Log 01 - LtCmdr Flinkfuß zu Ennien - Tec - SD: 13334.2256

[Patrick O'Hara]

Wörter: 933
erw. Personen: Baumgartner
NPC: Cmdr. Yvan

=/\= SB G-001 – Besprechungsraum „Wartungscrew“ - nächster Tag

Die neue Besprechung war vorbei, wir hatten alle unsere Einsatzpläne und ich war eingeteilt, um zu warten und zu koordinieren. Immerhin mußte ich hoffentlich nicht allzuviel in den Röhren herumklettern, diese Metallgitter waren nichts für meine Pfoten, das tat jedes Mal weh und reizte mich bis aufs Letzte. Commander Yvan saß neben mir und ging den Dienstplan nochmal durch, offenbar war sie kleinere Kommandos gewöhnt, immer wieder merkte ich einen Adrenalinausstoß, der sie etwas mehr schwitzen ließ. Ich aber sah mir mein Padd an, es war genug, was auf mich zukam und ich hoffte inständig, daß der Commodore baldigst um mein Anliegen kümmern konnte. Nicht, daß mir das, was alle Techniker hier auf dieser Station und auf allen anderen Einheiten der Sternenflotte taten, nicht gleichgültig wäre, aber ich war nunmal kein Techniker, ich war immer schon in der Sicherheit geborgen und hatte mich dort behauptet.

„Commander?“ sagte sie langsam und zögernd, als ob sie noch einem Gedanken hinterherhing. „Ja?“ antwortete ich und hob der menschlichen Höflichkeit halber den Kopf. „Eine Frage, die so gar nichts mit dem zu tun hat, was wir gerade lesen, mir gings grad durch den Kopf. Was findet ein Sivaoaner an einer weiblichen Sivaoanerin anziehend?“ fragte sie und sah mich an. Ich legte meine Ohren an und fragte mich, was da jetzt kommen würde. „Wieso wollen sie das wissen?“ fragte ich und spannte meine Oberschenkel an, sie lächelte aber nur und legte ihre Hand auf meinen Unterarm. „Ganz unverfänglich, ich bin nur neugierig und feline Lebewesen habe ich bislang nicht als Kollegen gehabt“ sagte sie und lehnte sich zurück, legte die Füße auf die Konsole und sah mich an. „Also?“ fragte sie und wartete. Mit leicht zuckendem Schwanz sah ich sie an, musterte sie und fragte mich, was sie denn eigentlich wollte. Mich wieder mal bloßstellen? Dazu war keiner da, der es mitbekommen könnte.

„Nun, es ist eine Mischung aus dem äußeren Erscheinungsbild und dem Geruch, den eine Sivaoanerin ausstrahlt, früher mal war es Jagdstärke oder andere Dinge, mittlerweile sind wir da weiter“ antwortete ich ihr zögerlich und war noch immer nicht ganz sicher, was sie wollte. „Sie kennen doch sicher das, wenn die Menschen von Liebe auf den ersten Blick sprechen, gibt’s das bei Sivaoanern auch?“ fragte sie weiter und spielte mit dem Padd, daß sie hielt, herum. „Wenn sie Blick mit Schnuppern ersetzen, so gibt es das, ja. Aber meist entwickeln sich Partnerschaften über eine gewisse Zeit“ fügte ich hinzu und sah sie an. Konnte ich sie das fragen? „Und was ist mit anderen Spezies, wie denken sie, geht das oder könnte das gehen?“ fragte sie weiter und ich war sicher, ich konnte mit meiner Frage, die sich auftat, nicht falsch treten.

„Nun, ich habe einige enge Beziehungen zu Menschen und anderen Humanoiden aufgebaut, aber mehr als Freundschaft würde ich das nicht nennen, es gibt ja doch ein paar Dinge, die einen Sivaoaner von einem Menschen oder Bajoraner unterscheiden, die ganz essentiell sind“ antwortete ich und sah sie prüfned an. „Was ist ihr Ideal an einem Mann, Commander?“ fragte ich und wußte, daß es unzählige Bajoraner und Menschen gab, die mich gerade um diese Frage und die Möglichkeit, diese Frage einer menschlichen Frau stellen zu können, beneideten. Sie hob ihre Augenbrauen und lächelte kurz. „Nun, die Besatzung Bajors ist lang vorbei, ich hab sie nicht miterlebt, aber die Geschichten erschüttern mich jedes Mal. Ein Ideal ist schwer, früher wäre es sicher ein Mann gewesen, der von der Jagd zurückkommt, stark ist und die Familie ernähren kann und zwar nicht nur mit Muskelkraft, sondern auch mit Grips. Für mich persönlich muß es eine Mischung aus Humor, Ernsthaftigkeit, Realitätsnähe und Kraft sein“ sagte sie und legte das Padd auf die Konsole, nachdem sie es wohl zu vierten Mal fast fallen gelassen hätte. Dann brummte sie, was einem Schnurren fast gleich kam, aber sicherlich nicht das gleiche bedeutete.

„Commander, könnten sie sich vorstellen, mit einer nicht-Sivaoanerin das Bett zu teilen?“ fragte sie und jetzt fiel mir das Padd fast runter. „Falls ihr kalt ist, ja, für mehr denke ich ist mein Körper zu kräftig und die Haut und die Knochen der Menschen zu dünn und gebrechlich, als daß das Liebesspiel sich nicht negativ auf die Frau auswirken würde“ antwortete ich, erhob mich und nahm mein Padd. „Wenn sie mich entschuldigen würden, die ersten Teams haben bereits Rückmeldung erstattet über ein paar Probleme und ich versuche ihnen zu helfen, so gut ich kann“ sagte ich, ringelte meinen Schwanz kurz um ihr Handgelenk und verließ den Raum, nachdem sie genickt hatte.

=/\= Turbolift

Ich war äußerst verwirrt über die Fragen dieser Frau, nicht daß es mir peinlich war, nur was wäre wenn sie gewollt hätte, daß ich ihr da näheres schildere? Das war privat und auch wenn sie meine Vorgesetzte war, sowas würde ich ihr nicht sagen. Knäulchen machte man nicht einfach so.

Als meine Turboliftkabine ihrem Ziel entgegenschoss, ruckelte es mit einem Mal gewaltig und die Kabine blieb stehen. Mitten zwischen zwei Decks, gerade noch weit genug, um noch durch einen schmalen Spalt zu gelangen. „CPO Baumgartner an Ennien, wo sind sie?“ fragte mich die weibliche Stimme aus dem Kommunikator. „Ma'am, in einer Turboliftkabine mitten zwischen zwei Decks“ antwortete ich ihr und begann schon, die Türen auseinander zu drücken. Kurze Zeit später war der Spalt breit genug. „Kommen sie so schnell wie möglich zum Deck 175, Sektion Alpha“ sagte sie und schloß den Kanal. Gab es einen Replikator, der mit Kaffeebechern um sich schoß? Ich kletterte hinaus und ging zur nächsten Abdeckung, um meine Lieblingsstrecke – die Jeffreys-Röhren – zu bewältigen.

tbc