Personen: Ayres Jall, Sandiego D. Sturm
Erwähnt: Cytia Mariss, Valeris A. Advena
NPCs: Amxra Syce
Wörter: 1‘459
Titel: Probleme
=A= G-001 New Hope – Deck 245 – seitlicher Hauptverbindungsanleger =A=
Die New Hope war zwar noch unterbesetzt, da wir uns immer noch in der Aufbau- und Einrichtungsphase befanden, aber die anwesende Crew leistete bereits hervorragende Arbeit. Die Medizin, die Technik und die Sicherheit hatten augenblicklich auf die Explosion reagiert und sich ihren Aufgaben in einer solchen Situation angenommen. Sollte Commodore Muvea-Magnus überleben, konnte sie stolz sein auf ihre Besatzung. Vielleicht würde es hier doch nicht so viel anders sein, wie auf der Resolution, wo ich mich das erste Mal seit Jahren wirklich zu Hause gefühlt hatte.
Während ich mit Jall den seitlichen Hauptverbindungsanleger durchquerte, war ich neugierig angespannt. Er musste mir etwas Wichtiges mitteilen, das erklärte, wieso praktisch die gesamte Stationsführung mit Ausnahme von Lieutenant Colonel Guzmar und mir sich auf dem untersten Deck der Marines-Sektion befand. Etwas, was Jall nur in der Sicherheit eines Büros und nicht in einer Krankenstation oder unterwegs besprechen wollte.
Jall und ich liefen den Anleger entlang und ich schaute kurz aus dem Augenwinkel zu ihm rüber. Ich erinnerte mich an das Abendessen mit ihm. Ich hatte mich praktisch die ganze Zeit lang unwohl gefühlt. Zum Glück hatten wir auf dem Promenadendeck gegessen. Auch wenn es nicht ruhig war, war es mir doch lieber, als in seinem oder meinem Quartier. Das hätte ich wahrscheinlich gar nicht mitgemacht. Um meine Nervosität und mein Unwohlsein zu verdecken, hatte ich praktisch die ganze Zeit über die wissenschaftlichen Möglichkeiten hier im Gamma-Quadranten gesprochen. Dafür schien sich der Wadi anscheinend nicht wirklich begeistern zu können, was mich allerdings nicht weiter überraschte, denn seine Akte zeigte deutlich auf, dass er ein Kämpfer war, auch wenn die Akte mehrheitlich versiegelt war und der Geheimhaltung unterlag.
Doch es gab einen Moment während des Essens, ab welchem ich das Gefühl bekam, vielleicht doch mit diesem Mann arbeiten zu können. Er kam einer Frau an der Bar zu Hilfe und komplimentierte einen betrunkenen Mann an der Hand aus dem Lokal. Vielleicht war Jall einer dieser Männer, welcher Frauen doch Respekt entgegenbrachte. Allerdings bräuchte es mehr, um mein Weltbild von Männern zu verbessern. Das männliche Gesicht, welche sich nun in mein Gesichtsfeld drängte, würde hierbei aber sicherlich nicht hilfreich sein…
„Commander Kirilenkova“, flötete mein Lieblingsjournalist hinter der Absperrung, welche ihm den Zugang zur äusseren Sektion der Marines verbot. Jall und ich mussten an ihm vorbei auf dem Weg zum Büro der Commodore. Sturm grinste breit, während er weitersprach. „Was für ein Zufall, Sie hier zu treffen.“
„Wieso glaube ich Ihnen das nicht, Sturm? Was wollen Sie?“
Bevor Sturm allerdings auf meine Frage antworten konnte, mischte sich Jall ein:
„Sie sind Zivilist. Sie haben hier Nichts zu suchen!“
„Ah, Sie müssen Ayres Jall sein, der andere Zweite Offizier. Sehr erfreut, Sandiego Delano Sturm, Journalist für den FNS.“ Jalls Gesichtsausdruck verdüsterte sich, womit er mir gleich wieder etwas sympathischer war. Er war auch kein Freund von Journalisten. Aber auch Sturms Grinsen wurde noch breiter. „Ich muss Sie leider enttäuschen. Ich darf auf dieser Seite der Absperrung sein. Die hydroponische Kuppel ist nicht nur für die Produktion frischen Gemüses verantwortlich, sonder steht auch als Freizeiteinrichtung zur Verfügungen. Auch für Zivilisten.“
„Aber Sie sind nicht hier, um sich zu entspannen“, erwiderte ich Sturm. „Sie wollen eine Stellungnahme zur Explosion.“ Es gab keinen Grund die Explosion zu leugnen, schliesslich hatte auch Sturm die Durchsagen des Computers und von mir gehört. „Nur können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Untersuchung noch keine Erklärung abgeben.“
[NRPG: *Sturm ein Bällchen zuspiel* ]
=A= G-001 New Hope – Deck 12 – Büro des Kommandierenden Offiziers Commodore Muvea-Magnus – Zeitsprung =A=
Jall informierte mich im Büro der Commodore über die Sonde, welche die Marines ausgesandt, verloren und wieder gefunden hatten (wobei ich mich doch wieder unwohl in Jalls Nähe fühlte, weil er mir so nahe kam beim Aktivieren von Muvea-Mangus‘ Compuerbildschirm). Wieso General Pike allerdings so ein Geheimnis darum machte, war mir schleierhaft. Jedem war klar, dass die Sternenflotte den Raum des Dominion überwachte und das wusste auch der Dominion. Einzig die Technologie dieser neuartigen Sonden galt es wohl zu schützen. Aber ich war bereits Erste Offizierin auf einer Raumstation gewesen und hatte die notwendige Sicherheitsfreigabe für solche Informationen, und gerade für Situationen wie die aktuelle war es notwendig diese Informationen auch zu besitzen.
Aber gut, jetzt wusste ich über die Sonde ja Bescheid. Es wurde Zeit, zu erfahren, was für Informationen die Sonde gesammelt hatte, die es wert waren dafür zu töten:
„Wie viel wurde an Informationen von der Sonde geborgen?“, fragte ich Jall.
„Ich kann es nicht sagen. Die Sonde wurde durch die Explosion schwer beschädigt. Aber nicht zerstört. Die Wissenschaftler der Marines versuchen zu retten was geht.“
Wahrscheinlich hatten die Marines zuerst die Sonde gerettet und aus dem beschädigten Labor gebeamt, bevor sie sich um die Verletzten gekümmert hatten. Was Hildebrandt vielleicht das Leben gekostet hatte.
„Gut dann setzen wir unsere Leute da dran. Die Technik soll alles auseinandernehmen was geht.“
„Das sind Geheimdienstinformationen, Commander! Die können wir beim besten Willen nicht einfach so unseren Leuten überlassen. Das wäre ein unvertretbares Sicherheitsrisiko!“
Ich hatte mich wohl gerade verhört? Ich bedachte Jall mit einem bösen Blick:
„Unvertretbares Sicherheitsrisiko? Erklären Sie das Commander Hildebrandt und seiner Familie! Erklären Sie das Commodore Muvea-Magnus und General Pike, sobald Sie aufwachen! Irgendjemand weiss bereits über die Sonde Bescheid. Die Sicherheit ist also sowieso nicht mehr gewährleistet! Wir müssen so schnell wie möglich herausfinden, was diese Sonde aufgezeichnet hat! Und bei allem nötigen Respekt für ihre Kollegen von den Marines, aber deren Wissenschaftler sind in erster Linie Soldaten und keine Wissenschaftler! Wir haben auf Seiten der Sternenflotten Experten für die Auswertung von Sonden, auch von schwer beschädigten! Lassen wir diese ihre Arbeit machen!“
„Ich muss darauf bestehen, dass nur höherrangige Offiziere an der Sonde arbeiten, die auch eine Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnen!“, beharrte Jall.
„Ich lasse die qualifiziertesten Wissenschaftler daran arbeiten, egal welchen Rang Sie bekleiden! Es sind alles Angehörige der Sternenflotte, welche die Bedeutung der Geheimhaltung kennen! Von mir aus können Sie spezielle Geheimhaltungsvereinbarung dafür aufsetzen. Ich will sowieso, dass wir nach aussen die Sonde nicht erwähnen. Der Attentäter, sollte es denn einen geben, soll denken, die Sonde sei zerstört worden! Das dürfte sein Auftrag gewesen sein.“
„Einverstanden, Commander. Ich stelle einen Trupp Marines ab, um die Sonde zu bewachen“, fügte Jall an. Ich bedachte ihn mit einem zweifelnden Blick. Daraufhin präzisierte der Wadi: „Nur Leute, denen ich vollauf vertraue!“
„OPS an Kirilenkova!“, wurden wir durch meinen Kommunikator unterbrochen.
„Sprechen Sie!“
„Die Kirk hat sich soeben gemeldet. Sie haben einen Notruf empfangen und gehen nun diesem nach. Wir sind auf uns allein gestellt.“
Verdammt! Ich hatte gehofft, die Sicherheit der Kirk, könnte Miss Ricarda bei der Abrieglung der New Hope helfen.
„Danke“, erwiderte ich an die OPS und schloss den Kanal. Dann wandte ich mich an Jall: „Lassen Sie die Jäger starten. Ich will immer eine Staffel als Patrouille um die New Hope, um Schiffe abzufangen, welche die Ausgangssperre umgehen wollen!“
„Aye, Ma’am!“, erwiderte der Wadi zackig. „Darf ich weiter vorschlagen, dass die Marines die Sicherheit bei der Abrieglung der Station unterstützen? Damit sollte genügend Sicherheitspersonal zur Verfügung stehen, um die Quarantäne auch mehrere Tage aufrecht zu erhalten.“
„Einverstanden, leiten Sie das in die Wege und vermitteln Sie falls notwendig zwischen Commander Ricarda und Colonel Guzmar.“
=A= G-001 New Hope – Deck 600 – Hauptmaschinenraum – kurzer Zeitsprung =A=
„Commander Syce, Bericht!“, verlangte ich von der Chefingenieurin, als ich den Hauptmaschinenraum betrat. Es tat gut, zwischendurch mit einer Frau arbeiten zu können.
„Nicht gut, wir konnten die Feuer bisher noch nicht eindämmen. Die Explosion hat die Energiezufuhr beschädigt, wodurch wir nicht genug Energie für das Löschsystem haben. Weiter weiss ich auch nicht, wie lange wir die Deuteriumtanks sowie den Explosionsort mit Kraftfeldern schützen können.“
„Das Feuer wütet nicht am Explosionsort?“, fragte ich überrascht nach. Normalerweise brannte es ja genau dort.
„Glücklicherweise haben die Sicherheitsprotokolle und das Löschsystem kurzzeitig funktioniert. Der Computer lokalisierte die Verletzten und schützte den Explosionsort deshalb vom Feuer. Allerdings konnte es das Feuer nicht vollständig eindämmen, worauf es sich über einige Labore der Marines ausbreitete und sich nun den Deuteriumtanks nähert.“
Das waren schlechte Nachrichten, erklärten aber die Verbrennungsrückstände an der Sonde, worüber mich Lieutenant Mariss informiert hatte. Sie hatte zusammen mit Commander Advena begonnen, die Sonde zu untersuchen. Sie versuchten die Daten herauszulesen.
„Haben wir noch Leute dort?“, fragte ich nach.
„Ja, ein Sicherheitsteam untersucht die Explosionsstelle und meine Techniker versuchen die Schoten zu schliessen, damit wir die betroffenen Sektionen entlüften können, um so das Feuer zu ersticken.“
Das gefiel mir überhaupt nicht. Ich erinnerte mich an einen Bericht, über Probleme mit den Transportern. Die Musterpuffer hatten manchmal noch Aussetzer, besonders bei Transporten zwischen den sekundären Sektionen und der primären Sektion. Bisher hatten die Techniker noch nicht herausgefunden wieso und wir waren nun auf die Transporter angewiesen, um im Notfall unsere Leute von Deck 175 der Marines-Sektion zu evakuieren…
[NRPG: ein paar weitere Aufgaben für euch alle:
SEC: mit den Marines weiter die Station abriegeln und eine Jägerpatrouille ausschicken. Irgendjemand wird sich bestimmt nicht an die Ausgangssperre halten
SCI: mit der TEC die Sonde auswerten
TEC: mit der SCI die Sonde auswerten, weiter das Feuer eindämmen, damit die Ermittlungen richtig losgehen können
MED: mein Log spielt noch vor Harleys Bericht an Kiri, es gilt also noch Pike zu retten und vielleicht gibt es ja doch noch Komplikationen bei den beiden nach der OP]
