NH – MCPO Mercury Hathaway – MED – RPG 1 Log 01 – 13340.2215

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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JasonHawk
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So 19. Aug 2012, 21:10

NH – MCPO Mercury Hathaway – MED – RPG 1 Log 01 – 13‘340.2215

Personen: Harley H. Kristoffson, Taylor McMannis
NPCs: Sabrina Hathaway, Dionela H. Muvea-Magnus, Mace Quingon
Wörter: 1‘145
Titel: Notfall

=A= G-001 New Hope – Deck 358 – Quartier Hathaway =A=

Ich drehte mich um auf der Suche nach der Nähe meiner Frau. Aber mein Arm umarmte nicht Sabrina, sondern landete in der Leere direkt auf dem Matratzenbezug. Das war es wohl, was mich aufwachen liess, denn es handelte sich um meine erste wirklich bewusste Wahrnehmung, woraufhin ich langsam die Augen öffnete.

Das Doppelbett war links von mir tatsächlich leer. Sabrina lag nicht darin. Stattdessen war ihre Decke zurückgeschlagen. Ein deutliches Anzeichen dafür, dass sie aufgestanden war. Es konnte allerdings noch nicht lange her sein, denn auf dem Kissen war immer noch der Abdruck ihres Kopfes zu sehen. Ich wachte immer schnell auf, wenn sie das Bett nachts verliess und nicht zurückkam.

Ich hob den Kopf und schaute mich in unserem Schlafzimmer um. Es fehlte jede Spur von Sabrina. Sie war wohl im Wohnzimmer. Mir war klar, dass sie das Schlafzimmer nur verlassen hatte, damit ich schlafen konnte, aber das war mir egal. Ich stand auf und ging ins Wohnzimmer.

Da stand Sabrina. Sie trug ihr Negligee und darüber den seidenen Morgenmantel, den ich ihr von Denobula mitgebracht hatte. Sie schaute zum Fenster hinaus. Ihr Blick war noch oben gerichtet, wo sie wahrscheinlich einem davonfliegenden Schiff nachsah. Ich konnte es nicht sehen, weil ich zu weit vom Fenster entfernt stand und der Winkel nicht stimmte. Abgesehen davon blieb mein Blick auf den Händen meiner Frau hängen. Sie hatte ein Hologramm in der Hand. Ein Hologramm unserer Tochter.

„Darling?“, fragte ich vorsichtig, denn Sabrina schien mich bisher nicht bemerkt zu haben. Nun wandte sie sich aber vom Fenster ab und schaute mich an. „Kannst du wieder nicht schlafen?“
„Ja“, antwortete mir meine Frau und setzte sich nun auf jenes Sofa, welches mit dem Rücken zum Fenster stand. „Ich komme hier an Bord einfach nicht zur Ruhe.“

Es war jedes Mal dasselbe, wenn ich auf ein anderes Schiff oder in diesem Fall eine Raumstation versetzt wurde. Zu Beginn hatte Sabrina jedes Mal Eingewöhnungsprobleme. Wir hatten dieses Gespräch schon mehrmals geführt. Dieses Mal versuchte ich eine andere Herangehensweise.

„Weil die Station keine Nacht kennt? Weil immer wieder Schiffe ankommen oder wegfliegen?“ Ich setzte mich zu Sabrina aufs Sofa. Nun konnte ich ihr fast auf gleicher Höhe in die Augen schauen. „Du weisst doch, dass du dich daran gewöhnen wirst. Das war zuletzt auf der Roddenberry so und zuvor bereits auf der Kelso, der Iceland und der Shran.“
„Ja, diese Dinge tragen dazu bei, dass ich nicht zur Ruhe komme. Aber dieses Mal ist es eine Raumstation. Wir lebten noch nie in einer Raumstation. Sie steht einfach im All. Wer sagt, dass sie nicht plötzlich herunterfällt? Und diese Menschenmassen die hier auf der Station leben. Ich fühle mich davon erdrückt und eingeengt.“
„Das fühltest du dich doch auch auf der Roddenberry, aber hier hast du viel mehr Platz. Im Gegensatz zur Roddenberry könntest du die New Hope niemals in einem Tag ablaufen. Dazu würde nicht einmal eine Woche reichen. Du wirst also sicher genügend Platz haben.“
„Ich…“
„Nichts weiter!“, unterbrach ich sie bestimmt. „Mir ist klar, dass es dir dieses Mal deutlich schwerer fällt, weil Miranda nicht hier ist. Zum ersten Mal musst du dich eingewöhnen, ohne dass du dich voll und ganz auf mit ihr abgeben kannst.“
Mit diesen Worten nahm ich Sabrina das Hologramm unserer Tochter ab und nahm sie daraufhin in den Arm.
„Ich vermisse sie so sehr!“
„Ich doch auch. Aber sie ist schon ein grosses Mädchen und ich verstehe, dass sie jetzt auf eigenen Beinen stehen will.“
Nun schaute Sabrina von oben zu mir runter in die Augen, während ich sie immer noch im Arm hielt, wobei nun deutlicher zum Vorschein kam, dass sie grösser war.
„Aber Miranda ist so weit weg. Auf der anderen Seite der Galaxie. Stell dir vor das Wurmloch kollabiert. Dann werden wir sie nie mehr wieder sehen.“
„Erstens wird das nie passieren und falls doch, gibt es zweitens einen so grossen medizinischen Notfall, dass die Sternenflotte extra ein Schiff mit Quantenslipstream-Antrieb schickt, um mich zu holen.“
Daraufhin musste Sabrina lachen und entspannte sich. Ich hielt sie weiterhin im Arm und streichelte sie, bis wir irgendwann beide einschliefen…

=A= G-001 New Hope – Sekundäre Äussere Sektion Alpha – Deck 150 – Krankenstation der Marines – zwei Tage später =A=

Ein Blick auf die Anzeigen verriet mir, dass es der Commodore und dem General gut ging. Jedenfalls den Umständen entsprechend. Ihre Werte waren stabil, wenn auch jene der Commodore extrem schwach waren. Doktor Kristoffson hatte ohne Frage ein kleines Wunder geschafft, indem sie die Kommandantin am Leben gehalten hatte. Viele, auch solche direkt im Operationssaal, hatten sie schon tot gesehen.

Die Werte des Generals waren deutlich besser. Sollte er die Nacht ohne Probleme überstehen, war davon auszugehen, dass er morgen aufwachen würde. Allerdings würde er wohl noch für zwei oder drei Tage zur Beobachtung auf der Krankenstation bleiben. Wann er den Dienst wieder würde aufnehmen können, stand noch nicht fest.

Doktor Quingon und der Chefarzt der Marines kamen aus der Leichenhalle. Beide wirkten sehr bedrückt. Sie hatten gerade die Obduktion von Commander Hildebrandt durchgeführt. Eine Aufgabe, um welche ich die beiden nicht beneidete. Aber noch weniger beneidete ich jenen armen Kerl, der seine und die Familien der anderen Todesopfer über deren Dahinscheiden informieren musste. Ich hatte schon genug damit zu tun, meine leicht klaustrophobische Frau zu beruhigen, nachdem die Station abgeriegelt worden war. Das war zu viel für sie gewesen und ich wäre jetzt lieber bei ihr im Quartier statt hier beim Dienst gewesen. Aber leider konnte ich den Dienstplan nicht anpassen und Quingon hatte mir klar zu verstehen gegeben, dass er momentan keine Dienstabtausche duldete. Von daher verlor ich gerade etwas von meinem Mitgefühl für ihn.

Solche eigentlich gemeinen Gedanken gerieten aber augenblicklich in den Hintergrund, als ein Alarm von der Überwachungskonsole der Commodore erklang. Ich sprang auf und war in wenigen Schritten an ihrem Bett, den medizinischen Tricorder bereits in der Hand. Als ich eine erste Ahnung hatte, informierte ich die behandelnde Ärztin Kristoffson.

=A= G-001 New Hope – Sekundäre Äussere Sektion Alpha – Deck 150 – Krankenstation der Marines – wenige Minuten später =A=

Kristoffson kam in einem Operationskittel in den Operationssaal gestürmt, in welchen ich Commodore Muvea-Magnus hatte bringen lassen, nachdem Kristoffson bestätigt hatte sofort zu kommen. Ihr folgte ein anderer, etwas rundlicherer Arzt, der ulkig aussah sah, als er leicht watschelnd den Operationssaal betrat.

„Bericht!“, verlangte Kristoffson sofort und lenkte mich von dem watschelenden Kollegen ab.
„Der Hirndruck liegt aktuelle bei 37 Millibar. Die Computerwarnung erfolgte, als der Druck auf über 20 Millibar gestiegen war. Gleich darauf habe ich Sie informiert und seither ist der Druck stetig angestiegen.“
„Haben Sie bereits begonnen den Schädel zu öffnen?“
„Negativ. Wir haben alles vorbereitet, aber ich wollte Ihnen die Entscheidung überlassen, an welcher Stelle Sie den Schädel öffnen wollen, Ma’am. Aber wir haben bereits Konserven mit der Blutgruppe der Commodore vorbereitet, falls es sich wirklich um eine Blutung handelt!“

[NRPG: Dann lasst uns mal ein Hirn aufschnippeln :D *Harley das Laserskalpell reich* ]
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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