DC – Lt(Cmdr) Ricarda – SEC->CXO –RPG Log 01 – 13323.1550

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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Richards
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Do 2. Aug 2012, 14:31

Wörter: 1977
Erwähnte PCs: Kiri
Erwähnte NPCs: Cmdr Richards, Lt McLouis, Cdo Muvea-Magnus

Thema: „Ein völliger Neuanfang“

=A= Gästequartier USS Don Camillo =A=

„Richards an Ricarda!“
Ich reagierte nicht. Ich ahnte, was mein Bruder von mir wollte. Er würde mir sagen, dass die Don Camillo das Wurmloch passiert hatte und nun mit Warpgeschwindigkeit auf den Standort der Starbase G-001 zuraste. Wahrscheinlich würden wir in Kürze eintreffen und ich sollte auf die Brücke kommen. Aber ich wollte nicht. Alle Subroutinen in mir sträubten sich dagegen, angefangen mit meinem Emotionalen Zentrum. Am liebsten wollte ich hier bleiben. In meinem Quartier auf meinem Bett liegend Hier war ich sicher. Hier passierte mir nichts.
Doch mein Bruder ließ nicht locker: „Richards an Ricarda. Bitte melde dich! Ich weiß, dass du mich hören kannst. Es bringt nichts, wenn du die Tote spielst und versuchst, dich vor deiner Verantwortung zu drücken. Und jetzt komm bitte auf die Brücke. Wir erreichen G-001 in Kürze!“
Ich sah ein, dass es keinen Sinn mehr hatte, tot zu spielen. Mit einem imitierten Seufzer tippte ich auf meinen Kommunikator. „Ricarda hier“, antwortete ich resignierend. „Ich bin unterwegs!“
Ich stand langsam auf und griff nach meinem Uniformoberteil, das auf der Lehne eines Sessels in der Nähe lag. Während ich es anzog, stellte ich mich vor dem Spiegel und betrachtete mein Spiegelbild. Nach außen hin wirkte ich ruhig wie immer. Als könnte mich nichts erschüttern. Doch hinter dieser Fassade sorgten meine Subroutinen, angestachelt von meinem Emotionalen Zentrum für ein Gefühlschaos. Die letzten Ereignisse auf der Starbase 98 waren nicht spurlos an mir vorüber gegangen. Die Halluzinationen, die zwischenzeitliche Phase als echter Mensch und schließlich Q junior… all das hatte Spuren an mir und meinem Emotionalen Zentrum hinterlassen. Ich bezweifelte, dass es irgendwann wieder so werden würde wie früher.
Ich zuckte erschrocken zusammen, als meine Tastsensoren an den Beinen eine Berührung registrierten. Doch als gleich darauf eine bekannter Laut an meine Ohren drang, wusste ich, dass alles in Ordnung war. Ich bückte mich nach unten und streichelte Spot, der sich sofort mit einigen Lauten des Wohlbehagens bedankte.
Ich überlegte kurz, dann nahm ich den kleinen Kaiama auf den Arm. Er sollte mit kommen. Mit ihm zusammen fühlte ich mich gleich sicherer.
Ich überprüfte noch einmal meine Erscheinung, dann verließ ich das Quartier und machte mich auf den Weg zur Brücke.
Die Don Camillo war noch ein sehr neues Schiff. Es war frisch aus der Werft gekommen, als es von Richards‘ aktueller erster Offizierin zur Starbase Resolution überführt worden war. Bezeichnet wurde das Schiff als leichte Patrouillen-Eskorte, die Klasse wurde als Ushaan-Klasse in den Flottenregistern geführt. Es handelte sich um eine Weiterentwicklung der Sabre-Klasse speziell für die Anforderungen als Patrouillenschiff ausgerichtet. Ich wusste nicht genau, inwieweit das der Wahrheit entsprach. Das war Sache meines Bruders, der das Kommando über dieses Schiff erhalten hatte.

=A= Brücke der USS Don Camillo =A=

Die Türen des Turbolifts öffneten sich vor mir und ich trat hinaus auf die Brücke. Neben der üblichen Besatzung waren noch drei weitere Offiziere von der Starbase Resolution anwesend, die ebenfalls nur Passagiere zur Starbase G-001 waren. Unter ihnen erkannte ich unter anderem Commander Kirilenkova, die ehemalige Erste Offizierin. Warum sie ihren Posten auf der Starbase Resolution aufgegeben hatte und nun auch wieder die Uniform einer Wissenschaftsoffizierin trug, war mir nicht bekannt. Ich würde sie vielleicht irgendwann einmal fragen, aber nicht jetzt.
Ich ging auf meinen Bruder zu und nahm vorsichtig Haltung an. „Melde mich wie befohlen“, erklärte ich grüßend.
Richards imitierte einen menschlichen Seufzer und schüttelte den Kopf. „Ricarda“, begann er vorwurfsvoll, verzichtete dann aber, mir einen Vortrag zu halten. Natürlich wusste er, wie es mir ging. Wir waren schließlich das, was bei biologischen Lebewesen Geschwistern am nächsten kam. Aber er wollte jetzt kein Streitgespräch mit privatem Hintergrund anfangen. Unsere privaten Sachen gingen die meisten hier Anwesenden nichts an.
„Wir erreichen in ein paar Minuten die Starbase G-001“, erklärte er mir stattdessen. „Ich dachte mir, es wäre besser, wenn du und die anderen Gruppenchefs ebenfalls auf der Brücke sind.“
Ich nickte nur stumm zu seiner Erklärung.
Wenig später meldete sich der Mann an der Flugkontrolle zu Wort: „Warpflug beendet. Starbase New Hope voraus!“
„Danke, Lieutenant“, antwortete Richards und drehte sich zur Seite um, wo seine Erste Offizierin die Kommunikationskonsole besetzt hatte: „Commander, stellen Sie eine Verbindung her!“
Lieutenant Commander Seerna Lycosta Ti’Javal, die Andorianische Erste Offizierin bestätigte kurz und nahm die Schaltungen vor. Kurz darauf wurde das Gesicht eines Mannes auf dem Hauptschirm sichtbar. „Hier Anflugkontrolle Starbase New Hope, Diensthabender Kommunikationsoffizier Lieutenant McLouis. Was kann ich für Sie tun?“
„Hier ist die USS Don Camillo unter Commander Richards“, stellte mein Bruder sich vor. „Wir transportieren Personal direkt von Starbase Resolution und bitten um Andockerlaubnis.“
„Verstanden, Commander“, bestätigte McLouis „Sie erhalten Freigabe für Außendock Beta. Ich gebe die genauen Anflugkoordinaten an Ihre Flugkontrolle durch. Außerdem wurde ich angewiesen, Sie mit der Stationskommandantin zu verbinden, da Sie Personal transportieren.“
„Sehr gerne“, antwortete Richards. „Verbinden Sie uns!“
„Anflugkontrolle Ende“, meldete der Lieutenant noch, bevor das Bild wechselte und einer dunkelhaarigen Frau Platz machte. Sie schien ungefähr in mittleren Jahren zu sein die dunklen Flecken an Hinterkopf und Hals wiesen auf eine Trill hin, allerdings schwächer ausgeprägt als gewohnt.
„Commodore Muvea-Magnus“, stellte sich die Frau vor. „Kommandierender Offizier von New Hope. Commander Richards nehme ich an?“
„Positiv, Ma’am“, nickte Richards. „Die USS Don Camillo meldet sich zum Dienst.“
„Don Camillo“, antwortete die Commodore gedehnt und lies ihren Blick suchend über den Tisch wandern „Warten Sie bitte, Ihr Padd liegt hier irgendwo.“
„Wir wurden als Patrouillenschiff in den Gammaquadranten abkommandiert“, half Richards nach. „Hauptquartier und neuer Heimathafen ist Starbase New Hope. Außerdem bringen wir Mannschaften verschiedener Abteilungen von der Starbase 98 Resolution.“
Die suchenden Augen der Commodore hatten endlich gefunden, was sie suchten. „Ah, da ist es ja!“ Sie griff nach einem Padd und las kurz durch. „Genau, jetzt bin ich im Bilde. Verzeihen Sie die Unordnung hier. Wir sind noch dabei, uns einzurichten.“
„Kein Problem“, gab Richards beschwichtigend zurück.
„Wie auch immer, Commander“, kam Miss Muvea-Magnus wieder zum Thema. „Ich möchte Sie bitten, sich nach dem Andocken direkt bei mir im Büro zu melden. Außerdem sollen sich von Ihren Passagieren Commander Kirilenkova und Lieutenant Ricarda nach Bezug ihrer Quartiere bei meinem Ersten Offizier, Commander Hildebrandt melden. Sie werden alle bereits erwartet.“
Ich zog beide Augenbrauen hoch. Ich sollte mich beim Ersten Offizier melden? Warum das? Was war denn der Grund, dass er mich sehen wollte?“
Ich spürte Richards‘ Hand auf meinem Unterarm. „Verstanden, Commodore“, erklärte er. „Wir werden kommen.“
„Willkommen auf New Hope“, entgegnete die Kommandantin noch kurz und schaltete dann ab.

=A= Zeitsprung: New Hope; vor dem Büro des ersten Offiziers =A=

Hier war ich nun. Der Computer hatte mich hierher geführt. Hinter dieser Tür saß Commander Hildebrandt. Bei ihm sollte ich mich melden. Ich wusste nicht, warum ich das tun sollte, aber ich wusste, dass ich eigentlich nicht hier sein wollte. Alle Subroutinen in mir leisteten Widerstand, den Summer an der Tür zu drücken und einzutreten. Ich würde am liebsten zurück in mein Quartier gehen. Zurück zu Spot, den ich dort zurück gelassen hatte.
Andererseits wollte ich es mir nicht gleich an meinem ersten Tag auf dieser Starbase mit den Vorgesetzten verscherzen. Je schneller ich das hinter mich brachte, desto schneller konnte ich in der anonymen Masse der Sicherheitscrew verschwinden.
Ich atmete tief durch und drückte auf den Knopf neben der Tür. Gleich darauf hörte ich eine Stimme von drinnen: „Herein!“
Ich betrat das Büro, trat an den Schreibtisch des Ersten Offiziers an und grüßte. „Lieutenant Ricarda meldet sich wie befohlen“, erklärte ich zaghaft.
Commander Hildebrandt sah zu mir auf und griff sich ein Padd vom Schreibtisch. „Ah, Lieutenant Ricarda“, rief er aus. „Willkommen an Bord. Setzen Sie sich doch!“
Folgsam kam ich der Aufforderung des Commanders nach. Dieser studierte kurz ein Padd. „Ich muss sagen, Sie sind bemerkenswert, Lieutenant“, erklärte er. „Eine steile Karriere innerhalb der Flotte. Mehrere Schulungen auf dem Gebiet der Sicherheitstruppen, Spezialgebiet Stationssicherheit. Erfahrung in mehreren Formen des bewaffneten und unbewaffneten Kampfes, verschiedene taktische Erfahrungen. Und darüber Hinaus Absolvierung eines erweiterten Erstelferkurses und damit sogar Abteilungsübergreifend zur Medizin einsetzbar. Nicht zu vergessen ihre androidische Konstitution, durch die sie normalen Menschen überlegen sind. Und das alles verpackt in eine Erscheinung, die uneingeweihte an alles denken lassen nur nicht an solch eine fähige Offizierin. Wie gesagt: bemerkenswert.“
Ich starrte meine Fußspitzen an. „Danke, Sir“, murmelte ich leise.
„Auch ihr Führungszeugnis ist sehr gut“, fuhr Hildebrandt fort. „Ich habe hier mehrere Auszeichnungen in der Führung der Sicherheitsabteilung und auch als Sicherheitschefin der USS Horizon. Ihre Vorgesetzten loben Sie in höchsten Tönen.“
Ich starrte weiter auf meine Fußspitzen. „Das freut mich, Sir“, gab ich zurück.
Hildebrandt sah mich an. „Jetzt seien Sie mal nicht so bescheiden, Lieutenant“, warf er mir vor. „Sie haben einiges geleistet. Und aufgrund dieser Voraussetzungen sind Commodore Muvea-Magnus und ich zu dem Schluss zu kommen, Sie zur neuen Sicherheitschefin auf New Hope zu ernennen. Gleichzeitig befördere ich Sie im Namen der Kommandantin zum Lieutenant Commander. Meinen Glückwunsch!“
Ich zuckte zusammen. Jede Subroutine in mir wehrte sich dagegen, diese Beförderung anzunehmen. Schon auf Starbase Resolution war ich damals nicht wirklich diejenige gewesen, die das große Kommando übernahm. Das war eher die Sache meines Bruders. Er ging aus einer Baureihe Jalawanischer Kommando-Androiden hervor. Und auch wenn seine Programmierung nach dem Ende der jalawanischen Androidenkrise vollkommen resettet worden war lag ihm das Kommandieren im Blut, wie die Menschen sagen würden (auch wenn er kein Blut hatte). Ich dagegen war nie als Kommandoandroide konstruiert worden sondern als sein seelischer Anker, der verhindern sollte, dass er aus dem Gleichgewicht kam. Ich war keine Kommandantin und Anführerin. Dazu kam der Vorfall mit Q. Ich war mir nicht mehr wirklich sicher, ob ich wirklich noch einmal so eine Verantwortung übernehmen wollte.
„Sir, ich bin nicht sicher, ob Ich wirklich die Person bin, die Sie auf diesem Posten haben wollen“, begann ich zaghaft. Doch bevor ich noch mehr sagen konnte, winkte der Commander ab. „Ich weiß über Ihren aktuellen Zustand“, erklärte er ernst. „Der Bericht des Counselors von Starbase 98 liegt Ihrer Akte bei. Das ist auch ein Grund, warum ich Sie gerade so hoch gelobt habe: Es war ein Versuch, dass Sie sich etwas besser fühlen. Trotzdem sind wir der Meinung, dass Sie immer noch die beste Kandidatin für diesen Posten sind. Wenn Sie sich etwas zusammenreißen und einen kleinen Ruck geben, dann können Sie das schaffen. Und sollten Sie Probleme haben, können Sie jederzeit zu mir oder der Commodore kommen. Wir haben immer ein offenes Ohr. Glauben Sie, sie schaffen das?“
Alles in mir schrie laut nein. Mehrere Subroutinen wollten mich dazu drängeln, diese Aufgabe abzulehnen. Ein Führungsoffiziersposten war das letzte, das ich zur Zeit wollte. Am liebsten wäre es mir gewesen, als einfache Sicherheitsoffizierin in der schieren Masse der Sicherheit unterzutauchen.
Andererseits wusste ich auch, dass mir das nicht möglich war. Ich stach zu sehr heraus. Und solche Offiziere wie ich bekamen für gewöhnlich irgendwann eine verantwortungsvolle Position. Jetzt war es für mich so weit. Und auch wenn ich persönlich es nicht wollte: Ich musste diesen Posten annehmen. Man erwartete es von mir.
Ich sah auf und direkt zu Commander Hildebrandt: „Also gut, Sir. Ich werde versuchen, die in mich gesetzten Anforderungen zu erfüllen.“
„Na also, Miss Ricarda“, meinte der Erste Offizier. Er kam um den Schreibtisch herum und heftete mir meinen dritten Pin, einen schwarzen, an den Kragen. „Herzlichen Glückwunsch, Lieutenant Commander Ricarda. Zum Organisatorischen: Ihr Büro ist auf Deck 337, genau, wie Sie es schon von Starbase 98 gewohnt sein werden. Die Hauptsicherheit von New Hope ist ähnlich aufgebaut wie auf den Raumdocks der Ournal-Klasse. Sie werden dort alles wichtige finden um Ihren Job zu erledigen. Alles klar?“
Entgegen meiner Subroutinen gab ich mir einen Ruck und antwortete: „Alles klar.“
„Sehr gut“, meinte Hildebrandt. „Dann noch einmal willkommen auf New Hope!“
„Während ich vor ihm grüßte und anschließend sein Büro verließ, verursachte mein Emotionales Zentrum ein Gefühlschaos. Worauf hatte ich mich da bloß eingelassen? Das konnte nicht gut enden.

-tbc-

[NRPG: Und damit ist auch die Androidin vom Dienst auf New Hope eingetroffen. Für alle, die schon mal auf der RES zu Besuch waren und Ricarda als eine ziemlich selbstsichere und zuverlässige Sicherheitsoffizierin im Hinterkopf hat, der erlebt nun eine deutlich unsichere, schreckhafte und von Selbstzweifeln geplagte Ricarda, die darüber hinaus gar nicht mit ihrer neuen Position als Sicherheitschefin einverstanden ist. Warum das so ist, wird zur Zeit noch in der letzten RES-Mission geklärt. Mal sehen in welche Richtung sie sich mit dieser Ausgangslage noch entwickeln wird.]
Commander Richards
Androide vom Dienst, SEC auf der Starbase New Hope

Aktive Chars:
Lieutenant Tiberius Atai (SEC der Starbase New Hope
Petty Officer 3rd Class Shore "Pi" Piebald (SEC der Starbase New Hope)
Saeihr ir-Aihai tr’Lhoell (Informationsmaklerin auf G-001 New Hope)

Inaktive Chars:
Commander Richards (CO der USS Don Camillo | NPC)
Lieutenant Commander Ricarda (CXO der USS Don Camillo | NPC)
Lieutenant Commander Cathrerine "Cat" Atai (Agentin des Central Intelligence | inaktiv)
Commander Natasha van Helden (XO der PF Wyvern | inaktiv)
L'akeir N'Takki (intertemporaler Statistiker | inaktiv)
Zeno (fiktives Wesen | inaktiv)

Immer nach dem Motto:
Weiterlachen, Soldat!
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