NH – Log 03 – Lt. Cmdr. Inola Deren – Cco - SD: 16065.1340
Personen: Admiral Chakoty (erwähnt)
NPC: Ein Kyla, Saida Deren, Tinara, Damian Desean
Wörter: 1123
~|~ Hauptkrankenstation – Deck 349-350 – mein Büro ~|~
Der Mann der mir gegenüber saß schaute mich nicht an, sondern starrte auf die Schreibtischplatte, so als würde er hoffen dort Hilfe zu bekommen. Bisher hatte er, abgesehen von einem gemurmelten Gruß noch kein Wort gesprochen. Meine Frage ob er etwas trinken wollte hatte er nur mit einem leichten Schütteln seines Kopfes beantwortet.
Der Mann war ein Kyla und gehörte zu der Gruppe welche hier lernen sollte mit der Technik umzugehen, die für das Volk welches einen immensen Technologiesprung gemacht hat, oft wie Zauberei wirken musste.
Da er nichts sagte und ich ihn auch nicht durch Fragen unter Druck setzen wollte, wartete ich einfach ab.
Natürlich nutzte ich die Zeit um in seinen Gedanken zu lesen. So erfuhr ich das er mit sich kämpfte. Es war ein Kampf, den wohl viele Kylas kämpfen mussten und der für einige einfach war, für andere aber schwierig. Wahrheiten und auch Glaubenssätze die bisher Gültigkeit hatten wurden durch das Wissen das sie nun bekamen einfach widerlegt. Vieles das als Wunder oder Götterwille angesehen worden war, bekam plötzlich eine logische Erklärung. Ereignisse wie Gewitter, Tornados oder Erdbeben waren nicht mehr Strafen der Gottheiten für Fehler welche das Volk begangen hatte, sondern einfache physikalische Abläufe die ganz simple erklärbare Ursachen hatten.
Nicht jeder akzeptierte das so einfach und mein Besucher war wohl jemand für den das alles sehr schwer war. Dafür gab es einen Grund und der war seine Großmutter.
Nach einigen Minuten des gegenseitigen Schweigens war er soweit, das er erzählen konnte was ihn so belastete, das er sich einem Fremden anvertraute.
Erst leise und stockend, doch dann immer flüssiger offenbarte er mir sein Problem.
„Ich bin schon seit Jahren krank. Meine Großmutter Gedima ist Heilerin und sie hat mich behandelt. In meinem Körper wachsen Knoten welche sich immer weiter ausbreiten. Oft habe ich Schmerzen, doch die Medizin meiner Großmutter hilft. Als die Pekara kamen wollte ich zu einem ihrer Mediziner, doch Gedima hielt mich davon ab. Sie ist sehr strikt gegen diesen Fortschritt den mein Volk derzeit macht. Sie sagt, das sie viele alte Schriften gelesen hat und deshalb weiß, dass dieser Fortschritt schon einmal zum Untergang unseres Volkes geführt hatte. Sie sagt, das die Götter nicht wollen das wir in ihren Plan pfuschen. Meine Krankheit sei auch von den Göttern gewollt und sie hätte einen Sinn, auch wenn wir diesen nicht verstehen können.“
Er schwieg kurz und schaute mich an. In seinen Gedanken las ich, das er hoffte ich würde ihn verstehen. Ich lächelte beruhigend und bat ihn weiter zu sprechen.
Er holte tief Luft ehe er fortfuhr: „Ich liebe meine Großmutter und ohne ihre Hilfe hätte ich mein Leben oft nicht ertragen, doch hier habe ich mich in eine Frau verliebt die auch Heilerin ist und nun auf dieser Base zur Medizinerin ausgebildet wird. Sie sagt, das diese Krankheit heilbar ist. Mit ganz einfachen Mitteln. Es ist eine bösartige Gewebeneubildung bei der Körperzellen unkontrolliert wachsen, sich teilen und gesundes Gewebe verdrängen und zerstören. Sie sagt auch, dass das nichts mit den Göttern zu tun hat, sondern einfach nur mit einer Störung des genetisch geregelten Gleichgewichts zwischen Wachstum und Teilung der Zellen und dem Zelltod. Ich weiß nun nicht wer recht hat und was ich tun soll. Ich habe Angst das die Götter mich in einem nächsten Leben bestrafen, wenn ich hier auf die Krankenstation gehe um mich behandeln zu lassen, aber ich habe auch Angst an einer Krankheit zu sterben die leicht behandelbar ist und dann vor einem Gott zu stehen der mir erklärt das ich dumm war weil ich die Chance die er mir geboten hat gesund zu werden nicht ergriffen habe.“
Erschöpft schwieg er. Auch ohne Telepathin zu sein konnte man sehr gut merken, wie seine Krankheit an seinen Kräften zehrte. Die lange Rede hatte ihn sehr angestrengt. Unaufgefordert stand ich auf und holte ihm ein Glas Wasser. Mit leicht zitternden Händen griff er danach und trank einige hastige Schlucke, Danach schien es ihm wieder ein wenig besser zu gehen. Nun erzählte er mir auch noch, das er am Vormittag einem Geschichtsvortrag auf der Akademie beigewohnt hatte, der irgendwie wieder seiner Großmutter recht gab. Er hatte erfahren das es Mächte gab die sehr viel stärker waren als es die Kylas wohl jemals sein würden. Das Dominion. Und dieses Dominion würde sich sicher für Kylata interessieren, wenn der Planet lohnende Beute wäre. Er fürchtete, dass das was sie mit den Kazon erlebt hatten sich wiederholen würde und das dann keiner mehr helfen konnte.
Ich konnte seine Sorgen verstehen. Das erste war seine Krankheit. Hier konnte ich ihn schnell beruhigen indem ich mit ihm über Gottheiten diskutierte. Er war der festen Überzeugung das Götter allmächtig waren und den Kylas immer wieder geholfen hatten. Schritt für Schritt überzeugte ich ihn davon, dass auch das was gerade passierte nicht gegen den Willen der Götter sein konnte, denn diese allmächtigen Wesen würden es ja sonnst einfach nicht zulassen. Das sagte ich aber nicht einfach so, sondern lies ihn durch geschickte Fragen selbst zu der Erkenntnis kommen. Seine Angst vor der Macht des Dominion konnte ich ihm allerdings nicht ganz nehmen, doch kam er auch hier letztendlich zu der Überzeugung, dass ein zurückfallen in die Zeit vor den Kazon erstens unmöglich war und zweitens kein sicherer Schutz sein würde.
Nach diesem Gespräch brachte ich ihn selbst in die entsprechende medizinische Abteilung, wo nach einer kurzen Untersuchung sofort mit der Behandlung begonnen würde. In zwei oder drei Tagen würde keine der bösartigen Zellen mehr übrig sein.
~|~ Deck 150 – Prestige Quartiere - Quartier Deren ~|~
Seit Damian die New Hope etwas überraschend verlassen hatte, war es hier für mich fast zu groß geworden. Er fehlte mir. Ich vermisste seinen Humor und seine unbeschwerte Art, die er in meiner Gegenwart zeigen konnte. Auch mein Kindermädchen Tinara vermisste ihn und seine Tochter.
„Warum musste er diese Versetzung annehmen? Hier war für alles gesorgt und nun schippert er mit der Kleinen in der Gegend herum“, fragte sie mit anklagender Stimme.
Ich lachte ehe ich erwiderte: „Er ist Mitglied der Sternenflotte und hat, wie du weist, eine besondere Vergangenheit. Auch wenn er gewollt hätte, hätte er diesem Befehl nicht widersprechen können. Mach dir keine Sorgen. Damian ist inzwischen eine starke Persönlichkeit geworden. Er wird seinen Weg gehen und er wird ein guter Vater sein. Wer weiß, vielleicht kommt er ja eines Tages wieder. Ich werde nun eine Stunde mit meiner Tochter verbringen, ehe ich zu meinem Bruder gehe, der mich zum Abendessen eingeladen hat. Ich hatte heute leider keine Zeit um nach Sieake zu sehen und hoffe Arscosea hat endlich einmal gute Neuigkeiten.“
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- Jadzia_Bennet
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- Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:43
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”
Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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