundin entgegen als ich leise das Zimmer betrat. „Das ist lieb von dir, das du mich besuchen kommst“, meinte sie und fuhr leicht verlegen fort: „Ich weiß das es dumm von mir war selbst ermitteln zu wollen. Ich hatte eine Spur und der wollte ich unbedingt folgen. Ich wusste nicht das es so gefährlich werden würde.“
Gespielt streng schaute ich sie an. „Nun meine Dame, da müssen wir also wohl etwas an deinem Rang ändern“, erklärte ich und sie riss erstaunt die Augen auf.
„Du willst mich deswegen degradieren? Aber......“, sagte sie erschrocken. Nun lächelte ich.
„Nein, das werde ich natürlich nicht, aber bitte mach so einen Unsinn nie wieder.“
Sie nickte ganz vorsichtig, denn als Medizinerin wusste sie natürlich, das heftiges Nicken nicht gerade förderlich für ihre Genesung war.
„Aber warum sagst du dann was von Rang ändern?“, fragte sie und schaute mich verwirrt an.
Ich antwortete noch immer lächelnd: „Master Chief Petty Officer Faedre Delavere, es ist mir eine Ehre und auch große Freude dich hiermit zum Ensign befördern zu dürfen.“
Ihre Augen waren plötzlich riesengroß geworden. „Nein....“ flüsterte sie entsetzt. „Wie....?, Woher...?“
„Was ist los Faedre? Freust du dich denn nicht?“, sagte ich verwundert, denn ihre Reaktion war nicht die, welche man erwartet hätte, nachdem man jemand beförderte.
„Du kannst das nicht verstehen Akirana“, sagte sie ganz leise. „Ich weiß noch nicht was das genau für mich bedeutet, aber ich fürchte ich werde Probleme bekommen.“
Offensichtlich wollte sie nicht darüber sprechen. Ich hatte das Gefühl, das die Beförderung ihr Angst gemacht hatte, auch wenn ich keine Ahnung hatte warum.
„Soll ich dich alleine lassen?“, fragte ich und sie antwortete: „Ja, bitte. Sei mir nicht böse. Ich werde dir alles erzählen, aber erst muss ich nachdenken und mit Inola reden. Ich denke die kann mir am besten helfen. Es ist sozusagen eine Betazoiden Geschichte. Eine lange Geschichte. Ich wusste dass das eines Tages passieren musste, doch ich hatte gehofft, das mir noch länger Zeit bleiben würde.
„Wenn du mich brauchst, weist du ja das ich für dich da bin und wie du mich findest“, sagte ich sanft, ehe ich das Zimmer verließ. Ich wusste, das Faedre mit mir reden würde, wenn sie sich selbst erst einmal Klarheit verschafft hatte. Über was auch immer.
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- Jadzia_Bennet
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- Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:43
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”
Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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