NH – Log 07 – Julia Farrell – ZIV - SD: 15347.1516
Personen: Lucille Walker (erwähnt)
NPCs: Roi Danton, Commodore Akiel ch‘Thane
Wörter: 1281
~Ḫ~ NH – Deck 100 – Büro der präsidentin der IHG – Tag 9 ~Ḫ~
So langsam war ich mehr als reif für einen langen Urlaub. Bis vor wenigen Tagen war mein Job hier wirklich angenehm und ruhig gewesen, doch davon war jetzt nicht mehr die Rede. Mein Assistent, der immer verlässliche Roi Danton, den nichts so schnell aus der Ruhe bringen konnte, war am Rand eines Nervenzusammenbruchs. Schon um 7 Uhr morgens warteten die ersten Händler um zu mir vorgelassen zu werden. Die meisten pochten dabei darauf, das sie immerhin ihren Mitgliedsbeitrag zahlen würden und somit das Recht hatten jederzeit mit mir zu sprechen.
Immer wieder erklärte Roi, das auch ich Schlaf brauchte und das es mir unmöglich war mit allen gleichzeitig zu sprechen, doch meist ohne Erfolg.
Eigentlich war der Inhalt dieser Gespräche immer der selbe. Entweder es fehlten Wahren, oder sie waren überfallen und beraubt worden. Die meisten schimpften über die Sicherheitsabteilung, welche in ihren Augen nichts unternahm um ehrliche Bürger zu schützen.
Nun hatte es sich wohl auch noch herumgesprochen, das die Woodieny sich nicht damit begnügen wollten ein Casino zu betreiben, sondern auch darum angesucht hatten, das sie einige andere Geschäfte eröffnen durften. Die Gerüchteküche verbreitete, das die Woodieny mit Edelsteinen, Alkohol, Lederwahren, Bekleidung und Dingen handeln wollten, die es im Alphaquadranten nicht gab. Diese Wahren sollten einzigartig sein und natürlich hatten nun alle ansässigen Händler Angst um ihre Profite.
Ich hatte aus diesem Grund um einen Termin bei Commodore Akiel ch‘Thane angesucht und ihn überraschenderweise auch sofort bekommen.
Der Commodore war bei diesem Gespräch sehr schlecht gelaunt gewesen. Er hatte mürrisch erklärt, das ihn das Theater mit diesen Woodieny langsam auf die Nerven ging. „Sollen sie doch handeln womit sie wollen“, hatte er gemeint und noch verlautet, das es besser wäre, wenn meine Händler aufhören würden Drogen zu verkaufen, denn das wäre ein größeres Problem, als das noch ein weiteres Volk hier ansässig werden würde. Immerhin wäre es seine Aufgabe hier im Gammaquadranten Fuß zu fassen und die Föderation eines Tages als ernstzunehmende Macht zu etablieren. Er hielt mir einen Vortrag über Völkerverständigung, Toleranz und Unvoreingenommenheit. „Diese Starbase ist die erste ihrer Art im Gammaquadranten“, erklärte er und fuhr in dozierendem Tonfall fort: „Sie ist ein Leuchtfeuer in einem Quadranten deren Völker seit Jahrtausenden unter der Herrschaft des Dominions stehen. Dieser Hoffnungsschimmer auf Frieden und Freiheit ist der erste Schritt in eine neue Zukunft der Föderation im Gammaquadrant. Wer Handel mit dem Alphaquadranten bzw. der Föderation haben möchte muss zwangsläufig über diesen Raumhafen im Weltall. Wer Handel treiben will, findet hier den gewaltigsten Hauptumschlagplatz im Quadrannten für alle Völker. Egal ob Föderation oder nicht. Jeder sollte uns Willkommen sein, auch wenn wir nicht immer mit deren Moralvorstellungen konform gehen. Zum Schluss teilte er mir noch mit, das er natürlich erlaubt hat, das die Woodieny auch mit anderen Dingen handeln dürften. Mit den selben Rechten und Pflichten wie alle anderen Händler auch.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde der Mann nicht ganz mitbekommen haben, was auf der Base eigentlich wirklich los war. Nun, er lebte auch recht abgeschottet. Er hatte seine Adjutanten die ihm alles mögliche abnahmen und die entschieden welche Informationen so wichtig waren, dass sie dem Commodore vorgelegt wurden. Er verließ selten seine Räume und wenn, dann wurde er von Sicherheitskräften abgeschirmt. Aus seiner Sicht waren die Drogenprobleme etwas nebensächliches. Wichtig war für ihn vor allem die Aufgabe der New Hope, der Föderation im Gammaquadranten eine Basis zu bieten von der aus man langsam Einfluss aufbauen konnte.
Nach diesem Gespräch wusste ich, das wir diese Woodieny wohl nicht so schnell los werden würden. Und einer würde gleich in meinem Büro sitzen.
„Lusolas Teris wartet draußen. Er hat einen Termin. Soll ich ihn hereinschicken?“, fragte Roi Danton der leise die Türe geöffnet hatte, wie auf ein Stichwort hin, und unterbrach damit meine Gedanken.
„Ja bitte. Schick ihn herein. Wie schaut es draußen aus? Sind noch viele Leute da?,“ fragte ich und Roi schüttelte den Kopf. „Die Meisten konnte ich weg schicken, nachdem ich ihnen versichert habe, das Sie alles in ihrer Macht stehende tun würden um zu helfen. Ich habe ihnen erklärt, das Sie in ständigen Gesprächen mit der Sicherheitsabteilung stehen und das diese auf Hochtouren arbeitet. Da ja die Präsenz der Sicherheitsleute stark zugenommen hat, glaubt man mir das auch. Was die Konkurrenz der Woodieny betrifft, so habe ich erklärt, das wir erst einmal abwarten müssen wie es sich entwickelt.“
Zufrieden nickte ich meinem Assistenten zu, der daraufhin wieder ins Vorzimmer ging. Sofort danach betrat der Chef des Lu'Teris mein Büro.
„Es freut mich das Sie sich Zeit für mich nehmen Julia Farell“, erklärte der Kleine und nahm auf meine höfliche Bitte hin auf einem Stuhl vor meinem Schreibtisch Platz.
„Was kann ich für Sie tun Lusolas Teris?“, fragte ich höflich und der Woodieny schaute bekümmert.
„Ich weiß nicht ob sie schon von dem schrecklichen Mord an einem meiner Mitarbeiter gehört haben“, begann er und ich nickte. Ein Händler dessen Geschäft sich in der Nähe des Tatortes befand, hatte mir davon berichtet. Deshalb sagte ich mit angemessener Anteilnahme: „Ich habe von diesem schrecklichen Vorfall gehört und ich bedaure dieses arme Opfer zutiefst. Mein aufrichtiges Beileid an seine Freunde und seine Familie.“
Der Woodieny fuhr sich mit einer Hand über die Augen, so als würde er gegen Tränen kämpfen. Dann kam er aber schnell zur Sache. „Sie wissen ja, das wir die Erlaubniss von Akiel ch‘Thane bekommen haben weitere Geschäfte auf der New Hope zu etablieren. Wir sind ja, seit wir die Ehre haben hier das Casino betreiben zu dürfen, Mitglieder der IHG und so habe ich gedacht, ich komme mit meiner neuesten Geschäftsidee zuerst zu Ihnen. Derzeit scheint es ja so, als wäre die Sicherheitsabteilung der Base überfordert. Der Mord an meinem Mitarbeiter zeigt mir, das diese Leute nicht in der Lage sind so etwas zu verhindern. Die Einbrüche und Diebstähle nehmen auch zu. Keiner ist mehr sicher. Wir wollen also helfen.“
Er schaute mich treuherzig an, ehe er weiter sprach: „Wir denken daran eine eigene Sicherheitsfirma zu gründen. Eine Firma die den Händlern und anderen Zivilisten Bodyguards zur Verfügung stellt. Die auch Leute bereit stellt, welche Lagerhallen bewachen. Das würde die Sicherheitsabteilung sicherlich entlasten.“
Ich musste mich sehr beherrschen um einen neutralen Gesichtsausdruck bei zu behalten. Wie viele an Bord der New Hope, war auch ich der Meinung, das die Probleme mit denen wir derzeit zu kämpfen hatten mit den Woodieny gekommen sind, auch wenn jegliche Beweise fehlten.
Das konnte ich natürlich so nicht sagen, also erwiderte ich diplomatisch: „Nun, das ist durchaus eine Überlegung wert, doch brauchen Sie dafür eine Erlaubnis der Base Führung und der Sicherheitsabteilung. Da wir hier ja eine Militärbasis sind, bin ich nicht sicher, ob man Ihnen das erlauben wird.“
„Das ist mir bewusst“, antwortete mein Gegenüber und begann leicht zu lächeln ehe er fort fuhr: „Ich möchte Sie nur höflich Bitten unser Ansuchen zu unterstützen. Ihr Wort hat bei gewissen Leuten Gewicht, und wenn sie für uns bürgen, werden die Verantwortlichen eher geneigt sein zuzustimmen.“
„Nun, ich glaube nicht, das man mich fragen wird, doch wenn man das tut, so werde ich gerne eine Empfehlung abgeben“, antwortete ich freundlich ohne zu erwähnen, das meine Empfehlung mit Sicherheit nicht die sein würde, die der Casinoboss erwartete. Er fasste es aber als Zustimmung auf.
Zufrieden bedankte er sich für meine Unterstützung. Mit einer Einladung heute Abend auf Kosten des Hauses im Lu'Teris zu dinieren verließ er mein Büro.
Aufatmend lehnte ich mich zurück. Ich war froh, nicht in der Nähe der Sicherheitschefin zu sein, wenn diese von den Plänen der Woodieny erfuhr.
NH – Log 07 – Julia Farrell – ZIV - SD: 15347.1516
Moderatoren: Chakoty, Oberkommando
- Jadzia_Bennet
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- Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:43
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”
Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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