NH – Log 06 – Lt. Cmdr. Inola Deren – Cco - SD: 15360.1476

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Jadzia_Bennet
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Di 9. Sep 2014, 13:47

NH – Log 06 – Lt. Cmdr. Inola Deren – Cco - SD: 15360.1476


Personen: Lucille Walker, Damian Desean


Wörter: 1039


~|~ Hauptkrankenstation – Deck 337 – Verhörraum - Tag 10 Nachmittag ~|~


Zusammen mit Commander Walker betrat ich den Verhörraum, in dem Damian wartete. Schon während die CXO ihre ersten Fragen stellte, bekam ich die Bestätigung dessen wovon ich von Anfang an überzeugt war. Er war unschuldig. In seinen Gedanken war Wut, Unverständnis und auch ein klein wenig Angst, das man ihm nicht glauben würde. Aber er freute sich, mich zu sehen und das war ein deutliches Zeichen für seine Unschuld. Er kannte mich inzwischen gut genug um zu wissen wie gut meine telepathischen Fähigkeiten waren. Wäre er schuldig gewesen, so wäre ihm nun klar, das jegliche Lüge zwecklos gewesen wäre.

Doch auch die Sicherheitschefin war wieder Erwarten unvoreingenommen und professionell.
Ich war in ihr Büro gegangen, weil ich befürchtet hatte, das sie in diesem Fall, der sie sehr stark selbst betraf, nicht so agieren würde, wie jemand der nicht persönlich betroffen war, doch nun konnte ich in ihren Gedanken lesen, das sie alles private vor dem Verhörraum gelassen hatte. Sie wirkte nicht nur distanziert, sie war es auch.
Ruhig, sachlich und mit neutralem Blick stellte sie ihre Fragen. Erst erklärte sie: „Meine Nachforschungen ergaben dass sie sich am letzten Abend unweit des Tatorts aufgehalten haben. Würden sie mir bitte erzählen was sie gestern Abend zwischen 20 und 23 Uhr getan haben und wo sie waren. Lügen bringt nichts da wir ein Bewegungsprofil von ihnen haben. Die Antworten die sie mir nun geben sind wichtig um sie vollends vom Vorwurf der Mittäterschaft zu entlasten.“
Damian dachte kurz nach und antwortete dann ohne die geringste Spur von Unsicherheit. So genau wie es ihm möglich war schilderte er was er zu der fraglichen Zeit gemacht hatte und schloss mit einem leichten bedauernden Grinsen: „Leider fürchte ich, das ich dafür keinerlei Zeugen habe.“
„Das musst du nicht Damian, denn ich kann bezeugen das du die Wahrheit sagst“, erklärte ich beruhigend und schmunzelte, denn in seinen Gedanken las ich: 'Den nächsten Besen den ich meiner Lieblingshexe schenke lasse ich vergolden.'
Commander Walker stellte noch einige weitere Fragen, die Damian alle zufriedenstellend beantworten konnte.
Nachdem die CXO keine Fragen mehr an den Verdächtigen hatte schaute sie mich an und ich las ihre Gedanken. Also antwortete ich: „Crewman Desean hat zu keinem Zeitpunkt der Befragung gelogen. Ich kann mit 100 prozentiger Sicherheit sagen, das er es nicht war.“
Dann wendete ich mich Damian zu und erklärte, auf das Bezug nehmend was er noch immer dachte: „Nein Damian! Was du denkst ist nicht richtig. Commander Walker hat keinerlei Vorurteile dir gegenüber. Für sie bist du ein Crewman der Sicherheit, dem sie solange vertraut, solange es keinen Anlass gibt es nicht zu tun. Sie will dich nicht los werden und noch weniger sucht sie ein Opfer dem sie diese Geschichte anhängen kann. Im Gegenteil. Sie will den wahren Täter finden. Offensichtlich ist der Vergewaltiger ein Doppelgänger von dir. Das ist zwar ein Problem für dich, aber für uns ist das gut, denn wir wissen nun sehr genau wie er aussieht.“
„Sie haben gedacht das ich sie los werden will?“, fragte die CXO erstaunt und Damian schaute ein wenig verlegen auf die dunkle Tischplatte. Dann hob er den Kopf und nickte leicht ehe er erklärte: „Was sollte ich sonnst denken? Ich bemühe mich mich anzupassen, ich gehe regelmäßig zu Inola um zu lernen mich zu beherrschen und meine Vergangenheit abzulegen. Seit ich eine Tochter habe habe ich oft das Gefühl es auch geschafft zu haben. Meinen Weg gefunden zu haben und zu wissen wo ich hingehöre und wer ich bin. Und genau in dem Moment wo mein Leben in ruhiges Fahrwasser zu kommen scheint, passiert das was zu meinem alten Leben gehört. Ich werde verhaftet, als Abschaum bezeichnet und eingesperrt. So als würde das Leben sagen: 'Du hast bei deiner Geburt die Arschkarte gezogen. Denk bloß nicht das du die jemals wieder los wirst.
Nun nickte auch die CXO und sagte ernst: „Sie dürfen gehen Crewman. Melden Sie sich in zwei Stunden bei ihrem Schichtleiter zum Dienst. Machen Sie so weiter wie bisher und ich bin mir sicher, das sie dann ihren Weg finden werden. Halten sie sich bitte von Miss Stewart fern, bis wir den wahren Täter haben.“
Nach diesen Worten stand die CXO auf, neigte zum Abschied leicht den Kopf und verließ den Raum.
Nachdenklich schaute Damian eine Weile auf die Türe, die sich hinter der CXO geschlossen hatte, ehe er sich zu mir umdrehte und sagte: „Ich danke dir das du gekommen bist. Lange hätte es nicht gedauert und ich wäre durchgedreht. Alleine die Blicke einiger meiner Kollegen.....“, er spukte das Wort 'Kollegen' förmlich aus, „......für die ich schuldig war, ohne das etwas bewiesen war, haben meine alte Wut wieder zum Vorschein gebracht. Hätte man mich nicht hinter eine Energiebarriere gesperrt, so glaube ich das ich durchaus in der Verfassung gewesen wäre jemanden zu verprügeln.“
„Das ist aber eine normale Reaktion“, beruhigte ich ihn. „Die meisten würden mit Wut reagieren, da sie wissen das sie unschuldig sind, aber nicht sicher ob sie das auch beweisen können. Ich denke wir sollten gehen. Du musst bald zum Dienst und ich glaube eine Dusche und frische Kleidung würden dir nicht schaden.“

Zusammen mit Damian verließ ich den Verhörraum. Vor der Türe wurden wir von einem Sicherheitsmann erwartet, der Damian seine Waffe und seinen Kommunikator überreichte. „Ich bin froh das sich deine Unschuld herausgestellt hat, und die beiden Wachen darfst du nicht ernst nehmen. Die sind frisch von der Akademie und etwas übermotiviert“, sagte er grinsend.
Damian nahm seine Sachen und antwortete böse knurrend: „Diese Übermotivation könnten sie ja gerne einmal auf dem Holodeck bei einem Nahkampftraining mit mir abarbeiten. Ich denke danach wären sie bedeutend kleinlauter.“
Der Sicherheitsmann lachte und hielt das für eine sehr gute Idee. Auf dem Gang vor der Arrestabteilung verabschiedete ich mich von Damian. „Bleib brav Großer und pass auf dich auf“, sagte ich lächelnd und er antwortete. „Wenn ich noch ein wenig braver werde, wachsen mir Flügel und ich bekomme einen Heiligenschein.“ Freundschaftlich umarmten wir uns, ehe jeder in eine andere Richtung marschierte. Er in sein Quartier und ich auf die Krankenstation, wo jede Menge Arbeit auf mich wartete.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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