NH – Cdo D. Muvea-Magnus – CO – RPG 1 Log 02 – 13'323.1756

[JasonHawk]

NH – Cdo Dionela Helen Muvea-Magnus – CO – RPG 1 Log 02 – 13‘323.1756

Personen: Ayres Jall
Erwähnt: Flinkfuss zu Ennien
NPCs: Fabritzio Hildebrandt
Wörter: 1‘481
Titel: DXOs

=A= G-001 New Hope – Deck 12 – Büro des Kommandierenden Offiziers Commodore Muvea-Magnus =A=

Der Weg in mein Büro war bereits einfacher zu bewerkstelligen als das letzte Mal, aber immer noch nicht problemlos. Das letzte Mal war praktisch der ganze Weg eine Baustelle. Jetzt waren es nur noch einzelne Abschnitte. Einmal musste ich einen Umweg gehen, weil der Korridor gesperrt war. Wieso konnte ich nicht erkennen und es war auch niemand in der Nähe, der mir hätte erklären können wieso. Ich hoffte nur, es war nichts Schlimmes.

Die New Hope erinnerte immer noch stark an eine Baustelle. Eigentlich fertige Korridore waren noch mit Schutzfolie ausgelegt, weil die Arbeiter immer noch mit schmutzigen Schuhen und sensiblen Komponenten, die nicht gebeamt werden sollten, durch die Korridore wanderten. Manchmal fragte ich mich, ob die Station jemals gänzlich fertiggestellt sein würde oder ob sie für immer eine Baustelle bleiben sollte. Aber bei diesen Gedanken erinnerte ich mich immer an die Anfänge der Bauarbeiten zurück. Es war unglaublich gewesen, wie schnell die Station Gestalt angenommen hatte. Die Ingenieure der Sternenflotte hatten Unglaubliches in unglaublicher Zeit geschafft. Somit durfte ich doch zuversichtlich sein, dass diese Station nicht für immer eine Baustelle bleiben würde.

Als ich mein Büro betrat war ich erstaunt. Da war bereits ein Offizier. Aber es schien nicht als hätte er mich erwartet. Ansonsten wäre er wohl kaum auf meiner Seite des Schreibtisches gesessen. Während ich zu ihm lief, warf ich kurz einen Blick in die OPS runter. Sie war ein Ort, der keine Baustelle war. Alles schien seinen gewohnten Gang zu gehen und war vergleichbar mit der OPS von Deep Space Nine oder jeder anderen Sternenflottenstation.

Ich hatte mich zu früh gefreut: Auch die OPS war noch eine Baustelle. Oder zumindest nicht vollständig einsatzbereit. Eine Konsole unter mir hatte gerade den Geist aufgegeben. Das Touch-Screen-Interface war während der Befehlseingabe schwarz geworden und der Offizier dahinter verwarf resigniert die Hände. Es war wohl nicht das erste Mal. Genervt aktivierte er seinen Kommunikator und würde wohl leicht gereizt einen Techniker rufen.

Leicht schmunzelnd konzentrierte ich mich wieder auf mein Büro, welches galerieartig um die OPS führte. So hatte ich die Geschehnisse dort immer im Blick. Der Offizier von meinem Schreibtisch hatte sich inzwischen erhoben und war mir entgegengekommen. Nun hatte ich auch Zeit ihn zu mustern und erkannte Commander Jall, welcher vorher auf der USS Stardust gedient hatte und um eine Versetzung auf die New Hope gebeten hatte. Sofort fielen mir die wichtigsten Punkte zum Lieutenant Commander ein. Wir hatten schon kurz miteinander zu tun gehabt, als er noch auf der Stardust diente. Ich hatte ihm das Kommando hier an Bord der Station bis zu meinem Eintreffen übertragen. Dies hatte einen bestimmten Grund: ich wollte ihn bitten mir und Fabritzio als Zweiter Offizier zur Hand zu gehen.

„Willkommen an Bord der G-001 New Hope, Commodore“, begrüsste mich Jall förmlich und salutierte.
„Danke Commander, stehen Sie bequem!“, erwiderte ich ebenso förmlich. Dann machte ich eine einladende Geste zu meinem Schreibtisch. „Nehmen Sie bitte Platz.“ Jall war aufmerksam genug, dieses Mal auf der Gästeseite des Schreibtisches abzusitzen, während ich einen Umweg zum Replikator machte. „Hätten Sie gerne etwas zu trinken?“
„Grundsätzlich gerne“, antwortete der Wadi schmunzelnd „nur funktioniert der Replikator noch nicht einwandfrei. Statt Raktajino erhalte ich jeweils nur Plomek Suppe.“
„Wie wäre es mit Tee statt Raktajino?“, fragte ich und trat hinter meinen Schreibtisch. Wie befohlen fand sich dort bereits mein Teeservice, um meinen Tee selber aufzugiessen. Das Vorrecht eines Kommandanten war es, sich solche kleinen Annehmlichkeiten direkt ins Büro beamen zu lassen, noch bevor der Rest der Besatzung sein Gepäck hatte. Allerdings nutzte ich die Vorzüge meines Kommandos nur selten zu meinem eigenen Vorteil aus. Jall akzeptierte eine Tasse Tee. Während dieser zog begann ich das Gespräch mit dem Wadi.

„Also, was funktioniert sonst noch nicht ausser meinem Replikator? Ich hoffe, die Antwort fällt kürzer aus, als wenn ich frage, welche Systeme funktionieren.“
„Die Antwort fällt wirklich kürzer aus, ist aber dennoch ziemlich lange. Ein PADD mit einer entsprechenden Liste liegt auf Ihrem Schreibtisch. Zu erwähnen wäre höchstens ein Korridor auf Deck 245. Bei einer Fehlfunktion der Umweltkontrollen in der hydroponischen Kuppel ist es zu einem Sturm gekommen. Dieser hat einen grossen Mammutbaum umgerissen, der dann die Kuppel durchschlagen und den Korridor stark beschädigt hat. Ich beschloss, dass die Reparatur der Kuppel und der Umweltkontrollen Vorrang hat, deshalb bleibt der Korridor vorerst gesperrt.“
Es musste sich um den Korridor handeln, an dem ich vorbeigekommen war. Das war tatsächlich nachdem ich den Hauptverbindungsanleger verlassen hatte und zum Turbolift gehen wollte.
„Es scheint als hätten Sie richtig gehandelt, Commander“, erwiderte ich und schenkte den Tee ein, der inzwischen genug gezogen hatte.
„Danke, Ma’am. Einen ausführlichen Bericht zum Vorfall finden Sie auch auf Ihrem Schreibtisch.“
Den würde ich mir später ansehen. Jetzt gab es noch etwas anderes zu besprechen:

„Sie sind froh über meine Ankunft. Darüber, dass Sie das Kommando an mich sowie meinen Stellvertreter abgeben können“, stellte ich einfach so eine Behauptung auf, die nur auf der Beobachtung seiner Körperhaltung beruhte. Jall wurde entspannter je länger wir uns unterhielten und er sich sicher war, die Verantwortung abgeben zu können. Während ich ihm das sagte, taxierte ich ihn mit einem prüfenden Blick.
„Sagen wir so, ich habe in der letzten Woche gemerkt, dass zu einem Kommando mehr dazu gehört, als einfach nur im Stuhl in der Mitte der Brücke zu sitzen.“

Ich musste schmunzeln. Die diplomatische Formulierung hätte von mir sein können.

„Sie beweisen gerade diplomatisches Geschick, Commander.“ Ich trank einen Schluck Tee, bevor ich das Thema wechselte. „Nun, Sie haben sich vielleicht gefragt, weshalb ich Sie bis zu meiner Ankunft als Befehlshaber vor Ort eingesetzt habe. Ich denke die Antwort liegt auf der Hand: Ihre Erfahrung mit dem Gamma-Quadranten durch Ihre Herkunft und Ihren Dienst auf der USS Stardust. Deshalb war es auch eine erfreuliche Nachricht, als Ihr Versetzungsgesuch den Weg in meine Hände fand und ich habe es sofort abgesegnet. Allerdings würde ich gerne noch mehr von Ihrer Erfahrung profitieren.“ Ich hatte Jalls Aufmerksamkeit. Er hatte sich neugierig etwas nach vorne gebeugt. „Ich will Sie zum Zweiten Offizier ernennen.“ Der Wadi machte grosse Augen, aber ich war noch nicht fertig. „Aufgrund Ihrer Dienstakte wären Sie für die Taktik und geheimdienstliche Angelegenheiten zuständig. Sind Sie interessiert?“

=A= G-001 New Hope – Deck 13 – Büro des Ersten Offiziers Commander Hildebrandt – Zeitsprung =A=

Ich war richtig gut gelaunt, als ich zu Fabritzio ging. Jall hatte das Angebot angenommen. Auch als er gehört hatte, dass es noch einen weiteren Zweiten Offizier geben würde, der für Wissenschaft und Forschung zuständig sein würde. Mit jenem zweiten DXO verhielt es sich allerdings etwas komplizierter:

Ich hatte in der Personaldatenbank eine interessante Kandidatin gefunden und über das Sternenflottenkommando auch bereits eine Anfrage gestartet. Allerdings hatte sie sich Bedenkzeit erbeten. Ich wusste, dass ich es nicht einfach haben würde. Momentan war sie bereits Erste Offizierin einer Raumstation. Wieso sollte sie also einen Posten als Zweiter Offizier auf einer anderen Station annehmen. Von daher hatte ich schon Alternativen in der Hinterhand, aber sie war meine Favoritin. Ich hoffte, die Xenobiologin in ihr würde der Verlockung des Gamma-Quadrantens erliegen.

„Commodore?!“, begrüsste mich Fabritzio etwas überrascht, als ich sein Büro betrat. Ja, normalerweise war es nicht üblich, dass ein Kommandant seinen Stellvertreter in dessen Büro aufsuchte.
„Bleib sitzen Fabritzio“, winkte ich ab, als er zum Salut aufstehen wollte. Dafür kam ich gleich auf den Punkt: „Er hat zu gesagt.“
„We… Jall?“ Ich nickte. „Gut zu hören. Wie sieht es mit dieser Russin aus?“
Ich musste etwas schmunzeln, bevor ich antworten konnte. Fabritzio hatte noch etwas Mühe mit ihrem Namen und wollte ihn wohl erst einüben, wenn sie tatsächlich zusagte.
„Commander Kirilenkova. Ich warte noch auf eine Antwort. Vielleicht kontaktiere ich sie heute Abend, um persönlich mit ihr sprechen zu können. Aber jetzt noch zu etwas noch Unerfreulicherem. Was wissen wir bis jetzt über den Angriff auf Commander zu Ennien?“
„Bisher noch Nichts. Die Stationssicherheit von Deep Space Nine ermittelt noch.“
„Ich habe Commander Jall bereits darauf angesetzt. Er wird sich mit Commander zu Ennien unterhalten und mit Deep Space Nine in Verbindung setzen. Du und ich wir müssen uns darum kümmern, die Station in Schuss zu bringen.“
„Hast du konkrete Vorstellungen?“
„In einigen Bereichen ja. Die ersten Händler sind bereits eingetroffen und auf dem Promenadendeck herrscht ein wildes Durcheinander. Die Sicherheit soll sich schnellst möglich darum kümmern und dort für Ordnung sorgen, bevor sich die Händler an die Anarchie gewöhnt haben! Die Sensoren sind noch überhaupt nicht eingestellt. So komme ich mir blind und verwundbar vor. Die Wissenschaft soll sich umgehen um die Feineinstellung kümmern! Schliesslich habe ich gelesen, dass die Biofilter der Transporter falsch eingestellt waren. Gleichzeitig haben wir Besatzungsmitglieder aus allen Winkeln des bekannten Raums. Um das Seuchenrisiko möglichst gering zu halten, soll sich jeder Neuankömmling als erstes in der Krankenstation für die Erstuntersuchung melden!“
„Wie immer verlierst du keine Zeit. Ich leite sofort alles Notwendige in die Wege!“

[NRPG: Dieses Log spielt noch einige Tage vor der Ankunft der USS Don Camillo auf der G-001 New Hope]